Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Ghost      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 12. Januar 2002
Bei Webstories eingestellt: 12. Januar 2002
Anzahl gesehen: 1899
Seiten: < 1

Besonders schlimm wurde es immer nach der Schicht. Morgens ging es noch. So kurz nach dem Aufstehen bemerkte Er es noch nicht. Dann, auf der Arbeit fing es langsam an.

Er arbeitet in einer alten Fabrikhalle, die Wände schmutzig gelb, die Luft erfüllt vom Lärm und Staub der Schleiferreien.

Seine Aufgabe bestand darin immer neue Blechteile auf das Förderband zu legen, ganz langsam fährt das Band weiter und weiter.Ein ewiger Rythmus, der in Fleisch und Bluts der für die Fabrik Lebenden, übergegangen ist.

Seine Gedanken gehen hin und her, mal hier und mal dort hin während das Förderband wie ein immerhungriger Dämon nach mehr verlangt.



Zum Glück höhrt das mit Denken immer auf.

Die ersten beiden Stunden sind die schlimmsten, aber dann geht es eigendlich.



Feierabend, Erwachen, nach Hause, wie Instinkte kommt es Ihm vor.Ganz langsam kommt eine Rastlosigkeit.



Was ist das bloß?



Das passiert Ihm öfter in der letzten Zeit. Vielleicht liegt es ja am Wetter. Der Frühling kommt und manche sollen ja dafür empfindlich sein. Selbst seine Kollegen haben schon bemerkt, daß er anders sei in letzter Zeit. Er sitzt ja selbst Zuhause und merkt das etwas nicht stimmt.



Gedanken gehen wild umher. Argh , was ist bloß los mit mir?



Er ringt immer öfter mit sich selbst, nur statt mit etwas festen körperlichen mit einem Schemen, ein Hauch von etwas, etwas anderem vielleicht?



Ich habe mein Haus, meine Kinder, mein Garten, einen sicheren Job. Sonntag alle 4 Wochen Sex und jeden Donnerstag Kegeln.



Er steht auf, geht zum Fenster, sieht den Horizont und fühlt Dinge in sich hochkommern. Ganz langsam kommt eine Erinnerung hoch. Eine Erinerung an seine Vergangenheit, er, wie er vor der Botschaft steht und Freiheit ruft. Eine weitere Erinnerung, Er, irgendwo in Asien mit nichts als Berge um ihn herum.Weg. Er, mit seiner ersten Frau verliebt in den Sonnenuntergang laufend.



Weg, geht weg, was soll das! Ich habe doch alles in meinem Leben.



Er geht zur Tür, zieht seine Pantoffeln aus, seine neun Schuhe an, geht in die Kneipe, bestellt ein Bier, trinkt und denkt : Gleich gehts mir besser.
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Kommentare zur Story:

  Verdammt realistisch!
Echt Gut.

kl. Anmerkung: Stell ich mir interessant vor, wie sich der arme Kerl seine neun Schuhe anzieht. meintest du nicht vielleicht 'neuen'? ;)
Aber mal ernsthaft, echt gut geschrieben und fuer mich absolut kein ?  
Regina  -  25.01.04 23:21

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  Für mich ein Riesengroßes ?  
Maxson  -  28.09.02 07:28

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  Gut beobachtet. Ich habe mal für ein halbes Jahr an so einem Band gearbeitet. Kann deine Schreibe nur bestätigen. Es bringt einen mental um. Man verblödet schleichend. Hast du gut beschrieben.  
Stefan Steinmetz  -  25.03.02 17:57

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  Eine Gesichte, die einem Angst macht, in einen grausamen Alltag zu verfallen, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Die "goldene" Vergangenheit kommt nicht mehr zurück, aber man könnte versuchen, die Gitter des tauben Daseins zu sprengen und wieder frei zu sein...  
Destiny  -  19.03.02 20:42

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Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

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