Kopfbahnhöfe, Teil 7 - RITEN -*-*- STERNE UND KÜMMEL   368

Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    Ingrid Alias I      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. März 2022
Bei Webstories eingestellt: 29. März 2022
Anzahl gesehen: 2040
Seiten: 8

Es ist mittlerweile Freitag, immer noch trudeln massenhaft Beileidsbriefe ein und ich stehe ratlos davor.

Georg kommt gerade herein. „Sag mal Georg, wieso liegt in den Briefen immer Geld, manchmal 10 Mark, manchmal 20 oder noch mehr. Was soll das?“

„Das ist für die Grabpflege gedacht. Die meisten Leute hier werden keine teuren Blumen, geschweige denn einen Kranz aufs Grab legen. Die sind praktisch gesinnt. Denn für die Pflege eines Grabes ist man jahrelang zuständig, und dafür ist das Geld bestimmt. Übrigens wird darüber Buch geführt. Also schreib es dir auf.“ Er muss bei diesen Worten grinsen.

„Dem Himmel sei Dank habe ich die Scheinchen drin gelassen ...“, ich seufze erleichtert auf und hoffe, dass der Ansturm von Beileidsbekundungen samt Geld allmählich abklingen wird. Ich will eigentlich nur in Ruhe trauern, komme aber nicht dazu. Ist das der Sinn einer Beerdigung mit all ihren Riten, um die Trauer zu betäuben und vom Tod abzulenken? Könnte sein.

-*-*-

Kaum jemand wohnt im Dorf zur Miete. Fast jeder hat ein eigenes Haus und Georg zeigt mir seins. Es ist mit schwarzen Schieferplatten belegt, eine Art Wärmedämmerung, denn im Winter kann es saukalt hier werden.

Das Haus ist recht groß und gut geschnitten. Unten zwei miteinander verbundene Räume, eine Küche, ein uraltes Badezimmer mit einem riesigen Warmwasserbehälter - und ein kleineres Zimmer, das Georg vermutlich als Schlafzimmer nutzt. Beheizt wird alles mit klobigen Nachtspeicheröfen. Hält er sich nicht oft hier auf? Klar, der schläft sicher auswärtig bei irgendwelchen Frauen.

Ich schaue zur Balkontür hinaus und sehe eine große Wiese mit jetzt kahlen Bäumchen. Sind das Apfelbäumchen? Ich stelle sie mir im Frühling vor, wenn sie blühen. Und die Wiese auch, bunt und hoch wäre sie mit vielen Wildbumen. Womit mäht man so was? Mir fällt ein, dass meine Oma zwei Ziegen hatte, die auf einer ähnlich großen Wiese alles fraßen, was in Reichweite lag. Und Oma hat im Sommer und im Herbst diese Wiese mit einer Sense abgeerntet. Das Heu kriegten die Ziegen dann im Winter zu fressen. Sensen sind nichts für mich, ich würde mir mit Sicherheit selber was abschneiden.

Wir gehen nach oben. Dort gibt es vier fast gleich große Zimmer und ein kleines Gäste-WC.
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Kohleöfen stehen in zwei von den Zimmern, sie sind aber nicht in Betrieb und es ist kalt hier oben.

Schade, in diesem Haus könnte man gut wohnen, wenn alles gerichtet wäre. Aber das wäre bestimmt teuer. Wir gehen wieder hinunter, und jetzt schaue ich mir die unteren Räume genauer an. Sie sehen schrecklich aus trotz ihrer Größe. So vollgestellt mit Möbeln gruseliger Art. Ohne es verhindern zu können entschlüpft mir ein „Oh Gott!“, gefolgt von einem „Himmel, wenn eine Frau das sieht, dann haut sie entweder ab - oder sie will das alles ummodeln!“

Er sagt: „Natürlich weiß ich, dass es scheußlich ist, aber es juckt mich nicht.“ Und nach einer Pause: „Könntest DU das vielleicht ummodeln?“

Natürlich würde es mich in den Fingern jucken, diese Bude auszumisten und neu zu gestalten, aber ich habe ja nichts mit Georg und seinem Haus zu tun. „Könnte ich, aber warum?“ Ich lächele ihn an. „Du wirst demnächst sicher einer Kreisstadtschönheit verfallen und die wird das gerne übernehmen.“

Georg schaut mich an, zweifelnd sieht es aus, ich bereue schon meine Worte und sage: „Georg, du bist ... keine Ahnung, aber ich mag dich, und ich will dich nicht verlieren. Du hast etwas an dir ... Mist, ich weiß nicht, wie ich das benennen soll.“

„Und was soll das jetzt bedeuten?“

Weiß ich doch auch nicht! Der Kerl ist brutal und ich bin verunsichert. „Wir könnten uns schreiben, obwohl das total bescheuert ist. Wer schreibt heutzutage noch? Meine Oma schickte Daddy immer Briefe in Sütterlinschrift, die waren sachlich und kurz, von wegen der Ernte und wer gerade im Dorf gestorben war.“ Ich halte mir die Hand vor den Mund, Himmel, was für einen Mist erzähle ich da und warum kann ich den Mist nicht steuern?

„Können wir machen“, sagt Georg gerade, „ich würde mich über jede Nachricht von dir freuen. Und ich schreibe dir auch zurück, vielleicht nicht viel, aber ein bisschen vielleicht doch.“

„Echt jetzt?“ Ich bin erstaunt. „Auch wegen der Ernte und wer im Dorf gerade deine neue Geliebte ist? Das wirst du auf jeden Fall bereuen. Nein, natürlich nicht die neue Geliebte.“

„Mit neuen Geliebten habe ich im Moment nicht viel am Hut“, sagt Georg und sieht bei diesen Worten skeptisch aus.
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„Erzähl mir doch nix! Du siehst verdammt gut aus und kannst jederzeit eine kriegen. Und komm, wir saufen uns irgendwo einen an, irgendwo, wo uns keiner kennt. Ich bin schließlich noch in Trauer.“ Wird die Trauer irgendwann kommen? Ich wünsche es mir so sehr.

„Kein Problem!“, kommt von Georg.

Wir gehen nach draußen, Arnie, der Hund bleibt im Haus, nachdem er vorher kurz Gassi geführt wurde.

Georg geleitet mich zu einem seltsamen Fahrzeug, es sieht von vorne aus wie ein Jeep, aber hinten hat er eine Ladefläche. „Du hast einen Willys? Finde ich gut, ich hab mal kurz einen gefahren. Aber das war nervig: Indirekte Lenkung, also kurbeln bis der Arzt kommt ...“

„Stimmt, das ist ein Willys, Pickup Truck“, sagt Georg. „Sehr praktisch. Mit dem Allradantrieb kommt man aus jeder Schneewehe raus und kann noch andere Autos rausziehen. Woher kennst du so Oldtimer wie den Willys?“

„Ein Exfreund von mir hatte kurz einen, er hat die Sachen billig gekauft, sie repariert und dann teuer verkauft. Sag mal, kennst du das Oldtimerrennen auf dem Nürburgring? Meine Güte, da fahren Sachen rum, die sind einfach fantastisch!“ Leider muss ich dabei an das letzte Rennen denken, als Hardy auf mich traf mit seinen Kumpels und ich gerade Bruce auf die Wange küsste. Hilfe, ich hatte mit Bruce-Bela geschlafen nur aus dem vagen Verdacht heraus, dass Hardy mich betrogen hätte.

„Ich kenne es, bin aber noch nie dort gewesen“, sagt Georg in meine Gedanken hinein. „Aber irgendwann werde ich dort ein Rennen fahren. Ich restauriere nämlich gerade einen Lister Jaguar.“

„Das ist ja irre!“ Ich bin schwer beeindruckt.

„Wirst du mitkommen?“, er lächelt mich dabei an.

„Schön wär's, aber das geht leider nicht.“

Georg nimmt meine Worte gelassen hin. „Und warum bist du noch nicht verheiratet?“, fragt er mich, während er das Lenkrad in den ersten Sekunden der Fahrt scharf beobachtet. Danach steuert er den Truck automatisch. Irgendwas klingelt. Er nimmt einen Hörer ab und unterhält sich mit jemandem. Interessant, er hat in seinem Willys ein Autotelefon? Er sagt etwas wie ‚Klar doch, am Dienstag bin ich wieder da’ - und legt auf. Ein Autotelefon ist selten, aber Georg ist Automechaniker und wird in Notfällen eben angerufen.
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Ich nehme den Gesprächsfaden auf: „Ich und heiraten? Ich mag Männer und halte mich nicht für emanzipiert. Aber ich bin stolz darauf, dass ich gut alleine klar komme.“

Ich spüre, dass Georg mich von der Seite her interessiert anschaut. Ist klar, ich bin bescheuert. Trotzdem muss ich weiter labern: „Ich habe seltsame Hobbys, Science Fiction, Astronomie - und das römische Kaiserreich zwischen Augustus und Claudius. Und ich will niemanden einengen, aber auch nicht eingeengt werden. Mein Mann - ich hoffe ja, dass Hardy es sein wird - soll seine Sachen durchziehen - und ich meine. Sex ist natürlich wichtig, denn ohne körperliche Anziehungskraft wird es auf Dauer nicht klappen.“

Georg schaut mich nun forschend an. Ist mir egal, ich muss weiterreden: „Anfang letzten Jahres wollte mich tatsächlich jemand heiraten, mit dem vollen Programm, also mit Kind und dem ganzen Pipapo, aber das war unmöglich. Und es tat mir leid.“

„Und warum tat es dir leid?“

„Weil ich die Trennung so lange hinausgezögert habe. Es ging einfach nicht mit ihm.“ Nach kurzem Zögern sage ich dann: „Und ich bin mir sogar bei Hardy nicht sicher. Ich liebe ihn, verdammt noch mal, aber ich kann mir eine Zukunft mit ihm einfach nicht vorstellen, egal ob es sich jetzt um Heirat handelt oder gar um Kinder. Obwohl ich es vielleicht möchte. Himmel, ich habe doch sonst so viel Phantasie, aber da ist alles im Nebel.“ Atemlos höre ich auf zu sprechen. Das war jetzt seltsam. Warum empfinde ich so? Und warum erzähle ich ausgerechnet Georg davon? Ich habe weder mit Freundin Andrea drüber gesprochen, noch mit Freund Ralf. Alles ist mir gerade erst zu Bewusstsein gekommen.

„Bestimmt hilft dir das Schreiben dabei. Du kannst mir alles schreiben.“

„Ich quatsche zu viel und das Schreiben wird auch nicht viel kürzer sein“, sage ich lahm.

„Kein Problem“, er lächelt dabei, „ich mag dein Gequatsche und dein Geschreibe bestimmt auch.“



-*-*- STERNE UND KÜMMEL ...



Georg und ich landen in der nahe gelegenen Kreisstadt in einer Kneipe, die gar nicht übel und vor allem schön leer ist. Niemand aus Daarau wird sehen, dass ich kurz nach dem Tode meiner Mutter mit einem Mann hier bin. Denn das Dorf ist neugierig, sehr neugierig.
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Georg und ich sitzen an der Theke und knobeln. Ich versuche, Georg das Schocken beizubringen. Dazu muss ich erstmal dreizehn Deckel haben, die kriege ich von der Bedienung - und die Knobelbecher mit jeweils drei Würfeln auch. „Ich will einen eigenen Deckel haben“, verlange ich von der Bedienung. Auf diesem Deckel wird alles aufgestrichelt, was ich hier bestellen werde und auch bezahlen muss.

Wir machen ein paar Probespiele, Georg kapiert es schnell und wir haben viel Spaß dabei.

Nebenbei erzählen wir uns Geschichten aus der Vergangenheit, natürlich haben sie alle mit dem Dorf zu tun.

Ich fange an: „Als ich dreizehn war, habe ich mich in einen blonden Jungen verliebt, der verbrachte auch immer die Ferien in Daarau, und ich habe immer nach ihm gesucht. Ich sehe mich auf einem riesigen Fahrrad durchs Dorf strampeln, es gehörte meiner Oma - um ihn endlich zu finden. Ich wusste zwar, in welcher Straße er zu Besuch war, aber er ließ sich nie blicken. Mist aber auch ...“ Ich fange an zu lachen und rede weiter: „Doch dann endlich traf ich auf ihn, es war bei einem Schützenfest - wir fuhren gemeinsam in der Raupe, dieses Ding, wo man am Ende mit einem Dach überstülpt wird - und da küsste er mich. Ich fand das gar nicht gut und gab meine Träume auf. Welch ein Jammer! Solange darauf hingearbeitet und dann kommt so gar nix?“

„Ja, das ist tragisch, unglaublich tragisch“, sagt Georg und grinst vor sich hin.

„Und du, hattest du auch irgendwelche Träume?“, frage ich ihn.

„Ich habe mal ein hübsches Mädchen auf einer Wiese gesehen. Ich habe es geküsst, kriegte dann Angst und spuckte es an. Aber irgendwie konnte ich das Mädchen nicht vergessen ... Vielleicht hätte ich mit diesem Mädchen auf der Raupe fahren sollen, um meine Träume abhaken zu können. Aber egal: Es gab mal eine Witwe hier im Dorf. Ich war noch sehr jung, und die Witwe gerade mal vierunddreißig.“ Georg fängt an zu lachen.

„Warum lachst du?“

„Mit siebzehn nimmt man alles mit, was einem geboten wird, und diese Witwe hatte sehr viel Erfahrung ...“

„Oha, sie hat dich also eingeführt!“

„Könnte man so sagen, im wahrsten Sinne des Wortes ...“

„Himmel, warum habe ich überhaupt gefragt? Männer haben keine Träume, die sind knallhart in dieser Beziehung.
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„Nicht so knallhart, wie du vielleicht denkst ...“

Wir gewinnen und verlieren beide so viel und so oft, haben so viel Alkohol zu trinken, dass wir mit dem Taxi nach Hause fahren müssen und uns - soweit ich mich erinnern kann - um die Bezahlung der Zeche streiten. Georg ist ein Dorfkind und auf dem Dorf zahlen immer die Männer. Unglaublich! Als Mann im Dorf sollte man sich hüten, in eine Kneipe oder in ein Restaurant zu gehen, weil man dort Frauen treffen könnte, die man kennt. Denn hinterher ist Mann bestimmt pleite. Das sage ich ihm auch. Glaube ich jedenfalls.

Wir kommen vor dem Haus meines Vaters an. Wir steigen aus, und ich schaue in den Himmel. In der Stadt ist die Sicht immer trübe und die Sterne sind verschleiert. Aber hier auf dem frostigen Land ist der Himmel so klar, wie ich ihn nie zuvor gesehen habe.

Meine Güte, alles ist deutlich zu erkennen, vor allem die Milchstraße und mit ihr einige Tierkreiszeichen, nämlich Löwe, Krebs, Zwillinge, Stier, Widder, Fische ... Aber die interessieren mich nicht, weil ich nicht an ihre Bedeutung glaube.

Ich bin von anderen Dingen fasziniert und starre wie gebannt in den klaren Himmel. Ich glaube sogar, dass ich den Andromeda-Nebel sehe. Unsere Nachbargalaxie, so unglaublich fern von uns. Und ich finde es wunderbar.

Das Wintersechseck steht tief am Horizont: Capella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, dann der blauweiße Rigel im Orion, dem Himmelsjäger. Und zuletzt Aldebaran, das rote Auge des Stiers ...

Ich flüstere die Namen vor mich hin. Es ist fantastisch und ich könnte mich in diesem Anblick verlieren.

„Was siehst du am Himmel?“, fragt Georg mich.

„Aldebaran, das Auge des Stiers“, sage ich leise. „Und noch vieles andere. Das würde man in der Stadt nie so sehen können ... Ich glaube, allein deswegen würde ich gerne hier leben. Als Erstes würde ich mir dann ein Teleskop zulegen, hier lohnt es sich.“

„Und was für ein Stern würdest du gerne sein, falls du ein Stern wärst?“

Georg ist doch sonst so nüchtern und dann kommt so eine Frage von ihm? Das ist eine seltsame Frage, aber ich mag sie.
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„Siehst du diesen Stern? Das ist Algol im Perseus. Dieses Sternbild sieht aus wie eine Giraffe, kannst du das erkennen?“, ich deute mit dem Finger in die ungefähre Richtung am Himmel, Georg nickt und ich fahre fort: „Perseus hat Andromeda gerettet, er hat für sie die Medusa bezwungen, aber ihr Auge blinkt immer noch gefährlich. Das ist natürlich Quatsch. In Wirklichkeit ist Algol ein veränderlicher Stern, man weiß nur nicht, warum er blinkt. Entweder hat er einen Begleiter, der ihn oft verdunkelt, oder er ist von innen her periodisch instabil. Und ich bin genauso instabil wie Algol, mal hell, mal dunkler.“ Kann es sein, dass ich bei diesen Worten ein bisschen stammele? Zuviel getrunken ...

Ich glaube, Georg bringt mich in mein Zimmer und geht dann zu Fuß nach Hause, sind ja nur drei Minuten. Ich wundere mich über unser seltsam vertrautes Verhältnis zueinander. Ich kenne ihn doch kaum, habe ihn nur viermal kurz getroffen, aber jede Begegnung mit ihm hat sich mir eingeprägt. Bin ich besoffen? Eindeutig ja!

-*-*-

Mein Vater lebt jetzt alleine in diesem Haus, das mit Souterrain 230 Quadratmeter Wohnfläche hat. „Wie kommst du mit diesem großen Haus klar?“, frage ich ihn beim Frühstück, wobei mir immer noch der Kopf etwas brummt.

„Ich denke mal, ganz gut“, sagt er. „Ich habe jemanden, der für mich putzt und kocht.“

„Das ist schön. Und wird dieser jemand auch die Pflege für Mamas Grab übernehmen?“

„Ja, das wird sie“, sagt mein Vater.

Aha! Jetzt ist es heraus: Der jemand ist eine SIE. Schade, ich wäre gerne selber alle paar Monate nach Daarau gefahren, um das zu übernehmen, also die Grabpflege und nicht das Putzen.

„Worauf hast du Hunger, Daddy?“ Bis jetzt waren wir immer in der Kleinstadt essen, aber das hängt mir allmählich zum Halse heraus.

„Auf irgendwas mit Kümmel!“

„Okay, kriegen wir hin.“ Er liebt Kümmel? Er kriegt Kümmel! Ich weiß, dass er Kohlrouladen mag, aber diese Prozedur vereinfache ich: Das Gehackte wird normal behandelt und zu kleinen Bällchen geformt. Dann zermetzele ich den Kohl, schmore ihn in einem großen Topf mit Zwiebeln und vor allem mit Kümmel an, lasse alles vor sich hinköcheln, gebe später die kleinen Bällchen hinzu und lasse es wieder köcheln, bis alles gar ist.
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Dann wird es mit Bratensoße und Sahne angedickt und dazu gibt es Salzkartoffeln. Daddy liebt die ja, der isst sogar gefüllte Paprikaschoten mit Kartoffeln.

„Und was ist mit eurer Gastwirtschaft?“, frage ich ihn. Dort wird nämlich die Feier nach der Beerdigung stattfinden.

Ich erfahre, dass sie seit einem Monat durch andere Pächter bewirtschaftet wird, Mutter war wohl nicht mehr in der Lage dazu. Wieder kriege ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte mich mehr um sie kümmern müssen.

Dann fällt mir ein: „Gibt es in der Kleinstadt noch dieses Kaufhaus?“

„Ja sicher“, sagt er. „Mittlerweile gibt es sogar zwei Boutiquen und einen Billigladen für alles Mögliche.“

Stimmt ja, in dem Billigladen habe ich die Pappteller gekauft, um den noch nicht verzweifelten Dorfkindern Kuchen darauf zu servieren. Und ich habe dabei nicht auf das Textilangebot geachtet.

Also fahre ich in die Kleinstadt, denn mittlerweile geht mir die Kleidung aus, vor allem die Unterwäsche. Zum Glück habe ich zwei schwarze Hosen mitgenommen, eine bequem, die andere elegant - und meine schwarze Spitzenbluse. Habe ich Mutters Tod geahnt? Nein, bestimmt nicht. Ich trage halt gerne schwarze Sachen.



Zu Teil 8: - NICHT FÜR DAS DORF BESTIMMT?

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Kommentar von "SCvLzH" zu "Am Meer"

... melancholisch aber schön ...

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Kommentar von "rosmarin" zu "Sich fühl'n wie Seifenblasen"

Hahaha, darauf muss man erstmal kommen. Köstlich. Habt alle ein schönes Osterfest. Gruß von

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