Mortal Sin Herbst 2006- Neon Lights   0

Romane/Serien · Spannendes

Von:    JoHo24      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 25. Mai 2021
Bei Webstories eingestellt: 25. Mai 2021
Anzahl gesehen: 1707
Kapitel: 0, Seiten: 0

Diese Story ist die Beschreibung und Inhaltsverzeichnis einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

Neon Lights/Herbst 2006



Ich bin unsichtbar, versteht ihr, weil man mich einfach nicht sehen will.



- Ralph Ellison



Die Nacht war angebrochen und hatte Saint Berkaine fest im Griff. Sie hielt die Stadt gnadenlos in ihren Klauen und strafte die Bewohner mit Dunkelheit und quälte sie mit Albträumen. Das war das hässliche Gesicht dieser Tageszeit die er allerdings genoss, da es ihm leichter möglich war sich vor seinen Mitmenschen zu verstecken und freier zu bewegen. Nachts fühlte er sich nicht beobachtet oder kritisch beäugt als würde jeder Mensch, dem er begegnete, wissen, dass mit ihm etwas nicht stimmte und er falsch war.

Man sollte meinen, dass einem Mann wie ihm, der als Auftragskiller tätig war, die Meinung anderer völlig gleichgültig war, doch dem war nicht so. Insgeheim sehnte er sich nämlich nach der Akzeptanz und Nähe seiner Mitmenschen und Zugehörigkeit in der Gesellschaft. Vielleicht, weil er dies niemals erfahren hatte, nicht einmal von seinem eigenen Vater.

Dieser hatte sich einen Dreck um ihn, seine Erziehung und Entwicklung geschert. Also wenn ein Mitglied seiner Familie schon nicht in der Lage war ihn zu respektieren und zu lieben, wie sollten es dann andere?

Es gab niemanden der etwas für einen Versager wie ihn übrig hatte; für einen Außenseiter, der selbst nicht daran glaubte etwas Gutes oder Ehrliches verdient zu haben. Ja, Brolin Delaneys Leben und Selbstbild wurden von einer Unmenge an Unsicherheiten und Selbstzweifeln bestimmt. Sie gaben den Takt vor. Sie hielten ihn gefangen und er wusste nicht, wie er sich befreien konnte. Verärgert über seine eigene Unfähigkeit schnaubte er und machte den Fehler von den Steinplatten des Bürgersteiges nach oben auf die Straße zu schauen.

Denn die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos waren wie unzählige Blitze, die vor seinen Augen aufflackerten und ihn irritierten. Er musste seinen Blick abwenden damit er nicht durchdrehte, da er empfindlich auf jegliche Art von grellem Licht reagierte. Das war schon immer so gewesen, seit er sich Zurückerinnern konnte. Warum dies so war, wusste er nicht.

Vielleicht hatte ihn ein Erlebnis in seiner frühsten Kindheit geprägt woran er jedoch keine Erinnerung mehr hatte, aber das ihn bis heute unterbewusst beeinflusste…

Der Schwarzhaarige wollte sich nicht weiter Gedanken über etwas machen das er nicht ändern konnte, darum atmete er einmal tief durch was seinen Verstand klärte und ihn ins Hier und Jetzt zurückbrachte.
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Dann vergrub er die Hände in den Taschen seiner olivgrünen Bomberjacke, senkte wieder den Kopf und beeilte sich den vereinbarten Treffpunkt zu erreichen.



Das 38° empfing seine Gäste mit einem übergroßen Schild aus Neonröhren, das auf viele anziehend und hypnotisch wirkte. Für den Killer war es jedoch das Tor zur Hölle, das nur Schmerz und Qualen bereithielt wenn er über dessen Schwelle trat. Er wusste genau was ihn im Innern erwartete: eine ihn überfordernde Menschenmenge und ein Mix aus bunten und gleißenden Lichtern, die sich schnell und konfus durch den Club bewegten. Brolin verabscheute diesen Ort und bemühte sich sonst einen großen Bogen um diesen zu machen, doch sie hatte darauf bestanden ihn hier auf ein paar Drinks einzuladen und wer war er schon, dass er ein Treffen mit Ophelia Monroe ausschlug?

Sie wollte sich damit bei ihm dafür bedanken, dass er ihr im Parasite das Leben gerettet hatte. Die Sache war für den Schwarzhaarigen nicht der Rede wert und auch ein Dank war nicht nötig, aber sie hatte darauf bestanden und ihr schlug man nichts ab. Also nahm er sich zusammen und betrat schnellen Schrittes das schmale Gebäude. Bereits im Eingangsbereich musste er sich an einer Vielzahl von Menschen vorbeiquetschen, die ihn in Panik versetzte.

Jeder Schritt bedeutete für ihn eine riesige Überwindung, denn seine Beine hätten am liebsten kehrtgemacht und ihn hinausgetragen.

Dennoch kämpfte er sich weiter durch die endlose Masse aus fremden Körpern, die nach Alkohol und Schweiß stanken. Er entschied sich für einen kurzen Moment die Augen zu schlie-ßen, sodass er das Blut laut durch seine Ohren rauschen hörte. Dieses Geräusch beruhigte ihn und ließ ihn den restlichen Weg überstehen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte er den Großraum des 38° wo ihn der Schlag traf, obwohl er sich innerlich darauf eingestellt hatte was kommen würde. Anscheinend war das aber nicht genügend Vorbereitung gewesen, da ihm der Angstschweiß augenblicklich auf die Stirn trat. Scheiße, wie sollte er den Abend bloß überstehen?

Wie festgefroren stand er völlig überfragt und hilflos an Ort und Stelle, während sich die Menschen um ihn herum hektisch und unkontrolliert bewegten und dadurch wie verzerrte Wackelbilder wirkten.
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Brolin wollte fliehen. Er wollte einfach hier raus und den Horror hinter sich lassen, der ihn umgab. Er…

„Hallo, Delaney.“ Vor ihm erschien urplötzlich seine Kollegin, deren Anblick ihn ablenkte und vor dem Untergang rettete. Als er ihr ins bildschöne Gesicht sah, fiel ihm als erstes ihr schwarzes Make up auf, das ihn an eine Kriegerin oder Amazone erinnerte. Es spiegelte ihren wilden und unberechenbaren Charakter wieder, der sie auszeichnete und zu einer ganz besonderen Frau machte. Anschließend wanderten seine Augen ein Stück weiter runter.

Dort entdeckte er schwarze Federn, die an den Schultern ihrer Bluse befestigt waren und sie zeitgleich wie einen gefallenen Engel aussehen ließen, der auf die Erde gekommen war um Leid und Tod über die Menschheit zu bringen. Die aufregende Kombination aus Kriegerin und Engel machte ihn ganz schwummrig, sodass er nicht wusste wo ihm der Kopf stand.

„Komm, lass uns was trinken“, wartete sie erst gar nicht ab, dass er ein Wort über die Lippen brachte. Stattdessen nahm sie wie selbstverständlich seine linke Hand, zog ihn an ihre Seite und führte ihn mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit durch die Menge. Seite an Seite gingen sie nebeneinander her und so bekam er hautnah die Wirkung mit, die Ophelia auf die an-deren Clubbesucher hatte.

Durch die Transparenz ihres Oberteils erhielt man einen direkten Blick auf ihren Spitzen-BH, was nicht nur die Aufmerksamkeit der Männer erregte. Während jene die Brünette begierig und lüstern begafften, spürte er den puren Neid der seiner Kollegin von den anwesenden Frauen ausnahmslos entgegenschlug. Dazu registrierte er die missgünstigen und hasserfüllten Blicke, die sie den ganzen Weg bis zur Bar verfolgten. Ophelia schienen solche Reaktionen des weiblichen Geschlechts auf ihre atemberaubende Attraktivität gut bekannt zu sein, denn ihr entlockte die vorherrschende Antipathie bloß ein müdes Lächeln.

Ihr Selbstbewusstsein und die Gleichgültigkeit, mit der sie der Meinung anderer begegnete, imponierten und erstaunten ihn. Wieso konnte er bei diesem Thema nicht so sorglos sein wie sie? Warum musste er sich ständig den Kopf über seine Mitmenschen zerbrechen?

„Was willst du haben, Delaney?“, fragte sie ihn heiter, kaum das sie die Bar erreicht hatten.

„Ähm…ich…“, kam ausgerechnet jetzt seine größte Schwachstelle zum Vorschein, die er am allermeisten an sich verabscheute.
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„Geben Sie uns einen Whiskey und einen Martini, bitte.“ Ophelia traf für ihn die Getränkewahl und übernahm die Bestellung beim Barkeeper, der gerade zu ihnen herübergekommen war. Dieser nickte ihr bloß stumm zu, ehe er sich an die Arbeit machte.

„Ich hoffe der Whiskey ist in Ordnung.“

„Ja“, presste Brolin angestrengt hervor und wich dabei ihrem drängenden und intensiven Blick aus, mit dem sie ihn bedachte. Er ertrug es nicht wenn jemand ihn direkt anschaute, besonders nicht wenn es sich um eine so attraktive Frau wie seine Kollegin handelte.

„Ist es dir unangenehm wenn ich dich ansehe?“ Sie traf mit ihrer Frage genau ins Schwarze als habe sie nebenbei einfach seine Gedanken gelesen um ihn im Anschluss mit diesen zu konfrontieren. Trotz der immensen inneren Gegenwehr huschten seine braunen Augen un-willkürlich in ihr Gesicht, in welchem er Neugier und Belustigung entdeckte. Augenblicklich wurde er nervös und ein Kloß bildete sich in seinem Hals.

Der Killer konnte sich einfach nicht entscheiden was er darauf entgegnen sollte. Während er gedanklich weiter seine Optionen abwog, lehnte sich Ophelia kurzerhand zu ihm herüber und kam ihm ganz nahe. Liebend gerne hätte er sofort einen großen Schritt nach hinten gemacht, um den Abstand zu ihr zu vergrößern und sich dadurch wieder zum Atmen zu befähigen. Aber er blieb bewegungslos und so war er ihr und ihrer starken Anziehungskraft hilflos aus-geliefert.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Delaney. Ich beiße schon nicht, außer du stehst drauf“, gluckste sie vergnügt, ehe sie aufgrund seines entsetzten Gesichtsausdrucks in herzhaftes Gelächter ausbrach.

„Zieh nicht gleich so ein Gesicht! Das war doch bloß ein Scherz“, erklärte ihm Ophelia, nach-dem sie sich wieder beruhigt hatte. „Du darfst nicht alles ernst nehmen was ich sage.“ Seine Kollegin hatte sichtlich ihren Spaß, indes wurde für ihn die Kommunikation mit ihr immer mehr zur Qual. Nicht nur, weil ihre Aura und Schönheit ihn enorm verunsicherten, nein. Brolin waren Gespräche schon immer verdammt unangenehm gewesen, da er dann gezwungen war zu sprechen und dies konnte er nicht ohne zu stottern. Seit seiner Kindheit stolperte er über Worte, die allen anderen mit einer beneidenswerten Leichtigkeit über die Lippen kamen.
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Noch bis heute fragte er sich weshalb dieses Schicksal ausgerechnet ihn getroffen hatte und er einfach nicht normal sein konnte.

„Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse“, meinte sie augenzwinkernd und nahm einen Schluck ihres bestellten Martinis, den der Barkeeper erst kurz zuvor auf den Tresen gestellt hatte.

Obwohl Ophelia keine Antwort oder irgendeine andere Äußerung von ihm erwartete, spürte er dennoch einen starken inneren Druck der sich in ihm aufbäumte und ihn zu zerquetschen drohte.

Die Panik, die ihn schon beim Betreten des Clubs befallen hatte, kehrte augenblicklich zu-rück. Fluchtgedanken brachen über ihn herein und beherrschten seinen Verstand. Seine Augen begannen bereits hektisch den Raum nach einem passenden Fluchtweg zu scannen der ihn in die Freiheit führen würde, als seine Kollegin seinem Plan einen Strich durch die Rechnung machte. Sie schien ein weiteres Mal zu wissen was er dachte, denn sie stellte sich vor ihn, nahm sein Gesicht in ihre Hände und zwang ihn somit sie anzusehen.

Die Kraft ihrer blaugrünen Augen fesselte ihn und ließ ihn alles andere schlagartig vergessen. Die Panik und negativen Gedanken über sich selbst verpufften, sodass sich eine herrliche Erleichterung in Brolin breitmachte.

„So schnell lasse ich dich nicht gehen, Delaney. Also denk gar nicht erst daran abzuhauen“, sagte sie energisch und mit ernster Miene. „Ich habe dich eingeladen um meinen Dank auszudrücken, auch wenn ein paar spendierte Drinks nicht ansatzweise die Rettung meines Lebens aufwiegen können.“ Ihre sanfte Stimme war zum Ende hin immer schwächer und brüchiger geworden was den Killer verblüffte. War er doch nicht so anders als seine Mitmenschen? War er doch nicht der schwache Mensch und elende Versager für den er sich hielt?

Wenn selbst eine selbstbewusste Persönlichkeit wie Ophelia die Kontrolle über ihre Stimme verlieren konnte, gab es vielleicht auch noch Hoffnung für ihn.

Dass diese Möglichkeit tatsächlich bestehen könnte, beruhigte ihn ungemein und ließ ihn seine Flucht schlagartig vergessen. Brolin fühlte sich auf einmal nicht mehr fremd und alleine unter all den anderen Menschen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl er könne endlich ein Teil der Gemeinschaft werden.

„Bitte bleib“, flehte sie ihn an, was ihm zeigte wie wichtig ihr diese Sache war.
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Die Dunkelhaarige würde ihn nicht gehen lassen, ehe er sich auf ihre Kosten betrunken hatte. Daher war seine Antwort ein einfaches Nicken, das sie erleichtert über das ganze Gesicht strahlen ließ.

„Das freut mich“, wisperte sie beinahe lautlos. Dann ließ sie ihre Hände sinken, nahm sich die beiden Drinks von der Bar und übergab ihm den Whiskey.

„Stoßen wir auf dich an, Delaney. Auf einen starken und außergewöhnlichen Mann, der mein Leben gerettet hat.“

Ophelia stieß mit ihrem Glas gegen seines und bedachte ihn dabei mit einem Blick, dem er kaum standhalten konnte. Seine Knie wurden weich und hätten am liebsten auf der Stelle nachgegeben, doch mit seiner freien Hand klammerte er sich noch rechtzeitig an den Tresen sodass er der Gefahr entging wirklich zu Boden zu stürzen.

„Auf einen tollen Abend.“ Sie grinste schelmisch, bevor sie sich einen großen Schluck ihres Martinis genehmigte. Er tat es ihr gleich und wusste in dem Moment, als der Whiskey seine Kehle hinab rann, dass er sturzbesoffen nach Hause kommen würde.



Ophelia Monroe tanzte vergnügt und ausgelassen zu den wilden Beats der Musik, während er kraftlos in einem Ledersessel am Rande der Tanzfläche hing und sein Körper sich unendlich schwer anfühlte. In den letzten eineinhalb Stunden waren unzählige Drinks auf seinen ersten gefolgt und zollten nun ihren Tribut. Dennoch fühlte sich Brolin Delaney deutlich wohler als im nüchternen Zustand, da der Alkohol seine Zunge lockerte und ihn mutiger im Umgang mit seiner Kollegin machte, die gerade Hüfte schwingend und mit glänzenden Augen zu ihm her-über kam.

„Hast du Spaß?“, fragte er sie frei heraus ohne das lästige und peinliche Stottern, das ihn blockierte. Was für ein befreiendes Gefühl!

„Den habe ich immer, Delaney“, erwiderte sie anzüglich und zog provokant eine Augenbraue in die Höhe was ihm die Röte ins Gesicht trieb. „Und weißt du wozu ich jetzt Lust habe?“

„Nein“, kam es nur mühsam aus ihm heraus, weil er keine Ahnung hatte was in ihrem Kopf vorging und das machte ihm eine Heidenangst.

„Ich will mit dir tanzen.“ Ohne auf seine Zustimmung zu warten, nahm sie seine Hand, zog ihn mit einer unfassbaren Kraft aus dem Sessel und zerrte ihn mitten auf die Tanzfläche. Bro-lin hatte gar nicht die Zeit zu protestieren und so sah er sich wie zu Beginn des Abends von einem Haufen von Menschen umringt, die ihn rücksichtslos anrempelten und ihm keinen Platz zum Atmen überließen.
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Und auf einmal zerplatzte gnadenlos die Blase, die ihn umhüllt und blind gemacht hatte für die grausame und beängstigende Realität, die nun brutal zuschlug. Sein Selbstvertrauen und Mut brachen in Sekundenschnelle in sich zusammen, da sie bloß eine Illusion gewesen waren; eine Täuschung genauso wie die Annahme, dass er jemals normal sein konnte.

Er hatte sich selbst für dumm verkauft und etwas vorgemacht. Er blieb der Freak und Versager, der er schon immer gewesen war. Aus diesem Grund gehörte er nicht hierher. Er gehörte nicht in einen überfüllten Club mit quälenden grellen Lichtern, die sich ununterbrochen und mit rasender Geschwindigkeit über sein Gesicht und Körper bewegten.

Verdammt, sie sollten einfach aufhören. Sie sollten ihm nicht mehr wehtun und ihn verwirren, aber es gab kein Entkommen aus dieser Hölle. Es gab keine Rettung.

„Was stimmt nicht, Delaney?“ Das war Ophelia, deren Anwesenheit er fast schon vergessen hatte.

„Das Licht. Die Leute. Ich.“ Fünf zusammenhanglose Worte die für ihn kaum einen Sinn ergaben, wie sollte es dann ihr möglich sein ihn zu verstehen?

„Was stimmt nicht mit dir?“, ignorierte sie den Rest des Gesagten und kam einen Schritt auf ihn zu. Sie konzentrierte sich bloß auf ihn und blendete die übrigen Anwesenden aus, was ihm Sicherheit gab und er sich traute ihr seine Gedanken mitzuteilen.

„Ich…ich bin ein Nichts; ein Niemand. Ich…ich bin für die…die anderen un…un…unsichtbar. Ich ex…existiere nicht.“ Der Killer schaute zu Boden, da er sich abgrundtief für sein lächerliches Gestammel schämte. Die Brünette schien dies allerdings in keinster Weise zu interessieren, denn sie schwieg und machte keinerlei Anstalten sich über ihn lustig zu machen oder irgendeinen Kommentar abzugeben.

Stattdessen legte sie zu seiner Überraschung ihre flache rechte Hand über seine Augen, sodass er nichts mehr um sich herum sehen konnte. Die elenden Lichter verschwanden schlagartig und völlige Finsternis umhüllte ihn.

„Jetzt siehst du mich nicht mehr“, drang ihre himmlische Sopranstimme wie aus dem Nichts an seine Ohren und bescherte ihm eine wohlige Gänsehaut.

„Aber du hörst meine Worte, spürst meinen Atem auf deiner Haut und die Wärme meines Körpers.
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“ Nach diesem Satz sah er seine Kollegin vor seinem inneren Auge: das dunkle seidige Haar, das ihr wunderschönes Gesicht einrahmte, die glänzenden blaugrünen Augen und der atemberaubende Körper, dem man kaum widerstehen konnte. Brolin leckte sich flüchtig über die trockenen Lippen als könne er dort ihren Geschmack finden. Zwar war er nur ein einziges Mal in den Genuss eines Kusses mit ihr gekommen, doch dieser war unvergesslich gewesen.

„Ich existiere weiter, verstehst du? Ich bin nicht unsichtbar. Ich verschwinde nicht.“ Ihr Ton war ernst und ihre Worte tiefgründig.

„Und du verschwindest auch nicht“, setzte sie eindringlich nach und ließ ihre Hand sinken, sodass sie wie aus Geisterhand wieder vor ihm erschien. Ophelias Gesichtsausdruck war geprägt von Respekt und Aufrichtigkeit was ihn rührte. Dann schlug sie ihre Arme um seinen Nacken, legte ihre Stirn gegen seine und stierte ihn an.

„Ich sehe dich, Brolin. Ich sehe dich.“
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Interessante Kommentare

Kommentar von "Unbekannt" zu "Violett"

schöö :-)

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Kommentar von "rosmarin" zu "Sich fühl'n wie Seifenblasen"

Hahaha, darauf muss man erstmal kommen. Köstlich. Habt alle ein schönes Osterfest. Gruß von

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