Heinz Hoenig darf in´s Bordell   311

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten

Von:    ThiloS      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 28. Dezember 2001
Bei Webstories eingestellt: 28. Dezember 2001
Anzahl gesehen: 4635
Seiten: 3

Heinz Hoenig darf ins Puff. Sagt die Bild. Und die Frau von Heinz Hoenig. Zu Heinz. Und Heinz hat das dann der interessierten Weltpresse, speziell dem seriösen Nachrichtenmagazin „Super-TV“, verkündet. Wörtlich sagt Heinz: „Auf Dauer monogam leben? Das geht nicht. Meine Frau Simone hat mir sogar erlaubt, notfalls in den Puff zu gehen. Alles klar. Aber nicht hinter ihrem Rücken verlieben. Damit spricht sie aus meinem Mund.“

Nun, mir gehen bei dieser welt- und zwerchfellerschütternden Meldung mehrere Fragen durch den Kopf:



Zuerst einmal: Who the hell is Heinz Hoenig? Der geneigte Leser erfährt, dass Heinz Hoenig wohl ein Schauspieler (mit dem üblichen Zusatz „derzeit ohne Engagement“) ist, der schon 50 Jahre und mehrere Kinder hinter sich hat. Er spielte wohl den bibbernden Funker Hinrich in „das Boot“ und ansonsten in ein paar „Tatort-en“ und ich möchte wetten, er stellte die Leichen dar. Augenscheinlich gehört also Heinz Hoenig zu jener Kategorie Schauspieler, die ihre komplette Karriere immer nur kurz vor dem Durchbruch stehen und deswegen mangels interessanter Rollen (und mangels Affäre mit einem der --> Luder) mit heißer Luft von sich reden machen müssen. Gut, würde ich „Heinz“ und dann noch „Hoenig“ heißen, dann würde auch mir der große Durchbruch und ein „Bambi“ aus der Hand eines zweitklassigen Filmsternchens zu Recht verwehrt bleiben. Aber ich würde auch die Schnauze halten.



Wenn wir nun wissen, wer Heinz Hoenig ist, dann fragen wir uns als Nächstes, warum er glaubt, sein Sexualverhalten ausbreiten zu müssen. Protzsucht? „Guck, ich kann auch noch mit 50 mit mehreren Frauen“? Minderwertigkeitskomplex? „Ich sehe zwar scheiße aus, aber ich kann mir wenigstens einen Puffbesuch leisten“? War er besoffen? „Maaaine Fraaau Hat gesacht, isch kann ´rumvögelb, Du gailes Luuder“?



Oder hat ihm die seriöse „Super-TV“ entsprechend gefragt: „Herr Hoenig, vögeln Sie öfter fremd“? Oder ihm eine Falle gestellt: „Stimmt es, dass Sie neulich versehentlich für Sex mit der eigenen Frau bezahlt haben“? Was hat die Super-TV gefragt? Und warum hat Heinz Hoenig den neugieriegen Zeitungsschmierer nicht an Ort und Stelle gevö... nee, erdrosselt?



Analysieren wir die Aussage des Oscarpreisträgers und Publikumslieblings Heinz Hoenig:



„Auf Dauer monogam leben? Das geht nicht“ behauptet Heinz Hoenig frech.
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Ich nehme an, er hat entsprechende Selbstversuche hinter sich. Allerdings frage ich mich, wie er das gemacht hat? „Hallo Kleines, ich bin der berühmte Filmschauspieler Heinz Hoenig. Soll ich Dich zum Luder machen?“ „Ach nee, laff mal. Daf hat mir ffon der Dieter Polen verfrprochen. Nochmal muff if mir einen müden Möchtegernpromi nifft antun....“ Und da hat unser gigagame Laienschausteller möglicherweise das Portemonnaie gezückt und einen Hunni auf den Tisch geblättert.....



Interessant aber der nächste Satz:

„Meine Frau Simone hat mir sogar erlaubt, notfalls in den Puff zu gehen.“

Das verstehe ich nicht. Normalerweise muss er also zum Fremdvögeln nicht ins Bordell. Warum? Möglicherweise hat seine Gattin genug Freundinnen oder seine Tochter hat genug Freundinnen. Wenn nun aber anscheinend keine Freundin da ist, meint seine Frau anscheinend „gut, er macht eh immer alles kaputt, bevor er also selbst Hand anlegt..... soll er lieber ins Puff gehen......“. Was bitte bedeutet „notfalls in den Puff“??? Und wer definiert den Notfall? Heinzi? Simone? Aber Heinz verrät es uns:



„Alles klar.“ Wenn er sich da mal nicht täuscht, der Schauspielnobelpreisträger..... denn schon im nächsten Satz heißt es:



„Aber nicht hinter ihrem Rücken verlieben...“ Welch schelmische Ermahnung von Simone. Ich stell mir das mal vor. Notgeil will Heinzi aus dem Haus stürmen, da stürzt ihm die liebende Gattin hinterher: „Heinzi, Du hast die Kondome und Deine Schauspielervisitenkarten vergessen“ Sie streicht ihm liebevoll einen Fussel vom Mantel „und wie Du wieder aussiehst. Willst Du so ins Puff? Und denk dran: nicht hinter meinem Rücken verlieben...“ Und Heinz, si äctor wis se äcädimiy-award, sagt brav „is doch klaaaa, Schatz“.



Wie soll er sich denn sonst verlieben? Direkt vor Ihr? Ich stelle mir das mal vor: „Hallo, das ist Simone, meine Frau, ich bin Heinz Hoenig, der berühmte Schauspieler und ich habe mich soeben in Sie verliebt und will mit Ihnen schlafen. Warum fährst Du nicht schon heim, Simone und packst derweile die Koffer? Und vergiss die verdammten Kinde nicht, wenn Du ausziehst!!“ Also entweder hat Heinz ´was nicht richtig verstanden oder Simone trägt zu Hause gerne ein weißes Jäckchen mir verbundenen Ärmeln.
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.... Nur so kann ich mir auch Heinzis nächsten Satz erklären:



„Damit spricht Sie aus meinem Mund.“

Das habe ich nun so gar nicht verstanden..... Sagt sich Heinz öfter, dass er im Notfall in den Puff, aber sich nicht hinter Simone verlieben darf?? Hat er ihr gesagt, dass sie ihm sagen soll, dass er zwar in den Puff, aber sie nicht von hinten lieben darf? Sie spricht aus seinem Mund. Er spricht mit fremden Zungen, bzw. mit ihm bekannten Zungen.



Zusammenfassend sieht für mich das so aus:



Der berühmte, begehrte und allseits beliebte Film- und Fernsehschauspieler Heinz Hoenig, der bestimmt irgendwann fast für einen Bambi nominiert gewesen wäre, weiß nicht immer, wohin er sein 50-Jahre alten Heinzchen stecken soll. Und weil er dann wahrscheinlich dramatisch wird, sieht ihn seine Frau lieber im Puff als auf einer Promi-Party, wo er womöglich Ula Kock-am-Brinck kennen- und lieben lernt, sobald sie ihm den Rücken zudreht. Wenn Simone nun die Wahl zwischen einer Head-Line in der Bild und einem alten, aber unauffälligen Bordellgeher hat, dann wählt sie Zweiteren.



Und weil das Heinzi jetzt schon ganz fic.krig ist, hat er sein Hoenigmäulchen gaaanz weit aufgerissen.



Und so wird es kommen: Heinzi geht in die Safari-Bar und trifft auf dem Zimmer seine Frau. Er will schon ausholen, schließlich darf nur er unmonogam leben, da lächelt ihn seine Frau an und sagt:



„Aber Schatz.... Einer muss doch das Geld verdienen........“










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Punktestand der Geschichte:   311
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Kommentare zur Story:

  haha, einer muss das geld verdienen. stimmt. und nicht nur einer. und einer muss auch nicht dumm und viel reden, sondern fast alle so genannten prominenten, die uns vormachen wollen, sollen, dürfen, was gut und richtig ist, also auch den verfall der moral und somit der gesellschaft am beispiel heinzis. haha. total geil deine abhandlung. fünf punkte. auch für die sprachliche verwirrung. und auch, wenn ich solche sachen nur in form von geschichten liebe.
lg
rosmarin  
rosmarin  -  04.07.05 13:43

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  Aber hallo,gut und lustig geschrieben.und zu dem oli,nur wer nicht denken kann versteht die Ironie dieser Geschichte nicht.  
Bina  -  04.03.03 23:49

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Pfffttt...huuuuuhahahaaaaa!
Der gute Heinz! Hast die saublöden hohlen (Möchtegern)Promis prima hingekriegt. Ich hasse die dämlichen Sprüche dieser Idioten. Immer feste druff!
Hat echt Spass gemacht, das zu lesen.
5 Punkte...sowieso!  
Stefan Steinmetz  -  09.01.03 18:04

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  Schön bissig-satirisch, diese detaillierte Auseinandernehme eines reißerischen BILD-Artikels (scheinbar als Folge eines Psycho-Striptease in Gott weiß welcher Promi-Show). Habe endlich mal wieder von Herzen lachen können.
Was meinen Vorredner betrifft: Hab' ne gute Adresse für dich, nämlich www.psychodiagnose.de - versuch's mal.  
Gwenhwyfar  -  24.04.02 13:23

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  Aber hallo, ich habe Besuch von

www.tourettesyndrom.de bekommen....  
ThiloS  -  04.04.02 22:54

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  ...mich würde nur interessieren, wie oft dieser tolle Internetautor(woanders gibt´s so ne scheiße auch nicht zu lesen)beim schreiben dieses mistartikels gekommen ist...
ach so...nicht neidisch sein auf leute, die was aus ihrem leben gemacht haben...  
oli  -  03.02.02 18:17

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  ...mich würde nur interessieren, wie oft dieser tolle Internetautor(woanders gibt´s so ne scheiße auch nicht zu lesen)beim schreiben dieses mistartikels gekommen ist...
ach so...nicht neidisch sein auf leute, die was aus ihrem leben gemacht haben...  
oli  -  03.02.02 18:17

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