Andacht Nr. 139 Wehe dem, der mit seinem Schöpfer hadert ...   262

Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    martin suevia      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 3. Oktober 2019
Bei Webstories eingestellt: 3. Oktober 2019
Anzahl gesehen: 2200
Seiten: 3

Andacht Nr. 139

Jesaia 45/9



Wehe dem der mit seinem Schöpfer hadert ....

(eine Scherbe unter irdenen Scherben)



Ihr Lieben



Auch wenn diese Andacht in ICH Form gehalten ist, so gilt sie doch ALLEN, die sie lesen. Falls ihr euch irgendwo und irgendwie in den Zeilen findet ... freut euch, ihr geht nicht allein durch´s Leben mit diesen Fragen und „?Ängsten? !



Im Alter von 10 Jahren ging ich das erste Mal freiwillig zum Friseur und wollte eine Frisur wie Brian Connolly haben, dem Leadsänger von „The Sweet“. Mit meinen Haaren war das leider nicht im entferntesten zu bewerkstelligen. Vier Jahre später schwor ich mir nicht mehr zum Friseur zu gehen weil ich dann die Haare wie Ian Gillan, dem Leadsänger von Deep Purple tragen wollte. Auch das war nicht möglich, die Natur hatte mir keine glatten Haare gegeben. Ich verehrte Richie Blackmore und Eddie Van Halen und wollte so Gitarre spielen können wie sie. Die Realität war, ich hatte – und habe bis zum heutigen Tag – kein Talent zum Spielen – irgend - eines Instrumentes.

Einen Teil meines Lebens verbrachte ich mit dem Wunsch nach Amerika zu ziehen, es fehlten mir jedoch die Frechheit, Kraft und der Mut es durchzuziehen, vielleich auch als eine zeitlang illegal dort lebender Mensch mich dort durchzuschlagen. Die USA galten für mich als das „Land der Heiligen“. Heute danke ich meinem Gott jeden Tag dafür, gerade NICHT die Frechheit, die Kraft und den Mut zu diesem Vorhaben bekommen und gehabt zu haben und ich meine es sehr ernst mit diesem Dank.

Es belastete mich über weite Strecken, dass ich (noch heute) von der Musik über diverse Weltanschauungen bis hin zum Glauben zwischen allen erdenklichen Stühlen sitze und etwas in mir sich behaarlich weigert, ja es mir sogar verbietet, mich auf einem Stuhl fest niederzulassen. Statt dessen schaue ich von außen nach innen, staune und erkenne mit zunehmendem Alter, welche Einblicke ich dadurch gewinne.

Es gab Zeiten in meinem Leben an denen ich mich fast verzweifelt fragte, warum ich so wenig innige Freundschaften, Bekanntschaften hatte. Die Antwort kam als ich es mir endlich eingestand:

Ich WOLLTE es so und zwar schon immer. Es ist ein wichtiger, wenn nicht sogar d e r wichtigste Teil meiner Natur, meines Wesens. Diese Natur, dieser Wesensteil, führte mich – natürlich auch durch manche Irrungen und Wirrungen, -muß ja sein -, zu den zwei Aufgaben die mir heute das wichtigste in meinem Leben sind, das Dasein für Sterbende u.
Seite 1 von 3       
deren Angehörige, also meine Aufgaben in den verschiedenen Bereichen eines Hospizes und meine Arbeit für Gott, den Ewigen, mit dem Verfassen von diesen kleinen wöchentlichen Andachten.



Was für ein Drama; aus mir wurde kein berühmter Sänger, kein Gitarrenheld, kein 5 Sterne Koch, kein Manager, kein Abteilungsleiter, kein Professor, kein Literaturkritiker, mich sah man noch nie im Fernsehen, hörte mich noch nie im Radio. Ich werde auf keine Feier eingeladen, bei der um „festliche Garderobe“ gebeten wird – weil ich nichts dergleichen hab, ich mir auch nichts dergleichen kaufen werde, da ich mich in solchen Aufzügen extremst unwohl fühle und ich dadurch wiederum die Freiheit besitze „, tut mir leid“ zu diesen Festivitäten sagen zu können.

Wegen mangelnden Willens, mittlerweile auch körperlich, schaffe ich es nicht, mich meditierend in einen Schneidersitz zu begeben, mich zu irgendwelchen Yogaübungen aufzuraffen, andächtig auf Knien zu rutschen oder in vorgegebenen Niederwerfungsritualen mit dem Schöpfer in Verbindung zu treten.

Bei Weihrauchduft bleibt mir die Luft weg, bei vorgeschriebenen Gebeten fängt das Gähnen an und dennoch, dennoch gefiel es diesem Gott, mir, wie in einer früheren Andacht beschrieben, das größte Geschenk zu machen und den Schleier des Nichtwissens wegzunehmen, mich hörbar seine Existenz erfahren zu lassen und mir die Gewissheit zu geben, dass nicht nur Menschenseelen weiter existieren sondern auch Tiere in diese Entscheidung Gottes mit eingebunden sind, was für mich eine besondere Freude bedeutete, nachdem meine beiden Katzen vor Jahren starben. Immer fragte ich mich, warum ich mich so zu Tieren hingezogen fühlte.So verstehe ich heute, im nachhinein manchen Schachzug den „der Ewige“ in meinem Leben tat, mit teils merkwürdigen Begegnungen und Hingezogenheiten, um meinem Geist Dinge zu offenbaren, die ich auf keine andere Weise erfahren hätte können.

Dabei bin ich durchaus NICHT der Meinung, Tiere wären die besseren Wesen und Freunde als (Mit)Menschen. Auch Tiere quälen und töten einander auf oft unerträgliche Art und Weise.



Werde ich heute gefragt ob ich in diesem, meinem Leben Sinn fand/finde, ob ich mit Gott hadere, ob ER alles „richtig“ machte, muss ich schmunzeln und sagen, „jeder Atemzug“ war sinnvoll, richtig und wichtig, sollte und mußte so sein und wurde passgenau auf mich, auf meine Seele zugeschnitten.
Seite 2 von 3       
Und das nicht nur bei mir ...



Für die kommende Woche wünsche ich euch allen Gottes Segen und Schutz!
Seite 3 von 3       
Punktestand der Geschichte:   262
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

Leider wurde diese Story noch nicht kommentiert.

  Sei der Erste der einen Kommentar abgibt!  

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "ISA" zu "Das Hörspiel"

Hübsche kleine Geschichte, flüssig zu lesen und mit einer schönen Pointe. Es stimmt wirklich, dass die meisten Kinder an diese Dinge ganz unverkrampft herangehen und noch nicht getriebe ...

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Dieter Halle" zu "Das Gullydeckel-Lied"

Interessant, auf was du so alles achtest. Ich werde künftig viel genauer die vielen Gullydeckel betrachten. Ein bezauberndes Gedicht und man kann sich vorstellen, dass es gesungen noch besser klingt.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Redaktion" im Thread "Winterrubrik"

Das wünsche ich euch. Ein gesundes Neues Jahr. Habt viel Spass heute.

Zum Beitrag