Andacht Nr. 132 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?   117

Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    martin suevia      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. August 2019
Bei Webstories eingestellt: 15. August 2019
Anzahl gesehen: 2025
Seiten: 5

Andacht Nr. 132



1. Korinther 3/16

Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?





Ihr Lieben



In früheren Zeiten fand ich diese Aussage maßlos übertrieben, ja anmaßend. „Zuerst einmal gehört mein Körper mir und nur mir!“ Selbst im Krankenhaus und beim Arzt muß vom Patienten eine schriftliche Einverständniserklärung geholt werden um dessen Körper behandeln zu dürfen. Auch die Kampfansage der Frauen in den 70er und 80er Jahren bei der Reform des Paragrafen 218 war klar und deutlich: Mein Bauch gehört mir!

Dann wäre auch noch die Frage zu klären, was denn körperlich und /oder geistig behinderte Menschen von dieser Aussage halten sollen, auch. siamensische Zwillinge, Kinder, die mit solchen Anomalien zur Welt kommen, dass sie (ohne Hilfsapparate) nicht lebensfähig sind.

Als ich tiefer im Glauben wuchs, änderte sich meine Auffassung und ich empfand es fast als eine „Heiligsprechung“ des Fleisches. Das änderte sich wiederum als ich es mit mehr und mehr Schwerstkranken, sterbenden und an Demenz erkrankten Menschen zu tun bekam. Auch selbst ging ich durch eine Reihe von Erkrankungen durch, samt einer Depression. In diesen Zeiten war´s mir fast unmöglich irgend etwas produktives zu tun, geschweige denn mich um andere Leute zu kümmern, denen es noch schlechter als mir erging.

Als ich den Kopf dann wieder „aus dem Wasser“ strecken konnte, erkannte ich was eigentlich eine Selbstverständlichkeit, eine Allerweltsweisheit ist und keiner höheren Schulbildung bedarf.

Gott wirkt größtenteils durch Menschen. Er legt gewisse Talente, (die natürlich auch auf irdische Weise erlernt und eingeübt werden müssen) in uns, Interessen, Ziele, die wir anfänglich im Nebel des Irdischen gar nicht erkennen, nur ein „Gefühl“ haben: Mich zieht ´s irgendwie da – oder dorthin …



Matthäus 5



14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 

15 Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus.
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16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.



Aber um des Messias/Lehrers Aussage zu verwirklichen braucht es einen funktionierenden Körper sowie einen funktionierenden, möglichst klaren Geist. Besonders der Geist kann, wenn er mit Gott in Verbindung steht, gewisse Dinge er fühlen, er – hören, „er - sehen“- hier ist nicht die Zugehörigkeit einer Religionsgruppe entscheidend, sondern einzig und allein ob die jeweilige Seele mit Gott verbunden ist. Solche Seelen spüren, wann es gut ist, zu schweigen, ertragen die Stille, aber spüren auch wann ein entsprechendes Wort geredet werden muss. Sie lassen sich vom manchmal unergründlichen Geist Gottes leiten und klingeln wegen irgend eines banalen Grundes beim Nachbarn und wenn die Tür geöffnet wird, steht vor ihnen ein humpelnder Mensch, (wenn´s ganz böse kommt im Gipsfuß) und ein „spontanes Mitleidsgefühl /Erbarmen zwingt sie buchstäblich, zu fragen ob sie etwas für ihn tun/einkaufen können … Ist es euch schon mal so ergangen?

Einen Nerv eingeklemmt, den Fuß verstaucht, den Arm gebrochen, einen Infekt gehabt und plötzlich taucht von irgendwo ein Mensch auf, den ihr um Hilfe bitten könnt – da werdet ihr schnell das Licht erkennen …



Eine Großtante von mir lebt in Einsamkeit. Sie ist nicht immer das, was man als „einfach und unkompliziert bezeichnen kann. Sie hat natürlich Kontakte zum Pflegepersonal das regelmäßig in ihre Wohnung kommt, der Kontakt zu den Kindern gestaltet sich gelegentlich schwierig – und als eigentlich lebenslustiger und „schaffiger“ Mensch ist sie infolge des körperlichen und geistigen Verfalls nicht mehr fähig, so wie sie es sich im Herzen wünscht, selbstständig ihr Leben zu gestalten.

Ein älterer Herr schippt ihr im Winter den Schnee vom Gehweg vor ihrem Haus, durch´s Jahr hindurch arbeitet er ab und an in ihrem Garten. Er ist alles andere als ein Gärtner und meine Tante, eine gelernte Gärtnerin, schlägt sich die Hände vor´s Gesicht, wenn er den „schönen gelben Löwenzahn“ stehen lässt und statt dessen die Pflanzen im Beet absäbelt … (er weiß halt net was jetzt das Unkraut und was das andere grüne und bunte Zeugs ist …)Bei mir hapert es diesbezüglich auch, weswegen es bei mir auch keine Gartenarbeit gibt/geben wird.
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Doch dieser Mensch schaut immer wieder nach ihr, lässt sich abweisend behandeln, ruppig beschimpfen, setzt sich zu ihr und hört ihr zu.

Ihr habt bestimmt ähnliche Erfahrungen gemacht – im hohen Alter kreisen Gedanken und Themen oftmals nur noch um ein oder zwei Themen – was für Angehörige und Freunde oft sehr mühsam ist – Ratschläge und Tipps zur „Problemlösung“ werden nicht angenommen weil man unter 8 Milliarden Menschen eben der/die einzige ist bei denen sämtliche Vorschläge nicht funktionieren ...

Dieser ältere Herr betreut noch einen blinden Menschen. Er geht regelmäßig für ihn einkaufen, geht mit ihm spazieren und hört auch ihm zu. Er hatte vermutlich keine höhere Schulbildung und war im Leben das, was man geläufig als „Totalversager“ ansieht – und auch entsprechend behandelt.

Meiner Großtante rutschte bei einem kürzlich geführten Telefongespräch der Satz heraus: „Früher hätt ich solche Leute nicht auf mein Grundstück, geschweige denn in mein Haus gelassen, jetzt muss ich froh sein, dass der da ist und mit mir redet ...“



Wie oft lassen sich Gott und sein Messias erniedrigen, beschimpfen, anklagen und dennoch:



Matthäus 5

…45 auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also?…

 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.



Ich denke, allmählich wird meiner Großtante klar, was mit dem „Licht“ gemeint ist.



Wir haben die Möglichkeit unseren Geist spirituell zu schulen, wir besitzen auch die Möglichkeit unseren Geist und dessen Fähigkeiten, zu zerstören, zu beschädigen und das erachte ich mittlerweile als wesentlich schlimmer und dramatischer als körperliche Behinderung – die ich auch niemandem wünsche.
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Ich habe Bekannte, die körperlich stark eingeschränkt jedoch auf geistlichem Gebiet wahre Giganten, Felsen, sichere Häfen des Trostes und des Zuspruchs für alle sind, die dessen bedürfen. Noch nie ging jemand nach einem Besuch, einem Gespräch weg ohne ermuntert, getröstet und aufgerichtet worden zu sein.



Diejenigen, die „gar nix“ tun können und 24/7 Betreuung und Hilfe benötigen – sind eine echte Herausforderung für die Helfenden und Betreuenden, die nicht selten an ihre eigenen Grenzen geraten.



Diese erfüllen die Aussage Jesu: Matthäus 25





 Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen; 

36 ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. 

37 Dann werden ihm die Gerechte35n antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben oder durstig und dir zu trinken gegeben? 

38 Und wann haben wir dich fremd gesehen und aufgenommen oder nackt und dir Kleidung gegeben? 

39 Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 

40 Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr MIR getan. 



Es gehört für eine Menschenseele die mit Gott verbunden ist, zu den schönsten, sinnvollsten Tätigkeiten, ihren Körper und Geist in den Dienst Gottes zu stellen. Dazu muss jedoch wenigstens eines der beiden, Körper oder Geist, funktionsfähig und aufnahmebereit für Gottes Wort sein. Insofern lernte ich, teilweise schmerzlich – die eigene Erfahrung ist die beste Lehrerin – Paulus Aussage als Ansporn zu verstehen, aufmerksam auf beide, Körper und Geist zu achten und schädliche Einflüsse möglichst zu meiden, damit Gottes Werkzeug „funktionsfähig“ ist und noch hoffentlich eine Zeit lang bleibt.







Der Leib als Tempel des Heiligen Geistes

12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
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Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. 

13 Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichtemachen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe. 

14 Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. 

15 Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehmen und Hurenglieder daraus machen? Das sei ferne! 

16 Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: »Die zwei werden ein Fleisch sein« (1. Mose 2,24). 

17 Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm. 

18 Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außerhalb seines Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe. 

19 Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? 

20 Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe.



Für die kommende Woche wünsche ich euch körperliche und geistliche Gesundheit, so wie Gottes Segen und Schutz in diesen schlimmer werdenden Zeiten.
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Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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