Kurzgeschichten · Amüsantes/Satirisches

Von:    Stephan F Punkt      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 28. Juni 2019
Bei Webstories eingestellt: 28. Juni 2019
Anzahl gesehen: 2249
Seiten: 2

Montag. Mann (also ich in diesem Fall) muss einkaufen. Ich setze mich ins Auto und fahre in die Stadt, um genau das zu kaufen, was ich mir vorher genauestens überlegt und schriftlich festgehalten habe.

Da geht es schon los. Ich stehe an der roten Ampel mit weithin bekannter, sehr knapper Grünphase. Ich bin der Vierte. Gute Chance noch durchzukommen.

Aber, nein! Natürlich wird das nichts, denn irgendein Depp vor mir träumt, weiß nicht, welchen Gang er diesmal wählen soll (es gibt ja inzwischen so viele), versucht es diesmal vielleicht mal im Leerlauf, es wird telefoniert oder schlicht nicht aufgepasst.

Ich hasse das!

Bevor ich, als eigentlich einzig Benachteiligter, Punkte kassiere bremse ich dann doch bei Gelb schon ab und kau mir die überstehenden Schnurrhaare ab. Ruhig bleiben, mahne ich mich.

Warum können nicht alle bei Grün gleichzeitig losfahren? Wo ist das Problem?

Und dann schaue ich in die da so rum stehenden Wagen. In den meisten sitzt ein Mark Forster-Klon (Möchtegern-Vollbart und ein entstellendes Cap auf dem hirnarmen Haupt) mit analogem hübschen Püppchen. Wiedererkennungswert: Null!!!

Mindestens ein kompletter Arm musste dringend einem Tätowierer zu Übungszwecken überreicht worden sein. Oh, das ist die neue Uniform derer, die nie zur Musterung mussten.



Ach, mein Blutdruck...



Bin beim Aldi angekommen und packe genau das ein, was ich wollte. Super, jeder Aldi hat mindestens vier Kassen, von denen aber immer nur maximal zwei besetzt sind. Was soll das?

Das täuscht Kundenfreundlichkeit und schnelle Abfertigung vor, die es real aber nicht gibt.

Statt dessen wird man von den meist noch Auszubildenden geradezu gezwungen, sein Zeugs schnellstmöglich wieder in den Wagen zu befördern, vollkommen schnurz, ob da dann was Schweres auf was Leichtes fällt. Davon abgesehen, dass ich immer, ich betone: immer in der falschen Schlange stehe gibt es vor mir (und das leider auch immer) folgende Spezies:



1. Rentner, Geschlecht ist egal



Warum zur Hölle wollen die immer auf den Cent genau bezahlen? Ich kapier es nicht!

Ein Scheinchen in übergeordneter Größe lässig hingehalten und alles wäre gut.

Nein, man muss den ganzen Betrieb aufhalten und der Kassiererin sein Innerstes präsentieren,

also zumindest das der Geldbörse.
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Ach ja, und dann rutscht dann mal ein Cent auf den klebrigen Boden, dann wird gesucht, gewischt, aufgehoben, sicherheitshalber noch mal nachgezählt und, hoppla, die Bonrolle ist leer....

Ich hab's eilig um koche innerlich vor Wut. Widerlich und vergeudete Rentnerzeit. Aber die mögen das scheinbar so. Die müssen das selber wissen, denken aber nicht an die noch arbeitende Bevölkerung. Schade!



2. Hausfrauen, Geschlecht ist da auch schon egal



Dass diese Spezies nicht gleich zwei randvolle Wagen mit sich rumschiebt liegt alleine daran, dass sie schon seit Beginn des Einkaufs in der einen Hand ihre Geldbörse geiergleich umkrampft hält. Der überdimensionierte Bauchbeutel böte zwar reichlich Platz um die geforderten Moneten bis zur finalen Abrechnung zu beherbergen, aber auch hier: Nein!

Mein Geld geb ich nicht so weiteres aus der Hand. Folge: Einarmiges Bestücken des

viel zu kurzen Warentransportbandes. Ich werde kirre.



Dann folgt, natürlich, die einarmige Wiederbefüllung des kürzlich entlasteten Wagens.

Grauenvoll!

Als hätte ich es geahnt nähert sich eine Kundin mit einem Umtauschwunsch. Das kommt davon, wenn man nicht nach Liste, sondern nach Gutdünken "einkauft".

Frauen kaufen anders ein. Die bleiben vor Regalen stehen, in denen nichts, aber auch gar nichts von den benötigten Produkten feilgeboten wird. Und gucken sich das auch noch an!

Und scheinbar interessiert! Fassungslosigkeit ergreift mich.



Ich möchte gern den ganzen Laden zusammen schreien, beherrsche mich aber dann dahingehend, dass ich, wie zufällig, den Wagen vor mir per versehentlichem Fußtritt etwas beschleunige.

Leider fällt der behäbigen Frau daraufhin die Geldbörse aus der Hand. Unzählige Münzen, Scheine, Kredit- und sonstige Karten, Fotos, Zettel und sonstiges Gedöns verteilt sich im Bereich der Kasse.

Na super.

Die geschätzten vierundvierzig Leute hinter mir werden böse. Zu recht natürlich.



Ich verstehe nur nicht, warum jetzt gerade ich von Tomaten, Konserven und Milchtüten beworfen werde….
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   Jochen  -  29.06.19 14:05

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