Tach Leutchen, ich bin's wieder.



Für die Zeit zwischen Rock (Jugend) und Rollator (Senioren) hat der liebe Gott mal eben das Rad erfunden. Genauer gesagt das Fahrrad. Noch konkreter eines mit elektrischer Unterstützung. Das war sehr vorausschauend und klug gedacht. Besonders für jung gebliebene Middleager, zu denen ich wohl zumindest statistisch gehöre.

Bis vor kurzem habe ich das Radfahren abgelehnt, denn ich bin einfach zu höflich, um Anlieger mit meiner Stöhnerei und Bitte um Frischluftzufuhr zu belästigen.

Mit den neuen Pedelecs sieht das schon anders aus. Ganz gemütlich überhole ich nun Gassigänger, Jogger und Triathleten beim Training. Wunderbar.



Also los geht die Tour. An meinem Hochleistungsrad habe ich diverse Einstellungsmöglichkeiten, so zum Beispiel für den Grad der elektrischen Unterstützung.

Da gibt es E (eco), N (normal) und H (hoch). Prima, ich fasse das meistens zusammen und wähle ENormHoch.



Ja, was denn? Wenn das Ding das doch hergibt...



Dadurch verkürzt sich meine Reichweite beträchtlich, was mir allerdings ein Argument an die Hand gibt, meine eigentlich geplante 340 km -Tour um einiges zu kürzen.



Nach 45 km komme ich nass geschwitzt nach Hause, habe Schmerzen an Stellen, die nie Sonne sehen, kann drei Stunden warten, bis der Akku wieder voll ist und klaube mir gefühlte Milliarden an verstorbenen Tierchen aus Gesicht, Armen, Beinen und sonstwo.



Es sind inzwischen so viele radelnde Rentner unterwegs, dass man das Insektensterben nicht nur der Agrarwirtschaft anlasten kann.



Mit dem, was an mir hängen blieb kann man seinen Gecko lange füttern.