Ich war ja neulich in Bulgarien und seit langem als ornithophil bekannt.

Deshalb erfreute ich mich auch über alle Maßen über die frechen Vögelchen der Gegend.

Da gab es Spatzen und extrem tief fliegende, geschwätzige Schwalben.

Putzig.

Weniger putzig sind die dreisten Möwen. Einer von ihnen wollte ich mit der Kamera zu Leibe rücken, wie sie dabei war einen öffentlichen Mülleimer zu plündern.

So eine Nahaufnahme wäre eine tolle Sache, beschloss ich, und folgte dem beeindruckend großen Tier eine Weile. Immer wenn ich auslösen wollte machte ihr das Shooting so keinen Spaß und sie verzog sich schnell wieder, die Diva.

Nächster Versuch: Anschleichen, Blickwinkel checken, Lichteinfall kontrollieren und dann Abwarten bis sie die perfekte Pose bot.

Doch Heidi, wie ich sie inzwischen nannte, fühlte sich erneut gestört und verschwand schreiend in die Lüfte.

Schade, Pech gehabt.

Ich erhob mich aus dem ungewohnten Vierfüßlerstand und klopfte mir den Sand aus den Klamotten.



Nun ist es ja nicht so, dass ich nicht regelmäßige Anschisse gewohnt wäre. Aber was dann folgte hatte wieder eine andere Qualität.

Ich bin eher der dunkle Hauttyp und nehme schnell Farbe an, grade unter südlicher Sonne.

Aber dieser grünliche Braunton, den die Heidi für mich alleine angesammelt und hernach großzügig über mir verteilte, stand mir nicht zu Gesicht, obwohl sie unter anderem genau das traf.

Eklige Rache kann ich nur sagen.



Und alle, denen ich davon berichtete, sagten einhellig: "Mensch, was hast du für ein Glück?"

Da war ich aber gespannt, was der Tag noch so für mich bereit hielt.

Es wollte sich nichts Glückähnliches mehr ereignen.



Woraufhin ich vermutete, dass das Glück darin bestand keinen Albatros fotografiert haben zu wollen....