Poetisches · Für Kinder

Von:    Wolfgang Reuter      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 10. April 2019
Bei Webstories eingestellt: 10. April 2019
Anzahl gesehen: 2732
Seiten: < 1

Einst schien die Sonne unentwegt.

Doch hat sie dann sich überlegt,

dass dies auf Dauer müde macht:

Nur immer leuchten – Tag und Nacht.

Und sie beschloss deswegen,

'ne Pause einzulegen.



Gern hätte sie mal in der Nacht

die müden Augen zu gemacht.

Doch dann, so überlegte sie,

wär's dunkel; und drum legte sie

an einem Tag im Mai

ein kugelrundes Ei.



„Du“, sprach die Sonne, „kleiner Wicht,

knipst jede Nacht jetzt an das Licht;

denn selbst wenn alle Menschen pennen,

soll stets ein kleines Lichtlein brennen,

damit es auf der Erde

nachts nicht so dunkel werde.“



„Gut“, sprach das Ei, „so soll es sein,

doch fällt mir leider noch nicht ein,

wo ich das Licht hernehmen kann.“

Die Sonne sprach:“ Dann streng dich an.

Du wirst dafür belohnt,

und heißt ab heute Mond.“



Da lief der Mond zum Meeresstrand,

wo glitzernd er die Wellen fand.

„Ihr Wellen leuchtet oft so sehr,

wo nehmt ihr euer Leuchten her?“

Man rief: „Wir leuchten nicht,

wir spiegeln Sonnenlicht.“



Da blies der Mond sich kräftig auf

und schwebte zu den Wolken rauf:

„Ihr Wolken, sagt mir, bitte sehr,

wo nehmt ihr euer Leuchten her?“

Man rief: „Wir leuchten nicht,

wir spiegeln Sonnenlicht.“



Da flog der Mond zum ew'gen Eis,

wo alles strahlt – ganz hell und weiß.

„Ihr Eisberge, ich bitt euch sehr,

wo nehmt ihr euer Leuchten her?“

Man rief: „Wir leuchten nicht,

wir spiegeln Sonnenlicht.“



Da ging der Mond tief in den Wald,

wo's finster war. Jedoch schon bald

sah er auf manchen Tannenspitzen

ganz viele kleine Lichtlein blitzen.

Er wunderte sich sehr:

Wo kommt das Licht bloß her?



Er fing ein kleines Lichtlein ein,

es strahlte und war klitze-klein.

Und auch die andern Lichter kamen,

verrieten leise ihre Namen

mit ihren hellen Stimmen:

„Wir Glühwürmchen, wir glimmen!“



„Fein!“ sprach der Mond, „ich lad euch ein,

auf meinem Bauch zu Haus zu sein.
Seite 1 von 2       


Ich denke, da gefällt's euch bald

viel besser als in diesem Wald.

Lasst eure Lichtlein schimmern,

und bringt den Mond zum Flimmern!“



Seit jener Nacht kann man ihn sehn,

den Mond, er leuchtet strahlend schön,

noch heller als das Sterngefunkel.

Und deshalb ist es nachts nicht dunkel.

Siehst du genauer hin,

siehst Glühwürmchen du glühn.



www.wolfgang-reuter.com, 09. 04. 2019
Seite 2 von 2       
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Kommentare zur Story:

  Dein Gedicht klingt wie ein Märchen,
über Sonne, Mond und Sternchen.
Der Mond ist also das Sonnenlicht der Nacht,
und mir hat das Lesen Spaß gemacht.
Dichten ist nicht meine Stärke,
darum lese ich lieber deine Werke ;)

LGF  
   Francis Dille  -  10.04.19 19:12

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Interessante Kommentare

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