Mission Titanic - Kapitel 3   371

Romane/Serien · Fantastisches

Von:    Francis Dille      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 9. September 2018
Bei Webstories eingestellt: 9. September 2018
Anzahl gesehen: 2511
Kapitel: 5, Seiten: 63

Diese Story ist die Beschreibung und Inhaltsverzeichnis einer Reihe.

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Kapitel 3 – Zweiter Tag auf der Titanic





Donnerstag 11. April 1912



Die Sonne stand strahlend am Himmel, als die R.M.S. Titanic am frühen Morgen mit knapp 19 Knoten nach Irland dampfte. Dies war aber noch nicht die Höchstgeschwindigkeit, denn Kapitän E.J. Smith hatte angeordnet, dass nur zwei Drittel der Kesselkapazität angeheizt werden sollte, weil er die noch fabrikneuen Maschinen etwas schonen wollte. Das Meerwasser peitschte gegen den schwarzen Schiffsrumpf, wobei der rot lackierte Kiel des Schiffes manchmal hervorschien. Drei der vier gelben Schornsteine rauchten, aus dem vierten Schornstein stieg nur etwas weißer Dampf heraus. Dieser Schornstein war nur eine Attrappe und diente hauptsächlich als Umluft für die Kombüsen.

Es war kurz nach 8 Uhr morgens. Die Speisesäle der 1. sowie 2. Klasse waren vollbesetzt und die Stewards eilten mit Tabletten umher. Es gab jedoch auch Passagiere, die das Frühstück von ihren Dienstmägden in ihre Suite bringen ließen. Selbstverständlich stand für die 3. Klasse auch ein Speisesaal zur Verfügung, dieser jedoch eher einer Kasernenkantine glich, dort niemand bedient wurde. Die Passagiere mussten sich vor einem Tresen hinter einer langen Schlange anstellen, dahinter sich gleich die Kombüse befand. Dort fand die Essensausgabe statt. Zum Frühstück wurden frisch gebackene Brötchen, hart gekochte Eier und Marmelade oder ein paar Scheiben Käse angeboten, und zu Mittag gab es generell Eintopf als Mahlzeit. Selbst das Abendessen, wobei es nur ein paar Brotschnitten mit Wurst gab, war für die Passagiere der dritten Klasse im Preis inbegriffen. Die Qualität und Auswahl der Gerichte hing selbstverständlich davon ab, in welches Ambiente man reiste. So konnten die Zweite-Klasse Passagiere mittags und abends noch zwischen zwei warme Mahlzeiten entscheiden, hingegen in der 1. Klasse eine Speisekarte vorhanden war, darauf allmögliche, hauptsächlich delikate Gerichte aufgelistet waren. Allerdingst mussten die hohen Herrschaften, genauso wie in einem üblichen Sternerestaurant, dafür auch extra bezahlen.



Mara und Jean Courbusier hatten die Luxussuite C-58 gebucht, die komplett im Louis-seize-Stil eingerichtet war. Jede Erste-Klasse Kabine, sowie auch der Rauchersalon, wurden mit der französisch beeinflussten Kunst und Architektur des 18.
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Jahrhunderts ausgestattet. Modern wäre für die Innenausstattung der Titanic sicherlich die falsche Bezeichnung – bis auf die angebotenen Freizeitbeschäftigungen, wie beispielsweise das Türkische Bad, der Gymnastikraum, die Squashhalle oder das Hallenschwimmbad, dies für jener Zeit auf einem Schiff einzigartig war –, sondern eher edel und zwar auf dem höchsten Niveau.

Die Kabine der Courbusiers war im Verhältnis zu den Zweite-Klasse Kabinen äußerst geräumig; es gab einen Wohnbereich mit Kamin, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer sogar mit einer Badewanne ausgestattet. Zudem war der Boden mit Teppichen belegt worden, hingegen die Dritte-Klasse Passagiere auf kalten Stahl laufen mussten und sich nur in den Mannschaftsunterkünften duschen und auf die Toilette gehen konnten. Die Titanic wurde hauptsächlich für die vermögende Gesellschaft konstruiert – ihre Dimension und der sich darin befindende Luxus repräsentierten die Macht und den Reichtum des Britischen Weltreichs. Die Emigranten wurden auf der R.M.S. Titanic nur als Lückenbüßer angesehen, damit es nicht unterbesetzt über den Ozean fuhr, zudem brachten die Mittellosen noch etwas Umsatz ein. Da waren die Postpakete im Frachtraum für die Reederei wertvoller, als die Dritte-Klasse Passagiere. Zudem wurden sämtliche Treppenaufgänge, die direkt hinauf zur 2. beziehungsweise 1. Klasse führten, von Matrosen streng bewacht. Ab 20 Uhr wurden die Treppenhäuser dann mit Gittertoren verschlossen.



Mara stieg aus der Badewanne heraus und trocknete sich ab. Die Sonne warf einen Lichtkegel durch das Bullauge und erhellte das komplette Badezimmer. Sie betrachtete sich im Spiegel, dessen verschnörkelter Rahmen glänzte, sowie auch die Wasserhähne. Bestens gelaunt zog sie sich ihren Bademantel über. Solch einen wunderschönen, sonnigen Morgen hatte sie seit ihrer letzten Zeitreise vor drei Jahren nicht erlebt.

„Jean, glaubst du, alles was hier so glänzt ist echtes Gold? Zumindest sind die Armaturen vergoldet, nehme ich an. Oder was meinst du?“, fragte sie lautstark, damit ihr Ehemann, der nebenan im Schlafzimmer immer noch im Bett lag und die Broschüre von der TTA studierte, diese er illegal mitgeschmuggelt hatte, sie auch hören konnte. Als sie keine Antwort bekam, blickte sie leicht verärgert in den Spiegel und wuschelte sich durch ihr kurzes Haar.
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Dann stülpte sie sich ihre rothaarige Perücke über und steckte sie provisorisch hoch. Die gelockten Strähnen standen ihr lustig ab und obendrein war sie ungeschminkt, trotzdem sah Mara hinreißend aus. Ihr Gesicht war bezaubernd. Schließlich wurde sie letztes Jahr – in ihrer Gegenwart im Jahr 2473 –, als die sechst schönste Frau von United Europe ausgezeichnet, obwohl sie ihre Modelkarriere nur hobbymäßig nachging und mit ihrem Ehemann hauptberuflich eine Privatschule in Nieuw Bruxelles betrieb, dort man Lizenzen für Zeitreisen absolvieren konnte.

„Monsieur Jean! Ich rede grad mit dir!“, rief sie ihm säuerlich zu. Mara mochte es nicht, ignoriert zu werden. Sie hasste es geradezu.

„Pardon Cherie!“, antwortete Jean aus dem Schlafzimmer laut hervor. „Ich war zu sehr in der TTA Broschüre vertieft. Ich sehe mir grad das Bild von diesem jungen Burschen an, von diesem Jack Thayer. Er müsste dir eigentlich bekannt sein. Ich glaube, dass er uns gestern Abend im Speisesaal begegnet ist. Sein Foto ist in den meisten Titanic Sachbüchern abgebildet und ich frage mich nun, wer dieser Bengel überhaupt ist. Weshalb wird er in Bezug des Titanic Untergangs so oft erwähnt? Ist er wohlmöglich sogar ein Hauptakteur, den wir unbedingt meiden müssen?“, fragte er.

Mara schmunzelte, zog ihren Bademantel zu und huschte eilig durch den Wohnbereich ins Schlafzimmer.

„No-no-no, keineswegs“, erwiderte sie hektisch. „Jack Thayer ist kein Hauptakteur, es ist völlig in Ordnung und die TTA würde uns niemals zur Rechenschaft ziehen, wenn wir ihn kontaktieren. Ich beabsichtige sogar ihn zu interviewen und das Gespräch aufzuzeichnen. Seine Eltern sind praktisch unsere Nachbarn und Jack hat sogar seine eigene Suite. Es ist die Kabine C-70. Stell dir mal vor, der siebzehnjährige junge Kerl bekam von seinen Eltern tatsächlich eine eigene Suite zur Verfügung gestellt, die einige tausend Pfund kostet. Diese Leute sind also so richtig, richtig reich!“

Jean schmunzelte.

„Also sind die Thayers auf unserer Augenhöhe. Aber wie sieht es mit diesem John Jacob Astor aus? Ist es realisierbar und für uns gestattet, dass wir gemeinsam mit den Astors an einem Tisch dinieren? Mit dem reichsten Mann jener Zeit würde ich mich gerne mal unterhalten.
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„Unterstehe dich, Jean, so einfach geht das nämlich nicht! Diese Herrschaften sind hochgradig konservativ. Niemand kennt uns, also halten sie uns möglicherweise für Neureiche. Damit meine ich, dass wir zu dieser Gesellschaft noch nicht dazu gehören. Um Mister Astors Bekanntschaft zu machen, müssten wir jemanden kennen der jemanden kennt, der mit ihm gemeinsam schon mal eine Zigarre geraucht hatte. J.J., wie er in der Gesellschaft insgeheim genannt wird, ist ein äußerst mächtiger Geschäftsmann und pflegt nur den Kontakt mit Leuten, von denen er genau weiß, wer sie sind und womit sie ihr Geld verdienen. Darunter zählen unter anderem John B. Thayer, also Jacks Vater, George Widener und Benjamin Guggenheim, die ebenfalls an Bord sind, aber nicht Jean Courbusier. Außerdem ist J.J. wahrscheinlich zurzeit ohnehin nicht daran interessiert, irgendwelche neue Kontakte zu knüpfen. Er hat momentan zwei Skandale zu verdauen, weil er sich vor zwei Jahren von seiner ersten Ehefrau hat scheiden lassen, die in der Gesellschaft immer noch sehr angesehen ist. Es war eine schmutzige Scheidung, die die Astors öffentlich ausgetragen hatten, sodass die Zeitungen davon berichteten. Äußerst skandalös und peinlich obendrein. Nun ist J.J. seit einem Jahr mit der neunzehnjährigen Madeleine verheiratet, die eine mittelose Normalbürgerin war, und es wird gemunkelt, dass sie der ausschlaggebende Grund für diese Scheidung war. Obendrein ist das junge Fräulein schwanger, und die Leute zerreißen sich hinter Mister Astors Rücken das Maul. Immerhin ist der Mann schon siebenundvierzig Jahre alt.“

Mara setzte sich auf die Bettkante und schaute nachdenklich zum geöffneten Bullauge hinüber, hindurch die Sonne schien. Eine frische Priese Seeluft wehte ins Schlafzimmer hinein. Sie war diejenige, die eine Lizenz für das anfängliche zwanzigste Jahrhundert absolviert hatte, weshalb ihr die aktuellen Gegebenheiten vertraut waren. Jean erhielt von der TTA nur eine Reisegenehmigung, weil sie verheiratet waren und zudem war er ebenfalls ein Akademiker, der auch etliche Zeitreise Lizenzen erworben hatte, nur eben nicht für das zwanzigste Jahrhundert. Also hörte er seiner Ehefrau gespannt zu, die äußerst aufgeregt war. Schließlich war es schon immer ihr Lebenstraum gewesen, eine Kreuzfahrt mit der legendären Titanic zu unternehmen.
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„Jack Thayer wird beinahe in jedem Sachbuch erwähnt, weil er während des Untergangs beobachtete, wobei er um sein Überleben gekämpft hatte wohlbemerkt, dass das Schiff in der Mitte zerbrach, obwohl die meisten Überlebenden felsenfest behauptet hatten, die Titanic sei im Ganzen versunken. Bei der damaligen Gerichtsverhandlung wurde Jack Thayers Zeugenaussage für nicht glaubwürdig beurteilt; es seien nur Wahnvorstellungen gewesen, weil er dem Tode nahe war und in letzter Minute von einem Matrosen ins Rettungsboot gezerrt wurde, meinten die Geschworenen damals. Erst als der Unterwasserarchäologe Robert Ballard das Titanic Wrack im Jahre 1985 entdeckte … eher gesagt, wenn Robert Ballard das Wrack in dreiundsiebzig Jahren entdecken wird, war es Gewissheit, dass sich Jack Thayer und einige andere Überlebende doch nicht getäuscht hatten. Das Schiff wird während des Untergangs mittig auseinanderbrechen, dies außergewöhnlich ist und jahrzehntelang für Spekulationen sorgte.“ Mara seufzte bevor sie fortfuhr. „Der arme Junge wird am kommenden Sonntag seinen Vater verlieren. Genauso wie etliche andere junge Männer und Kinder. Er und seine Mutter jedoch werden überleben. Jack wird im eiskalten Wasser unbeschreibliche Qualen erleiden. Sein eigentlicher Schicksalsschlag wird ihm aber noch bevorstehen“, fügte sie mit einem bedrückten Unterton hinzu, und schwieg dann.

Jean zog seine technologische Nickelbrille ab und schaute Mara fragend an.

„Was wird Jack Thayer denn noch schlimmeres bevorstehen?“, fragte er schließlich.

„Jack heiratet irgendwann und seine Frau wird zwei Kinder gebären. Sein ältester Sohn wird ein Bomberpilot werden und im Zweiten Weltkrieg wird er abgeschossen, daraufhin Jack depressiv wird. Als dann noch kurz darauf seine geliebte Mutter stirbt, mit der er seit dem Untergang der Titanic ein äußerst inniges Verhältnis pflegte, wird ihm dieser Schicksalsschlag endgültig das Rückgrat brechen. Jack Thayer wird sich im Jahre 1945 selbst das Leben nehmen. Wie dramatisch“, erzählte Mara apathisch zum Bullauge schauend. „Da hatte der junge Mann solch eine Katastrophe überlebt, aber ist letztendlich an sich selbst zerbrochen.“

Mara streichelte Jeans Hand und lächelte ihn an.
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„Es gibt noch weitere, unzählige interessante Schicksale, wie beispielsweise das von Charles Lightoller, dem zweiten Schiffsoffizier. Er ist der ranghöchste Offizier, der den Untergang der Titanic überleben wird. Er hatte damals, als er noch ein Matrose war, bereits einen Schiffsuntergang überlebt. Nach der Titanic Katastrophe hatte er im ersten Weltkrieg bei der Royal Navy gedient und hatte abermals einen Untergang überlebt, als sein Schiff von einem U-Boot torpediert wurde. Offizier Lightoller scheint ein wahrer Glückspilz zu sein, denn welcher Seemann überlebt schon drei Schiffsuntergänge? Aber beruflich trat er auf der Stelle und wurde nie befördert, weil der Untergang der Titanic wie ein Stigma an ihm haftete. Jedes überlebende Besatzungsmitglied der Titanic bekam später keinerlei Chance auf eine Beförderung … warum auch immer. Das hatte Offizier Lightoller bis zu seinem Tod im Jahre 1952 sehr unglücklich gemacht, denn die Seefahrt war sein Leben.“



Plötzlich klopfte es an der Kabinentür und Ruthmilda, das persönliche Dienstmädchen der Courbusiers, trat einfach unaufgefordert herein.

„Guten Morgen, Madame und Monsieur Courbusier. Ma'am, ich bringe Ihnen das Frühstück. Es gibt Käsekuchen und frischen Tee“, bekundete das junge Fräulein fröhlich. Doch Mara und Jean schauten sie aus dem Schlafzimmer verärgert an. Nicht auszudenken, wenn die junge Frau das Ehepaar eventuell in flagranti erwischt hätte.

„Ruthie, ich hatte dir gestern Abend ausdrücklich gesagt, dass wir heute kein Frühstück wünschen, weil wir oben auf dem B-Deck, im Café Parisien, brunchen werden. Schon vergessen?“, fragte sie spitz. Das blondgelockte Dienstmädchen mit der weißen Schürze guckte sie zuerst mit großen Augen nur an.

„Tut-tut mir leid, Ma'am. Oh, Entschuldigung, ich meinte, tut mir leid Madame“, stammelte Ruthmilda. „Ich wusste nicht recht, was Sie mit Brunch gemeint haben.“ Dann lächelte sie verlegen. „Ich ähm …ich kenne doch nur Lunch und Dinner. Was genau ist denn Brunch?“, fragte sie unsicher.

Mara ersparte sich jeglichen Erklärungsversuch und wies das Dienstmädchen mit einer eindeutigen Handbewegung zur Tür hinaus.

„Scher dich sofort raus, Ruthie! Du bleibst in deiner Kabine, bis wir dich rufen.
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Außerdem hast du vor der Tür gefälligst zu warten, bis wir dich herein bitten. Hast du das jetzt wenigstens richtig verstanden?!“, fauchte Mara.

Ruthmilda nickte hektisch, knickste höflich und verschwand mit dem Frühstückstablett durch die Tür.

„Und was mach ich jetzt mit dem blöden Tee?“, fragte sie brummelnd vor sich her. Als sie gerade die Tür zugezogen hatte, sich umdrehte und den Korridor betrat, stieß sie mit einem elegant gekleideten Ehepaar zusammen. Die vornehme Dame ließ daraufhin einen schrillen Schrei raus.

Mara seufzte genervt auf, als sie das Scheppern und Gekreische vernahm. „Dieses kleine Frauenzimmer ist einfach unmöglich“, murmelte sie verdrossen vor sich her und hielt sich erschrocken die Hand vor dem Mund, als sie den hellen Korridor betrat und das Malheur erblickte. Ruthmilda war ausgerechnet mit dem reichsten Ehepaar der Welt zusammengestoßen, wobei John Jacob Astors helles Jackett mit Käsekuchen und Tee bekleckert wurde.

„Das-das tut mir aufrichtig leid, mein Herr“, stammelte Ruthmilda und versuchte mit einem Taschentuch seinen Smoking zu säubern. Aber Mr. Astor drängte sie sogleich von sich weg.

„Können Sie denn nicht aufpassen!“, schimpfte er. „Zu wem gehören Sie, junges Fräulein?“, fragte er sogleich sichtlich verärgert.

Daraufhin schlenderte Mara, nur mit ihrem Bademantel bekleidet, barfüßig auf ihn zu.

„Sie gehört zu mir“, bekundete sie mit ihrem ausgeprägten französischen Akzent. „Verzeihen Sie bitte meiner ungeschickten Zofe, Mister Astor. Selbstverständlich werde ich für die Reinigung Ihres Smokings aufkommen“, lächelte sie.

Mr. und Mrs. Astor blickten einen Moment erstaunt, als Mara völlig unbefangen und mit verwuschelter Haarmähne vor ihnen stand. Zum einen, weil keine Frau aus der gehobenen Gesellschaft sich ungeschminkt aus ihrer Kabine getraut hätte und zum anderen, weil sie obendrein selbstbewusst und beherrscht wirkte. Zudem war die großgewachsene Frau trotz morgendlicher Bekleidung eine Augenweide. Madeleine Astor hielt sich kichernd die Hand vor dem Mund, weil Maras Erscheinung sie belustigte, während ihr Ehegatte schmunzelte.
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„Ach, das ist jetzt nicht gar so tragisch. Dann ziehe ich mich jetzt eben geschwind um. Ich bin nur froh, dass der Tee nicht allzu heiß war, Madame ...?“ Mr. Astor stockte und blickte sie fragend an.

„Madame Courbusier ist mein Name“, antwortete Mara lächelnd. „Dürften mein Mann und ich, Sie und Ihre ehrenwehrte Gattin wenigstens heute Abend zum Dinner einladen? Als Entschädigung sozusagen?“, fragte Mara. Die Astors schauten sich an, und als Madeleine sich wieder kichernd die Hand vor dem Mund hielt und nickte, nahm Mr. Astor ihre Einladung dankend an.



„Was hat sie denn nun schon wieder angestellt?“, fragte Jean genervt, als Mara fröhlich gestimmt wieder ins Schlafzimmer stolziert kam. Aber ohne eine Antwort abzuwarten, redete Jean einfach empört weiter. „Ich habe es dir gleich gesagt, dass wir sie nicht mitnehmen sollen. Dieses ungeschickte Ding wird uns nur Schwierigkeiten bescheren. Nicht auszudenken, wenn wir wegen ihrer Dämlichkeit letztendlich als Zeitreisende enttarnt werden. Ständig stößt sie was um und macht alles falsch. Die Leute werden bald auf uns aufmerksam werden, wenn das so weitergeht. Das ist nicht gut! Irgendwas stimmt doch nicht mit ihr. Ruthmilda ist definitiv kein professionelles Dienstmädchen, wir hätten sie im South Western Hotel zurücklassen sollen, dann hätten die sich mit ihr rumgeärgert. Die TTA wird uns bestimmt zur Rechenschaft ziehen wenn sie dahinterkommen, dass wir einfach eine Hotelangestellte mitgenommen haben, die normalerweise in Southampton geblieben wäre“, meinte Jean besorgt. „Es wird für uns das Beste sein, wenn wir sie entlassen. Ruthmilda muss in Queenstown aussteigen, dann brauchen wir uns auch keine Sorgen mehr zu machen!“

Daraufhin blickt Mara ihn entsetzt an.

„Du meinst, dass wir Ruthie in Irland rausschmeißen sollen? So ganz alleine? Aber Jean, das können wir doch nicht einfach so machen. Was soll denn aus ihr werden? Ruthie ist nicht einmal zwanzig Jahre alt und Amerikanerin obendrein. Das arme Mädchen so ganz alleine in einem fremden Land zurücklassen? Da wäre sie in England aber besser aufgehoben gewesen!“, meinte sie aufgebracht.

Daraufhin seufzte Jean.

„Das hatte ich ja die ganze Zeit versucht dir zu erklären, sie im South Western Hotel zu lassen. Das wäre das Vernünftigste gewesen.
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Wir haben das Zeitgeschehen dadurch verändert, wenn auch nur minimal. Ursprünglich wäre sie nämlich in England geblieben, vielleicht wäre sie dort bis zu ihrem Lebensende sesshaft geworden und hätte geheiratet und so weiter. Das haben wir jetzt verhindert“, meinte er besorgt. „Aber dafür ist es nun längst zu spät. Du hast schon Recht, würden wir sie in Queenstown rauswerfen und die TTA würde davon erfahren, werden wir doppelt bestraft. Also, werden wir das Fräulein notgedrungen mitnehmen müssen, weil Amerika ihre Heimat ist“, antwortete Jean nüchtern.

Mara senkte ihren Kopf und nickte. Nun war ihr bewusst geworden, dass es vielleicht ein großer Fehler war, dieses Dienstmädchen eigenwillig eingestellt zu haben. Doch dann blickte Mara ihren Ehemann verstohlen an und lächelte.

„Nichtsdestotrotz war ihre Ungeschicktheit nützlich für uns, denn jetzt haben wir ein offizielles Date mit den Astors. Jetzt hast du es nämlich Ruthie zu verdanken, dass du J.J. persönlich kennen lernen wirst.“

Jean erhob sich ruppig aus dem Bett, zog seine Nickelbrille ab und schaute seine Ehefrau erstaunt an.

„Ist das wahr? Der Mann muss doch aber völlig verärgert sein und uns nach diesem peinlichen Vorfall erst recht verschmähen.“

Mara zuckte mit den Schultern und schmunzelte.

„Tja, eine schöne Frau erreicht eben so manches. Außerdem ist Mister Astor ein wahrer Gentleman und scheinbar nicht nachtragend. Er und Madeleine waren ganz und gar von mir entzückt“, sagte sie und klimperte dabei auffällig mit ihren Augenlidern.



Mara und Jean empfanden es wundervoll und es war für sie eine einzigartige Erfahrung, als beide an diesem Morgen auf dem Bootsdeck spazieren gingen. Die Seeluft wehte ihnen eine frische, frostige Luft entgegen, sodass Mara ihren riesigen Sonnenhut festhalten musste, damit dieser nicht fortwehte. Jean war diesmal, für die damalige Zeit als äußerst Vermögender gesehen, etwas leger bekleidet. Er trug eine braune Cordhose, eine grau karierte warme Jacke und hatte eine Schirmmütze an. Zudem trug er schwarze Lederhandschuhe. Aber sein Outfit war als Reicher für diese Tageszeit angemessen und wurde von der gehobenen Gesellschaft akzeptiert.
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Als sie an den zugedeckten Rettungsbooten vorbei liefen, blieben sie stehen und diskutierten auf Französisch.

Plötzlich begegnete ihnen auf dem Bootsdeck wieder die alte Dame mit ihrem Hündchen, die sie gestern Mittag beim Ablegen in Southampton flüchtig kennen gelernt hatten. Die Frau trug ebenfalls einen reifengroßen Hut, mit einem Gesichtsnetz. Ihren Hut hatte sie allerdings mit einer Schleife um ihr Kinn gebunden, wegen der rauen Seeluft, und führte ihren Mops an der Leine.

„Ja, das ist ja eine angenehme Überraschung“, bekundete sie überschwänglich, als sie Mara und Jean erblickte. „Sieh nur, Constantin, da sind die nette Madame Courbousier und ihr Ehegatte wieder. Was für eine freudige Begegnung. Nun sei aber ja artig zu der netten Madame“, ermahnte sie ihren Mops mit wankendem Zeigefinger, woraufhin das Hündchen mit seinem gekringelten Schwänzchen wackelte, nieste und freudig bellte.

Die Dame plauderte einfach ungeniert drauf los, als würde sie die Courbusiers schon jahrelang kennen, bemängelte dies und das und meinte, dass das Essen gestern Abend die reinste Katastrophe gewesen war, weil sie die ganze Nacht unter fürchterlichen Blähungen gelitten hätte. „Da hatte selbst mein Constantin das Weite gesucht, obwohl er immer in meinem Bett schläft“, hatte die alte Dame ihnen mit einem ernsten Gesichtsausdruck erklärt. Sie sah das Ehepaar scharf an. „Möglicherweise lag`s am Kohlrabi, aber vielleicht waren auch die Lamm-Medaillons nicht ganz durch. Jedenfalls werde ich mich beim Kapitän beschweren, denn das ist ja allerhand!“

Mara und Jean blickten sie nur an, lächelten hin und wieder und nickten bloß, weil das angebliche französische Ehepaar gar nicht zu Wort kam.

Mara kniete sich, um mit dem Hündchen eine Freundschaft zu schließen, um ihre Angst vor Hunden zu überwinden. Der Mops guckte sie mit seinen dunklen Knopfaugen zuerst nur an, dann wedelte sein gekringeltes Schwänzchen und ließ sich streicheln.

„Constantin hat mir hoch und heilig Besserung versprochen“, sagte die alte Dame zu Mara.

„Ja, das ist wirklich ein putziges Tierchen“, antwortete Mara überrascht, als der Hund sich auf seinen Rücken drehte und sich von ihr seinen Bauch kraulen ließ.

„Wir gehen jetzt runter zur dritten Klasse“, meinte die betagte Frau schließlich.
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„Mein Constantin muss unbedingt sein Häufchen machen. Wir sehen uns dann später beim Lunch“, sprach die alte Dame gestelzt, nahm ihren Hund auf den Arm und stieg vorsichtig die Stahltreppe hinunter, wobei sie von einem uniformierten Matrose begleitet wurde.

Mara und Jean sahen wortlos zu, wie die Frau ihr Hündchen die Stahltreppe hinunter trug.

„Mmh. Die alte Schachtel lässt das kleine Biest in der dritten Klasse einfach irgendwo hinkacken. Unfassbar. Ich bezweifele, dass sie den Hundekot aufsammeln wird und wenigstens über Bord wirft“, meinte Jean kopfschüttelnd. „Die Reichen führen ihre Viecher hinunter zu den Armen, damit diese ihr Geschäft dort verrichten. Das grenzt ja schon an Menschenverachtung. Ich weiß nicht recht, ob mir diese Welt zusagt.“

Beide schwiegen zuerst und schauten der Dame nach, bis sich Mara zu Worte meldete.

„Ach ja? Ist es in unserem Jahrhundert etwa anders? Sieh dir nur unsere angepriesene Hauptcity an, das Centrum. Wo werfen sie gewöhnlich ihren Müll hin, wenn deren Müllschächte überfüllt sind? In die Rotterdamstraat, in dem Viertel wo die Obdachlosen, die Ärmsten der Armen und die verwahrlosten Mutanten hausen. Der reiche Mann hat schon immer auf die Armen geschissen. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es schon immer so war und es sich wohl nie ändern wird.“

„Mag ja sein, Cherie“, antwortete Jean. „Aber bei uns in Nieuw Bruxelles ist es keineswegs so asozial wie im Centrum, und wird es auch niemals werden!“

Mara schmunzelte.

„Das liegt aber nur daran, dass in unserer City knapp vierzig Millionen Einwohner weniger gemeldet sind, als im Centrum, und in Nieuw Bruxelles ausschließlich vernünftige Leute wohnen. Du musst schon zugeben, dass es ein Privileg ist, in Nieuw Bruxelles zu leben.“

Jean schaute seine Ehefrau an, lächelte und küsste ihr auf die Wange. Dann blickten beide auf das offene Meer hinaus, atmeten die reine Seeluft tief ein und genossen das raue, dennoch wunderschöne sonnige Wetter.

„Sag mal, was ist eigentlich Kohlrabi?“, fragte Jean, woraufhin Mara mit der Schulter zuckte.

„Keine Ahnung. Mit der Nahrung der vergangenen Welt kenne ich mich absolut nicht aus, aber ich denke mal, dass es ein Fischgericht ist.
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Jean nickte nachdenklich.

„Das macht Sinn, denn Fisch stinkt ja gewöhnlich habe ich mal auf einer Webseite gelesen. Und was bedeutet die Bezeichnung: nicht ganz durch?“

Wieder zuckte Mara ahnungslos mit ihrer Schulter.

„Was weiß ich“, fuhr sie ihn zickig an. „Ich sagte doch eben, dass ich von der Gastronomie der alten Welt keine Ahnung habe. Iss halt keinen Fisch, dann musst du auch nicht … na du weißt schon was.“

Jean zupfte sich an der Nase und nickte. Also, jegliches Fischgericht meiden.



Das Café Parisien war eine Luxusinnovation an Bord der R.M.S. Titanic, ein französisches Bistro, was es zuvor noch nie auf einem Schiff gegeben hatte. Nicht einmal auf dem Schwesterschiff Olympic. Das Café Parisien befand sich in der Höhe des Promenaden-Decks und wirkte wie eine bezaubernde, sonnendurchflutende Veranda im französischen Stiel. Wie der Name es schon sagte, sollte man sich im Café Parisien fühlen, als würde man sich in einem Bistro inmitten von Paris befinden, aber anstatt Vogelgezwitscher, hörte man das Meer rauschen.

Efeu rangen an den weißen Gebälken und die Gäste konnten dort in gemütlichen Baststühlen ihr Frühstück oder Mittagessen genießen. Selbstverständlich wurde auch einem Zweite-Klasse Passagier dort der Zugang verwehrt, selbst wenn dieser sich im Café Parisien durchaus eine Mahlzeit oder Getränk hätte leisten können. Im Café Parisien durften ausschließlich die Erste-Klasse Passagiere verkehren.

Jean hakte sich bei seiner Frau ein und aktivierte an seiner Nickelbrille die Navigation. Nun sah er die virtuellen Hinweise vor sich, die das Ehepaar zu dem gewünschten Bistro führte. Immer wieder begegneten ihnen feine Herrschaften, wobei man sich gegenseitig freundlich begrüßte.

Die Courbusiers setzten sich in die Baststühle, studierten die Speisekarte und entschieden sich für ein Büffet, um die Speisen des Zwanzigsten Jahrhundert nur mal zu probieren. Schließlich waren sie ausschließlich Nahrungspräparate in Form von Tabletten und Injektionsspritzen gewohnt. Dennoch gab es in ihrer Zeitepochen Restaurants, welche synthetisch hergestellte Mahlzeiten zubereiteten, diese ähnlich wie biologische Nahrung schmeckten.
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Als der Kellner ihnen ihr Büffet in einem kleinen Wagen vorführte, erkundigte sich Jean sogleich ob da Fisch dabei wäre, woraufhin der Kellner nickte.

„Selbstverständlich, Sir. Den besten Wildlachs bieten wir Ihnen an. Dieser ist ausgesprochen köstlich, Sir.“

Jean nickte höflich, während er überlegte. Sollte er den Fisch dennoch probieren oder nicht, fragte er sich insgeheim. Aber er befand sich in der vergangenen Welt und dies wäre die einzige Möglichkeit, einen biologischen Fisch zu kosten. Kohlrabi, wie er dachte.

„Ist der Kohlrabi auch ganz durch?“, fragte er misstrauisch, woraufhin der Steward ihn verwundert anblickte und einen Augenblick inne hielt. Er war es gewohnt, dass solche Herrschaften hohe und merkwürdige Ansprüche stellten.

„Mein Herr, der Lachs ist geräuchert. Machen Sie sich keine Gedanken. Hier auf der Titanic wird Ihnen selbstverständlich nur das Beste vom Besten angeboten. Falls Sie zu dem überbackenen Brokkoli und Zwiebelringe zusätzlich Kohlrabi wünschen, werde ich es Ihnen selbstverständlich nachreichen. Ihr Wunsch ist unser Befehl, Sir“, antwortete der Steward höflich.

Jean wankte mit dem Kopf und lächelte.

„Nein danke. Wir wünschen keinen Kohlrabi, Monsieur. Aber die Zwiebeln sind köstlich, davon hätten wir gerne noch eine zusätzliche Portion“, meinte Jean, während er einen vollen Löffel in sich hinein stopfte.

Mara knabberte derweil vorsichtig an einem Croissant mit Butter. Nachdem sie herausgefunden hatte, dass ihr dies schmeckte, schaufelte sie mit einem Löffel eine großzügige Portion von der schwarz geperlten Masse darauf.

„Was isst du denn da merkwürdiges?“, fragte Jean flüsternd, wobei er sie stirnrunzelnd anblickte.

„Man sagte mir, dies sei Kaviar. Das ist wahrscheinlich sowas ähnliches wie schwarze Marmelade oder so, und soll vorzüglich schmecken“, erklärte sie ihm vergnügt. Doch als Mara herzhaft hinein biss, verzog sie sogleich das Gesicht. Der fischige Geschmack ekelte sie an, woraufhin sie die Servierte nahm und es ausspuckte.

„Bäh … Ungenießbar! Wie können die Akteure Kaviar nur als eine Delikatesse bezeichnen?“, fragte sie, wobei sie Jean angewidert anblickte.
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Jean grinste, zuckte mit der Schulter und biss ebenfalls von seinem Croissant herzhaft ab, das mit Wildlachs und Schnittlach belegt war. Und auch er machte sogleich große Augen, kaute immer langsamer und spuckte letztendlich – dezent, sodass es die anderen Gäste nicht bemerkten – ebenfalls in eine Servierte aus.

„Was für ein widerlicher Fraß. Es schmeckt abscheulich!“

Dann griff er in seiner Jackentasche, holte heimlich zwei Tabletten heraus, schob eine davon über den Tisch zu ihr rüber und schluckte seine Tablette mit dem Orangensaft hinunter.

„Unsere Geschmacksnerven und Mägen sind für die Nahrung des Zwanzigsten Jahrhundert einfach nicht geeignet. Die alte Schachtel hat schon Recht. Das Essen ist die reinste Katastrophe und ist obendrein völlig überteuert!“, flüsterte Jean seiner Ehefrau energisch zu, woraufhin Mara sofort ihr Besteckt auf den Teller fallen ließ und sich sogleich die Tablette einflößte.



Die Sonne schien strahlend am Himmel, als die R.M.S. Titanic die „Grüne Insel“ erreichte. Möwen kreisten kreischend um das riesige Schiff. Endlose, grasgrüne Hügel offenbarten sich der Menschenmasse, die sich am Mittag gegen 12.45 Uhr auf dem Bootsdeck sowie Bugdeck versammelt hatte. Ein dumpfer, langgezogener Ton erklang aus dem Signalhorn, als die Titanic die Küste von Irland erreichte. Viele Passagiere lehnten sich weit über die Reling hinaus, um die Ankunft in Queenstown genau zu beobachten. Staunend sahen sie, dass an der Küste sich ein Haus nach dem anderen anreihte. Doch genauso wie in Cherbourg, war auch die Hafeneinfahrt von Queenstown viel zu klein, als dass der riesige Ozeanliner hätte dort anlegen können. Die Titanic wäre auf Grund gelaufen und so musste das Schiff weit Abseits vor der Küste ankern. Mithilfe von Tenderboote wurden die restlichen Passagiere an Bord geholt, sowie auch das Postgut zur Titanic transportiert wurde. Nur für wenige Passagiere bedeutete Queenstown zugleich Endstation, die ebenfalls mit einem Tenderboot an Land gefahren wurden.

Die Courbusiers spazierten derweil auf dem Promenaden-Deck, um das Geschehen zu überblicken. Doch plötzlich zwinkerte Mara mit dem rechten Auge.

„Jean, mein Auge zwickt schon wieder, weil diese unmögliche Person, Lieutenant Nicole Kalbach, mir diesen verdammten Zahlencode in meiner ID einprogrammiert hatte.
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Dafür könnte ich sie rechts und links ohrfeigen!“, jammerte sie und blickte ihren Ehemann vorwurfsvoll an.

Jean sah sie mitleidig an und streichelte ihre Wange.

„Halte durch, Cherie. Lieutenant Kalbach hatte behauptet, dass wir diesen Agenten, Ike van Broek, morgen Abend im Rauchersaloon treffen werden. Dann wird sich alles rausstellen und dieser Spuk wird für uns vorbei sein.“

„Das ist nicht gewiss denn ich befürchte, dass wir dann in irgendeine illegale Sache hineingezogen werden“, antwortete Mara besorgt.

Das erste Tenderboot, beladen mit sperrigen Postgut, dockte an der R.M.S. Titanic an. Die Luken wurden geöffnet, dann wurden die unzähligen Pakete und Reisekisten verschifft. Mara und Jean beobachteten vom Promenaden-Deck aus, wie ein weiteres Tenderboot mit neuen Passagieren aus dem Hafen auslief.
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Interessante Kommentare

Kommentar von "Simone Cyrus" zu "Zertreten"

hi rosmarin! da du dich ja schon vorab für meinen kommentar bedankt hast ;-), nicht wahr, lass ich hier jetzt auch mal meinen senf ab. wie kommt es eigentlich, dass du uns immer verwechselst? ...

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