Kurzgeschichten · Nachdenkliches

Von:    Siebensteins Traum      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 17. Februar 2018
Bei Webstories eingestellt: 17. Februar 2018
Anzahl gesehen: 2374
Seiten: < 1

Es war nur ein Versehen. Das Universum hatte dies nie so vorgesehen gehabt. Es wollte kein Bewusstsein entwickeln lassen. Wozu auch? Wozu soll denn auch so ein Bewusstsein nützlich sein? Damit sich das Universum selbst anblicken kann? Damit es über sich selbst staunen kann? Ist das nicht total selbstverliebt, gar narzisstisch? „Ach, wie schön und harmonisch bin ich doch! Schau mich an, ich selbst! Schau meine Unendlichkeit an! Staune über mich – ich selbst. Verstehe mich nicht – ich selbst. Denn ich selbst bin zu groß – zu großartig, um mich verstehen zu können. Ich muss etwas erfinden, um diese Großartigkeit in meinem kleinen Geist doch irgendwie erfassen zu können, weil ich es sonst gar nicht begreifen kann. Zumindest noch nicht. Ich brauche etwas, damit ich keine Angst habe vor dieser Unendlichkeit, die lediglich eine Möglichkeit darstellt. Aber schon alleine diese Möglichkeit; schon alleine dass ich eine Unendlichkeit in meinem entstandenen kleinen Geist überhaupt nur in Erwägung ziehen kann – mir vorstellen kann, ohne dass ich es mir vorstellen kann, schon alleine das reicht aus, um mir derart Angst einzujagen, dass ich dieser Unheimlichkeit, die aus der lediglichen Möglichkeit einer Unendlichkeit entstanden ist, einen Namen geben muss. Ich kann gar nicht anders! Ich muss es tun! Meine Gedanken MÜSSEN irgendwo stoppen, sonst fühlt es sich so an, als ob ich mich in meinem Bewusstsein auflöse. Alles muss irgendwo ein Ende haben. Es MUSS irgendetwas geben, das ich nicht mehr hinterfragen muss; das ich als absolute Wahrheit hinnehmen kann; dem ich gehorsam bin; dem ich mich unterwerfe, und ich sorge trage, dass alle anderen sich ihm ebenso unterwerfen müssen. Denn mir hat es Halt und vor allem auch Sinn gegeben. Und dies, so scheint es mir, ist der einzige Weg, um dem Menschen und damit auch dem Universum endlich wieder seine Ruhe geben zu können.“

Ja, auch ein Universum kann sich mal irren. Somit scheint irren nicht nur spezifisch menschlich zu sein.

Dieses blöde Bewusstsein war wohl nur ein kleiner narzisstischer Unfall; ein kleines Problem, das sich vielleicht eh bald von selbst erledigt hat.
Punktestand der Geschichte:   82
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Kommentar von "SCvLzH" zu "Am Meer"

... melancholisch aber schön ...

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Kommentar von "Evi Apfel" zu "Die Hand der Nixe ( Echt wahr!) "

Immer wieder gut. Kurz und knapp und witzig und die Bilder wie immer treffend.

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