Kurzgeschichten · Spannendes

Von:    Littlemimi      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 16. April 2017
Bei Webstories eingestellt: 16. April 2017
Anzahl gesehen: 2292
Seiten: 4

Noch war es hell. Nicht nur weil ein Feuer in einem altem Metallfass brannte. Doch in ein paar Stunden würde es dunkel werden. Wir saßen um das Feuer. Wir saßen seit einer Gefühlten Ewigkeit nicht mehr zusammen. Es lag vielleicht daran, dass wir nicht genau wussten wo der andere war. Wir waren zu fünf. Doch keiner kannte den Anderen. „Ich wollt schon immer was wissen. Woher kommt ihr eigentlich?“ unterbrach der junge Mann mit der Brille die Stille. Jedes mal wenn ich ihn sah, war ich überrascht darüber, dass seine Brille noch nicht kaputt war. „Es ist doch egal wo her wir kommen“, antwortete der andere Junge. Er trug eine Jacke die eigentlich auffallend grün war, es mittlerweile aber nicht mehr war. „Also ich hab mich das auch schon das ein oder andere mal gefragt. Also ich bin aus Schwerin“, sagte das eine Mädchen lächelnd. Ihre blonden Haare vielen ihr aus dem Zopf raus und hingen ihr im Gesicht. Sie hatte sich mit Schlamm zwei Streifen ins Gesicht gemalt, als Kriegsbemalung. Auch ich hatte welche im Gesicht. Sie kam zu mir und hat mir einfach welche ins Gesicht gemalt. „Ich komm aus Detmold“, sagte das Mädchen mit den kurzen, schwarzen Haaren. Sie hatte sie sich selbst abgeschnitten. „Also ich komm aus Kassel“, sagte ich und schob ein paar Haare zurück unter die Cappy. Meine Haare waren als Zopf zwischen den Klettverschluss und dem Material aus dem sie war. „Ich komme aus Hamburg“, sagte der Mann mit der Brille. Nun schauten alle den Mann mit der grünen Jacke an. „Na gut. Ich komme aus München“, sagte er dann. Nun herrschte wieder Stille. Nur das knistern des Feuers war zu hören. „Ich würde gerne noch etwas wissen“, durchbrach das Mädchen mit der Kriegsbemalung die Stille. „Was den?“ fragte das schwarzhaarige Mädchen. „Eure Namen“, antwortete sie. Wir schauten sie nur. „Ich will ihn aber nicht wissen“, sagte der Mann aus München. „Ich auch nicht“, stimmte ihn der Junge mit der Brille zu. Das Andere Mädchen nickte nur. „Warum denn nicht?“ fragte sie und schaute die anderen alle nacheinander an. „Es wird dadurch auch nicht einfacher. Nur schwerer“, antwortete ich, als sie mich anschaute. „Sie hat recht. Ich hab keine Lust, dass ihr mich auch noch in meinen Träumen verfolgt. Sie sind das einzig Gute hier“, antwortete der Junge aus München. „Du kannst hier schlafen?“ fragte sie leicht überrascht. „Man gewöhnt sich irgendwann an dieses Situation. Nicht an alles aber an vieles schon.
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Da kann man auch irgendwann wieder schlafen“, sagte ich. Schlafen konnte man das nicht wirklich nennen. Man wachte bei jedem Geräusch auf, sei es auch noch so leise. Doch man war danach ausgeruhter. Die Energie konnte man hier wirklich gut gebrauchen. „Wie könnt ihr hier bloß schlafen? Habt ihr keine Angst?“ fragte sie weiter. „Denk nicht drüber nach und leg dich ins hohe Gras. Da wirst du auch nicht gesehen“, antwortete der Jacken Junge. „Und wenn doch?“ fragte sie und schaute ihn nur an. „Dann hast du Pech gehabt“, antwortet er. „Seit mal leise! Ich glaube ich hab was gehört“, sagte der Brillenjunge. Wir waren sofort leise und schauten ihn nur an. Dann hörte ich auch etwas. Es hörte sich so an wie Schritte. Die Anderen schienen es auch zu hören, denn wir schauten alle in die Richtung aus der es kam. Die Schritte kamen immer näher. „Was machte er hier? Es ist doch noch gar nicht dunkel“, fragte das schwarz haarige Mädchen leise. „Vielleicht kommt heute ein neuer“, antwortete ich leise. Die Schritte kamen immer und immer näher. Als wir befürchteten, dass er in unsere nähe kam standen wir alle auf. Leise. Keiner sagte mehr was. Die Angst, dass er uns hören könnte war zu groß. Schnell verschwanden wir von dem Feuer. Schnell aber leise. Ich hockte mich hinter einem Baum. Neben mir hockte sich der Jacken Mann. Dann sahen wir ihm in Licht des Feuers. Er trug wie immer seine Maske. Der Mund der Maske war zugenäht. Seine Augen konnte man wegen der Maske nicht erkennen. Genau so wenig konnte man noch die Farbe der Maske erkennen, da sie voll vom getrockneten Blut war. Doch ich wusste, dass sie Hautfarbend war, da ich sie gesehen habe, als sie noch nicht so dreckig war. „Was glaubst du will er schon hier?“ fragte ich ihn leise. „Du weißt genau so gut wie ich was passiert, wenn er alles vorbereitet“, antwortete er. Er hatte recht. Ich wusste was passieren wird, doch ich wollte es nicht wissen. Wenn er alles vorbereitete hieß das, dass ein neuer kam. Er befühlte dann eine neue Kiste. Er schloss sie dann an. Sie wurde erst wieder auf geschlossen, wenn es dunkel war. Ich wusste das aus Erfahrung. Der Jacken Junge und ich waren am längsten hier. Wir haben schon so einiges gesehen. Als er näher kam, gingen wir langsam und vorsichtig etwas weiter nach vorne. Dann legten wir uns ins hohe Gras. Jetzt wollte er zwar noch nichts machen, doch er würde die Gelegenheit auch nicht aus lassen. Er würde uns nicht verfolgen, doch wenn er uns kriegte, würde er uns auch schon jetzt Opfern.
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In der Nähe des Feuers war eine Kiste, die er befühlte. Danach schaute er sich einmal um und ging dann wider. Wir blieben noch ein Moment im Gras liegen, bis wir uns sicher waren, dass er weg war. Dann standen wir auf. Auch die Anderen kamen wieder. „Was wollte er hier?“ fragte das schwarz Haarige Mädchen. „Ja, es ist doch noch gar nicht dunkel“ fragte auch das blonde Mädchen. Die Beiden waren noch nicht lange hier. Sie haben sowas noch nicht erlebt. „Es kommen neu“, antwortete ich. „Warum denn neue? Reicht es nicht, dass wir hier sind?“ fragte das schwarz haarige Mädchen. „Weißt du überhaupt warum wir hier sind?“ fragte der Junge mit der Brille. „Weil er ein Psychopath ist“, antwortet sie nur. „Auch aber das ist nicht der einzige Grund. Wir sind die Opfergaben“, antwortete er. „Wie Opfergaben? Wo für denn?“ fragte das blonde Mädchen. „Wir wollen es nicht verärgern. Wenn wir es verärgern, dann findet er uns schneller. Es verrät uns dann“, antwortete der Jacken Junge. „Das ist doch lächerlich. Es gibt hier niemanden, der uns verraten könnte. Nur wir und der Typ sind hier!“ sagte das schwarz haarige Mädchen. „Du wusstest nicht mal warum du hier bist! Woher willst du dann wissen, dass hier niemand außer wir und er hier ist?“ fragte er sie wütend. „Wir sind diesen Ort schon oft abgelaufen. Ich habe hier noch niemand anderes gesehen, der einen verraten könnte“, antwortete sie. „Und das sagt dir, dass hier niemand weiteres mehr ist? Ich sehe auch meistens nie jemanden von euch, wenn ich hier umher laufe“, sagte der Brillenjunge leicht genervt. „Hört auf! Hebt euch eure Kraft lieber für etwas anderes auf“, sagte ich nur und versuchte nicht genervt zu klingen. Die Beiden schauten mich nur an und waren leise. Doch die Stille hielt nicht lange an. Sie machten weiter. Sie diskutierten weiter darüber ob ihr noch wer war oder nicht. Ich setzte mich leicht genervt an einen Baum und sah zu wie die letzten Sonnenstrahlen langsam verschwanden. Ich versuchte den Moment zu genießen. Ich wusste ja nicht ob ich den Sonnenuntergang noch mal sehen würde. Doch die Anderen hinderten mich mit ihrer laut starken Diskussion daran. Und es dauerte nicht lange, da war die Sonne auch schon untergegangen. Dann stand ich auf. Die Anderen waren jetzt still. Sie sahen so aus, als konnten sie es nicht glauben, dass es schon wieder nachts war.
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Ich ging ein paar Schritte nach vorne. Auf den Boden bildeten sich langsam Nebelschleier. Dann schaute ich in den Himmel. Er war Wolkenlos, doch es waren keine Sterne zu sehen. Der Himmel war einfach nur dunkel. Ich schaute fassungslos in den Himmel: „Es wird ein Opfer geben. Der Abyss hat es entschieden! Es ist Neu Mond.“
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Kommentar von "Sabine Müller" zu "verkaufte Seele"

Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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