Kurzgeschichten · Fantastisches

Von:    Andreas Kretschmann      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 19. Dezember 2016
Bei Webstories eingestellt: 19. Dezember 2016
Anzahl gesehen: 2013
Seiten: 3

Ich bin kein Meteorologe und auch kein Biologe, meine Vermutungen stützen sich auf meinen Kenntnisstand der Naturgesetze und der Biologie welchen ich mir im Rahmen meines Interesses angeeignet habe. Es könnte sein dass manche Informationen fehlerhaft sind, dies bitte ich zu entschuldigen.



Proxima (Centauri) b – ein optimistisch-theoretisches Dossier



Gehen wir mal von günstigen Variablen aus und erstellen uns ein theoretisches Bild des Planeten. Nehmen wir mal die Bestätigung der Theorie an dass der Planet wirklich im „bewohnbaren“ Orbit seines Sterns kreist. Da ein roter Zwergstern wie Proxima Centauri eine geringere Wärmestrahlung als unsere Sonne hat ist der bewohnbare Orbit um diesen Stern entsprechend kleiner. Dies führt natürlich dazu dass die Gravitation des Sterns stärker auf den Planeten einwirkt, so ist es anzunehmen dass sich die Eigenrotation des Planeten dadurch verlangsamt. Irgendwann hat dann der Planet eine so langsame Eigenrotation dass er sich in der gleichen Zeit einmal um die eigene Achse dreht in der er seinen Mutterstern umkreist, dies wird als gebundene Rotation bezeichnet und ist in der Beziehung zwischen Erde und Mond zu beobachten. Genau wie unser Mond der Erde immer die selbe Seite zuwendet, wendet auch der Planet Proxima (Centauri) b seinem Mutterstern immer die selbe Seite zu. Die gebundene Rotation des Planeten mit seinem Mutterstern hat zur Folge dass es auf dieser Welt keinen Sonnenlauf und vielleicht auch keine Jahreszeiten gibt, dies sollte für ein relativ leicht zu beschreibendes Klima sorgen.



Gehen wir mal davon aus dass dieser Planet eine Atmosphäre und vielleicht sogar ein Magnetfeld hat und dass es auf ihm Wasser in verschiedenen Aggregatzuständen gibt. Da es auf diesem Planeten keinen Sonnenlauf gibt herrschen auf der „Tagseite“ sehr hohe Temperaturen, auf der „Nachtseite“ herrschen dagegen sehr tiefe Temperaturen. Nur in einer begrenzten Zone zwischen der Tag- und Nachtseite herrschen Umweltbedingungen welche flüssiges Wasser und Leben begünstigen.



Auf der Tagseite wird die Luft permanent durch die Wärmestrahlung des Sterns erhitzt wodurch sie nach oben steigt, in den oberen Schichten der Atmosphäre dehnt sich die Luft flächenmäßig aus und erreicht somit die Grenzregion zwischen der heißen und kalten Seite um darauf die kalte Seite des Planeten zu erreichen. In der kalten Region des Planeten kühlt die Luft ab, verringert ihr Volumen und sinkt nach unten, dabei verdrängt sie die kalte Luft in den unteren Schichten der Atmosphäre wodurch diese in Richtung der Tagseite ausweicht.
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Auf ihrem Weg zur heißen Tagseite nimmt die Luft in der Grenzzone zwischen beiden Hemisphären Feuchtigkeit auf, diese feuchte Luft wandert nun auf die Tagseite und steigt dort wieder in die oberen Schichten der Atmosphäre auf um ihren Kreislauf von vorne zu beginnen.



Auf ihrem Weg von der heißen zur kalten Seite des Planeten und wieder zurück nimmt die Luft immer mehr Feuchtigkeit auf bis eine Art Sättigung erreicht ist, sobald die Luft aufgrund der Sättigung keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann verliert sie diese während der Abkühlung in Form von Niederschlag. Aufgrund der entgegengesetzten Luftströmung in den oberen und unteren Atmosphärenschichten bilden sich Luftwirbel welche um eine horizontale Achse entlang der Grenze zwischen der Tag- und Nachtseite rotieren. Wenn keine Bodenerhebungen die Luftströmungen in Bodennähe beeinflussen ist auf diesem Planeten mit einem stetig feuchten Klima zu rechnen. Bodenerhebungen wie z.B. Gebirge können Wolkenfronten auf ihrem Weg aufhalten sodass mancherorts auch trockenere Perioden möglich sind.



Kommen wir nach der Erstellung des Klimamodells zum Aussehen des Planeten und zur Wegetation, aufgrund des fehlenden Sonnenlaufes wird der Planet zwei grundverschiedene Gesichter haben welche bei Lücken in der Wolkendecke zu erkennen sind. Die Nachtseite ist wahrscheinlich eine geschlossene Eislandschaft und demzufolge in weiß gehalten, auf der Tagseite ist mit Wüsten- und Felslandschaften zu rechnen und sie ist wahrscheinlich in braun und Grau gehalten. Nur in der Grenzregion wird man Gewässer und Wegetation vorfinden, aufgrund des natürlichen Lichtspektrums werden sich die Pflanzen zumindest in ihrer Färbung von der irdischen Vegetation unterscheiden. Um aus dem rötlichen Sonnenlicht genug Energie für die Fotosynthese zu ziehen müssen die Blätter der Pflanzen eine braune oder schwarze Färbung haben, mit Sicherheit wirkt sich auch der fehlende Sonnenlauf mit dem permanent gleichen Einfallswinkel des Lichts und dessen ständig gleicher Intensität auf die Eigenschaften der Pflanzen aus. Neben der Vegetation wird eventuell auch vorkommendes tierisches Leben durch den fehlenden Sonnenlauf geprägt sein, während sich auf der Erde einzelne Tierarten auf den Tag oder die Nacht als Aktivitätsphase spezialisiert haben müssen die Tiere auf Proxima (Centauri) b sich an die verschiedenen Zonen des unterschiedlichen Einfallswinkels und der Intensität des Sonnenlichts anpassen.
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Wir haben das Klimamodell, Flora und Fauna, jetzt fehlt uns nur noch eine Vorstellung vom Aussehen dieser Welt. Der Himmel ist wahrscheinlich in Farbtönen zwischen rötlich-orange gehalten, neben dem Mutterstern Proxima Centauri werden auch noch die beiden Sterne Alpha Centauri A und B am Himmel zu sehen sein. Der Landschaftstyp wechselt je nach Position zwischen der heißen und kalten Seite, in der bewohnbaren Zone könnten die Pflanzen so gewachsen sein dass ihre Blätter alle nach dem statischen Einfallswinkel des Sonnenlichts ausgerichtet sind. Vorstellbar sind Bäume deren Stamm nur auf der dem Licht zugewandten Seite mit Blattwerk bewachsen ist, die Rückseite könnte ein festes Stützgerüst oder sogar eine Art Röhrensystem bilden welches das Wasser der Niederschläge zu den Wurzeln leitet.



Dieses Modell sollte in den meisten Teilen auf die meisten Planeten in der bewohnbaren Zone eines roten Zwergsterns anwendbar sein welche bereits die gebundene Rotation erreicht haben. Dazu gehört auch der Planet Gliese 581g von dem angenommen wird dass er vielleicht doch nicht existiert. Prinzipiell könnten Menschen auf einem solchen Planeten leben wenn die Zusammensetzung der Atmosphäre es zulässt, es könnte jedoch sein dass man dort auf künstliche Beleuchtung angewiesen ist um den fehlenden Blau-Anteil im natürlichen Licht und dessen Auswirkungen auf unseren Körper zu kompensieren.
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Hallo, ein schöner text, du stellst deine gedanken gut dar, trifft genau meinen geschmack. lg Holger

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