Die unerbittliche Härte jener Gürtellinie   51

Poetisches · Nachdenkliches

Von:    Michael Brushwood      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 18. April 2016
Bei Webstories eingestellt: 18. April 2016
Anzahl gesehen: 2106
Seiten: < 1

Meine Gedankensplitter, in denen ich auf die Folgen, die Satire mit sich bringen könnte, aufmerksam machen möchte.





Taumelnd vom Hals bis zur Scham

Das Schmunzeln schmachvoller Worte

Zäh ineinander fließend, im leidvollen

Spiel von Feuer und Wasser

Getrieben von fremden Mächten

Unstetig lächelnde Richter

Achselzuckend

Harrend dem Schlepptau von Worten

Des Gürtels gallige Enge

Beschnittene Luft zum Atmen

Enge, die dem Tod geweiht

Sprengt stumme Felsen

Die Welt zerreißend

Himmlisches Geröll

Grinsende Weiten

Für den Ausstoß getrimmte Ventile

Sich verneigend vor dem Lebensmüdem

Nach altgedienten Kesseln suchende Dämpfe

Noch diebischer grinsende Berge

Sorglos ruhende schwarze Halden

Auf lüsterne Wege rutschend

Aus dem Sonnenglück glotzender Tod

Nährt des Galgens freche Feder





Der ZDF-Moderator Jan Böhmermann hat in den letzten Tagen für reichlich Zündstoff gesorgt, und zugleich die Frage in den Raum gestellt, wie weit Satire gehen darf und wie weit diese gehen sollte. Nicht erst seit dem Fall Böhmermann steht dies zur Diskussion. Bereits in den achtziger Jahren hatte Rudi Carell in seiner „Tagesshow“ bereits für heftige diplomatische Auseinandersetzungen mit dem Iran gesorgt, woran ich mich auch noch erinnern kann. Und die Tragödie um das französische Satiremagazin Charly Hebdo hat nachhaltig bewiesen, welche Gefahren die Satire heraufbeschwören kann. Daher erhebt sich für mich die wichtige Frage: Was ist schon unterhalb der Gürtellinie und was liegt noch im Bereich des Erlaubten? Einerseits darf und sollte man sich nicht erpressen lassen, andererseits sollte auch dem Respekt vor der Gürtellinie die nötige Beachtung geschenkt werden. Ich sehe darin einen äußerst schwierigen Spagat.
Punktestand der Geschichte:   51
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Kommentare zur Story:

  Liebe Else,
Satire ist ein fester Bestandteil unseres Lebens.
Doch es gibt auch Länder, bzw. Religionen, die
diesbezüglich keinen Spaß verstehen. Erst in
dieser Woche hat die türkische Regierung einem
ARD-Journalisten die Einreise in das türkisch-
syrische Grenzgebiet verwehrt. Ich bin
gespannt, ob dies noch ein paar weitere
Nachwehen zur Folge haben wird. Besonders
schlimm finde ich, dass Deutschland voll von der
Türkei abhängig ist. Ich danke dir von Herzen
für den ausgewogenen Kommentar!
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  22.04.16 18:59

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Wieder ein aktuelles Thema von dir. Herrlich, welche Metaphern du für Jan Böhmermanns Kodderschnauze gefunden hast. Dabei finde ich den extra-3- Beitrag viel besser, weil viel treffender. Schade, nun wird Böhmermann wohl mit seinem dummen Gequatsche in die Geschichte eingehen.  
   Else08  -  22.04.16 14:59

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Interessante Kommentare

Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

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