Vorweihnachtlicher Schatten über der alten Messestadt   55

Poetisches · Nachdenkliches

Von:    Michael Brushwood      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 13. Dezember 2015
Bei Webstories eingestellt: 13. Dezember 2015
Anzahl gesehen: 2392
Seiten: < 1

Leipzig

Charmantes Klein-Paris

Goethe's abgöttische Liebe

Geadelt zur Heldenstadt 1989

Stechende Wunden, brennende Herzen

Tiefschwarzer Qualm aus brennenden Barrikaden

Erstickter Glanz von Weihnachtskerzen

Ein Hagel von Pflastersteinen und Böllern

Zersplitterte Schaufensterscheiben

Wut und Hass grinsend unter schaurigen Masken

Geschürt vom Pein gezierter Stiefmütterlichkeit

Die nach der Lust zum Töten giert

Ein wilder Aufschrei nach der anderen Bescherung

Das Fest der Liebe schreit nach guten Taten







Anmerkung: Dies sind jene Gedankensplitter, die mir nach den schweren Krawallen von Leipzig (12.12.2015) entronnen sind.150 rechten Demonstranten standen 2500 Linke gegenüber, von denen sich eine große Anzahl - teils Vermummter - auf wilde Straßenschlachten mit der Polizei eingelassen hatte. Selbst mehrere aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Hundertschaften der Polizei waren nur unter größten Mühen noch imstande, diese aufgeheizte Stimmung unter Kontrolle zu bringen. 70 verletzte Polizisten und eine große Zahl verletzter Demonstranten sorgten für eine erschreckende Bilanz. Und dies ausgerechnet in jener Zeit, die der Liebe und Besinnung dienen sollte. Ein trauriges Jahr, das nun zur Neige geht. Aber wie?!
Punktestand der Geschichte:   55
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  Hallo Jochen,
ich danke dir für die schnelle Antwort! Wir
möchten ja alle, dass uns der Frieden erhalten
bleibt und gemeint ist natürlich nicht nur der
Weihnachtsfrieden!
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  18.12.15 14:23

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Michael,
da kann ich dir nur Recht geben
lg
Jochen  
   Jochen  -  18.12.15 11:43

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Jochen,
es gibt auch Länder dieser kapitalistischen Welt,
in denen die Formen dieser weltweiten
Verelendung immer schrecklichere Formen
angenommen haben. Da es keinen vollwertigen
Ersatz für das kapitalistische System zu geben
scheint, muss alles daran gesetzt werden, die
unerträglichen Auswüchse dieser
Gesellschaftsordnung einzudämmen. Wenn dies
geschähe, hätten wir zwar auch
Wanderungsbewegungen, aber nicht in diesen
Größenordnungen wie jetzt. Der bekannte
Kabarettist Uwe Steimle hatte vor kurzem in
einer Sendung des MDR gesagt, dass wir keine
Flüchtlingskrise, sondern eine Systemkrise
haben. Auch darüber lohnt es sich
nachzudenken, ohne dabei die frühere DDR mit
ihren unmenschlichen Methoden in den Stasi-
Gefängnissen zu verniedlichen. Möge das
bevorstehende Weihnachtsfest der Besinnung
dienen, die uns allen gut zu Gesicht stünde. In
diesem Sinne wünsche ich dir ein schönes,
besinnliches Weihnachtsfest!
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  18.12.15 11:02

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hier wird nichts verniedlicht. Der "Vergleich", betrifft den Einheitsbrei, bei dem die Probleme verschwiegen oder verharmlost werden und jeder Bericht der Zensur unterliegt. Ich bin bestimmt keine Unrealistin. Ich hatte sogar in der DDR Berufsverbot, weil ich mich nicht von meiner Westverwandtschaft distanzieren wollte, was aber auch wieder sein Gutes hatte, weil ich somit unbehelligt in den "Goldenen Westen" reisen konnte.
Ich wünsche Dir natürlich auch ein schönes Weihnachtsfest.
Geschichtsklitterung. Tolles Wort.  
   rosmarin  -  17.12.15 15:37

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Rosmarin,
normalerweise antworte ich nicht auf Kommentare zu meinem Kommentar, aber hier bin ich es einfach den politisch Verfolgten der ehemaligen DDR schuldig, die unter unmenschlichen Bedingungen unter anderem in Bautzen eingesessen haben!

Prüfst du eigentlich deine Aussagen ab und zu im Hinblick auf die Realität?
So ein Vergleich der Systeme, bei dem die DDR einfach mal verniedlicht wird, nennt man Geschichtsklitterung.
Nachzulesen unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsf%C3%A4lschung
Trotzdem oder gerade deswegen wünsche ich dir ein schönes Weihnachtsfest
Jochen  
   Jochen  -  17.12.15 15:12

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Jochen, es gab und gibt und wird immer Menschen geben, die denken: Die da oben werdens schon richten und in ihrem Wolkenkuckusheim zufrieden vor sich hin lächeln und solche, die sich einen kritisch wachen Geist bewahrt haben. Bemerkst Du nicht das Chaos um uns her? Die Flüchtlinge können nichts dafür. Auch sie sind die Leidtragenden, besonders, wenn sie festellen müssen, dass sich ihre Erwartungen nicht erfüllen lassen. Wie auch. Willkürstaat? Was ist denn jetzt? Einheitsbrei der Parteien. Nach dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen.Die DDR war ein Klacks dagegen mit ihrer SED. Na, nichts für ungut. Jeder hat seine eigene Meinung und sein eigenes Demokratieverständnis.
Gruß von  
   rosmarin  -  17.12.15 14:16

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Michael,
deine Gedankensplitter haben mir gefallen!
Leider habe ich dann auch eure Kommentare gelesen und kann eure Überleitung zur "Taktik zur Volsksberuhigung", "die Zukunft dieser kapitalistischen Gesellschaft" und "den Interessen der USA" nicht nachvollziehen.
Arschlöcher gibt es überall, ob bei den Rechten oder Linken, ob bei den Kommunisten, Sozialisten, Kapitalisten, ob bei den Christen oder Muslimen oder wo auch immer.
Dass ihr deshalb unsere Gesellschaftsordnung anzweifelt, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich wünsche allen ein friedliches, besinnliches und schönes Weihnachtsfest
euer Jochen
P.S. der real existierende Sozialismus ist nicht nur aus ökonomischen Gründen zerbrochen, sondern vor allem, weil er ein Willkürstaat war  
   Jochen  -  17.12.15 13:11

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Liebe Rosmarin,
ich danke dir für einen tollen Kommentar, der
mir sehr ans Herz gegangen ist. Wir wollen alle
den Frieden und das nicht nur zur
Weihnachtszeit. Dies braucht allerdings
Lösungen auf die die Menschen immer noch
vergebens warten. Ich glaube auch, dass es sich
um eine Taktik handelt, die der Beruhigung des
Volkes dienen soll. Die Gewalt und die
Zerrissenheit auf allen Ebenen scheint keine
Grenzen mehr zu kennen. Wo soll das nur noch
hinführen? Nichtmal die Zeit kurz vor
Weihnachten bleibt davon verschont. Übrigens
habe ich in meinen Gedankensplittern soeben
noch kleine Änderungen vorgenommen. Ich habe
die Ereignisse im Herbst 1989 als wichtigen
Punkt in der Geschichte dieser schönen Stadt
noch eingefügt. Die damaligen Demonstrationen
verliefen noch friedlich. Schon deshalb sollten
diese schrecklichen Szenarien Grund genug sein,
um über die Zukunft dieser kapitalistischen
Gesellschaft nachzudenken, für die es scheinbar
keinen Ersatz gibt, zumal der real existierende
Sozialismus an seinen ökonomischen Schwächen
zerbrochen war. So wie jetzt kann es in
Deutschland, sowie auf unserem Erdenball
insgesamt, nicht mehr weitergehen. Viele
Länder dieser Welt sind nicht mehr gewillt,
ausschließlich nach den Interessen der USA zu
handeln.  
   Michael Brushwood  -  15.12.15 13:40

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Lieber Michael, Gedankensplitter, die zu Herzen gehen und ein realistisches Bild widerspiegeln. Der gute alte Dichterheld würde jetzt bestimmt nicht mehr jubilieren- Mein Leipzig lob ich mir -. Nein, er würde sich entsetzt im Grabe umdrehen. Jetzt jubilieren andere- Allerdings keine Weihnachtsengel, sondern eine Einigkeit demonstrierende Union. Wieder eine neue Taktik zur Volksberuhigung. Sie werdens schon packen. Und wir schaffen das. (?) Wir wünschen uns doch nichts sehnlicher als Frieden und den "Menschen ein Wohlgefallen."  
   rosmarin  -  15.12.15 10:49

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Sebastian Krebs" zu "Ein Wort zum Valentinstag"

Durchaus nette Geschichte, die einen wohl wahren Kern behandelt. Fünf Punkte und ein Trullala!

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Meine Pein"

Dein traurig-romantisches Gedicht klingt ins Ohr. Es hat mir gut gefallen.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Else08" im Thread "Der Lenz wars"

Ein Gedicht wie ein Hauch Frühlingsluft. Ganz passend. Jetzt wollen wir nur noch hoffen, dass es wärmer wird.

Zum Beitrag