Kurzgeschichten · Amüsantes/Satirisches

Von:    Stephan F Punkt      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 12. Oktober 2014
Bei Webstories eingestellt: 12. Oktober 2014
Anzahl gesehen: 2345
Seiten: < 1

Ich war früher dort als sonst. Normalerweise komme ich erst gegen Mittag. Jetzt allerdings war es früher Morgen. Was mache ich nur um diese nachtschlafene Zeit hier? Hat mich schon die senile Bettflucht gepackt?



Eine ganze Menge Menschen stand vor mir an der Verkaufstheke und ein sehr junges Mädchen auf der gegenüberliegenden Seite hatte wahrscheinlich erstens seinen ersten Arbeitstag und zweitens seine liebe Mühe, alles richtig auf die Reihe zu bekommen.



Nun, sie war jung, sie war neu, sie war überfordert!

Ich bin schon etwas älter, offensichtlich schon öfter hier gewesen als sie und bin permanent unterfordert:



Duell!!



Reichliche Bestellungen wurden gleichzeitig in die hefige Bäckereiluft geäußert.

Die routinierte Dame, die schon seit vielen Jahren hier kleine Brötchen backt hatte soweit alles im Griff aber das Mädchen wirkte hektisch und tat das durch Ausbrechen entsprechender Flecken auch allgemein kund.



Dann fragte sie mich: "Bekamen Sie die zehn Brötchen?" Und ich antwortete höflich:

"Nein, bisher noch nicht." Woraufhin sie sich umständlich einen Einmalhandschuh anzog und mit der anderen Hand die zehn Brötchen in eine große Tüte verfrachtete.



"So, bitte sehr, ihre Brötchen". - "Vielen lieben Dank, aber ich habe gar keine bestellt".

Mundwinkel abwärts. "A-aber ich habe doch gefragt, ob Sie die Brötchen bekamen?!"



"Das ist wohl wahr." -

"Wo ist denn jetzt das Problem?"



"Nun, Sie fragten, ob ich die Brötchen bekam. Daraufhin sagte ich: Nein, ich habe sie nicht bekommen, woraufhin Sie wiederum fälschlicherweise annahmen, dass ich überhaupt welche wollte und mir eine Tüte voll einpackten. Hätten Sie allerdings richtig gefragt z.B.: Hatten Sie die Brötchen bestellt? - hätte ich gesagt: Nein, ich möchte gern ein halbes Brot."



Schweigen, Grübeln, Handschuh ausziehen, heftig auf die Erde stampfen, Schnute ziehen, Stinkefinger in die Runde zeigen, Abhauen auf den Skaterplatz.



Tja, eigentlich tat sie mir leid, weshalb ich nachher auch die zehn Brötchen noch mitgenommen habe.
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Die habe ich ihr und ihren Skaterfreunden auf dem Rückweg in den Schoß geworfen.

Man wird ja wohl nochmal konkret bestellen dürfen, oder etwa nicht?
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Punktestand der Geschichte:   345
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Kommentare zur Story:

  Endlich wissen wir, wer Schuld ist an der Frustration und Perspektivlosigkeit einiger junger Menschen in unserem Land.
Fiese, kleine Geschichte. Gut geschrieben.  
   Christian Dolle  -  07.11.14 23:17

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ein Mundwinkelhochzucker. Ich hoffe das halbe Brot hat trotzdem oder gerade deswegen noch geschmeckt.  
   Marco Polo  -  15.10.14 15:45

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Sabine Müller" zu "Die Lebenswippe"

Hallo, sehr schöne, wahre Gedankengänge! 5 Punkte von mir. lg Sabine

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Kommentar von "rosmarin" zu "Sich fühl'n wie Seifenblasen"

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