Es begann in einem Hotel (mein Traum vom 03.08.2014)   38

Kurzgeschichten · Erinnerungen · Experimentelles

Von:    Ben Pen      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 3. August 2014
Bei Webstories eingestellt: 3. August 2014
Anzahl gesehen: 1849
Seiten: 2

Es begann in einem Hotel, mittelalterlich eingerichtet. Alles war aus Holz. Überall brannten Kerzen. Ein Portier wünschte mir eine gute Nacht. Ich selbst suchte einen Kobold. Hinter einer Jalousie hörte ich ihn kichern. Für einen kurzen Moment sah ich seine Haut aufblitzen, rosa. Als ich jene, ich meine: die Jalousie, jedoch öffnete, war dahinter nichts. Bis auf einen dunklen Gang, den ich bis ans Ende ging, beziehungsweise: kroch. Dort befand sich eine handliche Maschine. Es war eine Art Ortungsgerät. Ein Bildschirm zeigte mir den Kobold, rot. Doch gelang es mir selbst mit seiner Hilfe nicht, den Scharlatan zu fangen. Resigniert ging ich nach draußen.

Draußen war es heller Tag. Wir, meine Frau und ich, folgten einem Feldweg. Rechts oder links, je nachdem, erhoben sich Berge, erstreckten sich Wiesen. Gleitschirmflieger tollten darüber. Und auch ich steckte plötzlich in einem, stieß mich ab und flog. Meine Frau allerdings blieb auf dem Boden.

Da schnellten auf einmal Tentakel auf mich zu. Sie waren lang, viele Meter, und dick, fast baumstamm-, und entweder lila oder weiß. Auch in Tümpeln wirbelten sie. Sie schnappten nach mir, ich aber wich aus, immer wieder. Schließlich machte ich meine Frau auf sie aufmerksam. Ich wollte, dass sie die Arme filmte. Immerhin hatte ihr Handy eine bessere Kamera als meines; alles, was ich zu Wege brachte, waren zwei, drei schlecht aufgelöste Schnappschüsse, auf denen man nichts erkennen konnte, weil alles verwackelt war, der Speicher: chronisch voll.

Es dämmerte, und ich flog weiter. Meine Frau lief nebenher. Wir trafen einen Haufen Gefährten, unter ihnen auch ein ehemaliger bester Freund von mir. Seine Haare und sein Bart waren gestutzt, sauber ausrasiert. Um seinen Hals hing ein Medaillon. Im Gegensatz zu uns waren sie bewaffnet, trugen Mäntel, mein Kumpel einen braunen. Als wir unsere Lage schilderten, gaben sie uns Schwerter. Aus meinem Gleitschirm wurde eine dunkle, goldgeränderte Rüstung. Die Tentakel stellten jetzt kein Problem mehr dar. Gemeinsam schlugen wir uns bis zum Hotel durch.

Dieses war nur noch ein Schatten seiner selbst. Es wirkte kleiner, verwinkelter und irgendwie gedrückter. Die Decke hing niedriger, seine Kerzen waren erloschen. Aus einem schmucken Anwesen war eine Hütte im Wald geworden. Die meisten Fenster sowie Türen waren vernagelt.
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Wir mussten uns unseren Weg regelrecht freibrechen. Den zweiten Stock erreichten wir über die Überreste eines Speiseaufzuges.

In einem leeren Raum versammelten wir uns. Im angrenzenden hockten Banditen; sie spielten Karten. Aus einer Tasche zog ich zwei Kirschgranate, Korken mit Bindfadenschwanz. Diese entzündete und warf ich anschließend. Die Aufgeschreckten hechteten zwar davon, allerdings nicht weit genug weg; der ganze Raum explodierte flammenspeiend.
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Punktestand der Geschichte:   38
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