Poetisches · Erinnerungen

Von:    Sandro Pe      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. November 2001
Bei Webstories eingestellt: 27. November 2001
Anzahl gesehen: 2544
Seiten: < 1

Ich zähl die Querstreifen auf dem Bordstein,

lauf im Takt der Maschinen.

Ich kenn das Ergebnis – exakt hundertsieben,

dann komm ich heim.

Winterdepressionen holen mich ein trotz Sonnenschein,

denn Licht verschwindet zwischen Stahlbeton und Stein.

Ich wohn allein.

Zusammen mit zerstörten Illusionen,

aber mit 16:9 Entertainment in Bild und Ton.

Mein Bester Freund hat weder Atem noch Blut.

Früher wollt` ich Geschichte schreiben,

heut schreib ich nur noch Tagebuch

und jede Seite sieht aus, wie ne Kopie der letzten.

Ich setz mich wieder.

Früher wollte ich mich widersetzen,

aber Menschen können Menschen wirklich tief verletzen.

Und Angst hat scharfe Zähne und zerfleischt die Seele,

macht aus Energie Lethargie und weist die Wege

und die Liebe meines Lebens in der Wohnung nebenan

wird verprügelt und mißhandelt von ihrem Ehemann.

Sie sah mich flehend an – grün und blau geschlagen.

Das letzte mal im Gang und aus ihren Augen sprachen

tausend Narben und tausend vergossene Tränen.

Sie kennt nicht mal meinen Namen,

doch ich sah ihr Hoffen und Flehen.

Und wieviel Wehmut lag in diesem „Guten Tag“

Jetzt kann ich endlich beweisen wieviel Mut ich hab.

Doch Ich ging an ihr vorbei ohne sie anzusehen,

ohne meinen Mann zu stehen

und mein Schicksal in die Hand zu nehmen.

Mein ganzes Leben ändert sich morgen

und ich brech hier endlich aus und vergess sämtliche Sorgen.

Und mein Herz schlägt schneller beim Gedanken daran.

Morgen – ab morgen bin ich ein ganz anderer Mann,

in einem anderen Leben in einer anderen Zeit.

Morgen – ab morgen – morgen ist es soweit.

Punktestand der Geschichte:   13
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Kommentare zur Story:

  ich schließ mich mal an und verlier nciht viele worte...  
darkangel  -  23.06.07 14:23

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Stimme Juda total zu. es war so, als wäre man dabei und am anfang fand ich mich selbst in der handlung wieder.  
Smith  -  24.06.03 22:14

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Diese Stimmung die du da beschreibst war für mich sehr real, als ich es laß, hatte ich das Gefühl ich stehe am gleichen Fenster wie Du(Sie) ich konnte es fühlen das Leben, so wie es an manchen Tagen seine Geschichte schreibt. Es war schön, mit Dir durch das Fenster zu schauen. Das ist doch auch ein Aspekt den sich der Schreiber wünscht: das ein Andere das selbe sehen kann, teilhaben als wäre er dabeigewesen. Einfach Menschlich, weiter so und viel Glück - Juda :)   
Juda  -  03.12.01 21:47

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Kleine Anmerkung:
Dies ist keine Selbstdarstellung und das Schreiben dieses Textes war keine therapeutische Maßnahme, sondern ist lediglich aus einer Stimmung entstanden.
  
Sandro Pe  -  28.11.01 08:34

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ich sehe in deinen Worten eine Selbstdarstellung.Eventuell hätte es Dir geholfen diesen Ehemann anzuzeigen.
Aber da erfordert viel Überwindung und die haben nur die wenigsten Menschen.
Wenn man da nicht hilft durch eine Anzeige,könnte mann es Feigheit nennen,aber ein schlechter Mensch ist man deswegen noch lange nicht.
Folglich auch kein Grund depressiv zu werden.
Als Geschichte finde ich Deine Story nicht so gut,aber das schreiben hat Dich sicher entlastet,und das ist die Hauptsache.  
Wolzenburg-grubnezlow  -  28.11.01 05:27

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Dies irea, dies illa solvet saeclum in favilla! (Tag des Zornes, jener Tag wird die Welt in Staub verwandeln!) Wie zornig muss man wohl sein, damit dann endlich morgen ist...ich glaube, jeder kennt diesen Kampf... und jeder hat solcherlei Entwicklung durch... Super Story!!!  
Teleny  -  27.11.01 20:05

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Lisa" zu "Endlich aufgewacht..."

Ich habe keine Probleme damit, den Text zu verstehen. Mir gefällt er gut, denn wenn man aufwacht, ist das immer etwas Positives. Gruß Lisa

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