Sebastian und Seine Abenteuer auf dem Raumschiff Far Horizon (23)   39

Fantastisches · Romane/Serien · Fan-Fiction/Rollenspiele · Experimentelles

Von:    Andreas Kretschmann      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 18. August 2013
Bei Webstories eingestellt: 18. August 2013
Anzahl gesehen: 2387
Seiten: 33

Sport, Spaß und Freizeit

Zeitepoche 03.08.2013 Tag 10 im Dienst der Erdraumflotte



Sebastian wachte auf und schaute neben sich, Ruby lag nicht neben ihm. Er fragte: „Alice, wie spät ist es und wo befindet sich Ruby?“ – „Es ist 9:16 und Leutnant Ivanes befindet sich im Wohnbereich Eures Quartiers.“, antwortete Alice. Sebastian kroch aus dem Bett und ging in den Wohnbereich, dort saß Ruby auf der Couch und unterhielt sich mit jemandem über eine Sprachverbindung. Wie Sebastian aus der Stimme erkennen konnte die aus Rubys Kommunikationsarmband kam war es Judith Hofmeister vom Nullschwerkraftsportteam der Neptun- Hoststation. Sebastian lehnte sich von hinten über die Rückenlehne der Couch und küßte Ruby sanft auf die Wange. Ruby sagte daraufhin: „Hey Judith, unser Maskottchen ist gerade aufgewacht und steht neben mir!“ – „Hallo Sebastian!“, kam es aus Rubys Armband. Sebastian antwortete: „Hallo Judith!“ – „Alles klar Judith, wir sehen uns um 12:00 auf der oberen Aussichtsplattform der Station!“, fügte Ruby hinzu. Judith antwortete: „Bis dann Ihr Zwei! Hofmeister Ende!“, daraufhin wurde die Verbindung getrennt. Ruby drehte sich zu Sebastian um und fragte: „Na, ausgeschlafen?“ – „Ja.“, antwortete Sebastian. Ruby sah ihn an und fragte: „Wie sieht’s aus, machen wir uns frisch?“ – „Ja klar!“, erwiderte Sebastian. Daraufhin stand Ruby auf und sie gingen in den Waschraum.



Nach der morgendlichen Dusche und dem Anziehen der Uniformen sagte Ruby: „Komm, laß uns frühstücken!“ – „Hier oder in der Mannschaftsmesse?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Wo Du willst.“ – „Dann laß uns hier frühstücken!“, erwiderte Sebastian. Ruby stellte sich an die kleine Teleporterstation und fragte: „Was willst Du essen und trinken?“ – „Ein paar Scheiben Toast mit Rührei und dazu einen Feuertee.“, antwortete Sebastian. Ruby tippte die Bestellung auf der Konsole der Teleporterstation ein und wenig später stand ein Tablett mit den bestellten Speisen und Getränken auf der Plattform. Ruby hatte sich einen Neurobooster mit Mangogeschmack und eine große Portion Müsli bestellt. Sie stellte das Tablett auf den Eßtisch und richtete das Frühstück für sie beide her, dann setzte sie sich an den Tisch. Sebastian setzte sich zu ihr und sagte: „Du hättest nicht unbedingt gleicht alles für das Frühstück selbst organisieren müssen.
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“ – „Ich weis, aber ich habe es trotzdem getan.“, antwortete Ruby lächelnd. Sebastian küßte Ruby sacht auf die Wange. Ruby sagte: „Hau rein! Das wird heute ein langer Tag, da brauchst Du jede Menge Energie.“ – „Ist die Rolle eines Maskottchens so kräftezehrend?“, fragte Sebastian. Ruby lachte und sagte: „Es braucht schon etwas Energie ein Maskottchen zu sein aber die Party nach dem Spiel wird auch einiges von Dir abverlangen. Außerdem wissen wir nicht wie lange das Spiel geht und wieviele Pausen es gibt in denen Wir als Maskottchen den Zuschauern einheizen müssen. Da wird wohl keine Zeit sein extra zum Mittagessen zu gehen.“ – „Ich verstehe, dann werde ich mir jetzt erst einmal den Bauch vollschlagen.“, erwiderte Sebastian.



Gegen 10:15 waren sie mit dem Frühstück fertig, Sebastian sammelte das Geschirr zusammen und stellte es auf die kleine Teleporterstation, dann ließ er es in das Sammellager für gebrauchtes Geschirr teleportieren. Anschließend fragte Ruby: „Hast Du eine bestimmte Vorstellung was Du jetzt tun willst?“ – „Im Moment habe ich eigentlich keinen Plan.“, antwortete Sebastian. Ruby sagte: „Wir können ja auch jetzt schon auf die Hoststation rüber teleportieren.“ – „Gute Idee, wir sollten auch unsere Ausrüstung schon mitnehmen!“, antwortete Sebastian. Ruby stimmte zu und sie holten ihre Sporttaschen aus dem Schrank, dann wies Sebastian Alice an die Erinnerung für den Aufbruch zur Hoststation zu löschen und Ruby ließ sie beide daraufhin auf die Hoststation, direkt in ihr dortiges Quartier teleportieren.



Als sie beide in Rubys Quartier standen sagte Ruby: „Leg die Tasche einfach auf die Couch! Wir müssen ja nicht die ganze Zeit bis um 12:00 alles mit uns herumschleppen.“, daraufhin legte Sebastian seine Sporttasche ab und fragte: „Und was machen wir bis um 12:00?“ – „Wir statten Professor Theodor Prominski einen Besuch ab. Er ist taktischer Ausbilder und außerdem Dozent im Fach Ethik an der Flottenakademie und er will Dich unbedingt kennenlernen.“, antwortete Ruby. Sebastian fragte: „Er will mich kennenlernen?“ – „Ja, nachdem Du das Szenario für die praktische Prüfung auf dem Brückensimulator auf so unkonventionelle Art abgeschlossen hast, da ist er auf Dich aufmerksam geworden.
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“, erwiderte Ruby. Sebastian sagte: „Ja gut, aber wir wissen doch gar nicht ob er Zeit hat.“ – „Ich weis daß er Zeit hat, ich habe heute morgen schon mit ihm gesprochen. Er ist heute vormittag in seinem Büro und hat nur leichten Papierkram zu erledigen wie er mir sagte.“, erwiderte Ruby grinsend. Sebastian antwortete: „Na gut, dann wollen wir den Professor nicht warten lassen.“ – „Na komm!“, sagte Ruby und sie verließen das Quartier.



Draußen vor dem Lift wählte Ruby das Büro von Professor Prominski als Fahrziel aus und wenige Sekunden später öffneten sich die Lifttüren. Während sie einstiegen sagte Sebastian: „Na dann drück mal auf die Tube wenn wir es eilig haben!“ – „Ich verstehe. Also gut, dann halt Dich mal fest!“, antwortete Ruby und gab die Befehle für die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung des Lifts und für die maximal mögliche Geschwindigkeitsstufe. Sebastian klammerte sich an den Haltestangen an der Rückwand und der Seitenwand der Liftkabine fest und wartete auf die unglaubliche Beschleunigung. Nachdem auch Ruby sich festgehalten hatte und der Countdown von 5 herunter gezählt war raste der Lift los. Erst ging es nach rechts, dann mit dem gleichen halsbrecherischen Tempo einen der Hauptschächte hinunter und schließlich wieder nach rechts. Nachdem der Lift zum Halten gekommen war öffneten sich die Türen und gaben den Weg auf einen langen Flur frei. Sebastian und Ruby verließen die Liftkabine und gingen den Flur entlang bis zu einer Tür neben der ein Schild angebracht war welches auf das Büro von Professor Prominski hinwies.



Ruby führte ihr Kommunikationsarmband über den Sensor neben der Tür wodurch das Türsignal aktiviert wurde. Einige Sekunden später öffnete sich die Tür und sie betraten das Büro. Hinter einem Schreibtisch saß ein Mann den Sebastian auf etwa 40 bis 50 Jahre alt schätzte. Ruby sagte: „Professor Prominski, es freut mich daß Sie sich die Zeit genommen haben uns zu empfangen. Ich möchte Ihnen Leutnant Sebastian Neuhof vorstellen.“ – „Ah, Danke Leutnant Ivanes! Leutnant Neuhof, es freut mich Sie kennenzulernen.“, antwortete der Professor. Sebastian erwiderte: „Danke Professor! Leutnant Ivanes hat mir erzählt daß Sie mich wegen meiner ungewöhnlichen Vorgehensweise auf dem Brückensimulator kennenlernen wollten.
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“ – „Das ist eine nette Umschreibung, ursprünglich war dieses Szenario eigentlich dafür gedacht den angehenden Offizieren beizubringen daß es auch aussichtslose Situationen im Leben eines Kapitäns oder Commanders gibt. Bisher gab es nur die Optionen den Gegner zu vernichten, sich zurückzuziehen oder selbst vernichtet zu werden. Sie haben allerdings eine vierte Option für den Abschluß dieses Szenarios erdacht und damit die Aussichtslosigkeit widerlegt.“, antwortete der Professor. Sebastian sagte: „Das tut mir leid, es war sicher sehr aufwendig dieses Szenario zu erstellen und ich bin einfach vom Rahmen der erwarteten Entscheidungen abgewichen. Und jetzt wo der Ablauf dieser Simulation im Flottennachrichtenkanal gezeigt wurde ist das Szenario praktisch unbrauchbar.“ – „Aber nein, es gibt absolut keinen Grund für eine Entschuldigung! Ihre Vorgehensweise war taktisch hervorragend und vom ethischen Standpunkt aus mehr als akzeptabel. Die Anpassung der Waffen und Schildfelder an die Oszilationsfrequenz der gegnerischen Waffen und Schilde war ein hervorragender taktischer Zug. Gleichzeitig haben sie gegenüber dem Gegner stärke demonstriert ohne ihn zu vernichten, obwohl es für Sie mehr als leicht gewesen wäre das gegnerische Schiff und alle Menschen an Bord zu vernichten.“, antwortete der Professor. Sebastian erwiderte: „Aber jetzt wo mein Lösungsansatz bekannt ist wird jeder versuchen auf die gleiche Art dieses Szenario abzuschließen, damit ist dieses Szenario nicht mehr als Prüfung geeignet.“ – „Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen, ein neues Szenario ist bereits in Arbeit. Aber bitte verraten Sie mir woher Sie die Idee mit der Anpassung der Schild- und Waffenoszilationsfrequenz hatten!“. sagte der Professor. Sebastian antwortete: „Auch wenn Sie es nicht glauben, ich hatte diese Idee aus einigen Fernsehserien und zwar aus Startrek das nächste Jahrhundert und aus Startrek Voyager. In diesen Serien gibt es eine Spezies welche als die Borg bezeichnet wird. Die Borg passen sich den Waffen der angreifenden Schiffe an so daß deren Wirkung neutralisiert wird, als Gegenmaßnahme müssen die Angreifer sich an die Taktik der Borg anpassen und die Oszilationsfrequenz ihrer Waffen und Schilde immer wieder ändern damit die Borg keine Möglichkeit haben sich anzupassen.
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“ – „Erstaunlich, Kapitän Tönnigs hat nicht übertrieben als er sagte daß Sie sich ein paar effiziente Taktiken angeeignet haben und auch seine Empfehlung die Startrek Serien als Anschauungsunterricht zu verwenden kann ich jetzt nachvollziehen.“, sagte der Professor staunend.



Nachdem Sebastian mit Professor Prominski sämtliche Taktiken ausgetauscht hatte die er aus den Startrek- Serien übernommen hatte sagte der Professor: „Wie ich hörte haben Sie mit dem Verwaltungsvorsitzenden der Neptun- Hoststation gesprochen. Verwalter Sella hat mir erzählt daß Sie bereit wären, vor einigen Anwärtern auf den Dienst bei der Erdraumflotte ein paar Ihrer Strategien zu erläutern.“ – „Ja, falls Kapitän Tönnigs dieser Idee zustimmt.“, antwortete Sebastian. Professor Prominski erwiderte: „Ich kenne Kapitän Tönnigs, er weis daß die Anwärter und Auszubildenden ganz wild auf Geschichten vom praktischen Einsatz sind. Ich glaube er kann sich für diese Idee erwärmen.“ – „Na gut, ich brauche dafür aber eine gewisse Vorbereitungszeit. Ich bin nämlich nicht der geborene Redner.“, antwortete Sebastian. Professor Prominski sagte: „Sie werden ganz sicher genügend Vorbereitungszeit bekommen. Wie ich Kapitän Tönnigs kenne wird er Ihnen außerdem noch einige qualifizierte Leute zur Seite stellen die Sie bei der Vorbereitung unterstützen.“ – „Dann sehe ich kein Problem bei diesem Vorhaben.“, antwortete Sebastian. Professor Prominski sagte schließlich: „Dann wünsche ich Ihnen noch viel Erfolg für Ihren heutigen Auftritt als Maskottchen des Nullschwerkraftsportteams unserer Station. Dies war eine sehr interessante Unterhaltung.“ – „Danke Professor daß Sie uns empfangen haben.“, erwiderte Sebastian. Dann verabschiedeten sich Ruby und Sebastian von Professor Prominski und verließen das Büro.



Draußen auf dem Flur sagte Ruby: „Du baust Dir hier auf der Station ja einen richtigen Fanclub auf, erst Verwalter Sella und jetzt Professor Prominski. Nicht schlecht!“ – „Es geht mir nicht darum Fans um mich zu versammeln, ich will einfach nur im Rahmen meiner Möglichkeiten helfen.“, antwortete Sebastian. Ruby lächelte, dann schaute sie auf ihr X-Pad und sagte: „Oh, es ist bereits 11:50, wir müssen uns beeilen!“ – „Du weist was das heißt?“, fragte Sebastian.
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Ruby erwiderte: „Daß wir mit maximal möglicher Geschwindigkeit fahren sollten?“ – „Genau, so schnell wie der Lift fahren kann!“, antwortete Sebastian. Dann erreichten sie den Liftzugang und Ruby wählte die Sektion mit den Quartieren von ihr und Sebastian als Fahrziel. Nachdem der Lift angekommen waren stiegen sie ein und Ruby gab die Befehle welche für die Fahrt mit maximaler Geschwindigkeit nötig waren. Sebastian stellte sich in die hintere rechte Ecke der Liftkabine und hielt sich an den Haltestangen fest. Ruby jedoch stellte sich nicht wie immer in die andere Ecke sondern direkt vor Sebastian und hielt sich ebenfalls an den Haltestangen fest. Sebastian fragte: „Hey was wird denn das?“ – „Keine Sorge, ich weis was ich tue!“, antwortete Ruby und küßte Sebastian zärtlich. Währenddessen raste der Aufzug nach links. Durch die Fliehkraft wurde Ruby gegen Sebastian gedrückt während sie ihn küßte. Als der Aufzug aus der horizontalen Fahrt abbremste wurde nun wiederum Sebastian gegen Ruby gedrückt. Dann kam die vertikale Beschleunigung, Sebastian hatte mühe nicht in die Knie zu gehen weil es so heftig nach oben ging. Während der Aufwärtsfahrt sagte Ruby als sie kurz von Sebastians Lippen abließ: „Du kannst Dich auch an mir festhalten.“, daraufhin ließ Sebastian schnell die Haltestangen los und schlang die Arme und Rubys Taille. Wenig später bremste der Aufzug aus der Aufwärtsbewegung und beschleunigte wieder nach links, dabei wurde Ruby wieder gegen Sebastian gedrückt. Nachdem der Aufzug wieder aus der horizontalen Fahrt abgebremst hatte und Sebastian erneut gegen Ruby gedrückt wurde hatten sie das Fahrziel erreicht. Die Lifttüren öffneten sich und sie verließen die Kabine, wobei Sebastian Ruby mit ziemlich wackligen Knien folgte.



Nachdem sie wieder in Rubys Quartier waren sagte Sebastian: „Was für eine Fahrt! Ich weis nicht einmal ob ich die weichen Knie von Dir und Deinen Küssen oder der wahnsinnigen Beschleunigung habe.“ – „Ich denke mal daß die Kombination von beidem dafür verantwortlich war.“, sagte Ruby lachend, dann fügte sie hinzu: „Ab und zu muß sowas auch mal sein um den Alltag abzuschütteln.
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“ – „Ja, ich fühle mich auch ganz besonders aufgerüttelt.“, erwiderte Sebastian lachend. Sie nahmen ihre Sporttaschen von der Couch und verließen das Quartier. Nachdem Sebastian das Fahrziel für den Lift gewählt hatte fragte er: „Stört es Dich wenn wir diesmal mit normaler Geschwindigkeit fahren?“ – „Das war wohl eben ein Bißchen heftig was?“, erwiderte Ruby. Sebastian antwortete: „Nicht daß es mir nicht gefallen hat aber ich möchte vor Sascha und seiner Mannschaft nicht mit weichen Knien erscheinen.“ – „Ist schon okay, wir wollen es ja nicht übertreiben.“, sagte Ruby. Dann kam der Lift und sie stiegen ein. Sie erreichten die obere Aussichtsplattform gegen 11:56 und die Nullschwerkraftsportler waren noch nicht da. Sebastian sagte zu Ruby: „Mal sehen was uns erwartet, ich bin noch nie als Maskottchen aufgetreten.“ – „Mach Dir keine Sorgen, Sascha und die Anderen erklären Dir sicher alles ganz genau.“, antwortete Ruby und strich Sebastian über das Gesicht. Kurz darauf öffnete sich eine der Lifttüren und das Nullschwerkraftsportteam betrat die Aussichtsplattform. Sascha rief Sebastian und Ruby zu: „Hey Ihr Zwei, worauf wartet Ihr?“, darauf gingen Sebastian und Ruby zu Sascha und seinen Teamkameraden. Sascha hatte bereits das Fahrziel gewählt und war mit den anderen Teammitgliedern zu der zugewiesenen Lifttür gegangen. Schließlich öffnete sich die Lifttür und sie stiegen ein.



Während der Fahrt sagte Sascha zu Sebastian: „Das wird für Dich heute eine echte Premiere, Dein erster Auftritt als Maskottchen.“ – „Als eines der beiden Maskottchen.“, fügte Sebastian hinzu. Sascha antwortete: „Richtig, Ihr werdet im engen Formationsflug den Leuten eine Show bieten die sie so schnell nicht vergessen. Judith wird Dir nachher alles genau erklären aber mach Dir keine Sorgen, das wird so ähnlich wie auf dem Flottenball.“ – „Ich mache mir keine Sorgen, ich frage mich nur wie uns die Zuschauer sehn können. Die Nullschwerkrafthalle hat doch keine Fenster.“, erwiderte Sebastian. Sascha verzog das Gesicht und sagte: „Jetzt sage nicht daß Ruby Dir noch nie das Nullschwerkraftstadion gezeigt hat!“ – „Okay ich sage es nicht, auch wenn es so ist.“, antwortete Sebastian. Sonja sagte: „Du wirst beeindruckt sein, der Käfig in dem wir spielen ist genau so groß wie die Nullschwerkrafthalle aber ringsherum sind jede Menge Zuschauerplätze.
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“ – „Ja und im Bereich der Zuschauerplätze herrscht die normale Schwerkraft. Deshalb werdet Ihr die Zuschauer auch ziemlich beeindrucken wenn Ihr außerhalb des Käfigs fliegt und über den Zuschauern Eure Runden dreht.“, fügte Judith hinzu. Jan ergänzte noch: „Damit werden sie absolut nicht rechnen.“ – „Das wird genau so eine Überraschung wie auf dem Flottenball.“, antwortete Sebastian.



Schließlich erreichte der Lift sein Ziel und sie kamen in einen breiten Flur. Sascha sagte: „So Ruby, Du gehst mit Judith und Sonja und Sebastian geht mit Jan und mir, wir treffen uns nach dem Umziehen im Mannschaftsraum.“ – „Bis nachher Ruby!“, fügte Sebastian hinzu. Ruby antwortete: „Bis nachher und keine Sorge, Du bist hier unter Freunden!“ – „Das weis er doch.“, sagte Sascha. Daraufhin gingen die Mädels mit Ruby in eine Umkleidekabine und Sebastian mit den beiden Jungs in die Andere. In der Umkleidekabine angekommen fragte Sascha: „Brauchst Du noch irgendwas Sebastian, eine Energydrink oder einen Riegel?“ – „Im Moment bin ich noch satt.“, antwortete Sebastian. Daraufhin zogen sie sich um. Sascha und Jan legten ihre Alltagskleidung ab und legten ein Arsenal von Polstern an, darüber zogen sie dann ihre Sportanzüge. Sebastian sagte staunend: „Ihr seid ja gepanzert wie antike Krieger! Ist es schlimm wenn ich keine Panzerung habe?“ – „Nur wenn Du mitspielen willst. Wenn man ohne Trägheitsverlagerungsfeld oder einen Phaseninvertierten Schwerkraftanzug bei Schwerelosigkeit im Käfig herum rast kann es ziemlich heftige Kollisionen mit den Wänden geben.“, erklärte Sascha Sebastian legte währenddessen seine Uniform ab und die Ausrüstung und das Maskottchenkostüm an. Die Brille mit dem Hirnstromscanner und dem Augenliederprojektionssystem setzte Sebastian noch nicht auf, er wollte ja nicht versehentlich schon in der Umkleidekabine abheben. Sascha und Jan setzten schließlich ihre Helme auf, dann waren sie fertig mit dem Umziehen und verließen die Umkleidekabine. Im Flur trafen sie auf Ruby, Sonja und Judith die ebenfalls mit dem Umziehen fertig und auf dem Weg in den Mannschaftsraum waren.



Im Mannschaftsraum standen einige Tische und darauf waren Tabletts mit Früchten und Getränken in Flaschen sowie einige leere Trinkkrüge abgestellt.
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Sie setzten sich an einen Tisch und warteten auf die Anfangszeremonie bei der die Mannschaften in das Stadion einmarschieren, vorgestellt werden und dann den Käfig betreten. Judith sagte schließlich zu Ruby und Sebastian: „Okay Ihr Zwei, Eure Namen als Maskottchen sind Hawk und Lady Hawk. Nachdem wir ins Station eingelaufen sind werden wir namentlich vorgestellt, sobald Eure Namen Hawk und Lady Hawk ausgesprochen wurden laßt Ihr Zwei die Raubvögel raus.“ – „Das soll heißen Ihr zieht eine Show ab daß die Zuschauer ihren Augen nicht trauen.“, erklärte Jan. Judith fuhr fort: „Ja genau. Es gibt für Euch keine festgelegte Choreographie, nur eines müßt Ihr Euch merken. Wenn Sascha in seine Pfeife bläst dann landet einer von Euch auf Saschas Handgelenk und einer auf meinem, das heißt Ihr schwebt natürlich dabei und berührt nur mit den Füßen meinen und Saschas Handgelenk.“ – „Okay es soll nur so aussehen als ob wir auf Euren Handgelenken landen, alles klar.“, antwortete Sebastian und auch Ruby bestätigte daß sie verstanden hatte. Dann sprachen Sebastian und Ruby in groben Zügen ihre Flugmanöver ab, Sebastian sollte vor fliegen und Ruby würde ihm folgen. Am Ende würde Ruby auf dem Handgelenk von Judith landen und Sebastian auf dem von Sascha.



Schließlich war es soweit die Einmarschzeremonie begann, im Stadion ertönte der große Marsch aus der Oper Aida und die Mannschaften betraten dazu das Stadion. Sebastian hatte eine Gänsehaut beim Einmarsch in das Stadion zu dieser Musik. Als die Musik verstummt war und die Mannschaften Seite an Seite vor dem Eingang des Käfigs standen folgte die Vorstellung der Spieler und Maskottchen. Zuerst wurde die gegnerische Mannschaft und ihr Maskottchen vorgestellt. Die gegnerische Mannschaft war von der Werftstation bei Wolf drei fünf neun, ihr Maskottchen hieß Lightning und sollte einen geflügelten Wolf darstellen. Es rannte hin und her, zeigte seine zur Maske gehörenden Zähne und heulte wie ein Wolf. Schließlich wurde die Heimmannschaft vorgestellt, Sebastian und Ruby setzten während der Vorstellung schon die Kontrollbrillen auf und als ihre Namen Lady Hawk und Hawk gefallen waren hob Sebastian kerzengerade ab während er mit den zu Flügeln verkleideten Armen flatterte.
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Ruby folgte Sebastian genauso effektvoll und sie flogen in niedriger Höhe über die Zuschauerränge. Während sie manchmal flatternd und manchmal gleitend über den Zuschauern entlang flogen behielt Sebastian über das Augenliederprojektionssystem in seiner Brille immer den Abstand zur nächsten Wand im Auge. Nachdem sie ein paar Male über die Zuschauerränge geflogen waren stiegen sie in zwei verflochtenen Flugbahnen, die eine Doppelhelix formten bis unter das Dach des Stadions und kreisten dort. Schließlich blies Sascha auf seiner Signalpfeife, darauf hielten er und Judith den Arm waagerecht zur Seite. Sebastian und Ruby nahmen im Sturzflug Kurs auf Sascha und Judith. Kurz vor dem Boden flatterten sie mit den Armen und hockten sich scheinbar auf die Handgelenke von Sascha und Judith. Nach ihrer gespielten Landung hielten sie die Position in der Luft und legten die Arme an. Die Zuschauermenge applaudierte und johlte. Schließlich gab Sascha das Zeichen daß Sebastian und Ruby wieder abheben sollten und sie hoben flattern ab und landeten auf ihren Füßen links und rechts neben ihrer Mannschaft.



Nachdem sich die Zuschauer wieder beruhigt hatten betraten die Mannschaften den Käfig. Das Maskottchen der gegnerischen Mannschaft setzte sich auf einen Sitzplatz nahe dem Käfig während Sebastian und Ruby noch einmal abhoben und sich auf einem eigens dafür reservierten höhergelegenen Sitzplatz niederließen, pünktlich um 13:00 begann das Spiel.



Der erste Spielteil verlief relativ ausgeglichen, nach 15 Minuten stand es noch immer 0:0 und beide Mannschaften schenkten sich nichts. In der 21. Minute gelang Jan ein spektakulärer Treffer in das Fenster der Gegner. In der 25. Minute landete Judith ebenfalls einen sehenswerten Treffer. Kurz vor der Pause landete ein Feldspieler der gegnerischen Mannschaft einen Treffer, dann folgte eine Pause von 10 Minuten in der Sebastian und Ruby die Zuschauer mit eindrucksvollen Formationsflugeinlagen in Atem hielten. Nach der Pause wurde der erste Spielteil fortgesetzt, nach zwei Minuten landete Sonja einen Treffer. Es stand nun 3:1 Treffer für die Mannschaft der Hoststation und mit einem weiteren Treffer konnten sie diesen Spielteil für sich entscheiden. Der nächste Treffer wurde 4 Minuten später durch einen kombinierten Spielzug von Jan und Sascha erzielt, damit stand es 4:1 Treffer für die Heimmannschaft und damit endete der erste Spielteil und es folgte erneut eine Pause von 10 Minuten.
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Wieder unterhielten Sebastian und Ruby die Zuschauer indem sie mit halsbrecherischem Tempo über sie hinweg flogen.



Der Zweite Spielteil begann und die Gegnerische Mannschaft schien anscheinend die Initiative übernehmen zu wollen. Sie versuchten mit schnellen Ballwechseln die Mannschaft der Hoststation aus dem Konzept zu bringen. Sascha und seine Mannschaft ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken, sie paßten ihre Verteidigung an die Strategie der Gegner an und warteten auf einen Fehler der Gegner. Als die gegnerischen Spieler in der 9. Minute des Spielteils schließlich einen Flüchtigkeitsfehler machten nutzte Saschas Mannschaft diese Chance und griffen an. Durch diese Entscheidung landeten sie den 1. Treffer des 2. Spielteils. Anscheinend hatten Sascha und seine Feldspieler die Gegner mit ihrem plötzlichen Angriff ziemlich aus dem Rhythmus gebracht denn in Minute 11 und 13 des Spielteils konnte Saschas Team zwei weitere Treffer landen, damit gewannen sie den 2. Spielteil mit 3:0 Treffern. Wieder unterhielten Sebastian und Ruby die Zuschauer mit ihren Flugkünsten, diesmal drehten sie einige Runden über den Zuschauern, dann flogen sie in den Spielkäfig hinein und drehten dort einige Runde. Schließlich flogen sie wieder aus dem Spielkäfig hinaus und landeten wieder auf ihrem erhöhten Sitzplatz.



Der dritte Spielteil begann, die beiden vorherigen hatte Saschas Mannschaft bereits mit 4:1 und 3:0 gewonnen. Die gegnerische Mannschaft schien noch einmal alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren. Dieser Spielteil war nach 30 Minuten noch immer ohne einen Treffer geblieben. Nach eine Pause mit den Flugeinlagen von Sebastian und Ruby wurde der 3. Spielteil fortgesetzt. In der 5. Minute dieses Abschnitts des 3. Spielteils landeten die Gegner einen Treffer doch in der 9. Minute glich Saschas Team das Trefferverhältnis wieder aus. In der 15. Minute landete Sonja einen spektakulären Treffer im gegnerischen Fenster von schräg oben. In der 18. Minute folgte dann ein Treffer der gegnerischen Mannschaft der das Trefferverhältnis dieses Spielteils wieder ausglich. In den Minuten 22 und 23 landete Saschas Team jeweils einen Treffer, dieser Vorsprung wurde von den Gegnern mit drei Treffern in den Minuten 25, 27 und 28 zunichte gemacht.
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In der letzten Minute schaffte Saschas Team den Ausgleich mit einem schnellen Treffer. Dieser Abschnitt des 3. Spielteils endete mit 5:5 und wieder folgte eine Pause von 10 Minuten. Diesmal zeigten Ruby und Sebastian einen derart engen Formationsflug daß es fast so aussah als ob sie sich berührten, dann zeigten sie den Tanz zweier sich vereinigenden Galaxien. Sie flogen knapp aneinander vorbei, kehrten um und wiederholten dieses knappe passieren des jeweils anderen bis sie sich bei den Händen faßten und sich in einer immer schneller werdenden Drehung aneinander heran zogen. Den Zuschauern schien dies zu gefallen, sie jubelten, klatschten und johlten.



Nach der Pause wurde der 3. Spielteil bei einem Trefferverhältnis von 5:5 fortgesetzt. Saschas Team schien eine neue Strategie zu haben, sie warfen sich den Ball einander zu, dabei wählten sie willkürlich aus wem sie den Ball zuwarfen. Als die Gegner in der 12. Minute durch dieses Hin und Her schon ziemlich desorientiert waren schleuderte Jan den Ball plötzlich in das gegnerische Fenster. Diese Strategie behielten Sascha und Seine Feldspieler bei und erzielten auf diese Weise in der 20. Minute den nächsten Treffer. Daraufhin taten Sascha und Seine Mannschaft so als wollten sie diese Strategie beibehalten, doch kurz nachdem sie in der 25. Minute in Ballbesitz gekommen waren warf Sonja den Ball Judith zu die sich unbemerkt an den Gegnerischen Feldspielern vorbei geschlichen hatte und Judith schleuderte den Ball in das Gegnerische Fenster. Damit war er Spielteil mit 8:5 Treffern gewonnen und somit auch das Spiel. Das Nullschwerkraftsportteam der Neptun Hoststation gewann das Spiel mit 15:6 oder auch mit 4:1, 3:0 und 8:5 Treffern nach 144 Minuten inklusive der Pausen. Sebastian und Ruby heizten mit halsbrecherischem Tempo mehrere Runden um den Spielkäfig herum und landeten schließlich neben Sascha und Seinen Mannschaftskameraden. Die Zuschauer johlten, grölten und applaudierten als würde ihr Leben davon abhängen, der Lärm den sie veranstalteten war unbeschreiblich und dauerte fast 10 Minuten.



Nachdem sie das Stadion gegen 15:40 wieder verlassen hatten und zu den Umkleidekabinen gingen fragte Sebastian: „Und was machen wir jetzt?“ – „Jetzt machen wir uns frisch, ziehen uns um und dann machen wir.
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..“, sagte Sascha, daraufhin riefen er und die Mitglieder des Nullschwerkraftsportteams im Chor: „Party!“ – „Ach ja richtig, die Party steht ja noch auf dem Plan.“, erwiderte Sebastian. Dann erreichten sie den Mannschaftsraum und Sascha sagte zu Sebastian und Ruby: „Nehmt Euch die Reste von den Früchten, Ihr wart schließlich über die gesamte Spiel- und Pausenzeit im Stadion!“, daraufhin gingen Sebastian und Ruby zu den Resten der Früchte und stärkten sich erst einmal. Anschließend ging Sebastian mit Sascha und Jan in die Umkleidekabine der Herren und Ruby folgte Sonja und Judith in die Kabine der Damen. Nachdem sie sich in der Umkleidekabine ihrer Sachen entledigt hatten und im Waschraum unter den Duschen standen rief Sebastian zu Sascha hinüber: „Ein Glück daß wir hier diese Kleidung mit Lotusoberfläche haben an der nichts haftet sonst wären unsere Klamotten jetzt ein Fall für die Wäscherei!“ – „Ja, ich erinnere mich noch an die Zeiten vor der Kleidung mit Lotusoberfläche, unsere Sportkleidung konnte man damals manchmal als biologische Kampfstoffe verwenden.“, antwortete Sascha. Nach dem Duschen zogen sie ihre Alltagssachen an und verstauten ihre Sportsachen in den Sporttaschen. Sebastian verstaute jedoch nur sein Maskottchenkostüm in der Sporttasche, den phaseninvertierten Schwerkraftanzug zog er über die Uniform und die Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren legte er ebenfalls wieder an. Die Kontrollbrille hängte er sich in den Ausschnitt des Anzuges.



Gegen 16:15 trafen sie sich mit den Mädels wieder vor dem Mannschaftsraum. Ruby sagte zu Sebastian: „Na, alles okay?“ – „Ja, ich denke schon.“, antwortete Sebastian. Darauf sagte Judith zu Sebastian: „Mach Dir keine Gedanken wegen des Nullschwerkrafttanzes, Du hast in dieser Disziplin bereits mit Ruby einige Erfahrungen gesammelt, im Zweifelsfall sogar mehr als wir alle zusammen.“ – „Danke Judith aber es ist nicht wegen der Party, ich habe während des Spiels bei manchen Eurer Aktionen fast einen Herzstillstand erlitten. Das war ja stellenweise ziemlich knapp und ich habe bis zum Ende mit gefiebert.“, antwortete Sebastian. Sascha klopfte Sebastian auf die Schulter und sagte: „Hey, hab mal ein Bißchen mehr Vertrauen in das eigene Team! Wir haben schon wesentlich schwerere Spiele bestritten und gewonnen.
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“ – „Er hat halt im Geiste mit uns mitgekämpft.“, sagte Judith. Ruby fügte hinzu: „Sebastian ist halt mit dem Herzen dabei, auch wenn er nur das Maskottchen ist.“ – „Ja, eine Niederlage hätte mich bestimmt ziemlich getroffen. Aber Ihr habt ja mit Euren Strategien die Gegner ziemlich gut ausmanövriert. Das war schon beeindruckend.“, antwortete Sebastian. Sascha sagte zu Sebastian und Ruby: „Jetzt wird erst einmal gefeiert, verstaut Eure Kostüme und dann treffen wir uns nachher vor dem kleinen Saal!“ – „Okay wir beeilen uns.“, antwortete Ruby und ging mit Sebastian zum Lift.



Während sie gingen sagte Sebastian plötzlich: „Laß uns das Ganze etwas abkürzen! Wir lassen uns auf die Far Horizon in unser Quartier teleportieren, dort verstauen wir unsere Sachen und lassen uns anschließend in Dein Quartier auf der Hoststation teleportieren.“ – „Diese Idee gefällt mir.“, antwortete Ruby, dann sprach sie in ihr Armband den Befehl sie beide in das gemeinsame Quartier auf der Far Horizon zu teleportieren. Wenig später befanden sie sich in ihrem Quartier, sie verstauten die Maskottchenkostüme im Kleiderschrank und daraufhin ließ Ruby sie beide in ihr Quartier auf der Hoststation teleportieren. Nachdem sie wieder auf der Hoststation waren sagte Sebastian: „Das hat doch jede Menge Zeit gespart oder?“ – „Ja, das war echt eine gute Idee von Dir.“, antwortete Ruby. Dann gingen sie zum Lift. Während sie auf den Lift warteten fragte Ruby: „Wollen wir nochmal...?“ – „Du meinst rasant und heftig mit der Garantie für weiche Knie?“, erwiderte Sebastian und Ruby nickte mit breitem Grinsen im Gesicht. Sebastian sagte: „Okay, hol das letzte aus mir und dem Lift heraus!“ – „Alles klar, diesmal weist Du ja was Dich erwartet. Am Besten Du hältst Dich gleich an mir fest.“, antwortete Ruby. Die Lifttüren öffneten sich, sie stiegen ein, Ruby gab die entsprechenden Befehle für die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung und dann folgte der Countdown. Sebastian legte die Arme um Rubys Taille und fragte: „Meintest Du so?“ – „Ja, halt Dich einfach nur fest und entspanne Dich, den Rest überläßt Du mir und den Gesetzen der Physik!“, antwortete Ruby, dann stellte sie sich vor Sebastian und hielt sich an den Haltestangen an der Wand der Liftkabine fest.
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Nachdem der Countdown abgelaufen war raste der Lift los und Ruby küßte Sebastian leidenschaftlich. Als der Lift aus der Horizontalen Fahrt abbremste drückte es sie beide in die Ecke der Liftkabine, dann folgte die unglaubliche Beschleunigung nach unten. Sebastian spürte wie es ihn durch die Trägheit nach oben drückte und er klammerte sich noch fester an Ruby. Die ganzen Beschleunigungskräfte schienen Ruby nichts auszumachen, selbst die zusätzliche Masse von Sebastian, der sich an ihr festhielt störte sie nicht. Sie war voll und ganz in ihre Küsse mit Sebastian vertieft. Auch als der Lift aus seiner Abwärtsbewegung abbremste und sie beide die Knie durch drücken mußten um nicht zusammenzusacken schien Ruby das nichts auszumachen. Kurz bevor sich die Türen des Lifts öffneten ließ sie von Sebastian ab. Wieder einmal verließ Sebastian mit weichen Knien den Lift und er sagte zu Ruby: „Das war diesmal noch heftiger als vorhin.“ – „Ja die Beschleunigung nach unten ist schon etwas heftiger.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Ich meinte eigentlich nicht die Beschleunigung.“ – „So, so!“, antwortete Ruby.



Dann erreichten Sie das Foyer des kleinen Saals, Sascha und seine Mannschaft waren noch nicht da. Sebastian sagte: „Anscheinend sind wir zu früh.“ – „Ich werde Sascha mal fragen wann es los geht.“, antwortete Ruby und stellte eine Verbindung zu Sascha her. Als Sascha sich meldete fragte Ruby: „Wann geht die Party los?“ – „Äh das ist jetzt ein Bißchen blöd, wir haben nicht damit gerechnet daß wir vor 18:00 schon mit dem Spiel fertig sind. Daher haben wir den Beginn der Party auf frühestens diesen Zeitpunkt festgelegt. Seid Ihr etwa schon unten?“, erwiderte Sascha. Ruby antwortete: „Ja, wir haben uns schon gewundert wo Ihr bleibt.“ – „Wir sitzen in der Jupiterlounge. Kommt doch auch hierher!“, antwortete Sascha. Ruby schaute Sebastian an und fragte: „Wollen wir?“ – „Ja laß uns gehen!“, antwortete Sebastian. Daraufhin sprach Ruby in ihr Kommunikationsarmband: „In Ordnung, wir kommen zu Euch.“ – „Gut, bis gleich! Bienek Ende!“, antwortete Sascha und trennte die Verbindung. Daraufhin sagte Ruby: „Na dann wollen wir mal!“ – „Ja aber diesmal schön langsam, also mit normaler Geschwindigkeit.“, antwortete Sebastian.
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Ruby erwiderte lachend: „Habe ich Dich etwa ein Wenig überfordert?“ – „Auch wenn es Spaß gemacht hat, es hat eine Menge Kraft gekostet. Ich mußte mich schließlich an Dir festhalten und gleichzeitig gegen den Wunsch ankämpfen mich einfach fallen zu lassen. Das war wie ein Tanz auf einer Rasierklinge.“, antwortete Sebastian. Ruby strich Sebastian über das Gesicht und sagte: „Oh das ist so süß von Dir! Okay wir fahren mit normaler Geschwindigkeit.“ – „Also dann, zurück zum Lift!“, erwiderte Sebastian und sie kehrten zum Liftzugang zurück.



Nachdem Ruby das Fahrziel für den Lift gewählt hatte fragte sie: „Diesmal also ganz langsam ja?“ – „Langsam ist gut!“, antwortete Sebastian, dann öffneten sich die Lifttüren. Nachdem sich die Türen des Lifts hinter ihnen geschlossen hatten führte Ruby ihr Armband an der Kontrollkonsole des Lifts vorbei, dann sagte Sie: „Geschwindigkeit auf 25 Prozent begrenzen!“ – „Was denn, ein Viertel der Normalgeschwindigkeit?“, fragte Sebastian. Als der Aufzug langsam losfuhr nahm Ruby Sebastian in den Arm und sagte: „Diesmal brauchst Du Dich nicht festzuhalten.“, dann küßte sie ihn zärtlich aber intensiv. Sebastian legte die Arme um Rubys Oberkörper und fuhr ihr mit den Händen über den Rücken. Als der Lift sein Ziel, den Restaurantbereich erreicht hatte stiegen sie aus und gingen zur Jupiterlounge und suchten nach Sascha und seiner Mannschaft. An einem großen Tisch saßen die vier Sportler und unterhielten sich angeregt. Als sich Sebastian und Ruby zu ihnen setzten sagte Sascha: „Da seid Ihr ja! Es tut mir leid daß ich Euch nicht gesagt habe daß es erst um 18:00 losgeht.“ – „Kein Problem, dann feiern wir eben hier ein Wenig vor.“, antwortete Sebastian. Daraufhin bestellte Ruby zwei Trinkkrüge blauen Honigwein für sich und Sebastian.



Nachdem sie ihre Getränke bekommen hatten fragte Judith: „Na Sebastian, bist Du schon aufgeregt wegen der Party?“ – „Vorfreude ist wohl das Bessere Wort für meinen Zustand, ich kann es kaum erwarten zu sehen was Ihr aus der Idee des Nullschwerkrafttanzes gemacht habt.“, antwortete Sebastian. Sonja erwiderte: „Nach Eurer Aufführung auf dem Flottenball haben wir das Konzept des Nullschwerkrafttanzes aufgegriffen und ausgebaut.
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Es ist vergleichbar mit einer Mischung aus Eiskunstlauf und Kunstflug.“ – „Meinst Du so eine Art Luftballett?“, fragte Sebastian. Sonja antwortete: „Das ist ein schöner Vergleich, wir haben zuerst überlegt ob wir es Nullschwerkraftballett nennen aber dann entschieden wir uns doch für die Bezeichnung Nullschwerkrafttanz, da viele Menschen mehr Erfahrung mit dem Tanzen als mit Ballett haben.“ – „Das klingt einleuchtend.“, sagte Sebastian. Sascha sagte: „Und bevor Du fragst, uns ist natürlich bewußt daß Ballett auch eine Form des Tanzes ist.“ – „Das wäre meine nächste Frage gewesen.“, antwortete Sebastian.



Nachdem sie eine Weile über die theoretischen Möglichkeiten des Nullschwerkrafttanzes diskutiert hatten sagte Jan: „Hey Sebastian, was hältst Du von Nullschwerkraft- Ballsport?“ – „Es ist ein verdammt schneller Sport bei dem vorher nicht klar ist wie lange ein Spiel wirklich dauert. Außerdem kommt es bei diesem Sport auf die richtige Strategie an, man muß den gegnerischen Spielern immer ein bis zwei Schritte voraus sein.“, antwortete Sebastian. Jan erwiderte: „Ja das trifft es ziemlich gut. Was ich eigentlich fragen wollte war, ob Du es auch einmal probieren willst.“ – „Ich glaube ich bleibe erst einmal bei der Rolle des Maskottchens, ich habe nämlich einen ziemlichen Respekt vor dieser Sportart“, antwortete Sebastian. Ruby strich Sebastian über den Oberarm und sagte: „Das ist alles eine Frage des Trainings, außerdem würden wir mit Dir ganz langsam anfangen.“ – „Fürs Erste bleibe ich erst einmal bei der Rolle eines Maskottchens, irgendwann später kann ich mich ja immer noch zum Spieler qualifizieren.“, antwortete Sebastian.



Als es auf 17:45 zuging sagte Sascha: „Dann wollen wir mal langsam austrinken und schauen ob der kleine Saal schon bereit ist.“, daraufhin leerten sie ihre Trinkkrüge und erhoben sich von ihren Sitzplätzen. Als sie nach der Eigabe des Fahrziels auf den Lift warteten flüsterte Sebastian Ruby ins Ohr: „Hoffentlich hat vorhin niemand meinen roten Kopf bemerkt als wir in die Jupiterlounge gekommen sind.“ – „Und selbst wenn, es geht niemanden was an.“, sagte Ruby leise. Schließlich öffneten sich die Lifttüren und sie stiegen ein. Während der Fahrt fragte Sebastian: „Wer kommt den noch alles zu der Party?“ – „Die Mitglieder anderer Nullschwerkraftsportteams und Rubys Schwester.
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“, antwortete Sascha. Ruby fragte: „Stefanie auch?“ – „Ja, sie hat sich mit uns in Verbindung gesetzt und wir haben gemeinsam an dem Nullschwerkrafttanz- Konzept gearbeitet.“, antwortete Judith. Sebastian sagte zu Ruby: „Das ist wohl eine ziemliche Überraschung für Dich?“ – „Das kann man wohl sagen, erst bewirbt sie sich für den Dienst bei der Erdraumflotte und dann macht sie auch noch in Eigeninitiative beim Aufbau einer neuen Nullschwerkraft- Aktivität mit.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Es sieht so aus als ob Deine kleine Schwester langsam erwachsen wird.“ – „Sie war ja schon immer ziemlich selbständig aber damit hat sie mich doch ziemlich überrascht.“, antwortete sagte Ruby.



Der Lift hielt auf der Ebene des kleinen Saals und sie gingen in das Foyer, dort warteten schon einige Nullschwerkraftsportler. An einer Wand lehnte Stefanie und unterhielt sich mit einem der anderen Nullschwerkraftsportler, sie hatte ebenfalls einen phaseninvertierten Schwerkraftanzug und Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren an und hatte die Kontrollbrille in den Ausschnitt des Anzuges gehängt. Ruby, Sebastian und die Mitglieder des Nullschwerkraftsportteams stellten sich neben die Tür des kleinen Saals. Als Stefanie sie entdeckt hatte kam sie zu ihnen herüber und begrüßte sie. Dann sagte sie zu Ruby: „Ich hoffe das ist keine unangenehme Überraschung für Dich.“ – „Ehrlich gesagt ist es in erster Linie eine große Überraschung. Hättest Du mir das nicht vorher verraten können?“ – „Ja natürlich aber ich wollte es alleine schaffen, außerdem solltest Du so wenig wie möglich damit beschäftigt sein mir bei diesem Projekt zu helfen. Jetzt wo Du einen Freund hast der selbst Deinen Flugstiel ohne zu kotzen übersteht solltest Du soviel Zeit wie möglich mit ihm verbringen.“, antwortete Stefanie. Ruby erwiderte: „Ich kann mich nur so schwer daran gewöhnen daß Du Dein Leben jetzt selbst in die Hand nimmst. Du warst doch immer meine kleine Schwester.“ – „Das bin ich immer noch aber ich treffe nun mehr Entscheidungen in meinem Leben.“, sagte Stefanie. Ruby nahm ihre Schwester in den Arm und strich ihr über den Rücken. Sebastian sagte zu Stefanie: „Die Ausrüstung sieht ja richtig cool an Dir aus, obwohl Dein Kleid mit den OLED- Nanopigmenten auch nicht schlecht aussah.
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“ – „Hey danke, das Kleid mit den OLED- Nanopigmenten ist derzeit der letzte Schrei. Die Ausrüstung für den Nullschwerkrafttanz sieht aber auch ziemlich heiß aus.“, antwortete Stefanie.



Nachdem Sebastian mit Stefanie, Ruby und dem Nullschwerkraftsportteam der Hoststation einige Aspekte über die Kombination aus Mode und Funktionalität diskutiert hatte wurden die Türen des kleinen Saals geöffnet und die Partygäste betraten den Saal. Jeder Quadratmeter des Bodens war mit Tischen und Stühlen ausgefüllt. Sebastian fragte: „Gibt es keine Tanzfläche?“ – „Doch, das Tanzen findet oberhalb der Tische statt.“, antwortete Sascha. Ruby fügte hinzu: „Das ist doch die optimale Raumaufteilung, die Größe des Saals kann so optimal genutzt werden.“ – „Das find ich klasse!“, erwiderte Sebastian und setzte sich gemeinsam mit Ruby, Stefanie und Saschas Mannschaft an einen großen runden Tisch. Nachdem sie sich gesetzt hatten kam ein Mitarbeiter der gastronomischen Abteilung zu ihnen an den Tisch und fragte nach ihren Wünschen nach Getränken und Speisen. Es wurden 7 große Trinkkrüge mit blauem Honigwein bestellt und der Kellner entfernte sich daraufhin wieder. Sebastian fragte Sascha: „Und das hier ist alles unentgeltlich für uns?“ – „Natürlich, schließlich ist dies die Präsentation unseres neuen Nullschwerkrafttanz- Konzeptes. Die Verantwortlichen beim Flottenmanagement für sportliche Betätigung und Gesundheit sind immer an neuen Aktivitäten interessiert mit denen sich die Angehörigen der Erdraumflotte fit halten und ihre Freizeit gestalten können.“, antwortete Sascha. Sebastian erwiderte: „Freizeitgestaltung durch Nullschwerkrafttanz kann ich ja noch nachvollziehen aber unter Sportlicher Betätigung stelle ich mir etwas anderes vor. Man fliegt und steuert doch nur über die Hirnstromscanner.“ – „Oh, warte es nur ab! Das Konzept des Nullschwerkrafttanzes beinhaltet durchaus einige körperliche Anstrengung, Du wirst bei der Demonstration schon sehen was alles dazu gehört.“, antwortete Judith. Schließlich kam der Kellner mit den Getränken zurück an ihren Tisch, er stellte die Trinkkrüge auf den Tisch und entfernte sich wieder.
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Daraufhin erhoben sie die Trinkkrüge und stießen miteinander an. Wenig später wurde das Licht gedämpft und eine Wand an der Stirnseite des kleinen Saals wurde aufgeschoben, dahinter verbarg sich die Bühne.



Der Verwaltungsvorsitzende der Neptun- Hoststation Negül Sella betrat die Bühne und sagte: „Sehr geehrte Sportler und Gäste, ich möchte Sie aufs Herzlichste zu unserer heutigen Feier begrüßen. Was feiern wir eigentlich? Lassen Sie es mich so erklären! Im Laufe der Jahre haben wir immer wieder neue Technologien und Möglichkeiten erhalten um unser Leben hier draußen noch lebenswerter zu machen. Heute ist es wieder so weit, wir erhalten eine Neue Möglichkeit der Freizeitgestaltung und der sportlichen Betätigung. Es handelt sich dabei um eine Art des Nullschwerkraftsports welche einige von Ihnen schon einmal auf dem Flottenball bewundern konnten, ich selbst war an diesem Tag leider nicht auf der Station doch ich habe die Berichte über den Flottenball aufmerksam verfolgt. Denjenigen welche nicht wissen wovon ich rede will ich nur soviel verraten, es ist eine Kombination aus Schwerelosigkeit und Tanz in einer Umgebung ohne Schwerelosigkeit. Jetzt will ich Sie aber nicht weiter unnötig auf die Folter spannen und übergebe an Frau Judith Hofmeister die Choreographin vom Nullschwerkraftsportteam der Neptun- Hoststation.“, daraufhin applaudierten die Menschen im Saal, Judith erhob sich von ihrem Sitzplatz und ging auf die Bühne.



Judith stellte sich auf die Bühne und sagte: „Hallo liebe Nullschwerkraftsportfreunde, wer nicht auf dem diesjährigen Flottenball war hat echt eine Menge verpaßt! Im Rahmen des Vorstellungstanzes gab es eine Darbietung die laut den Anmeldeunterlagen als nicht klassifiziert bezeichnet wurde, der Titel dieser Darbietung lautete Phantasie in Zero G. Bei dieser Darbietung präsentierten Leutnant Ruby Ivanes und Leutnant Sebastian Neuhof, die im Übrigen heute das erste Mal als unsere Maskottchen aufgetreten sind, etwas das vielen der Gäste auf dem Ball fast die Sprache verschlagen hat. Einen Tanz in der Luft, eigentlich war es schon fast eine Kunstflugvorführung, ohne dabei die Schwerkraft im Saal zu deaktivieren. Dies war möglich weil sie sogenannte phaseninvertierte Schwerkraftanzüge trugen. Für die eleganten Bewegungen sorgte ein Satz Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren, beides wurde über einen Hirnstromscanner gesteuert.
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Diese Ausrüstung die jeder von Ihnen heute trägt ermöglichte den Beiden eine unglaubliche Manövrierfähigkeit in Verbindung mit einer überwältigenden Geschwindigkeit und Beschleunigung in allen drei Bewegungsachsen. Im Anschluß haben die Beiden zusammen mit uns in einer Art Luftballett die Entstehung des Erdmondes nachgestellt. Diese Ereignisse haben einige von uns inspiriert das Potential dieser Art zu tanzen weiter auszubauen. In wenigen Augenblicken werden Sie die Ergebnisse unserer Bemühungen sehen, ich wünsche ihnen viel Spaß dabei.“, daraufhin brach wieder ein tosender Beifall aus.



Als der Beifall verstummt war rief Judith ihre Teamkameraden und Stefanie auf die Bühne. Nachdem sie auf der Bühne versammelt waren erzählte Judith daß die folgende Choreographie von Stefanie stammte und auf einer Idee von Sebastian basierte. Während Sebastian noch grübelte welche Idee wohl gemeint sei begann auch schon die Musik zu spielen. Es erklang der Titel MUSICA – FANTASIA von RONDÒ VENEZIANO, daraufhin hoben Stefanie und die Mitglieder des Nullschwerkraftsportteams von der Bühne ab und stellten einen Schwarm Krähen dar. Sie kreisten über den Köpfen der Gäste und ahmten mit den Armen die Flügelbewegungen der Krähen nach, ab und zu hielten sie auch die Arme still und stellten den Gleitflug der Krähen dar. Sebastian schaute der Darbietung fasziniert zu, es war überwältigend wie natürlich die Flugbewegungen aussahen. Als die Musik verklungen und die Beteiligten an der Darbietung wieder auf der Bühne gelandet waren brach tosender Beifall aus.



Nachdem sich der Beifall gelegt hatte sagte Judith: „Schön daß es Euch gefallen hat, als nächstes möchte ich Leutnant Ivanes und Leutnant Neuhof bitten uns noch einmal ihre Fähigkeiten zu zeigen.“, daraufhin gab es erneut lautstarken Beifall. Während des Beifalls nahm Ruby Sebastians Hand und sagte: „Na komm, das ist unser Stichwort!“ – „Äh, hältst Du das für eine gute Idee?“, erwiderte Sebastian. Ruby antwortete: „Ja, nun komm schon! Du kannst es, das hast Du heute als Maskottchen gezeigt!“ – „Okay, okay!“, sagte Sebastian, dann stand er von seinem Sitzplatz auf und folgte Ruby auf die Bühne.
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Als sie die Bühne erreicht hatten und der Beifall verklungen war fragte Judith: „Was werdet Ihr uns jetzt zeigen?“ – „Ich denke wir zeigen zuerst die Annäherung und Vereinigung zweier Galaxien und dann werden wir mal im Schwebezustand einen engen Tanz versuchen.“, antwortete Ruby. Judith erwiderte: „Das klingt wirklich aufregend. Dann bringt uns mal zum Staunen!“, daraufhin begann die Musik zu spielen. Es war der Titel A NEVERENDING DREAM von X-PERIENCE. Sebastian und Ruby setzten die Kontrollbrillen auf und hoben ab. Zuerst positionierten sie sich auf gegenüberliegenden Seiten des Saals und flogen dann dicht aneinander vorbei. In immer kleiner werdenden elliptischen bahnen flogen sie aneinander vorbei bis sie sich an den Händen fasten und aneinander heranzogen. Die Demonstration endete in einer schnellen Rotation während der sie sich eng umschlungen in den Armen hielten. Dann lösten sie sich voneinander und flogen Hand in Hand eine Ehrenrunde im Saal. Die Anwesenden quittierten dies mit tosendem Beifall. Nachdem der Beifall verstummt war fragte Judith: „Habt Ihr einen bestimmten Musikwunsch für den langsamen Tanz?“ – „LONELY LADY von GUS BACKUS, und gebt ein Bißchen Hall drauf damit es richtig atmosphärisch klingt!“, antwortete Sebastian bevor Ruby etwas sagen konnte. Judith antwortete: „Alles klar!“, dann gab sie dem DJ an der Konsole der Tonanlage das Zeichen den entsprechenden Titel mit dem gewünschten Toneffekt abzuspielen. Sebastian flüsterte Ruby zu: „Du fliegst und ich übernehme die Fluglage.“ – „Ich verstehe. Lege Deinen linken Arm um meine Taille und leg Deine rechte Hand in meine Hand, dann kümmere Dich um die Fluglage und mach Dir keinen Kopf um unsere Position innerhalb des Saals!“, erwiderte Ruby. Sebastian umfaßte Ruby und legte seine Hand in ihre Hand, dann warteten sie auf das Einsetzen der Musik.



Die Musik begann zu spielen und Sebastian versuchte die Ausrichtung von sich und Ruby möglichst harmonisch zum Klang der Musik zu variieren. Ruby kümmerte sich inzwischen um die Fortbewegung, ebenfalls im Rhythmus der Musik flog sie mit Sebastian geometrische Figuren wie Ellipsen, Dreiecke und andere zweidimensionale Formen. Sebastian genoß diese Zweisamkeit mit Ruby, gemeinsam lieferten sie eine atemberaubende Demonstration dessen was sie sich unter Nullschwerkrafttanz vorstellten.
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Nachdem die Musik verklungen war landeten sie unter stürmischem Beifall wieder auf der Bühne. Nach ihrer Landung sagte Judith: „Das war absolut unbeschreiblich was Ihr da gezeigt habt! Was ist das Geheimnis Eurer Präzisen Bewegungen?“ – „Eigentlich hatten wir gar nichts vorbereitet, es war alles Sebastians Idee. Er schlug vor die Bewegungsabläufe aufzuteilen, Einer von uns kümmerte sich um die Bewegung innerhalb des Saals und der Andere war für die Fluglage zuständig. Durch diese Arbeitsteilung konnten wir uns voll auf unsere Bewegungen konzentrieren und diese mit der Musik abstimmen.“, antwortete Ruby. Judith erwiderte: „Respekt, ihr habt mich ziemlich beeindruckt und alle anderen hier im Saal bestimmt auch!“, daraufhin wurde abermals heftig applaudiert. Sebastian, Ruby und der Rest des Nullschwerkraftsportteams mit Ausnahme von Judith kehrten zu ihrem Tisch zurück. Judith sagte: „Nachdem wir alle ein paar Demonstrationen gesehen haben was man sich unter Nullschwerkrafttanz vorstellen kann ist es nun an der Zeit es selbst auszuprobieren. Hiermit erkläre ich die Tanzveranstaltung für eröffnet!“, dann verließ sie die Bühne und ging ebenfalls zu ihrem Sitzplatz zurück. Daraufhin setzten die Leute an den Tischen die Kontrollbrillen auf, erhoben sich von ihren Sitzplätzen und begannen unter der Decke des Saals im Schwebezustand zu tanzen.



Während Sebastian den Anderen beim Tanzen zusah fragte ihn Plötzlich Judith: „Wie findest Du das Konzept des Nullschwerkrafttanzes bis jetzt?“ – „Es scheint den Leuten Spaß zu machen und einiges was ich hier beobachte sieht ziemlich spektakulär aus. Ich denke der Nullschwerkrafttanz wird sich recht schnell in unserer Gesellschaft etablieren.“, antwortete Sebastian. Stefanie erwiderte: „Wir waren uns nicht sicher wie die Leute unser Konzept aufnehmen aber ich bin von der Entwicklung ebenso positiv überrascht.“ – „Da hast Du echt mit geholfen etwas großes auf die Beine zu stellen.“, antwortete Ruby. Sebastian sagte: „Ich hätte nicht gedacht daß die Tatsache daß ich nicht tanzen kann gleich eine neue Evolution des Tanzens auslöst.“ – „Ja da haben wir ganz schön was ins Rollen gebracht!“, erwiderte Ruby. Dann diskutierten sie über die theoretischen Möglichkeiten des Nullschwerkrafttanzes, Sebastian meinte daß diese neue Tanzform viel einfacher sei weil man keine Schrittfolgen mehr zu beachten hätte.
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Judith entgegnete daß es dafür einige Dinge beim Nullschwerkrafttanz gäbe die man beachten müßte wie zum Beispiel die Ausrichtung des Eigenen Körpers im Raum, die Flugrichtung und die Abstände zu Wänden und anderen Ruby war der Ansicht daß es trotz all der zu beachtenden Dinge einfacher sei, da die eigentliche Bewegung nicht durch die Muskeln erfolgte sondern durch das Trägheitsverlagerungsfeld welches über den Hirnstromscanner in den Kontrollbrillen kontrolliert wird und so die Reaktionszeit der Muskeln ebenfalls wegfallen würde.



Während sie diskutierten sah Sebastian wie sich einige Leute über ihnen in einer Reihe formierten während sie zu einer langsamen Musik durch den Saal schwebten. Währenddessen bewegten sie die Arme langsam wie ein Rochen seine Flossen beim Schwimmen bewegt. Jeder bewegte seine Arme etwas zeitlich versetzt zu seinem Vordermann so daß die Bewegung der Arme von vorne nach hinten eine Art Welle bildete. Sebastian sagte: „Hey seht mal da, der Nullschwerkrafttanz beginnt sich bereits weiterzuentwickeln!“ – „Das glaub ich jetzt nicht, das ist ein Klassiker, die allseits beliebte Polonäse!“, rief Stefanie. Sebastian erwiderte: „Und dann noch zu einer langsamen Musik, das ist wirklich unbeschreiblich schön!“ – „Es sieht aus wie ein riesiges Meereswesen!“, fügte Judith hinzu. Sebastian erhob sich von seinem Sitzplatz, setzte die Kontrollbrille auf und sagte: „Da muß ich einfach mitmachen!“, anschließend schloß er sich der schwebenden Polonäse an. Ruby, Stefanie und das ganze Nullschwerkraftsportteam schlossen sich ebenfalls dieser schwebenden Prozession an welche langsam und gemächlich wie ein gigantischer Aal durch den Raum schwebte. Es dauerte nicht lange bis alle anwesenden im Saal sich der schwebenden Polonäse anschlossen. Es ging kreuz und quer, manchmal überflog der Anfang der Polonäse sogar die Mitte.



Nachdem sie zu etlichen langsamen Liedern durch den Saal gestreift waren verteilten sich die Tänzer wieder und Sebastian kehrte mit Ruby und den anderen wieder zu ihrem Tisch zurück. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten sagte Sebastian: „Das war echt unglaublich! Jetzt bin ich mir hundertprozentig sicher daß der Nullschwerkrafttanz eine Zukunft hat.
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“ – „Ja und vor allem sah es cool aus!“, antwortete Stefanie. Sie hatten inzwischen ihre Trinkkrüge geleert und noch einmal 7 halbe Liter blauen Honigwein bestellt. Nachdem die zweite Ladung Getränke an den Tisch geliefert wurde stießen sie auf den Abend, die gemachten Erfahrungen und jene die sie noch machen würden an. Ruby fragte schließlich: „Na, wie findest Du die Party bis jetzt?“ – „Hammermäßig, das ist kein Vergleich zu den Tanzveranstaltungen auf der Erde!“, antwortete Sebastian. Stefanie erwiderte: „Das ist doch noch gar nichts, warte ab was wir aus der Nullschwerkraftgymnastik gemacht haben!“ – „Ja, das wird mindestens genauso beeindruckend.“, fügte Judith hinzu. Ruby fragte: „Was habt Ihr denn aus der Nullschwerkraftgymnastik gemacht?“ – „Eine Art Rennsport, man benutzt dabei ebenfalls Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren.“, antwortete Sascha. Sebastian fragte: „Gibt es bei dieser schnellen Variante der Nullschwerkraftgymnastik auch einen Flugpfad aus in der Luft hängenden Reifen?“ – „Natürlich, die Reifen bilden den Rennkurs. Die Reifen sind mit Sensoren ausgerüstet welche die Ermittlung der Rundenzeiten erleichtern.“, antwortete Jan. Sebastian erwiderte: „Das klingt wirklich interessant, ich würde diese neue Sportart gerne mal ausprobieren. Würdest Du mit mir ein kleines Rennen fliegen Ruby?“ – „Okay wir können es ja mal ausprobieren.“, antwortete Ruby lachend.



Dann wurde das Essen serviert, es gab eine Reispfanne mit einer breiten Palette an Gemüse und Geschnetzelten vom Huhn, die Portionen waren sehr Reichhaltig. Nach dem Essen sagte Sebastian: „Ich war mit Ruby und Stefanie vorgestern im großen Saal wo Sarah – die Stimme von Gliese 581g ihren neuen Hit HISTORY OF LIFE ON SPACE vorgetragen hat. Sarah hat in ihrem Hit auch die Entstehung des Erdmondes beschrieben, das Bildmaterial dazu, welches wir über die Augenliederprojektionssysteme zu sehen bekamen war echt beeindruckend. Einiges hat mich an unsere Vorführung auf dem Flottenball erinnert. Ihr wißt schon, unser Nullschwerkraftballett welches die Entstehung des Erdmondes darstellte.“ – „Ich war auch bei dieser Veranstaltung, Sarahs Hit war echt der Hammer. Die ganze Geschichte des Sonnensystems und der Menschheit in 125 Minuten.
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“, antwortete Judith. Sebastian sagte: „Hier gibt es doch bestimmt genug Menschen um das gesamte Sonnensystem darzustellen, mit allen Planeten und Monden.“ – „Tolle Idee! Ich suche uns mal ein paar Darsteller zusammen.“, erwiderte Judith. Sebastian fragte: „Können Ruby und ich wieder die Erde und die Entstehung ihres Mondes darstellen?“ – „Ja natürlich!“, antwortete Judith und erhob sich von ihrem Sitzplatz. Nachdem Judith in der Menschenmenge verschwunden war erzählte Sebastian von seinem Kinobesuch am Vortag, von seinem multiperspektivischen Filmerlebnis bei SPACEFLEET-DIARY. Sascha, Jan und Sonja hörten interessiert zu, sie hatten den Film noch nicht gesehen aber sie kannten schon andere multiperspektivische Filme. Schließlich betrat Judith die Bühne des Saals und rief den Menschen im Saal zu: „Liebe Anwesende, wir kommen jetzt zu einem weiteren Highlight des Abends. Es folgt jetzt die Darstellung der Entstehung unseres Sonnensystems in einem Nullschwerkraftballett. Diejenigen welche bereits die Rolle eines Himmelskörpers zugeteilt bekommen haben halten sich jetzt bitte für ihren Auftritt bereit. Die restlichen Anwesenden bitte ich für die Dauer unserer Vorführung auf ihrem Sitzplatz zu bleiben.“, daraufhin ließen sich die im Saal herum schwebenden Personen auf ihren Sitzplätzen nieder.



Judith begann zu erzählen: „Am Anfang war nur eine Wolke aus Gas und Staub, die Schwerkraft sorgte schließlich dafür daß sich die Gasmoleküle und Staubpartikel zusammenballten. Als das Gas eine gewisse Dichte und Temperatur erreicht hatte entzündete sich das Feuer der Kernfusion, unsere Sonne war geboren.“, daraufhin erhob sich Sonja von ihrem Sitzplatz und schwebte in die Mitte des Saals. Judith fuhr mit ihrer Erklärung fort: „Um den neuen Stern begannen die Gase und der Staub zu kreisen und sich ebenfalls zusammenzuballen. Aus dem Staub entstanden die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars.“, dies war das Zeichen für Jan, Stefanie, Ruby und Sascha, sich zu erheben und als die genannten Planeten Sonja, die Sonne zu umkreisen. Als dies geschehen war fuhr Judith mit ihrem Vortrag fort: „Aus dem Rest des Staubes und der Gase entstanden die äußeren Planeten Jupiter, Saturn Uranus und Neptun. Dann folgten die weiteren Himmelskörper die es nicht geschafft haben den Rang eines Planeten zu erlangen.
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“, daraufhin erhoben sich die Darsteller der äußeren Planeten und kleineren Himmelskörper und nahmen ihre Positionen ein. Dann sagte Judith: „Die großen Planeten wie Jupiter oder Saturn fingen durch ihre Gravitation kleinere Himmelskörper ein welche von da an als Monde diese Planeten umkreisten.“, dies war das Stichwort für die Darsteller der Monde der größeren Planeten. Sie erhoben sich und begannen um die Darsteller der großen Planeten zu kreisen. Daraufhin sagte Judith: „Unser Sonnensystem ist fast fertig, doch es fehlt noch etwas. Vor sehr langer Zeit gab es einen weiteren Planeten zwischen der Erde und dem Mars, er hatte etwa die Größe des Mars und sollte eine wichtige Rolle bei der weiteren Gestaltung unseres Sonnensystems spielen.“, daraufhin erhob sich Sebastian und begann zwischen Ruby und Sascha um Sonja zu kreisen.



Nachdem Sebastian seine Position erreicht hatte fuhr Judith mit ihrem Vortrag fort: „Doch mit diesem Planeten hatte Mutter Natur noch etwas vor, seine Bahn um die Sonne verlief nicht ganz so unproblematisch wie die Bahnen der anderen Planeten. Und so kam was kommen mußte, eine Kollision mit der Erde.“, als Judith diese Worte ausgesprochen hatte beschleunigte Sebastian etwas und näherte sich Ruby in einer immer enger werdenden Bahn um die von Sonja dargestellte Sonne. Sebastian und Ruby stießen leicht seitlich versetzt zusammen, daraufhin nahm Ruby Sebastian in die Arme und sie umkreisten einander während sie Sonja weiter umkreisten. Judith sagte daraufhin: „Durch diese Kollision vereinigten sich die Eisenkerne beider Planeten und die Trümmer der Planetenkrusten, die durch die Kollision aufgewirbelt wurden begannen die Erde zu umkreisen und formten für eine kurze Zeit einen Ring. Mit der Zeit übernahm die Gravitation wieder die Regie und die Trümmer begannen sich zusammenzuballen, so entstand der Erdmond der die Erdachse stabilisierte und die Rotation der Erde abbremste. Dadurch wurden auf der Erde Bedingungen geschaffen, welche die Entstehung von Leben begünstigten.“, nachdem Judith diese Worte ausgesprochen hatte lösten sich Sebastian und Ruby voneinander und Sebastian umkreiste Ruby während sie ihre Bahnen um Sonja zog. Dann sagte Judith: „So sieht unser Sonnensystem heute aus, ab und zu kommen Besucher aus den Tiefen des Raumes und vom Rand des Sonnensystems.
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Es sind Kometen und Asteroiden, wenn wir Glück haben kommt es zu keiner weiteren Kollision. In den Jahren 2029 und 2036 erhält die Erde Besuch von einem Asteroiden mit dem Namen Aphophis. Manche behaupten daß Aphophis 2036 die Erde trifft wenn er bei seinem Vorbeiflug an der Erde im Jahre 2029 durch ihre Gravitation nur etwas von seiner Flugbahn abgelenkt wird. Hoffen wir daß es nicht soweit kommt!“, damit war die Vorführung beendet. Judith verließ die Bühne und die Darsteller der Himmelskörper schwebten zu ihren Sitzplätzen herab.



Später – die Veranstaltung neigte sich langsam ihrem Ende zu – verließen Sebastian, Ruby und Stefanie den Veranstaltungssaal. Im Foyer sagte Sebastian: „Das war die abgefahrenste Party die ich jemals erlebt habe.“ – „Da stimme ich Dir zu, die Partys hier sind zwar um einiges atemberaubender als die auf der Erde aber diese Party war trotzdem etwas besonderes.“, antwortete Stefanie. Ruby erwiderte: „Wenn Dir der heutige Abend gefallen hat, wirst Du den morgigen Tag lieben. Auf der Werftstation bei Wolf drei fünf neun findet eine Sportveranstaltung statt auf der die neue Form der Nullschwerkraftgymnastik ausprobiert wird. Die neue Sportart hat zwar noch keinen Namen aber Gerüchten zufolge wird sie bereits Nullschwerkraft- Rennsport genannt.“ – „Werden wir nur Zuschauer sein oder eine aktive Rolle spielen?“, fragte Sebastian. Ruby grinste ihn an und sagte mit schelmischem Unterton: „Das muß jeder selbst für sich entscheiden.“ – „Dann will ich unbedingt aktiv teilnehmen.“, erwiderte Sebastian. Stefanie fragte: „Bist Du sicher?“ – „Ja, ich bin mir ganz sicher! Natürlich würde es mir noch mehr Spaß machen wenn Ruby ebenfalls teilnimmt.“, antwortete Sebastian. Ruby neigte den Kopf zur Seite und erwiderte: „So, so! Willst Du mit mir zusammen teilnehmen oder treten wir gegeneinander an?“ – „Am liebsten würde ich natürlich mit Dir zusammen als Team antreten.“, antwortete Sebastian. Ruby legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Na gut, ich weis ja inzwischen daß Du im Umgang mit dem Trägheitsverlagerungsfeld einige Erfahrung hast. Ich würde sogar so weit gehen und sagen daß Du talentiert darin bist. Ich hoffe daß ich mit Dir mithalten kann.“ – „Soll das ein Witz sein? Ich habe gesehen wie Du bei der Nullschwerkraftgymnastik- Meisterschaft durch die Halle und den Parkur gerast bist.
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Du kannst auf jeden Fall mit mir mithalten.“, erwiderte Sebastian leicht verwundert.



Stefanie sagte: „Ich komme auch mit, für morgen steht nichts auf meinem Terminplan. Kapitän Tönnigs erwähnte daß die Far Horizon morgen zum Flottendock im Uranusorbit fliegt, dort werden neue Waffen und taktische Systeme installiert.“ – „Neue Waffen?“, fragte Sebastian. Ruby antwortete: „Ja, das ist die schon lange fällige Aufrüstung der Far Horizon. Die Mikrowellengeschütze und Gammastrahlenemitter werden durch Dualgeschütze ersetzt, welche sowohl Mikrowellenenergie als auch Gammastrahlen abgeben können. Außerdem erhält die Far Horizon jeweils vier leichte und zwei schwere gammastrahlengepulste Plasmageschütze an Bug und Heck.“ – „Will man aus der Far Horizon ein Schlachtschiff machen?“, fragte Sebastian. Ruby schüttelte den Kopf und sagte: „Die Far Horizon ist das Flaggschiff der Erdraumflotte, sie sollte dementsprechend ausgerüstet sein. Laut ihrer Klassifizierung ist sie ein schwerer Kreuzer, sie hat aber auch Attribute eines Trägerschiffes.“ – „Natürlich, sie ist das Flaggschiff. Dann muß sie einfach das schlagkräftigste Schiff der Flotte sein.“, erwiderte Sebastian.



Als sie vor dem Liftzugang standen fragte Stefanie: „Mit was für einem Schiff fliegen wir nach Wolf drei fünf neun?“ – „Wir können die BIRD OF DEATH nehmen oder wir fliegen mit dem Nullschwerkraftsportteam in ihrem Transitschiff mit, es gibt zahlreiche Möglichkeiten.“, antwortete Ruby. Stefanie sagte: „Ich würde ja gerne selber steuern, es ist zwar nicht sehr weit bis nach Wolf drei fünf neun aber es juckt mich einfach in den Fingern.“ – „Also ich habe damit kein Problem wenn Stefanie steuert, ich weis ja daß sie fliegen kann.“, fügte Sebastian hinzu. Ruby seufzte und sagte: „Na wenn Ihr Euch einig seid habe ich nichts dagegen. Basti kann ja Dein Waffensystemoffizier sein wenn er nichts dagegen hat.“ – „Ich habe nichts dagegen, wenn Stefanie einverstanden ist bin ich ihr Waffensystemoffizier.“, erwiderte Sebastian. Stefanie sagte: „Alles klar, dann ist die Rollenverteilung ja geregelt.“ – „Gut, dann werde ich mich einfach zurücklehnen während Ihr Euch um das Schiff kümmert.
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“, antwortete Ruby. Schließlich ließen sie sich auf die Far Horizon in die Mannschaftsmesse teleportieren.



In der Mannschaftsmesse saßen Doktor Ngujen und Miriam, als sich Ruby, Stefanie und Sebastian zu ihnen setzten sagte Doktor Ngujen: „Ich habe den Bericht über das Spiel gesehen, Ihre Show in den Pausen war wirklich atemberaubend.“ – „Danke Doktor, es war auch ein irres Gefühl durch das Stadion zu rasen.“, antwortete Sebastian. Ruby bestellte für Sebastian, Stefanie und sich drei Trinkkrüge blauen Honigwein. Als die Trinkkrüge vor ihnen standen erzählte sie in allen Details von der Maskottchenshow. Miriam sagte: „Ich habe den Bericht über das Spiel auch gesehen, Ihr habt das gegnerische Maskottchen ganz schön alt aussehen lassen.“ – „Ja, der arme Lightning konnte nur herum laufen und wir sind währenddessen durch das gesamte Stadion geheizt. Irgendwie tat er mir schon ein Wenig leid.“, antwortete Sebastian. Stefanie sagte: „Vielleicht werden die Darsteller der anderen Maskottchen demnächst auch Trägheitsverlagerungsfeldgeneratoren und phaseninvertierte Schwerkraftanzüge tragen. Dann werden die Pausen zwischen den Spielteilen noch aufregender.“ – „Ja, ein Wettfliegen oder ein Luftkampf zwischen den Maskottchen! Das würde die Zuschauer garantiert von den Sitzplätzen reißen.“, antwortete Sebastian. Doktor Ngujen sagte: „Das ist durchaus vorstellbar, es soll ja demnächst ein neuer Nullschwerkraftsport entwickelt werden bei dem es um Geschwindigkeit und fliegerisches Können geht.“ – „Stefanie, Sebastian und ich werden morgen im System Wolf drei fünf neun eine Veranstaltung besuchen bei der die neue Sportart vorgestellt wird. Sebastian und ich werden sogar aktiv daran teilnehmen.“, antwortete Ruby. Miriam sagte: „Das wundert mich überhaupt nicht daß Ihr zwei bei sowas mitmacht. Ihr seid zwei richtige Geschwindigkeitsjunkies.“ – „Ja so ist es!“, antwortete Sebastian. Nachdem sie ihre Trinkkrüge geleert hatten erhoben sich Sebastian und Ruby von ihren Stühlen und verabredeten sich mit Stefanie für den nächsten Tag um 10:00 in der Kampffliegerrampe, dann verabschiedeten sie sich und ließen sich in ihr Quartier teleportieren.



Nachdem sie ihr Quartier erreicht hatten sagte Ruby: „Du überraschst mich immer wieder, ich hoffe Du weist worauf Du Dich einläßt.
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Das wird morgen kein harmloses Spazierenfliegen sondern ein richtig hartes Rennen.“ – „Davon gehe ich aus, seitdem ich mit Dir und Yvette an der Fighterchallenge teilgenommen habe finde ich gefallen an den Wettbewerben die hier oben veranstaltet werden. Ob es nun Gefechtsübungen oder Rennen in neutralisierter Schwerkraft sind, hier oben kann man echt was erleben und dabei noch ein Wenig Ruhm einstreichen wenn man stellvertretend für die Far Horizon antritt.“, erwiderte Sebastian. Ruby mußte grinsen, dann sagte sie: „Na wenn das so ist, kann ich mit Dir ja öfter an solchen Aktivitäten teilnehmen.“ – „Das wäre riesig!“, antwortete Sebastian. Ruby erwiderte: „Na dann mach Dich mal auf einiges gefaßt! Ich habe noch viel vor mit Dir.“ – „Wow, ich wüßte zu gerne was Du mit mir vor hast!“, sagte Sebastian. Ruby nahm seine Hand und erwiderte: „Laß Dich überraschen, es wird mit Sicherheit sehr abwechslungsreich!“ – „Oh ja, ich liebe Deine Überraschungen! Da weis man nie was einen erwartet und dennoch sind diese Überraschungen immer positiv.“, antwortete Sebastian.



Ruby ging in den Arbeitsraum des Quartiers, setzte sich an den Schreibtisch und aktivierte das große X-Pad welches in die Tischplatte eingelassen war. Sebastian folgte ihr und fragte: „Was hast Du vor?“ – „Ich will mir einen Überblick verschaffen, auf welche Teilnehmer wir morgen bei dem Rennen treffen.“, antwortete Ruby und navigierte durch das Flottennetzwerk. Sie öffnete die Seite der Rennveranstaltung und füllte für sich und Sebastian das Anmeldeformular aus, anschließend öffnete sie die Teilnehmerliste. Sebastian und Ruby schauten mit wem sie es bei dem Rennen zutun haben würden. Plötzlich fragte Sebastian erstaunt: „Fähnrich Sommer und Yvette nehmen auch teil?“ – „Das steht jedenfalls hier. Bist Du deswegen beunruhigt?“, erwiderte Ruby. Sebastian antwortete: „Ich bin mir nicht sicher, Fähnrich Sommer könnte eine Harte Konkurrenz werden aber das Yvette auch teilnimmt überrascht mich sehr.“ – „Du wolltest doch schon immer gegen Yvette antreten. Es ist zwar keine Gefechtsübung oder eine Fighterchallenge aber ich denke Du hast gute Chancen sie bei diesem Rennen zu schlagen.
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“, sagte Ruby. Sebastian fragte: „Warum nehmen eigentlich bei diesem Rennen mehr Frauen als Männer teil?“ – „Scheinbar ist es für die Männer nicht brutal genug weil keine Waffen mit im Spiel sind. Ich denke jedoch daß dieser Schein trügt, es wird sicher eine ziemliche Herausforderung für alle Teilnehmer werden. Die Sportarten in der Schwerelosigkeit und in neutralisierter Schwerkraft werden noch immer als eine Art Ballett oder Tanz angesehen.“, antwortete Ruby. Sebastian erwiderte: „Nur weil um die Teilnehmer kein schwer bewaffnetes Schiff herum ist? Das macht es doch gerade interessant! Wie ein Raubvogel oder ein Raubfisch durch die Gegen zu rasen, enge Kurven zu durchfliegen und Andere zu überholen, atemberaubender geht es doch wohl kaum.“ – „Ich stimme Dir voll und ganz zu, wenn das ein Ballett sein soll dann ist es jedenfalls das mörderischste Ballett von allen. Aber ein paar Männer nehmen ja doch teil und Du kennst einige von ihnen sogar. Sascha und Jan vom Nullschwerkraftsportteam der Hoststation sind auf jeden Fall dabei.“, sagte Ruby.



Nachdem sie die Teilnehmerliste durchgelesen hatte rief Ruby die Streckenparameter des Rennkurses auf. Das Rennen sollte im leeren Produktionshangar der Werftstation stattfinden und der Verlauf des Rennkurses glich einer spektakulären Achterbahn. Sebastian betrachtete den Streckenverlauf und sagte: „Das ist ja eine irre Streckenführung, viele enge Kurven und viele lange Geraden! Allein mit Geschwindigkeit kommt man da nicht sehr weit.“ – „Schnell geradeaus fliegen kann ja nun wirklich jeder, es sind die Kurven welche die Rennprofis von den Amateuren trennen.“, antwortete Ruby. Während sie den Streckenverlauf studierten ging eine Nachricht von Yvette auf dem Display ein, sie schrieb: „Hey Wahnsinn, Ihr nehmt auch teil!“ – „Das wir teilnehmen war schon fast eine Formsache aber daß Du teilnimmst ist eine echte Überraschung.“, schrieb Ruby als Antwort. Wenig später schrieb Yvette zurück: „Christina hat mir gezeigt wie man mit dem Trägheitsverlagerungsfeld und dem phaseninvertierten Schwerkraftanzug umgeht. Ich will sehen ob ich alles begriffen habe.“ – „Glaube nur nicht daß wir dich schonen werden, nur weil wir uns kennen!“, schrieb Ruby zurück. Yvette schrieb daraufhin: „Hey, laßt uns einfach Spaß haben bei dem Rennen! Wenn ihr besser seid dann ist das auch okay.
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“ – „Aber wehe Du strengst Dich nicht an oder läßt uns gewinnen!“, diktierte Sebastian die Antwort und Ruby tippte diese ein. Yvette schrieb zurück: „Ja klar, ich nehme an diesem Rennen Teil und gebe nur 50 Prozent, das glaubt Ihr doch wohl selbst nicht! Wir sehen uns morgen, spätestens auf der Werftstation. Christina und ich werden mit der GHOSTBIRD- Klasse fliegen, ein Sitzplatz ist noch frei wenn einer von Euch Interesse hat.“ – „Wir fliegen mit der BIRD OF DEATH und meine Schwester fliegt mit uns, danke für das Angebot. Bis morgen!“, schrieb Ruby. Daraufhin wurde das Nachrichtenfenster geschlossen.



Ruby deaktivierte das Pad und erhob sich von dem Sitz vor dem Schreibtisch, dann fragte sie: „Alice, wie spät ist es?“ – „Es ist 23:54.“, antwortete Alice mit ihrer warmen künstlichen Stimme. Ruby sagte: „Puh, ganz schön spät, laß uns schlafen gehen! Wir wollen doch morgen nicht übermüdet bei dem Rennen teilnehmen.“ – „Nein, Müdigkeit und Rennsport sind keine gute Kombination.“, antwortete Sebastian, darauf gingen sie in den Waschraum und machten sich für die Nacht fertig. Als sie wenig später im Bett lagen sagte Sebastian: „Das war heute ein absolut abgefahrener Tag, erst unsere Auftritte als Maskottchen und dann auch noch die Nullschwerkrafttanzparty.“ – „Ja, dieser Tag war wirklich abgefahren. Aber warte erst mal ab wie der morgige Tag wird! Du kannst Dich darauf verlassen daß es noch viele solche Tage geben wird, Du hast schließlich hier oben doch noch kaum etwas erlebt. Jetzt versuche aber zu schlafen, es ist nicht mehr viel Zeit bis morgen!“ – „Ich würde ja gerne schlafen aber ich bin noch zu aufgeregt, es wird Stunden dauern bis ich mich beruhigt habe.“, antwortete Sebastian. Ruby stand auf und ging zum Schrank, sie kramte in einer Schublade herum und sagte schließlich: „Dann wollen wir doch mal sehen ob wir die Sache nicht etwas beschleunigen können.“, mit diesen Worten holte sie einen Nervenstranginduktor aus der Schublade. Sie ging zum Nachttisch und griff nach ihrem X-Pad, dann sagte sie: „Keine Sorge, das haben wir im Handumdrehen!“, daraufhin scannte sie Sebastian und tippte anschließend auf dem Pad herum. Kurz darauf dockte sie den Nervenstranginduktor an ihr X-Pad an und programmierte diesen. Als sie damit fertig war legte sie das X-Pad wieder auf den Nachttisch und fragte Sebastian: „In den Nacken oder ins Kinn?“ – „Ins Kinn!“, antwortete Sebastian.
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Ruby hielt ihm daraufhin den Nervenstranginduktor an sein Kinn und aktivierte diesen. Danach sagte sie: „So, dank der induktiven Nervenstimulation wirst Du Dich gleich viel entspannter fühlen.“ – „Danke Doktor!“, antwortete Sebastian lachend. Ruby grinste und packte den Nervenstranginduktor in die Schublade des Nachttisches, wies Alice an einen Weckruf für 8:00 zu planen und legte sich wieder hin. Sie umarmte Sebastian und wenig später schliefen sie beide ein.
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Kommentar von "Nathanahel Compte de Lampeé" zu "Manchesmal"

... welch ein wunderschöner text ! lg nathan

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