Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Sandro Pe      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. November 2001
Bei Webstories eingestellt: 23. November 2001
Anzahl gesehen: 2473
Seiten: 2

König Schettan ist Herrscher über die Untertanen des Nebelreichs.

Und raubten ihnen auf wundersame Weise ihren Lebensgeist,

denn dicke Nebelschwaden wabern, nehmen Fragen die Bedeutung

ohne Sonne keinen Schatten, Monotonie bedingt die Beugung.

Blasse Gesichter und stumpfe Augen schauen traurig in die Leere.

Keine Werte, keine Ehre, keine Aussichten auf die Wärme.

Nur alte Schriften berichten von der Zeit, bevor der Nebel kam,

als man den Tag sah, und sich im klaren war, daß man am Leben war.

Doch sie sind zu müde für Gedanken an Revolten

und wenn sie etwas sehn, sehn sie nur, was sie sehen sollen.

Lebensstil des Herdentiers, Lethargie statt Aufstand,

kein weiterkommen trotz Bewegung, das Prinzip des Laufbands.

Irgendwann kam irgendwer aus irgendwo und wurde Lichtblick.

Ein Wanderer, der anders war, sein Blick so optimistisch.

Und Faszination umfaßt die Nation, wenn er Geschichte erzählt

von einer Welt, die ein Himmelswerk mit Lichtern erhellt.

Und er spricht sich zum Helden, zu dem, der den Weg weist.

Mit Schettan geht der Nebel und die Sonne wird zu sehn sein

Der Rhytmus ist durchbrochen, offene Augen hoffen, und sehn die Möglichkeit.

Die Wurzel muß der König und die Lösung tödlich sein.

Das Volk folgt ihm und hält es für nötig, den Mord zu voll ziehen:

Der König ist tot, es lebe der König.

Und manch ein Strohfeuer entpuppt sich als Hausbrand.

Hoffnung schafft Kraft, Kraft schafft das Traumland.

So übernahm der Reisende die Richtgewalt über die Untertanen

und das Volk war begeistert, die Lichtgestalt machte das Wunder wahr,

denn als die Nebelwand, die ein Leben lang bestand, verschwand,

siegte Licht über Schatten und die Sage war Gestalt.

Der erste Lichtstrahl seit zig Jahrn färbte das Nebelland goldgelb.

Den neuen König schickt das Schicksal und so wurde er zum Volksheld.

Doch eines Nacht erwachte er und dachte über Macht nach,

ihm wurde des Volkes Kraft klar, wie ist Machterhaltung machbar?

Schettans Putsch im Hinterkopf behindert noch sein Vertrauen

und wird Gesichtspunkt der Richtung seiner Regierung

und vor seinem geistigen Auge immer das grauenvolle Bild

von der Wiederholung des Putschers, in dem er die Hauptrolle spielt.
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Sein paranoides Gehirn wählt die eiserne Hand, statt des weisen Verstand,

weil er nur so in seinem Land Kontrolle erreichen kann und als seine Soldaten das 1. Blut vergießen,

zieht sich der Nebel zusammen um die Sonne zu verschließen.

Das Ziel einer Wandlung ist manchmal der Ausgang.

Kein weiterkommen trotz Bewegung, das Prinzip des Laufbands.


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Punktestand der Geschichte:   7
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Kommentare zur Story:

  pppuuuuuhhhh das ist echt gut.
jedoch weider sehr schelcht lesbar. hilfreich wären kürzere zeilen, einteilung in strophen...
lg darkangel  
darkangel  -  23.06.07 14:26

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Wow. Einfach nur Wow.
Tiefsinnig, schön, regt zum nachdenken an....  
Smith  -  24.06.03 22:17

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  ...das Ziel einer Wandlung ist manchmal der Ausgang. Kein weiterkommen trotz Bewegung, das Prinzip des Aufstands.

Äußerst fette und tighte Skills...

Props  
Ebuasan  -  26.11.01 11:29

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  und als seine Soldaten das 1. Blut vergießen,
zieht sich der Nebel zusammen um die Sonne zu verschließen...
und als bald niemand wußt' wie's Ziel denn noch genießen,
begannen die Soldaten, nur des Schießens wegen zu schießen...???
Sehr geil Dein Text!!!

Mehr davon, bitte!!!
  
Teleny  -  23.11.01 21:55

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ein echt schönes Gedicht mit zum Teil sehr tiefen Sätzen. Sollte wahrscheinlich ein Lied werden, wegen des Rhythmus.  
Cora  -  23.11.01 09:16

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Kleine Meerjungfrau" zu "Bah, Ekelattacke"

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