Preis der Lust /Kapitel 34/Schluss   246

Erotisches · Romane/Serien

Von:    rosmarin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 7. Februar 2013
Bei Webstories eingestellt: 7. Februar 2013
Anzahl gesehen: 2854
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Schluss

________

“Kommen Sie.” Die Schwester berührte sacht meine Schulter. “Ich bringe Sie auf Ihr Zimmer. Dort können Sie in Ruhe weiterschreiben.”

“Ich bin fertig”, sagte ich, erhob mich von der Bank im Park, schaute wehmütig in den Himmel, dann zu den blühenden Sträuchern und ging langsam Richtung Hauptgebäude zur Psychiatrie Herzberge.



*





Ein Jahr später.

______________



Der Tod hatte mich mit Gigan versöhnt. Er ließ die Liebe, die ich von Anfang an für ihn empfunden hatte, wieder lebendig werden, aufblühen wie eine Blume im Regensonnenschein.



In dem teuren Geschäft am Ku´damm kaufte ich das weiße Hochzeitskleid und den weißen Hut mit der breiten Krempe aus Gigans Traum und meiner Vision.



„Wunderschön sehen Sie aus“, sagte die Verkäuferin, als ich mich vor dem großen Spiegel drehte, „da wird Ihr Bräutigam aber stolz auf Sie sein.“

„Er ist tot“, lächelte ich, „vor einem Jahr gestorben.“



In dem Blumenladen neben dem Geschäft kaufte ich einen Riesenstrauß dunkelroter langstieliger Rosen. Rosen ohne Dornen, lackierte zu Hause meine Zehennägel rot und fuhr mit meinem neuen roten Suzuki zum Friedhof.



Nach einigem Suchen fand ich Gigans Grab.

Lange stand ich vor dem weißen Hügel. Im Hochzeitskleid. Auf meinen aufgelösten Haaren den Hochzeitshut mit der breiten Krempe. Die Zehennägel rot lackiert. Barfuß im frisch gefallenen Schnee. In meinen nackten Armen den Riesenstrauß dunkelroter langstieliger Rosen. Rosen ohne Dornen.

Verträumt zupfte ich Blättchen um Blättchen aus den dicken Dolden, verstreute sie auf dem weißen Grab. Wie Blutstropfen fielen sie herab und leuchteten im Schnee wie dunkle Rubine.



„Ich werde dich lieben, bis dass der Tod uns scheidet“, vernahm ich Gigans vertraute Stimme.

„Über den Tod hinaus“, flüsterte ich.

„Für immer und ewig.“

„Du bist nun im Wunderland der Toten.“ Zärtlich legte ich den Strauß auf Gigans Grab zu den anderen winterhart gefrorenen Blumen.
Seite 1 von 2       
„Einer geht dem anderen immer voraus. Leb wohl, mein geliebter Gigan.“



„Du brauchst mich nun nicht mehr“, sagte Marie zwei, „ich entschwinde ins Land der Träume.“



Unaufhaltsam wirbelten die Flocken zur Erde. Es schien, als sollte die ganze Welt mit einem Tuch der Unschuld bedeckt werden. Und eine kalte Wintersonne tauchte alles in purpurnes Licht.



Das Orakel hatte sich erfüllt.



„Das Leben ist ein Traum“, sagte ich zu Zappi, der leise neben mich getreten war und den Arm um mich gelegt hatte, “ein wunderschöner trauriger Traum.“





***
Seite 2 von 2       
Punktestand der Geschichte:   246
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  liebe ingrid, ich danke dir. der normale mensch hat ja die fähigkeit, sich zu entwickeln. so hat sich das neuschreiben also gelohnt.
gruß  
   rosmarin  -  30.04.13 22:57

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  wunderschön geschrieben, auch das ende ist irgendwie ... versöhnlich. wenn ich es mit der erstfassung vergleiche, ist es ein enormer fortschritt. gratuliere, liebe rosmarin!  
   Ingrid Alias I  -  30.04.13 07:43

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hallo else, danke für deine kommentare vom ersten kapitel bis zum schluss. schade, dass die geschichte nun zuende ist. aber ich habe schon einen neuen erotischen Thriller im kopf. allerdings dauert es wohl noch einige zeit, ehe er reif ist, in die freiheit zu hüpfen.
gruß von  
   rosmarin  -  08.02.13 20:12

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Spannend bis zur letzten Zeile. Man ist in Sorge, dass sich Marie etwas antun könnte. Wenige Sätze lassen einen völlig mit Marie mitempfinden. Man kann auch verstehen, dass letztendlich Zappi zu ihr hält. Ein trauriger aber irgendwie auch schöner verträumter Schluss. Der Leser kommt auf seine Kosten.  
   Else08  -  08.02.13 15:51

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Nathanahel Compte de Lampeé" zu "Manchesmal"

... welch ein wunderschöner text ! lg nathan

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Francis Dille" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Mich interessiert weder Fußball noch habe ich Ahnung vom Kampfsport. Ein paar Fachausdrücke musste ich natürlich recherchieren, aber während dem Schreiben war es hilfreich an Rocky und Bru ...

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Redaktion" im Thread "Frühlingsrubrik"

Geniesst die schöne Zeit, wenn der Frühling wirklich loslegt. Futtert nicht zu viele Ostereier. Weniger ist manchmal mehr( Geschmacklich) Eure Redaktion

Zum Beitrag