Gespräche eines Zeitreisenden III   33

Fantastisches · Romane/Serien

Von:    Lord Abstellhaken      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 21. Januar 2013
Bei Webstories eingestellt: 21. Januar 2013
Anzahl gesehen: 2147
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Bild III

[Ein aristokratisch eingerichtetes Zimmer um 1780. Darin ein für die Zeit typisches Hammerklavier. Der Zeitreisende mittleren Alters und C. P. E. Bach unterhalten sich.]



BACH: ...und dann nennen sie es Mannheimer Rakete. Wie grotesk!

Pause

Nun sagt, warum wolltet ihr mich aufsuchen?

Z: Ich wollte mich noch gebührlich verabschieden.

B: Ihr zieht schon weiter? Sagt, warum seid Ihr überhaupt in dieses schauerliche Städtchen gekommen?

Z: Das ist nur die letzte Station einer langen Reise.

B: Und wann begann sie?

Z: Der Einfachheit halber sage ich mal dieses Jahr. Sie begann in der Neuen Welt, aber führte mich schnell wieder in die Alte, als mir bewusst wurde, dass auch sie der Vergänglichkeit ausgeliefert ist.

B: Was soll auch aus einer neuen Welt werden, die von den alten Schafköpfen verwaltet wird? Aber erzählt, was wolltet Ihr dort genau finden?

Z: Ich war naiv zu glauben, dass die Menschheit durch die Erkenntnis ihrer Fehler fähig wäre, eine neue Ordnung entstehen zu lassen, die ihnen die Macht gibt, vom eingezeichneten Weg abzuweichen, um größere Schätze für ihre Zukunft zu finden.

B: Ihr seid ein sehr intelligenter, junger Mann, das muss man Euch lassen, doch Ihr solltet allmählich gelernt haben, dass nur die Wenigsten einen Sinn für das haben, was vor ihnen liegt. Ich spreche nicht von all der Armut, der nichts übrig bleibt, als das Glück des nächsten Tages abzuwarten, ich spreche von vermeintlich weisen Männern, die alle anderen Menschen führen, oder führen sollten. Die Neue Welt, wird wie die Alte. Sie ist aus Blut erstanden, da sich ihre Söhne gegenseitig erschlugen. Das einzige, das sie von den Franzosen gelernt haben ist, dass sie ihre neue Macht nicht gleich in aller Stärke zeigen dürfen.

Z: 'Zwölf Stimmen schrien wutentbrannt durcheinander und alle klangen sie gleich. Nun war klar, was mit den Schweinen geschehen war. Die Tiere draußen am Fenster blickten von den Schweinen zu den Menschen, den Menschen zu den Schweinen und erneut von Schwein zu Mensch; aber es war bereits unmöglich zu sagen, wer denn wer war.'

B: Wie soll ich eure Worte deuten?

Z: Besser, Ihr tut es nicht. Sie sind ihrem Zweck entfremdet worden, aber genauso trefflich und trotzdem haben sie nichts bewirken können.
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[Pause]

B: Nun, wegen der Änderungen an meinen zehn Foliavariationen.

[Er kramt ein paar beschriebene Notenblätter hervor und beginnt zu grinsen.]

B: Ich fand sie höchst amüsant. Ich schätze wirklich euren musikalischen Witz, das muss ich schon sagen und ich denke, ein oder zwei dieser Vorschläge könnte man durchaus übernehmen, wenn Ihr nichts dagegen habt.

Z: Keineswegs. Ich verlange dafür keinerlei Anerkennung, sondern bin schon froh, zum Werk eines großen Künstlers so bescheidene Beiträge geleistet zu haben.

B: Eure Bescheidenheit ehrt euch wahrlich! Ich habe mich übrigens sehr an der harmonischen Variation erfreuen können, die ihr nach der siebten vorgeschlagen habt und dadurch inspiriert noch eine dieser Art kurz vor Schluss eingefügt, sodass wir jetzt bei zwölf Variationen sind. Dabei wird es aber auch bleiben, der Hörer soll nicht überfordert werden.

[Der Zeitreisende macht Anstalten zum Aufbruch.]

B: Ich sehe schon, ihr habt es wie immer eilig.

Z: Ich bedaure sehr, dass ich Euch schon verlassen muss, aber... die Zeit drängt.

B: Ich verstehe.

[Bach verneigt sich.]

B: Dann wünsche ich Euch eine gute und sichere Fahrt.

[Der Zeitreisende verneigt sich ebenfalls.]

Z: Es war mir eine Ehre.

[Er geht ab. Vorhang.]
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Punktestand der Geschichte:   33
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