Erotisches · Romane/Serien

Von:    rosmarin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 19. Januar 2013
Bei Webstories eingestellt: 19. Januar 2013
Anzahl gesehen: 2272
Seiten: 8

Diese Story ist Teil einer Reihe.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


18. Kapitel

___________

Gigan hatte seine Lederjacke und sein Arbeitseintragebuch vergessen. Beides würde ich ihm wohl bringen müssen, denn er würde nach dem soeben Erlebten bestimmt nicht wieder hier auftauchen.



*



Der Chef bat mich um ein Gespräch.

Groß und mächtig saß Nickel hinter seinem Schreibtisch.

„Schön, Sie zu sehen“, begrüßte er mich und wies mit der Hand auf den braunen lederbezogenen Stuhl vor seinem riesigen Schreibtisch, auf dem sich Ordner, Hefter, Akten und Zettel stapelten. „Setzen Sie sich. Ich will es kurz machen.“

Die Sekretärin brachte eine Kanne Kaffee. „Ich wünsche guten Appetit.“ Sie stöckelte in das Zimmer nebenan.

„Ich bin überaus zufrieden mit Ihnen.“ Nickel sah fest in meine Augen. „Ich schätze Sie als fähige Mitarbeiterin.“

„Danke“, erwiderte ich geschmeichelt.

„Sie sind die einzige Frau in unserem Team“, fuhr Nickel freundlich fort, „ich habe Sie eingestellt, weil Sie intelligent und attraktiv sind. Wecken hat mir von Ihren Fähigkeiten berichtet. Und nun denke ich“, Nickel holte tief Luft, trank einen Schluck aus der großen blauen Tasse, ich einen aus der großen gelben Tasse, „und nun denke ich“, wiederholte er, „es ist Zeit für einen Sonderauftrag.“

„Ja?“ Mit einem koketten Augenaufschlag blickte ich in Nickels braune Augen. Bestimmt hatte er eine etwas ausführlichere Reaktion von mir erwartet. Ich legte meine minirocklangen Beine in den roten Stöckelschuhen übereinander und lächelte ihn unschuldig an. „Ja?“

„Ich könnte auch Ihren Vertrag ändern.“ Nickel betrachtete sinnend meine Beine. „Zu Ihren Gunsten natürlich.“

Nickels Augen klebten an meinen Schenkeln, die

der kurze schwarze Mini großzügig freigegeben hatte. „Also, lange Rede, kurzer Sinn“, gab er sich einen Ruck, den Blick jetzt im Ausschnitt meiner hellblauen Sommerbluse, „ich habe einen Auftrag für Sie.“

„Ja?“

„Einen sehr heiklen Auftrag.“

„Ich bin gespannt. Reden Sie schon.“ Keck versuchte ich, meine Unsicherheit zu überspielen. Etwas stimmte hier nicht. Das spürte ich. Warum sonst druckste Nickel so herum.
Seite 1 von 8       
Er redete doch sonst immer ohne Umschweife.

„Ich möchte, dass Sie sich mit einem bestimmten Herren treffen. In einem Nobelhotel.“

„Aber… .“

„Es soll Ihr Schade nicht sein. Die entsprechende Kleidung bezahle ich natürlich.“

Mein Gott! Ich ahnte Schlimmes.

„Und dann?“

„Und dann! Dann sollen Sie ihn anmachen. Betören. Einwickeln. Das wird Ihnen wohl nicht schwerfallen bei Ihrem Aussehen? Herr Gott noch mal!“

„Und dann?“

Nickel sprang auf, lief mit großen Schritten im

Zimmer hin und her, bis er endlich drohend vor mir stehenblieb. „Und dann sollen Sie mit ihm schlafen.“ Nickels Hand rutschte in meine Bluse, umfasste eine Brust, mein Nippel richtete sich, einem geheimen Befehl gehorchend, sofort steif auf und ermutigte Nickel, seine andere Hand unter meinen Mini wandern zu lassen. Wie eine Puppe saß ich auf dem lederbezogenen Stuhl, nicht fähig, mich zu rühren oder Nickel abzuweisen. „Schlafen Sie mit ihm.“ Nickels Finger kreisten immer heftiger meine Mitte. Aus seinem Mund drang leises Stöhnen. „Sie sind wie geschaffen dafür“, stellte er fest.



Erstaunt ließ ich Nickel gewähren, war sogar im Begriff, mich fallenzulassen. Ein geiler Fick mit diesem Koloss käme mir gerade recht. Gigan würde sowieso nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen nach der Pistolenszene. Und Nickel schien mir auch etwas sadistisch veranlagt zu sein.



Willig öffnete ich meine Beine etwas weiter. Nickel verstand. Unser Stöhnen wurde heftiger. Hastig öffnete er seine Hose. Ein Riesending sprang mir entgegen, schwebte bedrohlich zuckend vor meinem Gesicht. „Na?“, forderte mich Nickel auf. Dachte der etwa, ich würde seinen Riesenschwanz in den Mund nehmen? „Mach schon kleines Luder“, röchelte Nickel, „blas mir einen, üb ein bissel.“ Gierig versuchte er, meinen Mund zu öffnen. „Oder soll ich dich erst lecken, bis du schreist.“ Sein Ding verschwand von meinem Gesicht. Nickel plumpste zu meinen Füßen. „Komm. Lass dich lecken du süße kleine Schlampe. Du läufst doch fast aus.“ Mein Gott, dieser Kerl schien ein Gespür für Frauen zu haben, meine masochistische Neigung zu erahnen. Ohne seine Hand aus meinem Slip zu nehmen, zog er mich mit der anderen näher zur Stuhlkante, legte meine Beine zu beiden Seiten des Sitzes, seinen Riesenschädel dazwischen.
Seite 2 von 8       
„Du kleines versautes klitschiges Kuschelding“, knurrte er in einer Minipause, „wie schnell dein Minipenislein in meinem Munde wächst.“ Nickel schmatzte genüsslich, widmete sich noch intensiver seiner Beschäftigung, „kleines unschuldiges Hexlein“, knurrte er, „ich will dich richtig ficken.“

„Richtig ficken?", jammerte ich und versuchte, seine Finger, die meinen hinteren Eingang bespielten, festzuhalten.

„Richtig ficken“, stöhnte Nickel, „öffne das Löchlein! Lass mich rein. Es gehört zum Vorspiel.“

„Oh, oh, ja, ja“, jammerte ich zustimmend, „richtig ficken. Sadistisch ficken!“

Nickel wurde immer mutiger. Ich stöhnte immer lauter. Plötzlich schrie ich auf. Nickels beringter Finger war zu dick.

„Au! Au! Lass!“

Nickel hielt sofort inne. Er wusste, was sich gehörte, wie weit er gehen durfte. Nichts gegen den Willen einer Frau. Gigan wäre das völlig schnuppe gewesen. Er wäre bei meinem Sträuben erst so richtig in Fahrt geraten. Das machte den Reiz unserer Spiele aus. Anmachen. Wehren. Sich darüber hinwegsetzen. Das war der Kick.



Nickel zog sich zurück. „Richtig ficken“, sagte er etwas atemlos, „aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Provozierend leckte er seine dicken Finger ab, zog den Reisverschluss seiner Hose zu. „Wir treffen uns in dem Hotel.“ Er zog mich vom Stuhl, packte mich an den Schultern, blickte böse in meine Augen. „Ich habe dich vom ersten Augenblick unseres Sehens begehrt“, gestand er, „und nur auf die passende Gelegenheit gewartet. Das eben war ein Test. Schön, dass du so willig bist. Aber hier können wir nicht richtig. Ich bin auch nicht für eine schnelle Nummer.“ Er blickte zur Tür, die zum Nebenzimmer führte, „meine Sekretärin. Ich habe Frau und Kind. Wir könnten uns im Hotel vergnügen. Und zwar ausgiebig. Ich würde dich reichlich belohnen.“

„Aber… .“ Ich hatte mich wieder in Ordnung gebracht, stand wie ein Schulmädchen vor Nickel. „Aber ich… .“

„Nichts aber“, unterbrach mich Nickel herrisch, „ich kenne da so ein Studio. Da gehörst du hin.
Seite 3 von 8       
Du stehst doch auf maso. Oder?“



Ich hatte mich wieder im Griff. Oh, Gott. Und ich war doch so sexgeil. Doch es durfte nicht sein. Ich liebte Gigan. Trotz allem.

„Nein“, sagte ich, bemüht um einen sachlichen Ton, „vergessen wir das Ganze. Entschuldigen Sie, ich hätte Sie nicht ermuntern dürfen. Den bewussten Herrn werde ich auch nicht treffen.“

„Es ist ein Befehl“, belehrte mich Nickel.

„Im Vertrag steht, dass ich nichts zu tun brauche, was ich nicht möchte.“

Versöhnlich drückte mich Nickel auf den Stuhl zurück. „Im Vertrag steht aber auch, dass Sondereinsätze nicht zu vermeiden sind und extra honoriert werden.“

„Da hätte der Vertrag konkreter formuliert werden müssen“, erwiderte ich gefasst. „Es steht nichts von Nuttenaufgaben übernehmen darin.“

„Sie könnten gutes Geld verdienen. Talent haben Sie“, lachte Nickel anzüglich.

Ich stand wieder auf. Nichts hielt mich mehr auf dem Schmachstuhl, dem Fastfickstuhl. „Wenn Sie eine Nutte brauchen, auf der Straße würden es viele für ein gutes Honorar tun“, sagte ich kalt.

„Einen so gut bezahlten Extraauftrag können Sie doch nicht ablehnen.“ Nickel lächelte verbindlich. „Auch mein Angebot steht. Überlegen Sie es sich.“

„Ich habe mich schon entschieden. Meine Antwort ist nein.“

„Schade.“ Nickels Lächeln erfror. „Schlafen Sie eine Nacht darüber.“

Nickel reichte mir seine große dicke, mit kleinen schwarzen Borsten besetzte Hand. Die goldenen Armbänder an seinem kräftigen Handgelenk und die Ringe an seinen langen dicken Fingern glänzten kalt und feucht. Mich schauderte wohlig. Ich hatte diese viel versprechende Hand gespürt. Und sie doch abgelehnt. Das wertete ich als Erfolg. Vielleicht war ich doch keine Nymphomanin?

„Rufen Sie mich morgen an“, verabschiedete mich Nickel.



*



Zu Hause rollte ich mich auf der Couch zusammen, fühlte mich unendlich einsam, allein, verstoßen, verlassen. Ich sehnte mich unwahrscheinlich nach Gigan. Wie oft hatte er mich, wenn ich traurig war, in die Arme genommen und getröstet. Und alles war halb so schlimm.

Erschöpft schlief ich ein.
Seite 4 von 8       




Zwei Tage später hatte ich meine fristlose Kündigung im Briefkasten. Meine Arbeitsverweigerung.



Was passiert denn noch alles?



Ich hatte Mühe, meine Tränen zu unterdrücken. Ich wollte nicht heulen. Ich musste stark sein. Sogar vor mir selbst.

Zappi rief an, wollte wissen, wie es mir geht.

„Gut“, sagte ich mit zittriger Stimme.

„Ich komme vorbei. Ich vermisse dich.“

„Ich muss gleich weg“, log ich. „Mach dir keine Sorgen.“



Zappi brauchte nichts zu wissen von den schrecklichen Geschehnissen der letzten Zeit. Ich wollte ihn auf gar keinen Fall beunruhigen, er wäre der Letzte, den ich jetzt sehen wollte. Ich wollte niemanden sehen. Außer Gigan. Ach ja, ich musste ihm ja seine vergessenen Sachen bringen. Die Lederjacke und das Arbeitseinschreibebuch.



*

Es war Feierabendzeit. Doch ich konnte den roten Suzuki nirgends erblicken, bestimmt war Gigan noch unterwegs. Er mochte die Dienstautos nicht und fuhr lieber mit seinem Privatauto zu den Kunden.

Ich setzte mich auf dem Kinderspielplatz auf die Bank, auf der wir neulich gesessen und uns geküsst hatten, bevor ich Gigan auf die zerstochenen Reifen aufmerksam gemacht hatte. Bestimmt würde er bald kommen. Doch Gigan kam nicht.

Unruhig stand ich auf, lief an den Büschen, die die Parkplätze umsäumten, entlang, immer die Eingangstür im Blickfeld.

Plötzlich stieg eine Frau die wenigen Stufen zum Eingang hinauf, drückte zielsicher auf den Klingelknopf gleich neben der Tür.

Hatten die jetzt eine neue Sekretärin? Wohl eher nicht. Die Verwaltung saß ja auch in einer anderen Straße. Außerdem war die Frau ziemlich hässlich, nicht zu vergleichen mit der Sekretärin, die ich kannte.

Die Tür wurde geöffnet. Heraus kam Gigan! Die hässliche Frau küsste ihn auf den Mund und verschwand Richtung Parkplätze.



Ohne diese Situation realisiert zu haben, ohne jegliches Gefühl und ohne auch nur einen einzigen Augenblick nachzudenken, folgte ich der Unbekannten. Die Frau öffnete die Autotür unseres roten Suzuki und stieg ganz selbstverständlich ein. Also war sie eben erst mit dem Auto gekommen.
Seite 5 von 8       


Mit leerem Kopf starrte ich zu der Frau. Mein Denken war ausgelöscht. Ich empfand nichts. Gar nichts. Kein noch so winziges Gefühl regte sich. Nichts. Mich gab es nicht mehr. Ich stand buchstäblich neben mir. Handelte.

Im Zeitlupentempo schwebte ich zu unserem Auto, in dem die hässliche Frau auf der Fahrerseite saß.

War das die Neue, von der Bernd gesprochen hatte? Gab es sie doch real?

„Sind Sie Gigans neue Freundin?“, sprach ich die Frau mit monotoner Stimme, ähnlich einem Roboter, an.

„Ja“, sagte die hässliche Frau.

„Sagt er zu Ihnen auch immer ich liebe dich, ich liebe dich?“

„Ja. Das geht den ganzen Tag.“

„Schenkt er Ihnen auch immer rote Rosen?“

„Ja.“

„Sagt er auch immer zu Ihnen, Sie seien seine Traumfrau? Seine wilde Blume?“

„Ja.“

„Will er Sie auch heiraten?“

„Ja. Sagen Sie mal, was soll das?“ Die hässliche Frau wurde ungeduldig. „Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?“

Die Situation war überaus seltsam. Ich hatte mich der fremden Frau nicht vorgestellt, doch sie antwortete auf meine unverschämten Fragen wie ein Schulkind.

„Der Kerl ist ertappt“, stellte ich sachlich fest.

„Kommen Sie rein. Setzen Sie sich“, forderte mich die hässliche Frau freundlich auf.

Ich musterte sie unhöflich auffällig. Eine reifere Frau also. Von der Gigan gesprochen hatte. So Mitte vierzig, schätzte ich.

„Ich kenne Sie“, sagte da die Frau, „von Fotos.“

„Von Fotos?“

„Ja. Gigan schmückt ja seine Wände damit.“

„Ist ja absurd. Hat er Ihnen auch gesagt, dass ich schwanger bin? Im dritten Monat?“

„Da wird er sich aber freuen.“

„Bestimmt“, sagte ich, „aber ich will diesen Betrüger nicht mehr. Das Kind auch nicht. Das müssen Sie dann nehmen.“

„Ich?“ Die Frau machte ein erschrockenes Gesicht. „Was denken Sie sich bloß? Was ist los mit Ihnen? Ich kriege keine Kinder mehr. Totaloperation. Ich hab zwei. Einen Neunzehnjährigen und einen Zwölfjährigen. Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe. Diese ganze Arbeit. Diese ganze Wirtschaft.
Seite 6 von 8       
Ich will mein Leben genießen.“

„Mit Gigan?“

„Ja. Was geht Sie das eigentlich an?“

„Sie müssen es nehmen.“

„Niemals! Kennen Sie seinen Bruder?“

„Nur vom Telefon.“

„Der ist sehr nett. Nehmen Sie doch den.“

„Ich will Gigan.“

„Aber mit ihm und Ihnen ist doch schon seit einem halben Jahr Schluss“, sagte die Frau empört.

„Und wo soll ich das Kind herhaben?“

„Vielleicht von einem anderen Mann. Mit Gigan ist es schon seit einem halben Jahr aus“, wiederholte die Frau stupide.

„Hat er Ihnen das gesagt?“

„Ja.“

„Was hat er denn noch über mich gesagt?“

„Nur Gutes. Er schwärmt immer noch von Ihnen. Er hat sie sehr geliebt.“

„Vor einem halben Jahr war vor drei Tagen“, klärte ich die Frau auf, „da haben wir uns noch geliebt wie die Verrückten!“

„Das glaube ich nicht“, erwiderte die Frau verunsichert, „er war doch immer mit mir zusammen.“

„Vielleicht ist er ja transzentral und hat zwei Körper“, spottete ich.

Da sahen wir Gigan aus der Tür treten.



Als Gigan mich im Auto sitzen sah, blieb er wie angewurzelt stehen. Angst stand in seinem plötzlich weißen Gesicht. Die eiswasserblauen Augen hinter den goldumrandeten Brillengläsern waren regungslos auf mich gerichtet. Bestimmt sah er jetzt die Pistolenszene vor sich. Nach einigen Sekunden raffte er sich auf, kam langsam näher, starrte vorwurfsvoll in meine Augen.

„Siehst du mein Geliebter, mein wilder Hengst“, sagte ich betont zärtlich, „Lügen haben kurze Beine. Wieso ist mit uns seit einem halben Jahr Schluss, info deine neue, dich nicht zum Tier werden lassende, Frau.“

„Ich habe gesagt“, erwiderte er dümmlich mit Blick auf seine Neue, „seit Anfang des Jahres.“

„Und Anfang des Jahres war vor drei Tagen? Habe ich etwa die Zeit davor nur geträumt? Bin ich vielleicht schizophren?“

„Wenn ihr euch streiten wollt, warte ich draußen“, sagte die Neue.

„Nein meine Liebe, ich gehe.“ Wie ein Roboter stieg ich aus dem Auto. „Diesen Verräter schenke ich Ihnen. Werden Sie glücklich mit ihm.“



Gigan stand noch immer wie eine Statue vor der Autotür.
Seite 7 von 8       
Zärtlich drückte ich meinen Körper an seinen. Er wich erschreckt zurück. Ich schmiegte mich noch enger an seinen erstarrten Körper, flüsterte leise, aber so, dass es die Neue hören musste:

„Gratulation zu deiner Geschmacksverirrung.“ Lederjacke und Arbeitseintragebuch ,die ich noch immer in meinen Händen hielt, warf ich Gigan vor die Füße. „Ich will dich niemals wiedersehen“, flüsterte ich und lief davon, ohne mich noch einmal umzudrehen.



*



War das eben Erlebte Fiktion? Traum? Realität? Gab es die Neue? Gab es Gigan? Gab es mich? Waren wir vielleicht alle tot und spielten ein irrwitziges Totenspiel?



*



Wie unter Drogen taumelte ich Richtung Alexanderplatz. An der Bushaltestelle setzte ich mich auf die Bank. Alles drehte sich vor meinen Augen. Der Lärm der vorübersausenden Autos war fast geräuschlos. Die Gedanken in meinem Kopf wirre Fetzen.



Diese Frau sollte so ähnlich aussehen wie ich? Ich war zu Tode beleidigt. Nichts weiter. Wie konnte Gigan mir das antun. Ich empfand keinen Schmerz. Es tat nicht weh. Ich war nicht fähig, etwas zu empfinden. Noch nicht. Ich stand unter Schock. War vielleicht gestorben.

Alles, was ich von nun an tat, tat ich rein mechanisch. Ich dachte nicht. Fühlte nicht. Ich funktionierte. Mein Körper funktionierte.



Ich wusste nicht, wie ich nach Hause gekommen war. Die Zeit nach diesem Erlebnis und die Dinge, die danach geschahen, konnte ich auch nach Jahren nur wie durch eine Nebelwand reflektieren.



Und es geschahen schreckliche Dinge. Ich kam mir vor wie in meinem eigenen Horrorfilm.



***







Fortsetzung folgt
Seite 8 von 8       
Punktestand der Geschichte:   232
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  hallo else, klar ist marie am durchdrehen, wer wäre das nicht in ihrer situatin? aber das sie zu einem mord fähig ist, glaube ich nicht. und was die motive gigans sind, sich einer anderen, älteren, frau zuzuwenden, erfahren wir erst in band 2, wenn er die geschichte aus seiner sicht erzählt. das ist jedenfalls mein plan.
gruß von  
   rosmarin  -  20.01.13 23:46

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Wirklich? Ich vermute Mord und Totschlag und zwar von ihrer Seite. Man merkt doch, dass deine Heldin am Durchdrehen ist. Gigan versucht sich noch aus dieser Beziehung hinauszuretten indem er sich einer wesentlich älteren (wohl mütterlichen) Frau zuwendet, aber ob es ihm gelingen wird, sich wirklich von seiner feurigen Marie loszueisen? Freue mich schon auf den nächsten Teil.  
   Else08  -  20.01.13 19:16

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hallo else, mich würde interessieren, was du vermutest.
gruß von  
   rosmarin  -  20.01.13 17:36

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Oh Gott, die Arme, aber Gigan und seine Neue können mir ebenfalls leid tun. Ich ahne Schlimmes. Wollen wir hoffen, dass das nicht geschieht, was ich vermute. Wahnsinnig spannend.  
   Else08  -  19.01.13 22:32

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Buchwurm" zu "PK Chat Story 2 - return to life - (1-22)"

Echt super krass gut!

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Francis Dille" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 02"

Hallo Rosmarin, dein Kommentar ehrt mich. Du zählst schließlich zum Urgestein von Webstories und fütterst die Leseratten immer noch unermüdlich mit tollen Geschichten. Das finde ich nach s ...

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Tlonk" im Thread "Account nicht erreichbar"

fröhlicher Herbst mit fröstelnder Note äh oder öh üh ß

Zum Beitrag