Spannendes · Romane/Serien

Von:    Alexander      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. August 2012
Bei Webstories eingestellt: 5. August 2012
Anzahl gesehen: 1996
Seiten: 9

Chakotay stieg verwundert aus seinem Jeep, schaute zum Geländewagen, neben dem er vor seinem Büro parkte. Das Fahrzeug sollte eigentlich in der abgeschlossenen Garage stehen, statt vor dem Gebäude. Der Schlüssel für die Garage hing an seinem Schlüsselbund, wie er sich vergewisserte. Der Zweitschlüssel hing am Schlüsselbrett in seinem Büro, welches Chakotay abgeschlossen hatte, als er zur Besprechung des Stammesrats gefahren war.

Er ging zur Tür, legte seine linke Hand auf den Knauf. Seine rechte Hand umfasste die Pistole in seinem Halfter. Da vernahm er Stimmen aus dem Gebäude, das an eine Sheriffstation aus Westernfilmen erinnerte. Chakotay horchte, drehte langsam am Knauf, was daraufhin deutete, dass die Tür nicht abgeschlossen war.

Eine zweite Stimme ertönte.

Er erkannte sie aufhieb, verharrte einen Moment.

Jetzt ergab alles mehr oder weniger Sinn.

Dennoch war er verwundert Sie zu hören.

Aus dem, was er hörte, klang sie ruhig und gelassen.

Über was sie mit der Erststimme redete, konnte Chakotay nicht verstehen.

Also bestand keine unmittelbare Bedrohung. Andererseits kannte er sie gut genug, um zu wissen, das sie in der Lage war sich selbst zu verteidigen. Was er in seiner Jugend schmerzlich am eigenen Leib erwahren hatte. Die Erinnerung daran brachte ihm zum Schmunzeln.

Es verschwand als er sich der aktuellen Geschehnisse bewusst wurde.

Genau darüber ging es auch bei der Besprechung mit dem Stammesrat. Dort wurden Sie von einem Vertreter der US-Küstenwache darüber informiert, dass es auf dem Potomac River ein Schiffsunglück gegeben hatte. Im Zuge dessen bat man den Stammesrat entlang der Küste Suchmannschaften auszusenden. Dem stimmte der Rat zu.

Sobald Chakotay seinem Büro einen Besuch abgestattet hatte, wollte er zu einem Fischerdorf des Stammes fahren und nachfragen ob jemand, was gesehen oder gehört hatte. Danach wollte er an der Küste entlang reiten, da Teile des Geländes nicht befahrbar waren. Auch deswegen musste er in sein Büro, seinen Sattel und Reitzeug holen.

Er öffnete entschlossen die Tür, trat über die Schwelle, behielt die rechte Hand auf dem Pistolengriff, schaute die Gesprächspartner an und blieb auf Sif Tekakwitha haften.



***



Sicherlich würde die Feststellung bezüglich der Münzrohlinge und Barren Fragen aufwerfen, die zu einer Untersuchung führen würden.
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Schließlich konnte identisches Gold und Silber nicht an 2 verschiedenen Orten auftauchen. Eine plausible Erklärung diesbezüglich wäre schwer darzulegen.

Dass das Ganze zu einer ernsthaften Gefahr für die Templer werden würde, bezweifelte Alexander irgendwie. Sofern sich der derselbige Mythos bewahrheitete. Woran er nicht zweifelte. Bei seiner bisherigen Tätigkeit war Alexander auf die eine oder andere Verschwörung gestoßen. Welche mit der Jetzigen nicht zu vergleichen waren.

Die Templer schienen eine machtvolle und einflussreiche Schattenorganisation, die sich in den gewaltigen US-Regierungsapparat eingenistet hat. Und wohl darüber hinaus.

„Wer sind die Templer?“

Tekakwitha nahm einen letzten Schluck Kaffee aus ihrer Tasse. „Ich weiß es nicht.“ Sie versuchte es ja herauszufinden, aber ohne viel Erfolg. Die Führung hatte dafür gesorgt, dass man nicht so einfach über ihre Identitäten stolperte.

Was ihn wenig verwunderte. Solche Leute neigten dazu mit ihrem Tun nicht hausieren zu gehen, sondern aus der geschützten Verborgenheit zu agieren. Doch eine absolute Sicherheit gab es nicht. Für niemanden. Man musste entweder tief genug graben oder einen anderen Weg finden.

Bevor es jedoch soweit kam, hatte Alexander noch eine Frage. Aus irgendeinen Grund glaubte er das mehr dahintersteckte, als eine bloße Vertuschungsaktion. Er konnte sich bloß keinen Reim darauf machen. „Was haben Sie damit zu tun?“

Bevor Sie ihm antworten konnte, öffnete sich die Tür und ein uniformierter Indianer trat über die Schwelle, blieb stehen, schaute erst ihn und dann sie an. Aus der beidseitigen Reaktion konnte man schließen, dass Sie sich kannten. Die Hand auf der Pistole im Halfter blieb Alexander nicht verborgen.

Tekakwitha wirkte einen Moment überrascht.

„Schön dich wiederzusehen, Sif.“, eröffnete der Indianer im Dienste der Stammespolizei. Er schaute kurz zu Alexander, behielt die Hand dennoch auf der Waffe. „Was geht hier vor?“, richtete er an die Indianerin.

So früh hatte sie nicht mit seiner Rückkehr gerechnet.
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Bevor Chakotay vom Treffen mit dem Stammesrat zurückkam, wollte Tekakwitha wieder weg sein. Doch die Suche nach Überlebenden der HMS Darwin hatte länger gedauert als gedacht. Im allerletzten Moment war sie mit Alexander Döbber zusammengetroffen. Wenn nicht hätte Sie die Suche abgebrochen, wäre zurückgefahren und verschwunden, bevor ihr Cousin zurückkehrte.

Da ihm seine Cousine nicht antwortete, richtete sich Chakotay an den fremden Weißen in seinem Büro. „Wer sind Sie?“ Genau in diesem Moment schaute er zum laufenden Fernseher, wo in einer Sondersendung über das Schiffsunglück auf dem Potomac berichtet wurde. Ein Bild wurde eingeblendet. In der Fußzeile stand ein Name: Alexander Döbber.

Verblüfft schaute er abwechselnd vom Bild zum Mann im Stuhl. „Das sind Sie!!“, stellte er fest. „Sie sind Alexander Döbber!!“

Mit ungeahnten Folgen…



***



Die 5-Mann-Einheit vom Seal-Team-7 hatten Posten auf einem Hügelkamm bezogen, von dem Sie einen Rundum Blick auf die Siedlung besaßen, zu der man die Reifenspur zurückverfolgte. Den passenden Wagen machten Sie vor einem Gebäude aus, in dessen Inneren die örtliche Stammespolizei ein Büro unterhielt.

Stumm verfolgten die Männer die Ankunft eines Jeeps, der ebenfalls zum Fuhrpark der Stammespolizei gehörte. Der Fahrer parkte neben dem Geländewagen, sah verwundert drein und schritt Richtung Tür.

Zur Unterstützung hatte man ihnen eine Predator-Drohne zur Verfügung gestellt.

Die unbenannte Aufklärungsdrohne war von einem US-Luftwaffenstützpunkt zu einem Trainingsflug aufgebrochen, hatte Kurs auf die Mitglieder vom Seal-Team-7 genommen und kreiste seit 15 Minuten über der Siedlung im Reservat.

Über ein Steuerungslaptop hatte das Team Zugriff auf die ferngesteuerte Drohne die im Moment im Autopilotmodus flog.

Sie machten ein gestochen scharfes Foto von dem Indianer. Es wurde zur Identifizierung durch die Datenbank der Nationalen Kfz-Zulassungsstelle gejagt. Dort waren Fotos, Fingerabdrücke und Biometrische Daten von Personen mit einem Führerschein gespeichert. Dabei handelte es sich um die größte Personenbezogene Datenbank der USA.
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Alle Strafverfolgungsbehörden griffen in Erster Linie zur Identifizierung auf Sie zu.

„15 Monate später verkauft die Bergbaugesellschaft Hamilton Mining Industry über 18 Monate hinweg mehrere Tonnen Silber- und Goldbarren im Wert von 219 Millionen Dollar am freien Markt.“, hörten die Männer die Frauenstimme sagen. Über den Thermalfilter der Drohne wussten Sie bereits das sich ein Mann und eine Frau im Gebäude befanden. „Firmenangaben zur Folge stammte das Gold und Silber aus bis dato ertraggeringen Minen, die eher minderes Erz gefördert haben.“ Sie hatten das leistungsstarke Richtmikrofone der Drohne auf das Gebäude gerichtet. „Ein Jahr nach dem Verkauf schließen die Minen.“ Alles, was im Inneren geschah, konnten die Männer sehen und hören.

„Wer sind die Templer?“, fragte der Mann. Das Gesagte wurde mit den bisherigen Mitschnitten analysiert, gefiltert und als Stimmprobe mit der NSA (National Secruity Agency) Datenbank verglichen.

Der Stimmenvergleich bei der Frau hatte bisher zu keinem Ergebnis geführt.

„Ich weiß es nicht.“ Anhand dessen, was die Männer mithörten, erfuhren sie, dass die Frau über Insiderwissen verfügte, von dem selbst Sie nichts wussten. Dadurch wurde Sie zu einer Bedrohung.

Sie sahen wie der Indianer mit dem Namen Chakotay sein Büro betrat, stehen blieb und die 2 Personen im Inneren anschaute. „Schön dich wiederzusehen, Sif.“ Sofort wurde der Name mit der Datenbank vom Reservat abgeglichen. Es gab nur eine einzige Frau mit dem Namen, der aus der nordischen Mythologie stammte. Zum vollständigen Namen hatte man jetzt auch ein Bild. „Was geht hier vor?“

Die Frage stellte sich der Teamführer auch. Sif Tekakwitha verfügte über Hintergrundwissen, das zwar nicht gefährlich war, aber eine gewisse Brisanz besaß, die gefährlich werden konnte. Wenn er raten würde, hatten Sie soeben Subjekt-1 identifiziert.

Über den Bildschirm vom Steuerungslaptop sah er, wie sich der Indianer halb umdrehte. Sein Blick ging zum Fernseher. „Das sind Sie!!“, hörten Sie den Mann verblüfft sagen. „Sie sind Alexander Döbber!!“

Der Teamführer tätigte sofort einen Anruf über das abhörsichere Handy. „Sir.“, meldete er emotionslos kühl. „Wir haben einen Überlebenden.
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“ Kurzes Schweigen seinerseits, um den Angerufenen zu Wort kommen zulassen. „Es ist Alexander Döbber.“ Nichts. „Wir konnten Subjekt-1 identifizieren. Sie verfügt über Insiderwissen.“ Wieder eine Pause. „Verstanden, Sir.“ Damit war das Gespräch beendet.

Er wandte sich an seine Männer. „Guillotine.“

Der Scharfschütze seines Teams nahm andernorts eine bessere Schussposition ein.

„Kann mir mal einer erklären, was hier los ist?“, hörten Sie Chakotay Sif Tekakwitha und Alexander Döbber fragen.

Vom Teamführer erhielt derjenige, der die Drohne steuerte per Kopfnicken das Zeichen zur Ausführung von Guillotine.

Die Drohne flog eine Schleife.

Er schaltete den leistungsstarken Störsender ein, wartete bis das Fadenkreuz das Ziel fixierte. Das entsprechende Tonsignal ertönte.

„Was zum Teufel…“

Der Elitesoldat betätigte den Feuerknopf…



***



Das Schweigen dehnte sich aus.

Chakotay schaute von seiner Cousine zum für tot gehaltenen Mann und zurück. Hin und zurück. Ging das länger so, bekäme er noch ein Schleudertrauma. „Kann mir mal einer erklären, was hier los ist?“

Eine Erklärung zu finden war gar nicht so einfach.

Sif wollte etwas sagen, tat es dann aber doch nicht. Stattdessen schaute sie an ihrem Cousin vorbei zum Fernseher. Von einem Moment zum anderen zeigte das Gerät nur noch Schneegestöber. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.

Chakotay und Alexander folgten ihrem Blick.

„Was zum Teufel…“, murmelte der Indianer.

Draußen herrschte mildes, sonniges Wetter. Daher rührte der Bild- und Tonausfall schon mal nicht. Bei schlechten Wetten kam es vor dass die Satellitenübertragung gestört wurde. Meist erschien dann ein entsprechender Hinweis. Hier hingegen war es nicht der Fall, sondern einfaches Schneegestöber. Was verwunderlich war, wenn man die äußeren Bedingungen betrachtete.

Verdammt!!

„RUNTER!!“ Er hechtete vom Stuhl über den Schreibtisch, riss die Indianerin aus ihrem Stuhl zu Boden.

Keine Sekunde später brach die Hölle los.

Die vor dem Gebäude stehenden Fahrzeuge explodierten.
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Die Wucht der Detonation erschütterte das Gebäude, wie bei einem Erdbeben. Die Fenster wurden aus den Rahmen gedrückt. Das Glas platzte. Schrapnelle fegten durch das Büro. Die Tür wurde aus den Angel gesprengt, berstete in mehrere Teile. Holzsplitter prasselten durch die Räumlichkeit. Bruchstücke vom Deckenputz klatschten zu Boden. Das ganze Gebäude schwankte. Ein Feuerschwall schoss durch die Fenster und den offenen Türbereich, verrußten Wand und Decke. Eins der Wracks krachte durch die Gebäudefront, riss Teile der Wand ein. Stein- und Zementbrocken krachten als Nachschlag in das vollkommen zerstörte Büro.

All das dauerte nur Sekunden.

Dann kehrte eine gespenstische Ruhe ein.

Sif und Alexander hatten den Zerstörungssturm hinter dem Schreibtisch unbeschadet überstanden. Chakotay hingegen hatte nicht so viel Glück. Durch die Wucht der Detonation war er gegen die gegenüberliegende Wand geworfen worden. Genau in den Vitrinenschrank. Er war mit Schnitt- und Schürfwunden übersät. Der Vitrinenschrank war durch einen herabfallenden Putzbrocken zerlegt worden. Ein armlanger Holzsplitter bohrte sich dabei in die Brust des schwer verletzten Indianers.

Er lag regungslos auf dem Fußboden.

„Sind sie verletzt?“, fragte Alexander die Indianerin. Ihre Augen füllten sich beim Anblick ihres toten Cousin’s mit Tränen. Verständlicherweise.

Doch noch hatten Sie es nicht überstanden. Wer ein Schiff mit 17 Menschen versenkte, begnügte sich nicht mit einem derartigen Angriff. Das Gebäude stand noch. Was beim nächsten Angriff nicht mehr der Fall sein würde.



***



Der Bediener der Drohne ließ per Knopfdruck eine lasergesteuerte Minibombe abwerfen. Zielgenau steuerte die Waffe auf das markierte Ziel, krachte durch die Decke, schlug auf dem Fußboden auf und sprengte das gesamte Gebäude, das sich zu einem Berg Geröll und Schutt verwandelte.

Das Wärmebild der Drohne war dunkel. Demzufolge hatte keiner den finalen Angriff überlebt und lag unter den Trümmern. Die Anzeige änderte sich auch nicht, als der Bediener eine Aktualisierung vornahm.

Der Scharfschütze bestätigte, dass niemand das Gebäude vor dem Bombenangriff verlassen hatte.
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Woraufhin der Teamführer einen Anruf tätige. „Guillotine wurde ausgeführt.“ Eine Pause zwischen den Gesprächsteilnehmern. Damit war das Gespräch auch schon wieder beendet.

Der Teamführer steckte das Handy weg, betätigte das Kehlkopfmikro. „Wir packen ein.“

Womit der Bediener der Drohne die Steuerung diese wieder an den Mitarbeiter im Kontrollzentrum übergab. Die Drohne kehrte zum Luftwaffenstützpunkt zurück. Dort löschte ein Techniker den Systemspeicher, lud ein Back-up, bei dem es keine Spuren des Trainingseinsatzes gab. Die fehlenden Raketen und die Minibombe tauchten nirgendwo auf.

Der Drohneneinsatz hatte niemals stattgefunden.



***



„Gibt es einen anderen Ausgang?“

Sif schaute ihn an, hielt die Tränen zurück, blinzelte mehrmals. Dass die Templer skrupellos waren, für ihre Ziele mordeten, war ihr bewusst gewesen. Doch das war etwas, womit Sif nicht gerechnet hatte.

Ein letzter Blick zu ihrem Cousin, der zwischen die Fronten geraten war. Chakotay war einer von vielen, die die Templer für ihr Tun opferten.

Zusammen gingen Sie zum hinteren Teil des Gebäudes, der weitaus weniger Schaden genommen hatte als der vordere Bereich. Hier befanden sich 3 spartanische Zellen, verfügten über eine Pritsche mit Matratze, ein Klo und vergittertes kleines Fenster. Die Zellen waren aus verstärkten Eisenstäben.

Gleich hinter der Tür kniete sich Sif hin, schlug auf den Dielenboden und ein verstecktes Bodenpanel kam zum Vorschein. Darunter befand sich eine geheime Bodenluke, die sie über den Griff öffnete. Ein Zugangsschacht zu einem unterirdischen Tunnel kam zum Vorschein.

Sie stiegen hinab, als die Minibombe durchs Dach krachte und das Gebäude in Schutt und Asche legte. Es rumste ordentlich über ihren Köpfen. Die Erde bebte. Über ihnen krachte und polterte es. Die Tunnelbeleuchtung flackerte.

Sif ging voran. Links. Rechts. Links und dann immer geradeaus. Bis man einen Ausstieg erreichte. Sie kletterte die Leiter hoch, drückte gegen die Luke. Der Schacht mündete in eine Box einer Scheune, worin Heuballen gelagert wurden. In den übrigen Boxen befanden sich Pferde, welche keine Reaktion zeigten.
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Was auch daran lag, dass Sif voranging, statt Alexander, bei dem die Tiere leicht nervös wurden, sich aber schnell beruhigten.

Sie spähten durch die Spalten, sahen in gut 300 Metern eine Rauchsäule. Dort hatte einst die Polizeistation gestanden. Sonst war niemand in der Nähe der Scheune, die einen Pferdestall beherbergte. Die Indianerin wandte sich ab, ging zu den Pferden, streichelte und beruhigte sie.

Bis auf die Rauchsäule war am Himmel nichts zu sehen.

Der Angriff musste über eine Drohne erfolgte sein. Einen Hubschrauber oder ein Kampfflugzeug hätte man gehört und gesehen. Wodurch es zu Fragen gekommen wäre, wie ein militärisches Luftfahrzeug einen Angriff auf eine bewohnte Siedlung durchführen konnte. Nicht zu vergessen, dass es sich dabei auch noch um eine Indianersiedlung handelte. Es würde die entsprechenden Stellen in Erklärungsnot bringen und eine gründliche Untersuchung zur Folge haben.

Bei einem Drohnenangriff hingegen geschah dies alles aus der Ferne. Ein derartiger Einsatz ließe sich leichter Vertuschen. Man würde den Angriff unter den Teppich kehren oder einfach solange in der Warteschleife lassen, bis er vergessen war.

Alexander schaute zu der Indianerin mit dem ungewöhnlichen Vornamen.

Sie hatte gewusst, mit wem sie sich einließ, dennoch war sie von der Härte und Brutalität überrascht. Eins stand mal fest, die Templer würden Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um die Sache ein für alle Mal zu beerdigen. Dabei konnte es nicht nur um das Gold- und Silber gehen. Er wurde einfach das Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckte als es auf den ersten Blick schien und alles war mit der Ladung der CSS Ares verbunden.

Er ging zu ihr, schaute Sif an. „Tut mir leid wegen ihrem Cousin.“

Sie schob die Unterlippe nach oben, kraulte das Pferd hinter dem Ohr. „Ja, mir auch.“, erwiderte Sif leise. Sie schaute ihn an.

„Sie haben nicht zufällig bei ihren Recherchen das Ladungsverzeichnis der Ares in die Finger bekommen?“

Ihre Stirn kräuselte sich verwundert. „Nein. Wieso?“

Alexander tätschelte dem Pferd den Hals. „Um herauszufinden was die Templer so entschlossen im Verborgenen halten wollen.“ Eine Ahnung beschlich ihn.
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***



Ein hübsches Ding, befand der Mann hinter dem Schreibtisch, als er die Akte von Subjekt-1 durchlas. Diese Sif Tekakwitha hatte ihnen ganz schön zu schaffen gemacht. Zumal man ihre wahre Identität nicht feststellen konnte. Was sich aber geändert hatte.

Die zweite Akte auf seinem Schreibtisch befasste sich mit Alexander Döbber, der den Schlag gegen die Darwin überlebte. Wie das möglich war, hätte er den Deutschen zu gerne gefragt. Andererseits zeigte seine Vita das ihm solche Situationen nicht fremd waren. Er hatte Sie überlebt, was deutlich machte, dass der Mann kein Amateur war.

Zwar lag noch keine Bestätigung vor, aber das sollte nur eine formelle Angelegenheit sein. Den Angriff hatte keiner überlebt der sich in der einstigen Polizeistation befand. Nichtsdestotrotz hatte der Mann ein mulmiges Gefühl. Er konnte nicht sagen wieso und warum. Es war einfach da.

Er schloss die Akte der Frau, fütterte den Schredder mit Beiden, nahm das Kristallglas, trat vor das Große Fenster in seinem Büro, schaute auf das erleuchtete Washington Monument, nahm einen Schluck von dem Bourbon.

Ganz ausgestanden war die Sache noch nicht.

Sobald Harris und Co die versenkte Darwin bargen würden Sie feststellen dass das Schiff durch eine Haftmine unterhalb der Wasserlinie vom Rumpf versenkt worden war. Die Leichen, die vorher geborgen wurden, wiesen eindeutige Schusswunden auf. Ermittlungen waren die Folge, dessen Verlauf man steuern konnte. Auf die eine oder andere Weise. Der Umgang mit Landon Harris hingegen würde sich als schwerer erweisen.

Um den Mann an die Leine zu legen, waren Vorkehrungen getroffen worden. Sobald es notwendig wurde, würde man entsprechende Maßnahmen einleiten. Das Gleiche galt für Nava Hofmann und Sven Döbber. Bei denen es leichter werden würde. Zumindest der Einschätzung nach, die er gelesen hatte.

In Gedanken ging er alles noch Mal durch, überlegte sich mögliche Gegenmaßnahmen, stopfte mögliche Schlupflöcher. Zwischendurch trank er immer wieder einen Schluck, bis der Drink getrunken war. Dann kehrte er zu seinem Schreibtisch zurück, stellte das Glas ab, zog sich sein Sakko an, ordnete seine Sachen und verließ sein Büro.

Das Gröbste sollten sie aber hinter sich haben.
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Wie er sich doch irrte …

______________________________________________________



Ende, Kapitel 04

© by Alexander Döbber



* Kapitel 05 ist in Arbeit.
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Punktestand der Geschichte:   125
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Kommentar von "Buchwurm" zu "PK Chat Story 2 - return to life - (1-22)"

Echt super krass gut!

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