Erben des Dritten Reichs - Kapitel 14   242

Spannendes · Romane/Serien

Von:    Alexander      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 1. Juli 2012
Bei Webstories eingestellt: 1. Juli 2012
Anzahl gesehen: 2155
Seiten: 9

Eine bloße Vermutung. Die Indizien deuteten jedenfalls daraufhin. Gut, das Meiste musste man sich zusammenreimen, aber damit hatte Alexander keine allzu großen Schwierigkeiten gehabt. Man musste einfach Eins und Eins zusammenzählen. Mehr oder weniger.

Und der Reaktion nach, schien Franklin einen vergleichbaren Verdacht gehabt zu haben.

„Können Sie es beweisen?“, fragte der letzte Erbe des Dritten Reichs, der bis jetzt schwieg. Franklin und Nicolas hatten ihn angesehen, als Alexander die Vermutung äußerte.

Er schaute den Mann an. „Nein.“ Indizien, ja. Beweise, nein. Immerhin hatte Sheridan 67 Jahre Zeit gehabt alles belastende zu entsorgen. Auf die eine oder andere Weise. Dass es anscheinend den Verdacht unter den Erben gab, verdeutlichte das zerrüttete Verhältnis. Keiner traute dem jeweils anderen über den Weg. „Wenn es welche geben würde, hätten Mr Franklin und Monsieur Nicolas sie längst gefunden und eingesetzt.“ Um ihre eigene brüchige Position innerhalb der Erben zu festigen. Jeder war um den eigenen Vorteil bedacht. Alexander schaute die Männer an. „Sie haben den gleichen Verdacht.“, schlussfolgerte er schlicht. „Mr Casper.“

Dirk Rafael Casper war ein südafrikanischer Industriegigant. Er gehörte zu den Reichsten Männern der Welt, war per Du mit den mächtigsten der Mächtigsten. Hatte Staatsoberhäuptern, Regierungschefs, Königen und Königinnen, Kaiser, Diktatoren, Filmstars und Sportlern die Hand gegeben.

Ein Nicken folgte und bestätigte seine Schlussfolgerung. „Der Junge Manfred Strauß befand sich an Bord eines Frachters, der vor dem Hafen von Buenos Aires durch einen Torpedoangriff versenkt wurde.“, erzählte Alexander das was auf den Recherchen fußte die sein Bruder Sven für ihn machte. „Er überlebte. Seine Eltern, das Schläferpaar, in dessen Obhut er sich bei der Überfahrt bereits befand, ertrank.“ In der Opferliste, die man im Maritimen Archiv von Buenos Aires einsehen konnte, standen die Namen Claudia Sheridan und Joseph Sheridan. Die Namen hatte ihr vermeintlicher Sohn auch bei den argentinischen Behörden angeben. Nachprüfbar waren die Angaben nicht, da die Dokumente mit dem Frachter und 107 Passagieren untergegangen war. „Man brachte ihn in einem Waisenhaus unter.“ Ein Blick zu Sheridan.
Seite 1 von 10       
„Dort befand sich auch ein Junge mit dem Namen Peter Lenz.“ Sven hatte von irgendwo ein Gruppenfoto ausgegraben. Die Jungs sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Man konnte sie für Brüder halten. „Theodore und Peter sahen sich sehr ähnlich. Sie wurden Freunde.“ Wahrscheinlich die Besten. Die Gegebenheiten schweißten zusammen. „Er hat ihm wahrscheinlich vertraut, eine unbedachte Bemerkung gemacht oder im Schlaf gesprochen.“ All dies waren Möglichkeiten wie Peter Lenz vom Geheimnis erfuhr das Theodore Sheridan umgab. Wie es dazu gekommen war, konnte nur einer sagen. „So erfuhr er das Theodore ein Erbe des Dritten Reichs war. Mit einem geheimen Nazi-Vermögen ausgestattet war, um mit den anderen Erben Hitler’s Rache durchzuführen.“ Er war Reich und Peter Lenz bettelarm. Die Gier nistete sich ein. „Das Feuer“ Ob geplant oder nicht wusste nur derjenige den es betraf. „war für Peter die perfekte Gelegenheit. Er erstickte ihn, schlüpfte in dessen Identität und gibt sich seither als Theodore Sheridan aus.“ Die Blicke richteten sich auf ihn.

Keine Reaktion. Er schaute starr drein, ohne sich etwas anmerken zu lassen.

Doch das war noch nicht alles, was Sven herausgefunden hatte. „Sheridan Global Tech steht vor der Pleite.“ Eine Neuigkeit die Einschlug wie eine Bombe. Sie löste ein minimales Wimpernzucken beim CEO aus. „Er hat nicht vor den Schatz des Königs mit Ihnen zuteilen.“



***



„Nehmt ihn fest!!“, befahl Franklin erbost.

Doch keiner der Sicherheitsleute rührte sich.

Ein Schmunzeln erschien auf Sheridan’s Gesicht. „Sie haben gar nicht so unrecht.“, richtete er an Alexander. „Theodore hat im Schlaf gesprochen.“, bestätigte Peter Lenz die vorgebrachte Vermutung. „Er hat von Damokles Schwert gesprochen und eine Zahlenreihe aufgesagt.“ Die Erinnerung an die Nächte waren nicht verblasst. Lenz konnte sich noch gut daran erinnern. „Ich hab alles aufgeschrieben.“ Das Notizbuch befand sich in einem Bankschließfach in der Schweiz unter seinem echten Namen. „Dann brach das Feuer aus.“ Jene Nacht sollte alles verändern. „Die Alarmglocke riss ihn aus seinem Schlaf.“ Sie war ganz plötzlich ertönt. „Er sah mich mit dem Notizbuch.“ Was dann folgte, verfolgte ihn noch Jahre lang. „Es kam zu seiner Rangelei.
Seite 2 von 10       
“, sagte Lenz abwesend. „Ich erstickte ihn mit einem Kissen.“ Ihm war keine andere Wahl geblieben. Notwehr konnte man meinen, doch er hatte es gewollt. „Draußen habe ich mich dann für ihn ausgegeben.“ Seit dem war er Theodore Sheridan. Ein Erbe des Dritten Reichs. Auch wenn er erst später herausfand, was es mit Damokles Schwert auf sich hatte. Die Zahlenreihe stellte sich als Nummernkonto heraus, das zu einer Geisterholding gehörte, wo das geheime Nazi-Vermögen deponiert war.

„Du bist ein Dieb.“, giftete Franklin stinksauer.

Auf ihn und die Anderen war er mehr durch Zufall gestoßen. Er hatte nie wirklich vorgehabt ihnen bei der Umsetzung von Damokles Schwert zu helfen. Als die Finanzkrise einsetzte, er sich aus dem Strudel nicht mehr befreien konnte, beschloss Lenz seine Position zu nutzen und seine Verluste auszugleichen. Der Schatz des Königs kam ihm da gerade Recht.

Er schaute seinen langjährigen Intimfeind an. „Es wird Zeit einige lose Fäden abzuschneiden.“, richtete Lenz an jemand anderes, obgleich er Franklin und Co ansah.

Jemand trat neben den Stahlmagnaten, der hinschaute und die Augen aufriss, als ihm klar wurde, was die Äußerung bedeutete.

PENG!!

Olivia Soreno schoss Franklin eine Kugel in den Kopf.

Ein Teil der übergelaufenen Sicherheitskräfte, die zu Lenz Söldnertruppe gehörten, erschossen die Erben des Dritten Reichs und deren Leibwächter, richteten Sie praktisch hin. Der andere Teil feuerte auf Alexander und Co, die dies zum Anlass nahmen zurückzuschießen.

Das keiner von ihnen in dem Kugelhagel angeschossen oder gar getötet wurde, grenzte leibhaftig an ein Wunder. Sie schossen zurück, gaben sich gegenseitig Deckung, erwiderten das Feuer.

Die Kugeln schwirrten umher, wie die Honigbienen auf der Suche nach Nektar. Sie schlugen in den Boden ein, rissen Grasnarben heraus. Hämmerten in Baumstämme hinein, Splitter platzten bei den Einschlägen ab. Prallten gegen Gesteinsformationen, ohne Schaden anzurichten, aus einem Prellpunkt auf der Oberfläche.

Ein Teiltrupp der Kräfte von Sheridan gab Olivia Soreno mit Lenz Deckung. Sie erreichten den Zugangspunkt. Ein 3 Meter hohes kreisrundes Tor, das unter einer Schicht Gestrüpp und Moos verdeckt war. 2 Söldner entfernten es mit ihren Kampfmessern.
Seite 3 von 10       


Alexander ging hinter dem Vulkanfelsen in Deckung, lud sein G36 nach und spähte hinaus.

Als der Öffnungsmechanismus freilag, trat Olivia vor, holte den Siegelring hervor, drückte das Siegel die exakte Aussparung, drehte am Ring einmal komplett rum und trat zurück.

Der Siegelring wurde eingezogen.

Das Zugangstor sich teilte sich waagerecht in der Mitte.

Man spürte eine Erschütterung, als es sich öffnete.

Als es soweit offen stand, dass man hindurch konnte, gingen 5 Söldner voraus. Später, als Sie den ersten Abschnitt gesichert hatten, folgten Olivia Soreno und Lenz mit ihrem Trupp. Der Rest folgte wenig später, als sich das Tor wieder zu schließen begann.

Mit einem dumpfen Schlag schloss es sich.



***



Dort wo sich die Siegelaussparung befand, war jetzt eine glatte Platte.

Der Öffnungsmechanismus samt Siegelring hatte sich nach innen gestülpt.

Von der anderen Seite des Tores ließ es sich wieder öffnen.

Ihnen schien die verpasste Chance in Salomon’s Mine hineinzugelangen wenig auszumachen. Was auch einen Grund hatte.

„Gehen wir.“, meinte Alexander.

Was Sheridan nicht wusste, die Projektion des Archipels zeigte nicht nur einen Zugang zur Mine. Insgesamt sahen Sie 3 leuchtende Sternpunkte. Die 2 anderen hatten die Form vom Kompass und dem Rosa Diamanten. Sie hatten Sheridan über Reyes nur jenen Zugang gesteckt, über den man mit dem Siegelring in die Mine gelangt. Nummer 2 und 3 verheimlichten sie.

Und als Alexander seine Theorie um die wahre Identität um Sheridan preisgab, meldete sich Pérez Männer, die als Kundschafter ausgeschickte worden waren die 2 anderen Zugänge zu beobachten über Funk. Nassir war bei dem Rosa Diamanten-Zugang eingetroffen und verschaffte sich per Sprengung, was im Feuergefecht unterging, Zutritt zur Mine.

Somit blieb für Alexander und Co der Kompass-Zugang übrig.

Genau dorthin waren Sie unterwegs.

Er befand sich am Osthang des Vulkans.

Dort trafen Sie wieder mit den Kundschaftern zusammen.

Auch hier handelte es sich um ein zugewachsenes kreisrundes Tor. Als das Moos und Gestrüpp entfernt war, kam eine Aussparung zum Vorschein, die die exakten Abmessungen vom Kompass hatte.
Seite 4 von 10       


Bedächtig schob Nava ihn in die Aussparung, drückte, bis er einrastete, dann drehte Sie ihn nach Rechts bis der Kompass in der Mechanismusfassung ein zweites Mal einrastete. Sie trat zurück, wie zuvor Olivia Soreno.

Statt waagerecht, teilte sich das Tor hier senkrecht in der Mitte.

Der Boden erzitterte, als der Öffnungsmechanismus einsetzte.

Dahinter lag ein stockdunkler 3 Stockwerke hoher Gang. In der Breite konnten ohne Platzmangel locker 2 Autos nebeneinander fahren. Entweder in eine Richtung oder entgegengesetzte Richtungen.

Sie setzten sich alle Mann Nachtsichtgeräte auf, hatte die Waffen im Anschlag, den Finger auf den Abzügen und trat über die Schwelle.



***



Hinter ihnen schloss sich das Tor mit einem dumpfen Schlag.

Wie beim Siegelring hatte sich der Öffnungsmechanismus bzw. die Aussparung nach Innen gestülpt. Nava entnahm den Kompass, steckte ihn in den Rucksack zurück, schnallte ihn sich auf den Rücken, nahm ihr G36 wieder in die Hände.

Mit äußerster Vorsicht drangen sie in den Gang vor.

Salomon konnte die Zugangsgänge zur eigentlichen Mine mit Fallen ausgestattet haben. Um Raub und Plünderung zu verhindern. Orte oder Räumlichkeiten mit antiken Schätzen wurden von den damaligen Herrschern geschützt. Nicht ausschließlich mit Soldaten, sondern mit Vorrichtungen. Sozusagen antike Sicherungsmaßnahmen.

Der Boden war pro Reihe mit 4 Sandsteinplatten versehen.

Die Decke besaß Stuckelemente.

An den Wänden befanden sich gemeißelte Ornamente.

Reliefdarstellungen zeigten das antike Arabien.

Andere Abbildungen zeichneten die Flucht der Israeliten aus ägyptischer Gefangenschaft nach. Ihre Niederlassung im heutigen Israel. Der Anfang und Aufstieg des Königreichs, mit der Krönung des ersten Königs Israels, Saul. Sein Tod im Kampf gegen die Philister am Gilboa. Die Körnung seines Sohns Isch-Boschet. Seine Ermordung und König David. Ihm folgte sein Sohn Salomo nach, der aus dem zerrütteten, durch innere Machtkämpfe geschwächtem Israel ein aufstrebendes Land machte.
Seite 5 von 10       
Unter ihm erlebte das Königreich seine Blütezeit. Salomon’s Vermählung mit der Königin von Saba. Seine Gefangennahme durch den Sohn des Pharaos. Die Erbittung seiner Freilassung durch die Königin, bei der Sie vor dem Sohn des Pharaos niederkniete. Eine letzte innige Umarmung zwischen Salomo und ihr. Die Schändung der Leichen durch den Sohn. Die Entwendung durch Menelik, die Beisetzung und der Zusammenbruch vom Königreich.

Für die letzten Zweifler mussten die Bildnisse Beweis genug sein. Historiker hätten ihre helle Freude an der antiken Dokumentation.

Zurecht, den schon mit der Sicht durch die Nachtsichtbrillen sah es beeindruckend aus. Die Steinmetze gehörten auf jeden Fall zu den Meistern ihres Fachs. Man sah keinerlei Ausfransungen oder merkbare Absplitterungen. Alles war fein säuberlich herausgearbeitet worden. Mit reichhaltigen Details versehen. Arbeiten, die antike Werkzeuge hervorbrachten, wo heute computergestützte CNC-Maschinen zum Einsatz kamen.

Eine herausragende Handwerksarbeit.

Die nicht über die Gefahr einer verborgenen Falle hinweg täuschen konnte.

Meistens dienten pompöse Kunstwerke genau dazu. Die Aufmerksamkeit der Eindringlinge sollte damit geschwächt werden, damit Sie in die Falle tappten. Wie auch immer Sie aussah.

Der Gang verlief abschüssig. Ein leichtes Gefälle, das Tiefer in den Vulkan führte.

Am Ende lag ein dreieckiger torloser Durchgang, in dem 3 dunkle Schächte abgingen.

Links.

Mitte.

Rechts.

Nur einer führte zum mysteriösen Schatz des Königs.

Die Frage war, welcher war der Richtige?



***



Ein wenig ratlos standen sie davor.

Man suchte in der näheren Umgebung nach Hinweisen, die einem offenbarten, welcher Schacht der Richtige war und sie zum Schatz führte. Alles konnte als Hinweis fungieren. Eine Kerbe in der Wand. Eine Furche im Boden. Ein Schriftzeichen oder Ornament. Punkte. Striche. Geometrische Formen.

Sie brauchten nur einen Ansatz, woraus sich etwas ableiten ließ.

„Ich hab ihr etwas.“, meinte Nava.

Die Israelin hockte vor der Schwelle eines abgehenden Schachts im Durchgang. Sie wischte auf einer der Bodenplatten herum.
Seite 6 von 10       
Dreck und Staub benetzten den Boden. Natürliche Ablagerungen, die von den Wänden und der Decke rieselten. Dadurch verhüllten sie mögliche Markierungen.

Unter der Schicht, die sie wegwischte, kam die Abbildung eines Diamanten zum Vorschein.

„Hier ist auch einer.“, sagte Ben, der es ihr bei einem anderen Schacht nach machte.

Anna schloss sich ihnen an, wischte die Bodenplatte beim letzten Schacht frei. „Genau wie hier.“

Alle 3 Abbildungen zeigten einen Diamanten. Von der Größe her waren alle gleich. Statt eingemeißelt waren Sie auf die Bodenplatten gemalt worden. Demzufolge waren die Zeichnung ein wenig ausgebleicht, blieben aber erkenntlich.

Sie schauten sich die Zeichnungen an.

Auch wenn die Abbildungen von der Größe her gleich waren, war dies die einzige Gleichheit. Jeder Diamant besaß eine andere Form, wurde in einem anderen Blickwinkel dargestellt, wies andere Form- und Schliffmerkmale auf. Dazu kam die unterschiedliche Passform. Sie ähnelten sich in keinster Weise.

„Und?“, fragte Alexander seine Verlobte. Nava schaute versunken drein, ging die Abbildungen für sich haargenau durch, achtete auf jedes noch so kleine Detail, zerpflügte sie analytisch. „Welcher Schacht ist der Richtige?“ Er selbst konnte sich zu keiner Entscheidung durchringen. Die Diamanten hatten einfach nichts gemeinsam.

Sie blickte ihn an. „Der dort.“ Nava deutete auf Anna’s Schacht. Mit ihrer Deutung war nicht jeder einverstanden. Was mehr an der Person lag, die die Abbildung der Bodenplatte freilegte.

„Wieso?“, wollte Harris brummig wissen. Der Admiral trug als einziger aus ihrer Gruppe kein G36-Sturmgewehr, sondern eine Colt M1911 Pistole mit einem umgeschnallten Lederhalfter.

Nava schaute ihren Boss sanftmütig an. „Die anderen Darstellungen sind Spiegelverkehr.“ Was die Gemeinsamkeit war. Dazu stand einer auf dem Kopf. Der Andere war seitlich verschoben dargestellt. Ein Lächeln spiegelte sich auf ihrem Gesicht wieder.

„Hmm.“, unkte Alexander. „Tja.“, sagte er. „Wenn das so ist.“, äußerte der Schatzjäger nichtssagend. „Dann sollten wir den Schacht nehmen.“

Keiner erhob irgendwelche Einwände.

Man sammelte sich, trat über die Schwelle und ging in den Schacht.
Seite 7 von 10       


Sie gingen seitlich hintereinander versetzt.

Der Schacht war keine 3-Meter breit und ebenso hoch mit abgerundeten Wänden, deren Oberfläche grob war, aber nicht von Werkzeug stammte. Er konnte eine Magmaader gewesen sein, als der Vulkan aktiv war. Boden, Wände und Decke waren ebenmäßig. Keine Vorsprünge oder Spalten. Sein Verlauf war geradeaus, mit einem leichten Anstieg, der am Scheitelpunkt in die Waagerechte ging.

Am Ende tauchte ein Durchgang auf.

Sie traten auf eine offene Empore hinaus.

„Meine Güte.“, japste Ben perplex.



***



Der Anblick, der sich ihnen bot, war sagenhaft. Unter ihnen erstreckte sich eine gewaltige Höhle.

Sie war vergleichbar mit einem Kolosseum.

Von der Decke hingen turmartige Stalaktiten. An ihnen befanden sich, wie an einem Weihnachtsbaum, zahllose Edelsteine. Rubine, Saphire, Smaragde, Topase und Diamanten.

Am Boden standen hunderte Stalagmiten an denen Erzbrocken aus Gold, Silber, Rhodium, Palladium, Iridium und Platin kalbten. Faustgroße Brocken lagen um die Säulen verstreut.

Im Zentrum der Arena vom Kolosseum stand ein pockennarbiger purer Rosa Diamantenfels. Er war 3 Meter hoch und 7 Meter breit. Um ihn herum standen 12 mannshohe Säulen aus schwarzem Basalt.

An der Wand vor dem Diamantenfels, am Ende der Arena befand sich ein 10 mal 10 Meter Feld mit gleichmäßig platzierten Öffnungen. Das Feldmuster erinnerte an ein Schachbrett. Die Öffnungen waren Pkw groß. Dahinter lagen finstere Schächte.

Außer ihrer Empore gab es noch 2 weitere.

Die Anordnung entsprach eines Dreiecks, in dessen Mitte der Rosa Diamantenfels stand. Seine Pockennarben stammten von abgeschlagenen Stücken. Die Narbe an der Spitze hatte die Form des Diamanten, der in den Askalon-Kompass passte.

Auf den übrigen Emporen standen Nassir, Sheridan aka Lenz und Konsorten. Sie schauten gaffend, ja staunend auf den Schatz des Königs.

Damit hatte keiner gerechnet. Vorstellungskraft hin oder her.

So etwas konnte man sich kaum ausmalen.

Unglaublich!! Damit ließ sich, dass was man erblickte, kurzum beschreiben. Genau wie mit dem Ausruf unfassbar. Denn das war es.
Seite 8 von 10       
Unglaublich und unfassbar zugleich.

Schon zur Antike war der Reichtum des Schatzes kaum zu beziffern. Heutzutage hatte sich daran nichts geändert. Kein Wunder also das Salomon ihn verborgen hielt.

Er war Fluch und Segen zugleich.

Vermutlich stammte das sogar von ihm.

Als Warnung.

Die Gruppen auf den Emporen sahen einander an.

Keiner war gewillt einen Rückzieher zu machen oder sich ausstechen zu lassen.

Sie wollten den Schatz.

Unbedingt.



***



Dafür waren sie bereit über Leichen zugehen.

Da nahmen sich Alexander und Co nicht aus. Wenn sie damit verhinderten das Sheridan aka Lenz und Nassir ihn in Besitz nehmen konnten, dann musste es sein. Der Schatz des Königs durfte einfach nicht in die falschen Hände geraten.

Ein Kampf war unvermeidlich.

Wer dabei den ersten Schritt machte, spielte letztlich keine Rolle.

Jemand hätte ihn so oder so gemacht.

Sie liefen die steinernen Stufen von der Empore hinunter.

Die ersten Schüsse halten im unterirdischen Kolosseum. Aus dem sich ein tödliches Getöse bildete, das den Ort in ein neuzeitliches Schlachtfeld verwandelte.

Kugeln zischten umher, schlugen in die Stalaktiten und Stalagmiten. Fragmente platzten beim Einschlag ab. Edelsteine zerbrachen oder fielen zu Boden. Manch einer stopfte sich neben dem Schießen die Taschen voll.

Jeder schoss auf jeden.

Rufe, Schreie, Schüsse und vereinzelte Explosionen ertönten in der Folge des Feuergefechts.

Alexander hockte mit Nava hinter einem der hunderten Stalagmiten. Die Einschüsse ließen die Gesteinsformation spürbar erzittern. Auf ihrer Seite waren 2 von Pérez Männern in der Hitze des Gefechts getötet worden. Was die Elitesoldaten nur entschlossener machte.

Jeder gegen jeden.

Der Scharfschütze von Pérez Trupp hatte seinen Posten auf der Empore. Er gab ihnen Deckung, beschoss und tötete den Feind.

Als er zu ihm schaute, bemerkte Alexander dass der Durchgang geschlossen war. Woraufhin er zu den anderen Durchgängen blickte. Diese waren ebenfalls geschlossen. Beim Verlassen der Empore musste man verborgene Trittsteine ausgelöst haben.
Seite 9 von 10       


Nava bemerkte seinen Blick. „Was ist?“

„Die Durchgänge“ Er bekam ein ungutes Gefühl, als er zu dem Schachbrettfeld sah. Die Öffnungen mussten irgendeine Funktion haben. Bloß welche? „sind geschlossen.“

Verwundert über die Aussage zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. Nava schaute zu den Emporen. Auch sie bemerkte den Umstand erst jetzt. Im Trubel der Schießerei hatte niemand darauf geachtet. Ebenso senkte sich eine der 12 Basaltsäule. „Mit welcher Folge?“ Eine Frage, die eigentlich überflüssig war.

Alexander zuckte unschlüssig die Schultern. „Wir sind eingeschlossen.“ Dabei schaute er erst Nava an, zu den Basaltsäulen und dann zum Schachbrettfeld.

Vermutlich spielte es keine Rolle, wer den Trittstein auslöste. Was die Durchgänge verschloss und Absenkung der Säulen verursachte. Gleichzeitig wurde damit die Falle in Gang gesetzt.

Jeder antike Schatz war auf irgendeine Weise gesichert. Vorzugsweise mit Fallen. Genau die hatte der Trittstein in Gang gesetzt.

Keiner hatte daran gedacht, dass das möglich war.

Dabei war es offensichtlich, dass der Schatz des Königs in irgendeiner Form geschützt war.

Jetzt war es zu spät.

Sprichwörtlich.

Rrrrrraaaaaa!!

______________________________________________________



Ende, Kapitel 14

© by Alexander Döbber
Seite 10 von 10       
Punktestand der Geschichte:   242
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

Leider wurde diese Story noch nicht kommentiert.

  Sei der Erste der einen Kommentar abgibt!  

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "weltuntergang" zu "Abschied nehmen"

Schweres und schönes Gedicht. Gefällt mir sehr total. Ganz liebe Grüße

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Dieter Halle" zu "Das Gullydeckel-Lied"

Interessant, auf was du so alles achtest. Ich werde künftig viel genauer die vielen Gullydeckel betrachten. Ein bezauberndes Gedicht und man kann sich vorstellen, dass es gesungen noch besser klingt.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Redaktion", erstellte den neuen Thread: ???

Hallo ihr Lieben alle, ihr wisst schon was jetzt kommt, nicht wahr? Richtig, die Herbstrubrik verschwindet und wird eingetauscht in die Winterrubrik. Zuvor jedoch wie immer ein kleiner Wetterrückbl ...

Zum Beitrag