Trauriges · Kurzgeschichten

Von:    René Oberholzer      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 29. Juni 2012
Bei Webstories eingestellt: 29. Juni 2012
Anzahl gesehen: 2615
Seiten: < 1

Er schrieb alle Geschichten, die er von den Menschen im Dorf gehört hatte, in den Computer und speicherte sie ab. Jeden Tag führte er die Geschichtendatei nach und schlief zufrieden ein.



Einmal fragte er die Menschen im Dorf, was sie von ihm eigentlich wüssten. Und alle sagten: "Wir wissen von dir, dass du unsere Geschichten in deinem Computer speicherst." Er ging nach Hause, schrieb den Satz auf und speicherte ihn ab. Bevor er zu Bett ging, las er immer wieder den Satz: "Wir wissen von dir, dass du unsere Geschichten in deinem Computer speicherst."



Eines Tages begann er unter seinem Namen eigene Geschichten zu schreiben. Nächtelang erfand er neue Geschichten über sich selbst, und tagelang tat er nichts anderes, als sie im Dorf zu erzählen.



Einige Wochen später fragte er die Menschen, welche Geschichten sie noch über ihn wüssten. Und sie erzählten ihm alle möglichen Geschichten, aber es waren andere Geschichten als die, die er über sich gespeichert hatte.



Jahrelang schloss er sich in seinem Haus ein und liess sich im Dorf nicht mehr blicken. Eines Tages löschte er durch ein Missgeschick alle Geschichten aus.
Punktestand der Geschichte:   47
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Kommentare zur Story:

  Da muss doch ein tiefes Missverständnis zwischen ihm und den Bewohnern vorgelegen haben, was auch letztendlich zu einem gehörigen Unverständnis geführt hatte. Es ist eine hochinteressante Geschichte aus dem wahren Leben. Wen gewisse Dinge verschieden interpretiert werden, kann es sehr leicht nicht nur zu Missverständnissen, sondern auch zum Unverständnis führen. Diese Kränkungen führen nicht selten zu seelischen Erkrankungen, und als er durch ein Missgeschick dann noch all seine Geschichten gelöscht hatte, war das Glas der Hoffnung, aus dem der Autor immer noch getrunken hatte, plötzlich gänzlich leer. Die daraus resultierenden Lehren sollten wir insofern ziehen, indem wir in Bezug auf Kritik - ob berechtigt oder unberechtigt, sei dahingestellt - fair miteinander umgehen, ohne jegliche kritische Anmerkung gleich auf die Goldwaage zu legen. Keinesfalls sollten aber Worte fallen, die einen Menschen tief verletzen könnten.

Dass das Ende dieser Geschichte offen geblieben ist, war sicher deine Absicht. Aber dieses ist ja auch jenes, was deine Art des Schreibens ausmacht.
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  29.06.12 09:49

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  Das ist natürlich ärgerlich, aber auch besser für ihn. So geht er hoffentlich wieder öfter raus und unter die Leute. Das Ende hätte ich mir noch etwas ausführlicher gewünscht, kann aber sicherlich auch offen bleiben.  
   Sommertänzerin  -  29.06.12 09:00

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