Die Säulen der Götter - Kapitel 07   131

Romane/Serien · Spannendes

Von:    Alexander      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 25. April 2012
Bei Webstories eingestellt: 25. April 2012
Anzahl gesehen: 1944
Seiten: 10

Amanda lag auf dem Bett ihres Zimmers im sicheren Haus in Chicago. Ab und an weinte das Mädchen noch. Sie aß und trank nur sehr wenig. Jonas wich ihr nicht von der Seite, lag mit ihr im Bett. Ben stand am Rahmen, schaute hilflos zu, wie das Mädchen trauerte. Der Hund hob seinen Kopf, schaute zu ihm, doch er winkte ab. Woraufhin Jonas den Kopf wieder senkte.

Leonie kam zu ihm. Sie sah ihm die Hilflosigkeit an. Er war machtlos und voller Schuldgefühle, weil Ben nichts getan hatte um dies zu verhindern. Niemand hätte es verhindern können. Sie ahnten ja nicht, wie tief die Schreiber-Gruppe verwurzelt war. Und selbst wenn, spielte es keine Rolle. Amanda’s Mutter war Tod, weil Sie ihre Tochter beschützen wollte. Sie hatten nur zugesehen, auch wenn es nicht der Wahrheit entsprach, den alles ging unglaublich schnell. Zu schnell um es zu verhindern. Nichtsdestotrotz haftete trotz aller Rationalität die Schuldgefühle an einem.

Ben löste seinen Blick von dem Mädchen, schaute zu Leonie.

„Alice will dir was zeigen.“

Auch wenn Ben wusste, das es absolut nichts brachte hier rumzustehen, war er hin und her gerissen seinen Platz zu räumen. Amanda war in sich gekehrt. Von dem lebensfrohen Mädchen schien nichts mehr da. Verständlicherweise, wenn man mit ansehen musste, wie die eigene Mutter erschossen wurde.

Leonie nahm seine Hand, drückte Sie. „Ich bleib solange hier.“

Ben wollte Amanda nicht alleine lassen. Er wollte zur Stelle sein, wenn sie etwas brauchte. Es oblag seiner Verantwortung sie zu beschützen. Egal vor was oder wen. „Ich bin gleich zurück.“ Seine Stimme klang tonnenschwer.

„Okay.“ Sie drückte noch mal seine Hand, schaute ihm, nach wie er fortging. Hilflos musste sie mit ansehen, wie ihn die Last der Schuld zu erdrücken schien. Was konnte Sie tun?

Leonie stellte sich an die Stelle, wo zuvor Ben gestanden hat. Der Mann, in den sie sich verliebte. Amandas schniefen zerriss ihr das Herz. Sie wollte nichts weniger als Ben. Die Trauer konnte man einem nicht nehmen. Man konnte denjenigen nur begleiten, helfen und unterstützen. Alles andere musste Amanda alleine bewältigen.



***



Seit Sie das sichere Haus vom Verteidigungsdienst bezogen hatten, arbeitete Alice mit den Säulen. Mit einem Frequenzscanner zeichnete Sie die abgestrahlten Signale auf, ließ sie durch ein Analyseprogramm laufen.
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In einem Labor stünden ihr wahrlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Doch Alice hatte gelernt mit dem wenigen auszukommen.

Die Kristallsäulen waren auf vielfältige Art und Weise faszinierend. Abgesehen davon, dass Sie aus einer Zivilisation kamen, die mit der Menschheitsgeschichte verwoben war. Gleichzeitig verfügten die Säulen über ein gespeichertes Wissen, das so komplex war das man wohl Jahrhunderte brauchte, um es zu verstehen. Geschweige den umzusetzen.

Dadurch schlummerte eine unvorstellbare Macht in den Säulen, die einen unermesslichen Wert besaß. In Zahlen oder Werten konnte man dies gar nicht beziffern. Auf dem Teil des Wissens baute die einstige Zivilisation auf. Gleichzeitig waren die Säulen der Grund für den Untergang. Fluch und Segen zugleich.

Sie besaßen eine Reinheit, ja ewige Unschuld konnte man sagen.

Sie waren die Gefäße für das Wissen. Was aus dem Wissen hervorging, lag einzig und allein in den Händen derer, die es sich zu nutze machten. Ein Vermächtnis, ob nun von Gott, den Göttern oder einer anderen Macht, spielte für Alice keine Rolle. Sie, als Mensch, glaubte nicht an Gott. Und auch ohne Glaube konnte man das Wissen der Säulen nutzen.

Als Sie Ben sah, wurde Alice bewusst welche Folgen aus dem Wissen, der Macht, resultierten. Ihre eigene Trauer kehrte zurück, ließ sie erkennen, wie schmal der Grad war, auf dem Sie gingen.

„Du wolltest mir etwas zeigen, Alice?“

Mit einmal fühlte Sie sich lausig. Ihre Freude gegenüber ihrem Tun, schien unangebracht. Alice nickte nur, wandte sich dem Notebook zu, machte eine Eingabe. „Ich weiß jetzt, was die Codesequenz ist.“, sagte Sie ihm leise aber deutlich. Alice versuchte nicht beschämt zu klingen. „In ihr steckt eine Teilkoordinate.“



***



Eigentlich war die angesprochene Codesequenz scheinbar nichts anderes als eine hochkomplexe Verschlüsselung für den wahren Inhalt. Nämlich die Teilkoordinate. Ihre These hatte sich bestätigt. Und wie sich herausstellte, besaß jede Säule eine einzigartige Codesequenz.

Auf dem Bildschirm vor ihr waren 8 Zeilen zu sehen.
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Wobei sich die letzte Zeile ein wenig von den übrigen abhob/absetzte.

In den ersten 2 Zeilen war jeweils ein Block zusehen, der den Teil einer Koordinate darstellte. An welche Stelle die Teilkoordinaten gehörten, blieb offen. Je mehr Blöcke man hatte, umso einfacherer war die Stellenvergabe. Aus ihnen formte sich eine vollständige Koordinate. Was Sie bedeutete oder anzeigte, blieb offen. Genau wie die übrigen 6 Zeilen.

„Kannst du Sie zusammensetzen?“

Alice schaute ihn an, schüttelte den Kopf. „Nein. Ihre Plätze in der finalen Koordinate liegen nicht direkt nebeneinander. Ich kann nicht mal bestimmen, wo Sie überhaupt sitzen.“ Dafür brauchten sie einfach mehr Teilkoordinaten. Worauf das hinauslief, war klar. Sie mussten im Besitz der Säulen sein.

„Wir brauchen die anderen Säulen.“, stellte Ali nüchtern fest. Er aß ein Sandwich.

Alice nickte schweigend. Ohne eine weitere Säule, keine Teilkoordinate und somit konnten sie die Finale Koordinate, wie Sie Alice bezeichnete, nicht vervollständigen.

Man wusste welche 4 Länder, 1e Säule besaßen. Jetzt waren es nur noch 3 Besitzländer. Von 2en war der Standort unbekannt. Fing man also mit denen an, die am vermeintlich Leichtesten zu beschaffen waren. Dies waren jene wo man wusste wem Sie gehörten.

Und keiner würde Sie ihnen freiwillig geben.



***



Angela Wilmington saß angeschnallt auf einem Sitz eines AgustaWestland AW101-Series 411 Mehrzweck-Hubschraubers der Royal Air Force. Allgemeinhin wurden die Hubschrauber auch als Merlin bezeichnet. Durch die Mehrzweckverwendung gab es innerhalb der Royal Air Force verschiedene Ausführungen. Bei dem ihren handelte es um die Transportvariante.

Pilot und Co-Pilot hatten alle Hände voll zu tun. Denn Sie flogen durch eine Schlechtwetterfront. Es war ein stetiges Hin und Her und Auf und Ab. Wenn es nicht ruckelte, dann schüttelte es sich. Unruhig war noch untertrieben.

Trotzdem blieb Sie gelassen.

Das Ziel, dass der Hubschrauber anflog, lag mitten in den schottischen Highlands. Eine der rausten Landschaften im Vereinten Königreich.

Gelegentlich zuckte ein Blitz vor ihrem Sichtfenster. Wodurch Angela die wild tanzenden Schneeflocken sah.
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Sturmböen taten ihr übriges. Wettertechnisch hätte Sie sich ein wahrlich besseren Zeitpunkt aussuchen können. Doch Angela konnte nicht warten. Die Geschehnisse ließen ihr keine andere Wahl.

Kaum hatte die Lordsiegelbewahrerin des königlichen Siegels von dem Angriff auf Benjamin Konrad in Kenia erwahren, ließ Angela Wilmington umgehend die Sicherheitsvorkehrungen einer speziellen Einrichtung verschärfen. Als man Sie dann über den Vorfall auf dem DARPA-Stützpunkt informierte, wurde ihr der Ernst der Lage bewusst. Aus diesem Grund wollte Sie sich persönlich ein Lagebild machen.

Nur ein sehr kleiner, sehr überschaubarer Kreis kannte die wahre Verwendung ihres Ziels. Niemand aus der Obrigkeit oder dem direkten Königshaus gehörte dazu. Was seinen Grund hatte.

Erst als der Hubschrauber zur Landung ansetzte, sah man die Markierungslichter.

Der Hubschrauber setzte hart auf. Die Rotoren heulten kurzzeitig auf, bevor sie in eine wispern übergingen.

Sie schnallte sich ab, erhob sich und verließ den Hubschrauber über die eigene Gangway.

Die Windböen versuchten einen von den Füßen zu reißen. Der Schnee piesackte einen.

Das Wetter machte den schottischen Highlands alle Ehre.

An der Gangway wartete ein Major. Er salutierte, als die Lordsiegelbewahrerin ihren Fuß auf den Grund und Boden der Burgfestung setzte. „Ma’am.“

„Major.“

„Wenn Sie mir bitte folgen möchten.“, schrie der Soldat. Dabei stand Sie keine Armlänge von ihm entfernt. Das Heulen und Grollen machte eine verständliche Kommunikation nahezu unmöglich.

Angela nickte einfach.

Zusammen mit dem Major ging Sie über den einstigen Burgplatz, der in der Neuzeit zum Start- und Landeplatz für Hubschrauber umfunktioniert worden war. Sie betraten die Burg über das Portal. Durch die geschlossenen schweren Türen hörte man das tobende Wetter kaum.

Fackeln säumten den Gang vom Portaleingang zur Eingangshalle. Die hohen Wände und Decken hatten nichts von ihrem kühlen mittelalterlichen Charme verloren, für den Angela Wilmington nichts übrig hatte. Sie interessierte nur die Zweckdienlichkeit dessen, was die Burgfestung bewahrte.



***



„Wie Sie es gewünscht haben“, war milde ausgedrückt.
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Zu keinem Zeitpunkt hatte Sie es gewünscht. „wurden die Sicherheitsvorkehrung verschärft.“ Zum wiederholten Male. Was der Major davon hielt, blieb sein Geheimnis. Und selbst wenn nicht, interessierte es Angela nicht im Mindesten. Sie hatte ihm eine Anweisung, einen Befehl erteilt. Die Ausführung war ohne Wenn und Aber erfolgt. Punkt aus.

Sie schritten durch die Halle, gingen einen abgehenden Gang entlang.

Die Sicherheitskameras beachtete Angela Wilmington nicht besonders.

Durch die Verschärfungsmaßnahmen, die Sie anordnete, hatte man unter anderem den Einsatz der Sicherheitskameras, Sensoren und andere Sicherheitselektronik ausgeweitet. Auch wenn der Ort schon vorher ein Hochsicherheitsbereich darstellte.

Im Zentrum der Burg gab es einen inneren Burgturm, der als solches nicht erkennbar war. Über den Burgturm kam praktisch auf jede Ebene/Stockwerk des mittelalterlichen geschichtslosen Bauwerks. Bauliche Veränderungen waren in der Neuzeit nur minimal vorgenommen worden.

Sie gingen den Aufgang nach unten. Die Wendeltreppe schlängelte sich Stufe für Stufe tiefer hinab, bis sie in einem offenen Durchgang vom Kellergewölbe endete.

Am Ende des Gangs befand sich ein offener Raum.

Dort lag die tresorartige Sicherheitsschleuse.

Statt eines Soldaten hielten sich durch die verschärften Sicherheitsmaßnahmen jetzt 3 Soldaten indem Raum auf. Alle trugen ihre vorgeschriebene Kampfausrüstung. Ein Soldat saß hinter dem Bedienpult. Während seine Kollegen mit ihren Sturmgewehren bewaffnet im Raum standen.

Als Angela mit dem Major in den Raum kam, traten die Soldaten stramm.

Sie stellte sich an das Pult an der Sicherheitsschleuse, wartete auf die Freigabe, legte ihre Handfläche auf den Touchschirm. Ihre Hand wurde abgescannt. Eine weiche Piepmelodie ertönte, als der Scan abgeschlossen war.

Angela nahm ihre Hand vom Schirm.

Dort erschien keine Sekunde später ihre Zugriffsberechtigung.

„Ma’am. Schauen Sie bitte in das Kameraauge.“ Der Soldat hinter dem Bedienpult bat Sie keineswegs darum. Es war eine unterschwellige Aufforderung. Obgleich Angela eine höhere Kommandogewalt besaß, als irgendjemand sonst im Vereinten Königreich.
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Sie schaute ruhig in das Kameraauge.

Wieder ertönte die weiche Piepmelodie.

Auf dem Schirm erschien die zweite Zutrittsberechtigung für das was sich hinter der Sicherheitsschleuse befand.

Außer ihr gab es nur noch eine außenstehende Person die die nötige Zutrittsberechtigung besaß. Derjenige hielt sich zur Zeit krankheitsbedingt in einem Londoner Universitätskrankenhaus auf. Ein Nachfolger war noch nicht gefunden. Wofür im Moment noch Zeit blieb, aber früher oder später musste Sie sich mit der Nachfolgeregelung beschäftigen. Daran führte kein Weg dran vorbei.

Mit einem hydraulischen Zischen öffnete sich die tresorartige Schleusenluke.



***



Der einzige Weg der zur Burgfestung im Hochland, der schottischen Highlands führte, war eine Hangstraße, die keine 4 Meter breit und nicht weiter befestigt war. Die Burgfestung gehörte zudem zu den vergessenen Burgen in den schottischen Highlands. Sie war an einem Ort errichtet worden, der im Hochmittelalter keinerlei strategische Bedeutung hatte. Sie wurde Mitte des 16. Jahrhunderts auf Anordnung des damaligen Lordsiegelbewahrers erbaut.

Den Standort kannten seither nur die Lordsiegelbewahrer des Vereinten Königreichs von Großbritannien. Seit dem hatte sich baulich nur wenig an der kleinen Burgfestung verändert.

Die Hangstraße bot gerade mal Platz für ein Fahrzeug. Sie schlängelte sich vom Flachland stets an den Hängen der Gebirgszüge entlang. Einmal falsch gelenkt und man stürzte in die Tiefe.

Enden tat die Straße vor einem gut 6 Meter breiten klaffenden Spalt, der sich zwischen dem Burgtor und der Straße auftat und bei schlechten Wetterbedingungen schnell übersehen werden konnte. Überbrückt wurde der Spalt durch die Zugbrücke der Burgfestung. Nur darüber gelangte man in die Burganlage.

Sofern man nicht über modernes Werkzeug verfügte.

Gute 200 Meter vor dem Spalt hatte man in der Neuzeit einen getarnten Vorpostenbunker entlang der Straße in den Hang geschlagen. Er war Rund-um-die-Uhr besetzt. Abgelöst wurden die 3 Posten im Bunker von einem Jeep, der ihre Ablösung von der Burg zum Bunker brachte und umgekehrt.
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Die Soldaten waren froh, als der Jeep auftauchte. Der Bunkerdienst war nicht besonders beliebt. Jeder war froh, wenn er vorüber war. Vor allem bei einem solch miesen Wetter. Sie packten ihr Zeug zusammen, ließen ihre Ablösung hinein.

Ohne jede Vorwarnung wurden die Elitesoldaten der britischen SAS erschossen.

Bei der Ablösung handelte es sich nicht um ihre Kameraden von der Burgfestung.

Sondern um Männer des 21. Regiments der französischen Fremdenlegion unter dem Kommando von Generaloberst Emil Loris.

Als alles erledigt war, machten die Männer kehrt, verließen den Bunker, stiegen in den Jeep und fuhren die Hangstraße hinauf.

Am Spalt angekommen, gaben Sie per Lichthupe das Zeichen.

Wenig später wurde die Zugbrücke mechanisch heruntergelassen, da die Torwachen davon ausgingen, dass ihre Kameraden vom Bunker im Jeep saßen. Eine fatale Fehleinschätzung, die für die 5 SAS-Soldaten der Torwache tödlich endete.

Mit einem Infrarotsignal gaben die Legionäre das Zeichen, dass das Tor gesichert war.

Keine Minute später gelangte der von Hauptmann Olivier Remy befehligte 25-Mann starker Kommandozug über die Zugbrücke in den vorderen Burghof, worüber Sie in die Burg eindrangen. Dabei zögerten Sie nicht jeden zu töten der ihnen in die Quere kam.

Sie hatten eine der unteren Ebenen erreicht, als die Burg erbebte.

Den Grund erfuhren das SAS-Kommando und die Legionäre fast zeitgleich.

Die Burgfestung wurde angegriffen.



***



3 Legionäre blieben im Bunker. Einer von ihnen war ein Computerspezialist. Er sollte sich vom Bunker aus in das Überwachungssystem der Burg haken und dem Kommandozug soviel Zeit wie möglich verschaffen, bevor ihr Eindringen entdeckt wurde.

Was keiner der Legionäre ahnte, Sie waren nicht die Einzigen, die die Burgfestung als Ziel auserkoren hatte.

Die andere Partei, welche mitmischte, war die Schreiber-Gruppe in Gestalt vom Delta-Team-7. Bei ihrem Angriff auf die Burg in den schottischen Highlands nutzten Sie den Einfluss der Schreiber-Gruppe innerhalb der US-Streitkräfte. Anders als die Legionäre um Hauptmann Remy, fuhren das Delta-Team-7 gleich von Anfang an schwere Geschütze auf um das zu bekommen weshalb auch die französischen Legionäre vom 21.
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Regiment gekommen waren.

Nämlich die britische Säule der Götter.

Als Erstes Ziel des Angriffs wurde der Bunker ins Visier genommen.

Um genauer zu sei von der 105-mm-M102-Haubitze einer Lockheed AC-130 Spectre der US Air Force. Die Besatzung an Bord des als Gunship betitelten Flugzeugs sollte einer Spezialeinheit Kampfunterstützung geben. Wozu das Ausschalten des Bunkers galt.

Die 3 Legionäre im Bunker hatten keine Chance als die 3 105-mm Geschosse der Haubitze zielgerichtet einschlugen und das Ziel zerstörten.

An Bord der AC-130 Spectre fackelte man nicht lange. Sie folgten den Befehlen, gingen gleich zum nächsten Angriffsziel über. Die Rückseite der Burgfestung. Mit der Bewaffnung brachte das Flugzeug Tod und Zerstörung über die mittelalterliche Burg.

Als sich 2 Sikorsky UH-60, genannt Black Hawk, und 1 Hughes AH-64A, genannt Apache, näherten stellte man den Angriff ein und ging in die Warteschleife, um den Rückzug der Bodenkräfte zu unterstützen und zu sichern.

An Bord der Black Hawk‘s befanden sich jeweils 7 Soldaten vom Delta-Team-7.

Ihr Auftrag war der Gleiche, wie jener der Legionäre.

Sie sollten die Säule der Götter sichern und auszufliegen.

Mittendrin die SAS-Soldaten, die eben dies verhindern sollten.

Beide Feindteams drangen in die Burg ein. Die Feuergefechte waren kurz aber heftig. Die Devise war schnell und hart zu zuschlagen. Genau das taten die Soldaten der Fremdenlegion und vom Delta-Team-7.



***



Unterdessen versuchte die Lordsiegelbewahrerin mit dem SAS-Major und 2 Soldaten den Zugang zum Fluchttunnel in einer der unteren Ebenen zu erreichen. Bei sich trug Angela Wilmington die Säule der Götter. Wer auch immer Sie angriff, durfte unter keinen Umständen in den Besitz der Säule gelangen. Ihr Fehler war es zu glauben die Säule sei sicher. Keine der Säulen war sicher.

Nirgendwo.

Plötzlich richtete der Major seine Waffe gegen die SAS-Soldaten vor ihm.

Er erschoss sie kaltblütig, ohne jedes zögern.

Angela verharrte erschrocken, starrte auf die Leichen der Männer, die nur ihre Pflicht erfüllten und von einem der Ihren verraten wurden.
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Mit dieser Wendung erhielt Sie einen Blick auf das große Ganze. Für wen auch immer der Major den Verrat beging, diejenigen waren tiefer eingedrungen als man es für möglich gehalten hatte. Wie Sie es für möglich gehalten hatte!!

Der Major zögerte keinen Moment, wandte sich zur Lordsiegelbewahrerin, richtete seine Pistole auf Sie und schoss zweimal.

Die Kugeln schlugen in ihre Brust ein. Sie sackte zu Boden, schaute entgeistert an sich herunter.

Er trat vor Sie, nahm ihr das Rollengefäß ab, indem sich die Säule befand, blickte sie kühl an, richtete erneut die Pistole auf Ms Wilmington. Diesmal zielte der verräterische Major auf ihr Gesicht.

Einen Bruchteil, bevor er abdrückte, wurde der Major unvermittelt von seinen Füßen gerissen und blieb regungslos liegen. Blut sickerte unter seinem Körper hervor.

Angela schaute zur Seite.

Ihre kurzweilige Hoffnung zerstob, als Sie den Schützen erkannte.

Denis Konrad trat an Sie heran.

Wenn er auch nur einen Funken Mitgefühl hatte, so blieb er verborgen. Benjamin Konrad’s Halbbruder nahm dem toten Major das Rollengefäß ab. Er wandte sich den Männern der Fremdenlegion zu, die ihn begleiteten, nickte und schnallte sich das Rollengefäß um. 2 der Legionäre gingen voran, in Richtung des Zugangs vom Fluchttunnel.

Wortlos verschwanden sie mit der britischen Säule der Götter und ließen die Lordsiegelbewahrerin sterbend zurück.

Ihr Versagen wog schwer. Nicht das es jetzt eine Rolle spielte, wo sie im Sterben lag. Sie hatte im besten Wissen und Gewissen gehandelt. Im Nachhinein wurde ihr bewusst dass das, was Sie getan hatte, falsch war. Am Ende jeder Gleichung stand ein Ergebnis. Das Ihre konnte man durchaus als Katastrophe sehen. Dabei war ihr Tod nicht ausschlaggebend.

Während Sie nun so da hockte, mit 2 Kugeln in der Brust, bekam man einen ganz freien, losgelöst, klaren Blick für alles.

Ein dumpfer, ferner Schlag ertönte. Er kam aus der Richtung, wo der Zugang zum Fluchttunnel lag, gefolgt von einem Windstoß.

Sie spürte wie die Taubheit besitz von ihrem Körper ergriff.
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Ganz langsam über die Gliedmaßen. Erst die Beine, dann die Finger und die Arme. Als ob sie eingeschlafen waren.

Da tauchten mehrere Gestalten auf. 3 lösten sich aus der Gruppe, folgten Denis Konrad und den Soldaten der Fremdenlegion.

Angela Wilmington blickte den Anführer der Gruppe an, die nicht zur SAS gehörte. „Wir hatten eine Vereinbarung.“

Die 3 Amerikaner kehrten zurück.

Auch wenn Sie im Sterben lag, hörte sie noch sehr gut.

Ben’s Halbbruder und die Franzosen hatten den Zugang des Fluchttunnels gesprengt.

Der Anführer vom Kommandotrupp des Delta-Team-7 der Schreiber-Gruppe, schaute Sie an. Seine ausdruckslose Miene ließ jedes Mitgefühl vermissen. „Stimmt.“ Was der SAS-Major anfing, beendete er mit einer dritten Kugel in die Brust. „Wir rücken ab.“ Die Amerikaner machten kehrt.



***



Der Zugriff der Säule war ohne Zweifel der Hauptzweck ihres Vorgehens in den schottischen Highlands. Und anders als in Kenia war man sogar erfolgreich. Die Männer vom 21. Regiment der Fremdenlegion hatten ihrem Ruf alle Ehre gemacht, auch wenn es sich im Endeffekt um ehrlose Männer handelte. Denis nahm sich da gar nicht aus. Ehre hatte rein gar nichts mit dem zu tun, was sie taten. Es war nichts weiter als eine Glorifizierung, ja Schönfärberei. Nichts von all dem taten Sie wegen der Ehre. Sondern einzig und allein des Geldes wegen. Darum drehte sich schon seit Jahrtausenden alles im Söldnertum. Geld.

Er schaute auf das Rollengefäß, das auf dem Sitz ihm gegenüber seinen Platz hatte.

Seine Beweggründe lagen ein wenig anders. Rache spielte bei ihm eine nicht unerhebliche Rolle. Darum nahm Denis das Angebot jener Leute an, die im Hintergrund vom 21. Regiment die Strippen zogen. Er wollte Rache.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ein Legionär tauchte bei Hauptmann Remy auf, reichte ihm ein Zettel und verschwand wieder. Der Franzose faltete den Zettel auseinander, las ihn sich durch, verharrte einen Moment und zerknüllte ihn. Er trat zu Denis, der weiterhin das Rollengefäß anblickte und ihn keine besondere Beachtung schenkte.

Die Nachricht kam von Generaloberst Emil Loris, dem Oberbefehlshaber vom 21. Regiment der französischen Fremdenlegion.
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Der Inhalt drehte sich um Ben. Das er nicht in den schottischen Highlands unterwegs war, hatte einen Grund.

Er hatte andernorts zu geschlagen.

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Ende, Kapitel 7

© by Alexander Döbber
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Kommentare zur Story:

  @ Gerald W. - dank für deinen Kommentar. Freut mich das dir meine Geschichte zu gefallen scheint. Bin gespannt wie du die übrigen Kapitel findest.

Natürlich bedanke ich mich auch bei ALLEN die meine Geschichten lesen.

DANKE.
GRUß  
   Alexander  -  09.05.12 13:14

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ben muss es verwinden, dass Amandas Mutter zu Tode gekommen ist. Aber auch Angela stirbt und die britische Säule der Götter befindet sich wohl nun in den Händen des französischen Hauptmannes Remy. Toll wie du das Geheimversteck in der alten Burg dargestellt hast. Schön spannend.  
   Gerald W.  -  08.05.12 22:23

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