Romane/Serien · Erinnerungen

Von:    Dina Colada      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 18. März 2012
Bei Webstories eingestellt: 18. März 2012
Anzahl gesehen: 1831
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Ich liege da, um mich stehen Berge von frischer Wäsche neben meinen schmutzigen Sachen von gestern. Meine Katze versucht eine Fliege zu schnappen, die an der Fensterscheibe um ihr Leben kämpft. Ihr brummen wird immer lauter. Es dröhnt in meinem Kopf. Ich hebe ihn um einen Blick auf meinen Wecker zu erhaschen. Mist es ist schon Nachmittag. Ich habe den ganzen Tag verschlafen. Als ich meinen Kopf wieder auf die dreckige Matratze lege, merke ich erst wie stark das Stechen wirklich ist. Ich fühle mich schmutzig.



„Lebst du noch Christina?“ scherzte meine Mum, die ihren Kopf durch meine Zimmertüre geschoben hatte. „Ja, ich komm gleich runter. War gestern noch ein langer Abend.“ Brummte ich und schlug meine Bettdecke auf. Ob ich noch lebe. Tz. Damit hatte ich doch schon vor langer Zeit aufgehört. Ich verhalte mich so, wie man es von mir erwartet. Ich erledige die Arbeiten, die mir aufgetragen werden und lächle, wenn es die Situation verlangt. Ich bin nur die leere Hülle von der Person, die ich mal war, wie ein Haus das hinter der Fassade längst zusammen gestürzt war.



Ich schleppte mich aus meinem Bett. Ich hatte noch die zerrissene Strumpfhose von gestern an. Meine Knie schmerzten und waren voller Dreck und Erde. Mein Unterarm war aufgekratzt und irgendwer hatte ein Pflaster draufgeklebt. Beim genaueren Betrachten fiel mir auf, dass es mit rosa Einhörnern bedruckt war. Ich musste schmunzeln.

Ich trottete ins Badezimmer. Der Blick in den Spiegel überraschte mich ein wenig. Ich sah für den gestrigen Abend annähernd fit aus. Noch immer waren meine Augen grau geschminkt und meine braunen Locken nur leicht zerwühlt. Ich nahm meine Zahnbürste und versuchte den Geschmack von Zigaretten und Alkohol loszuwerden. Während ich meine Zähne putzte lief ich unruhig in meinem Zimmer auf und ab. Ich lies meinen Blick schweifen. Mein Handy. Es leuchtete. Ich hatte eine Sms bekommen. Vielleicht war sie ja von Jenny, die mir einen Vorwurf machen wollte oder von Thomas, der sich entschuldigen wollte.

„Habe ich mir schon fast gedacht. Ist mir aber egal.“ Ich kannte die Nummer des Absenders nicht. Was hat er sich schon gedacht und was war ihm egal? Oder ihr?

Ich setzte mich noch mal auf mein Bett und lies den gestrigen Abend wie einen Film noch mal vor meinen Augen ablaufen.

Wir standen alle zusammen im „Pain“ an der Bar und tranken Cocktails.
Seite 1 von 2       
Es war unser Stammlokal und wir begannen fast alle Partynächte dort. Die anderen gingen irgendwann tanzen, doch ich blieb an der Bar stehen. Wieso? Sonst war ich doch immer die erste auf der Tanzfläche. Ich war die, die die anderen dazu überredet. Wieso diesmal nicht? Meine Erinnerung ist sehr lückenhaft. Ich hab wieder versucht meine Depressionen im Alkohol zu ertränken.

„Christina, kommst du?“ Meine Mutter riss mich aus meinen Gedanken. Mechanisch schlurfte die Treppe hinunter, schenkte mir einen Kaffee ein und löste mir eine Aspirin in einem Glas Wasser auf. Ich lehnte mich gegen den Küchentresen und schaute aus dem Fenster. Grau. Die Welt war so grau wie meine Stimmung. Im Garten stand noch die Liege und neben ihr ein Glas, so als wäre gerade eben noch jemand dort in der Sonne gelegen und wäre nur kurz weg.

Doch in Wirklichkeit war es Februar und die Krähen waren die einzigen, die im Garten umherhüpften.



Ich nippte ein paar Mal am heißen Kaffe und kippte ihn und das Aspiringebräu dann aber doch in wenigen Zügen runter. Mein Bauch brummte und mir wurde übel. Naja, was anderes hatte ich nicht verdient. Ich ging ins Bad und zog mich aus. Als ich zufällig in den Spiegel blickte erstarrte ich vor Schrecken. Meine Schenkel waren übersäht mit roten Striemen und Kratzern. Auf meiner Hüfte zeichnete sich langsam, aber deutlich ein blauer Fleck in Form einer Hand ab.

Das Bild verschwamm. Ich begann zu weinen. Alles um mich herum fing an sich zu drehen. Meine Beine wurden weich und zittrig. Ich lehnte mich an die Wand und ließ mich runterrutschen. Da saß ich nun auf dem kalten Fließen und weinte. Was sollte ich nur tun? Was war überhaupt geschehen? Wo kommen all die Verletzungen her und was hatte die Sms zu bedeuten?



Als die warmen Wassertropfen auf mich herunterprasselten, kamen wieder die ersten klaren Gedanken. Jenny wusste bestimmt was passiert war. Gleich nach dem Duschen würde ich zu ihr fahren und sie fragen was passiert war.



Fast zwei Stunden später machte ich mich auf den Weg zu ihr. Ich zündete mir eine Zigarette an und schaute noch mal auf mein Handy. Nichts Neues. No news are good news.
Seite 2 von 2       
Punktestand der Geschichte:   46
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  Wow, sehr interessant erzählt. Ist immer peinlich, aufzustehen und zu vermuten, dass vielleicht irgendetwas passierte, von dem man noch nichts wirklich ahnt. Spannend was noch geschehen wird...  
   Francis Dille  -  15.04.12 21:00

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Gut geschrieben. Du fängst ganz langsam an und dann ist man schockiert. Was ist mit diesem Mädchen? Was hat man ihr angetan? Ich hoffe die Story geht noch weiter.  
   Jochen  -  20.03.12 21:24

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hm... mysteriös. Du fängst du die typisch jugendliche Schwermut im ersten Teil des Textes ein. Alles ist banal und grau und so wie immer, selbst der Suff und der darauffolgende Kater oder die kryptischen SMS sind nichts Besonderes mehr.
Selbst, als die Protagonistin ihre Verletzungen sieht ist sie zwar überrascht, gerät aber nicht sonderlich außer Fassung, sondern akzeptiert es einfach als Gegeben und wird sich irgendwann zu gegebener Zeit um die Antwort kümmern.

Eine Zigarette, typisch unpassender Anglizismus und Schluss - ein verwirrender Text, der uns in eine dunkle Welt hineinlockt und auf mehr hoffen lässt.  
   Jingizu  -  19.03.12 18:52

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Kleine Meerjungfrau" zu "Bah, Ekelattacke"

Muahhhh, bah, widerlich, ekelhaft... Wie kommt man denn auf soetwas?? Da hast du dich aber geekelt an dem Tag, oder? Und du steckst die anderen damit an. Auch wenn der Inhalt fies ist, ein gelungener ...

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Tlonk" im Thread "Winterrubrik"

wünsche ich euch allen. Feiert schön und kommt gut rüber.

Zum Beitrag