Kurzgeschichten · Spannendes

Von:    Yuumei      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 11. April 2011
Bei Webstories eingestellt: 11. April 2011
Anzahl gesehen: 2174
Seiten: 5

Sie ging in die Küche und machte sich einen Kaffee.

Ihr Mund war ganz ausgetrocknet und schmeckte seltsam,fast so als sei sie krank.

Schon oft hatte sie diesen Traum gehabt,doch je öfter sie ihn träumte,desto realer erschien er ihr jedes Mal.

Wieso nur,wieso nur träumte sie immer diesen Traum?

Sie konnte es sich selbst nicht erklären.



Es schien ewig,bis der Kaffee durchgelaufen war.

Die Schranktür öffnend,späte sie hinein und suchte mit den Augen ihre Lieblingstasse,welche schnell gefunden war.

Fast etwas motorisch erschienen ihre Bewegungen,als sei sich noch halb in Trance,obgleich sie wach war.

Ihre Tasse füllend,dachte sie nach,kam jedoch wie so oft auf keine Antworten...

Also führte ihr weg letzten Endes wieder ins Bett und die Hoffnung darauf,das sie bis zum Morgen Traumlos und unbeschwert schlafen konnte ging auf.



Die Sonnenstrahlen fielen karg und nur spärlich durch die dicken Vorhänge,die vor das große Panoramafenster gezogen worden waren.

Die Vögel kündigten lautstark den Tag an und schon klopfte es an ihre Zimmertür.

"Fräulein,Fräulein,sie müssen aufstehen,es ist bereits 6.30h.",erklang es durch die Eben-hölzerne Tür.

Manchmal hätte sie gerne einen Knopf,wie an einem Lautsprecher,mit dem man alles einfach so stumm stellen konnte.

Noch müde und etwas zerknirscht setzte sie sich auf,streckte sich und seufzte auf das erneute Klopfen.

Noch ehe die Stimme sie wieder zum Aufwachen und Aufstehen bewegen wollte antwortete sie.

"Danke,ich bin wach und komme gleich."



Mit einem Schwung schlug sie die Decke auf und ging ins Badezimmer,um sich erst einmal die Zähne zu putzen und anschließend in die Küche zu gehen,wo man sie schon erwartete.

Ihre Mutter war in aller früh mal wieder in Hektik und hatte keinen Blick für sie.

Ein groß gewachsener Mann mittleren Alters ca. 1.86 groß,mit einem Schnurrbart,dunklen Haaren saß am Küchentisch und las die Tageszeitung,auch er nahm seine Tochter kaum wahr...



"Guten Morgen Fräulein",entgegnete ihr eine aufgeschlossen wirkende Frau,welche langes,schönes,dunkles Haar hatte und mit dem Kaffee heran eilte.
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Sie selbst musste feststellen,das ihr Schulbrot bereits gemacht war und sich ihr Frühstück an dem gewohnten Platz befand.

Es schien perfekt,aber so war sie,eine großartige Küchenhilfe.

An sich war sie ihr mehr eine Mutter als ihre leibliche es je war,denn sie hörte dem Fräulein zu,machte ihr Frühstück,half ihr wo es ging und kümmerte sich rührend um sie.

Manchmal war dem Fräulein diese Fürsorge einfach zu viel und es nervte sie,hinzu kam diese Gleichgültigkeit ihrer Eltern.

Tag für Tag.



Ihr Vater war ein angesehener Mann,mit viel Geschäftssinn und einem Händchen fürs Geld.

Geld war schon immer ein Thema gewesen,doch nicht für sie.

Manchmal wünschte sie sich sogar,das sie von ärmerer Gesellschaft wären und das sie somit das wesentliche im Leben kennen würden und man diese Dinge zu schätzen wüsste.



Mit einem Blick auf die Uhr,schloss Robert Cornwall die Zeitung und gab seiner Frau Marian einen Kuss auf die Wange und verließ ohne ein Wort die Küche.

Wie jeden Morgen führte sein Weg in die Bank,die er besaß.

Sie seufzte und war es gewohnt,das sie in der Beachtung eher leer ausging.



Stumm hatte sie gefrühstückt und sich in ihren Gedanken glatt etwas zu sehr Zeit verloren.

"Miss Lilian,sie müssen sich etwas beeilen,sonst kommen sie zu spät...",erklang die sanfte Stimme von Giselle.

Nun fiel auch ihr Blick auf die Uhr und mit einem Schreck sprang sie auf und zog sich an,holte ihre Tasche aus ihrem Zimmer,ehe sie das Haus verließ.

Eine große dunkle Limousine wartete bereits vor der Tür auf sie,doch lief sie an dieser vorbei und die Auffahrt des Anwesens hinunter.

"Heute nicht",dachte sie sich und wollte ihren ersten Schultag einmal ganz anders starten.

Giselles Mund hatte weit offen gestanden,als sie das Fräulein hatte aus dem Haus laufen sehen.

Bis zur Tür war sie gefolgt und wollte noch etwas hinterher rufen,schmunzelte jedoch nur und drehte schließlich um,um die Tür wieder zu schließen,als Lili bereits durch das große Tor über die Straße gelaufen war.
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Oft war sie schon mit ihrem Chauffeur,Aufpasser und gutem Freund Jonathan durch die Stadt gefahren und seit einigen Tagen hatte sie sich schon den Weg zur Schule gut eingeprägt.

Jonathan folgte ihr auf dem Absatz,als er sah, dass sich sein Schützling mit einem Alleingang davon gemacht hatte.

Sie hatte dies befürchtet und hatte natürlich vorgesorgt.

Mit einer Bewegung ließ sie ihr Skateboard auf die Erde gleiten und sprang herauf,um den Rest des Schulwegs auf diesem zurück zu legen.

Jonathan hielt inne und staunte nicht schlecht,ließ mit einem Ruf durchs Funknetz jedoch die Limousine anfahren und stieg ein,um dem blonden Mädchen zu folgen.



Die Sonne schien,es war ein toller Tag und sie freute sich so gut davon gekommen zu sein.

Ihre Bewegungen mit dem Skateboard waren schnell und man merkte,dass sie keine Anfängerin war.

Sich in die nächste Kurve legend,fuhr sie in einem enormen Tempo den nächsten Berg hinunter und bremste vor einem großen Gebäude stark ab,um zum Halten zu kommen.

Ihr Fuß stieg auf das Ende ihres Boards,um es mit der Hand aufzunehmen.

Einige der Schüler schauten zu ihr herüber,vertieften sich dann jedoch wieder in Gespräche oder setzen unbeschwert ihren Weg in das Schulgebäude fort.

Vor dem großen Tor stehend, atmete sie nochmal tief durch und betrat schließlich den Schulhof.

Schon fast hatte sie das Gebäude erreicht,als es sie plötzlich wie ein Blitz traf und zum stehen bleiben bewegte.

In ihrer Eile hatte sie ganz vergessen zu fragen,wo sie eigentlich hin musste.

Alles was ihr im Gedächtnis geblieben war,war dass Giselle ihr gesagt hatte, dass sie der Klasse 9C angehörte.

Doch wo befand sich Klasse 9C?

Ihr Blick wanderte und sie sah das Schulhaus hinauf.



Schüler und Schülerinnen gingen an ihr vorbei und betraten das Gebäude und ignorierten sie größten Teils.

Im Normalfall hätte sie nach dem Weg fragen können,doch wollte sie nicht zu wohlhabend und hochnäsig wirken oder sonstiges,auch wenn sie dies gar nicht war!

Manchmal machte sich Lilian zu viele Gedanken,auch was ihre Person anging,so ließ sie es bleiben und überlegte.
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Unbemerkt dessen,dass sie beobachtet wurde und man sie sogar angesprochen hatte.



"Lass es doch David,sie hört dir sowieso nicht zu.",gab eine etwas verhöhnende Stimme hinzu.

Er sah seinen Kumpel mit mahnendem Blick an und schüttelte den Kopf.

Es endlich realisierend,sah sie zu den Jungs herüber.

"Hallo,bist du neu hier?!",fragte sie der Junge,der sie schon mehrfach angesprochen hatte.

Sie sah ihn wieder erneut an,als ob sie ihn gar nicht gehört hatte.

"Na die Gesprächigste bist du ja wohl nicht.",meinte er und fasste sich grinsend an den Hinterkopf.

Schon fast süß wirkte er,als sie endlich zur Besinnung kam.

"Oh,entschuldige.Ich bin nur etwas verwirrt,ich muss in die 9C...",entgegnete sie.

Der Blick des Jungen wirkte nun etwas weniger verlegen und er schien aus irgend einem Grund etwas erfreut über ihre Aussage.

"Ich bin Daniel und das sind meine Kumpel Matt und Joel.

Wir gehen auch in die 9C,wenn du willst können wir zusammen rein gehen.",bot er sich helfend an.

Sie war froh,diese Nachricht zu hören und nicht lange nach dem Weg fragen zu müssen,manchmal konnte sie nämlich recht schusselig und vergesslich sein und hätte sich auf dem Weg in die Klasse am Ende sicher noch zwei Mal verlaufen.

"Also gut.Ich bin ehm,Lili...einfach nur Lili.",log sie etwas,da sie nicht wollte,dass man ihren Namen mit der Familie Cornwall identifizierte.

An dieser Schule wollte sie ein ganz normales Mädchen sein,keine verwöhnte Göre,die als hochnäsig angesehen wird oder als jemand die alles bekommt was sie will,nur weil sie die nötigen Mittel dazu hatte.



Die schwarze Limousine kam ebenfalls an der Schule an,was einigen bummelnden Schülern nicht entging und diese staunend tuschelten.

Auch Lilian fiel es nun auf.

"Dann lasst uns rein gehen...",drängelte sie und betrat das Schulhaus,in der Hoffnung,dass die Jungs ihr auf dem Absatz hin folgen würden.

Dies taten sie dann auch und so gingen sie alle Richtung Klassenzimmer,wo sich bereits die meisten der Schüler und Schülerinnen eingefunden hatten.
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Auch die Jungs betraten die Klasse und fanden schnell zu ihren Plätzen,als auch schon die Schulglocke ertönte.

Da war sie also...in ihrer neuen Schule,in ihrem neuen Klassenzimmer,an einem neuen Tag...mit neuen Mitschülern und Lehrern und vor allem,einer neuen Identität!

Wer weiß,was ihr hier bevor stehen würde...



________________________________________________________________________________



Lilian Cornwall ist ein Mädchen aus reichem Hause,das gerne einfach nur ganz normal wäre.

Ihrem Vater gehört eine eigene Bank,ihre Mutter ist Modedesignerin und hat eine eigene Mode-Kette.

Nach ihren Eltern soll Lilian einmal ein Model werden,doch dies will sie gar nicht.



Sie kommt auf eine neue Schule,eine Schule ihrer Wahl,eine normal Bürgerliche Schule,in der sie eine andere Identität annimmt,um nicht aufzufallen und ihr Leben als ganz normales Leben zu leben.

Ihren Schein zu bewahren ist oftmals nicht leicht und so spinnen sich die Fäden aus Lügen langsam zu einem Netz zusammen...

Nachts Träumt Lilian immer wieder einen Albtraum und kommt irgendwann dem Geheimnis dessen auf die Spur.



An sich tut sie alles,um die Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Eltern zu erlangen.

Was für ein Geheimnis,ihres Albtraumes wird sie aufdecken?

Wird sie den Wunsch auf liebevolle Eltern erfüllt bekommen?

Was wird ihr in ihrer Schule passieren und was wird aus ihren Lügen?

Welch Erfahrungen wird sie machen und was wird ihr bevor stehen?

...
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Kommentare zur Story:

  Sie wird es nicht leicht haben, in dem alter wird man nur danach beurteilt welchen Status man hat und nicht welchem Chrakater man, ist man zu arm wird man fertig gemacht ist man zu reich auch. Der Anfang der geschichte ist gut bin mal gespannt ob sie es lange geheim halten kann ;)  
   pencil  -  08.05.11 06:22

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  Eine wohlhabende Tochter aus gutem Hause kommt in eine neue Schule. Bin gespannt was sie dort erleben wird.  
   Petra  -  11.04.11 21:56

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Kommentar von "Sabine Müller" zu "Die Lebenswippe"

Hallo, sehr schöne, wahre Gedankengänge! 5 Punkte von mir. lg Sabine

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