Winzigkleines Frühlingsabenteuer. (Geschichte)   74

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten · Frühling/Ostern

Von:    Else08      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. März 2011
Bei Webstories eingestellt: 23. März 2011
Anzahl gesehen: 2379
Seiten: 2

Nun habe ich nachträglich ein Foto reingestellt. Ein Jahr ist seitdem vergangen und ich musste mich entscheiden, denn ich bekam leider nicht beide aufs Bild. Die Kornelkirsche hatte das Nachsehen.





Mir fröstelt. Und das im Frühling, ärgere ich mich. Sowas kann doch gar nicht sein. Ich will es endlich schön warm haben. Naja, die Sonne scheint zwar, aber im Grunde, weiß man nicht so recht, was man da eigentlich anziehen soll.

Ich laufe gerade durch eine Straße, die von vielen Einzel – und Reihenhäusern gesäumt ist. So viele Gärten, denke ich, da müssten doch irgendwo Büsche mit Knospen vorhanden sein.

Ich will nämlich später hier fotografieren. Ich suche nur nach Motiven. Meine Augen huschen über die Straße.

Dort, auf der gegenüberliegenden Seite entdecke ich wieder meinen Lieblingsbusch. Inzwischen weiß ich auch wie der heißt: Nämlich, Kornelkirsche. Das hat mir neulich Jochen über WebStories verraten.

Ja, der Busch steht jetzt in voller Blüte. Lauter gelbe „Puschelchen“ winken mir zu. Er ähnelt von weitem sehr der Fosythie, die auch – wie ich gerade sehen kann- so langsam aus den „Pantinen“ kommt.

Zum Fotografieren sind mir die Knospen zu klein. Und nun komme ich endlich zu meinem Lieblingsgrundstück mit dem kleinen Tümpel im Vordergarten.

Ich halte an, spähe über den Zaun. Nein, noch sind keine der niedlichen Grasfrösche darin zu sehen. Aber ein anderes Tier kommt gerade auf mich zugesteuert und zwar von der Seite und vom Bürgersteig her. Der Hund hält dicht vor mir an. Er scheint eine Promenadenmischung aus Spitz und Terrier zu sein. Sein Herrchen ist ebenso erstaunt wie ich. „Komm` her Kuno!“

Kuno scheint heute schwerhörig zu sein- liegt es am Vogelgezwitscher, das er von allen Seiten hört? Er sieht irgendwie tatendurstig aus.

He, er will wohl nicht gerade, gegen den Pfeiler des Gartenzauns pinkeln? Auch nicht nach frühen Grasfröschen suchen?

Er hebt den Kopf und beäugt mich argwöhnisch. Ist er etwa der Besitzer dieses Gartens, vor dem ich gerade so frech stehe? Nein, Quatsch, anders sollte die Frage sein. Ist sein Herrchen etwa der Besitzer, welcher....?

„Ich ...ich wollte nicht einbrechen !“, sage ich deshalb vorsichtshalber.
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War es zu leise? Hatte man es nicht gehört?

Es lässt sich nicht viel aus dem Hundegesicht lesen und erst Recht nicht aus Herrchens. Immerhin wedelt der Hund mit dem Schwanz, als er mich beschnuppert.

„Ach, Kuno, lass die Dame doch endlich in Ruhe“, sagt der junge Mann und packt ihn beim Halsband und zerrt ihn von mir fort.

„Schönen Tag noch!“, wünsche ich dem netten Herrchen, weil ich irgendwie erleichtert bin, dass er anscheinend nicht der Hausbesitzer ist.„Ist doch herrliches Frühlingswetter, nicht wahr?“, rufe ich ihm hinterher.

Er nickt und seine Augen leuchten zustimmend und in diesem Moment lässt er leider Kuno los. Kuno hat eine freche Amsel auf der Straße entdeckt und die muss er natürlich gleich jagen. Das Hundchen sieht nicht den Mercedes, der direkt auf ihn zufährt. Ich schließe die Augen, brülle aber ein lautes: „Neiiiin!“ Der Fahrer konnte gerade noch rechtzeitig bremsen.

Der junge Mann bedankt sich bei dem geistesgegenwärtigen Fahrer und ich bin ebenfalls glücklich, dass nochmal alles gut gegangen ist. Wäre doch kein schöner Frühlingsanfang gewesen.

„Jetzt nehme ich Kuno aber an die Leine!“, meint das Herrchen. Der Hund mault, aber ich nicke erleichtert und halte mir noch immer das Herz.

Als ich ein paar Straßen weiter bin, sehe ich eine Katze. Ein Tiger. Sie döst und zwar mitten auf der Straße. Ist das aber heute ein Pechtag. Wenn nun wieder ein Auto kommt. Ich gebe mir einen Ruck, gehe zu ihr, will sie hochnehmen. Sie faucht ihre ganze Empörung heraus. Schließlich treibe ich sie einfach von dort fort. Sie klettert sehr behäbig und leicht verärgert über den Gartenzaun. Elegant läuft sie in den Garten und über ein Feld blauer Krokusse, dann verschwindet sie unter einer Kornelkirsche und leckt sich die Pfoten. „Welch ein malerisches Frühlingsbild!“, sage ich verzückt und füge ganz leise hinzu:„Verdammt, und ich habe heute nicht den Fotoapparat dabei.
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Punktestand der Geschichte:   74
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Kommentare zur Story:

  Vielen Dank Michael, ja, manchmal sind ganz kleine Abenteuer auch ziemlich aufregend. Jedenfalls war es das für mich und es freut mich, dass ich dich unterhalten konnte.  
   Else08  -  26.03.11 21:31

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  Eine sehr nette unterhaltsame Frühlingsgeschichte.
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  25.03.11 01:28

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  Danke ich Beiden.
Hallo Petra, es freut mich sehr, dass du alles bildhaft vor dir sehen konntest. So sollte es ja auch sein.
Hallo Jochen, das ist aber schön, dass ich dich zu einem Frühlingsspazierganz,*Schmunzel* Gang meintest du sicherlich, verführen konnte.  
   Else08  -  24.03.11 17:29

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  Mal etwas anderes als deine Gedichte. Hat sich locker und unterhaltsam gelesen. Verführt einen ebenfalls einen Frühlingsspazierganz zu machen.  
   Jochen  -  24.03.11 14:30

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  So ein Pech aber auch! :=) Süße kleine Frühlingsgeschichte. Habe, alles bildhaft vor mir gesehen.  
   Petra  -  23.03.11 14:48

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