Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 8. November 2010
Bei Webstories eingestellt: 8. November 2010
Anzahl gesehen: 2746
Seiten: 2

Dirk Reiner Schwarz ist sein Name, eigentlich ein ganz normaler und unauffälliger Name. Dass sein Name, genau genommen seine beiden Vornamen, ihm einmal jede Menge Ärger bereiten würden, hätte er nie gedacht. Und zwar wurde seine E-Mailadresse ihm zum Verhängnis.

Eine seriöse Emailadresse sollte nicht aus einem Pseudonym bestehen, sondern aus Vor- und Nachnamen, z.B. vorname.nachname@domaine.de. dirkreiner.schwarz@gmx.de hätte sich in seinem Fall gut angeboten, was ihm aber zu lang war. Seinen zweiten Vornamen wollte er aber auch nicht außer Acht lassen, da er sehr großen Wert darauf legte, daher kam etwa dirk.schwarz@gmx.de auch nicht in Frage. Schließlich entschied er, nur die Initialen seiner Vornamen und seinen Nachnamen zu verwenden und wählte dr.schwarz@gmx.de. Auf dem ersten Blick war daran nichts Unseriöses festzustellen, zumal Dirk Reiner Schwarz auch ebenso wenig unseriöse Gedanken hatte und für seine Seriosität und Loyalität in seiner näheren Umgebung bekannt war.

Nach einigen Wochen erhielt er Rückantwort auf eine Bewerbung, er möge bitte noch sein Promotionszeugnis nachreichen, da das in seinen Unterlagen fehle. Er wunderte sich, da er doch gar nicht promoviert hatte. Offensichtlich handelte es sich um eine Verwechslung mit einem anderen Bewerber, wieder mal ein Zeichen wie schlampig die Arbeitgeber doch mit Bewerbungen umgehen. Er schrieb darauf hin eine Rückmail und wies höflich auf den Irrtum hin. Einen Tag später erfolgte die Reaktion des Personalchefs, dass er sich nie wieder bewerben solle und ihn außerdem wegen Titelmissbrauchs anzeigen wolle. Eine Woche später bekam Dirk Reiner tatsächlich Post von der Staatsanwaltschaft.

Titelmissbrauch liegt vor, wenn jemand z.B. einen Doktor- oder Professorentitel führt ohne diesen je erworben zu haben. Zwar hatte Dirk Rainer Schwarz nie in seinen Bewerbungsunterlagen behauptet einen solchen Titel zu besitzen, aber seine Emailadresse enthielt einen Doktortitel, was ihm die Staatsanwaltschaft zur Last legte. Dass das Kürzel dr in seiner Emailadresse keine Abkürzung für Doktor sein sollten, sondern es sich dabei nur um die Initialien seiner Vornamen Dirk und Reiner handelte, interessierte niemanden. Das sei nicht offensichtlich genug.

So wurde er vom Landgericht zu einer Strafe von 100.000 Euro verurteilt, ist nun hoch verschuldet, arbeitslos und die Aussichten auf einen neuen Job sind schlecht, da er vorbestraft ist.
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teilt, ist nun hoch verschuldet, arbeitslos und die Aussichten auf einen neuen Job sind schlecht, da er vorbestraft ist.
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Kommentare zur Story:

  100.000 Euro, ist das nicht ein bisschen viel?  
   Korbinian Schreiberling  -  14.11.10 11:52

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hihi, ein Glück, dass das nicht wirklich passieren kann.  
   Petra  -  11.11.10 14:00

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Sabine Müller" zu "verkaufte Seele"

Hallo, sehr berührend. Gefällt mir gut, auch wenn es sehr traurig ist. Gruß Sabine

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Kommentar von "axel" zu "Herzflattern"

Wie zärtlich, sehr gelungen.

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