Nachdenkliches · Poetisches

Von:    Teilzeitmensch      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2010
Bei Webstories eingestellt: 22. Oktober 2010
Anzahl gesehen: 2235
Seiten: < 1

Der Knabe im Moor

doch schlief,

vor Tagen

von Zuhaus´ fortlief.



Wer war er schon

unterm Sternenzelt,

was war die Zeit

zum Schmerz der Welt.



Er wollte laufen

soweit sie trugen,

sich ertränken,

den Schmerz versenken.



Er hasste sie,

sein eignes Antlitz

und all der Menschen,

ihr blankes Tafelspitz.



So schlief er da

im Moor

und kannte

all der bösen Geschichten Chor.



Jahr ein Jahr aus,

wo war er nur,

wo ist der Sinn

dessen Sohn ich bin?



Gott

du fauler Lumpensack,

du und dein

Schwindlerpack.



Er hasste tief

und hasste schwer

und Tränen

zogen sein Leid umher.



Bin ich so wie ihr?

Wohnt in mir

auch dies

teuflisch Tier?



Geschichte, Gene,

Ahnentafel,

Blei und Stolz

und Bibelschwafel.



So lag er da

der Jung im Moor

und war sich fremd

und einsam fror.



Doch als er wachte,

im Mondenschein

sah er hinab

sah in seine Hände rein.



Dort sah er sich

und sah sein Herz.

Und die Wahrheit

verlor den Schmerz.



Was war,

das war geschehen,

um nun zu geben

sein eigenes Streben.



So wurde der Knabe groß

und auf dem weiten Meer

sein eigenes Floss.
Punktestand der Geschichte:   31
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

  Erinnert mich vage an "Also sprach Zarathustra" in dem Sinne, dass ein Protagonist sich selbst über sein Jammertal erhebt und es, vielleicht nicht verlassen, aber zumindest aus eigener Kraft durchfahren kann.
Der Inhalt hat, wie Jochen bereits schrieb, ein episches Moment(unabhängig von meiner Deutung, mit der ich ja durchaus daneben liegen kann).
Was mir allerdings gar nicht zusagt, ist die Form, bzw. Rhytmik des Gedichts. Er ist bis auf ein paar Ausnahmen(z.B. Strophe 10) sehr krumm. Ich meine damit, dass die Silbenzahl und damit die Betonung in nahezu jeder Strophe variieren und zudem auch innerhalb derselben irgendwie "sperrig" anmuten. vgl: "Er hasste tief / und hasste schwer / und Tränen zogen / [SEIN] Leid umher". Vielleicht ist es ja auch von dir gewollt, und ich bin mir sicher, dass du beim Lesen deines Werkes eine Art Melodie oder Wortfluss im Kopf hast. Nur zeigt sie sich nicht in dem rein egschriebenen Text.
Beste Grüße  
   Benjamin Spirthahrm  -  26.10.10 19:19

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Das ist ja ein richtige kleine Story, die du da erzählst und sie klingt sehr zuversichtlich. Gut gemacht.  
   Jochen  -  23.10.10 22:05

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "ISA" zu "Das Hörspiel"

Hübsche kleine Geschichte, flüssig zu lesen und mit einer schönen Pointe. Es stimmt wirklich, dass die meisten Kinder an diese Dinge ganz unverkrampft herangehen und noch nicht getriebe ...

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Dieter Halle" zu "X Ray der nukleare Wahnsinn"

Wie immer höchst interessant.

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Redaktion", erstellte den neuen Thread: ???

Hallo ihr lieben WebStorier Wie immer wandert die Frühlingsrubrik in die Versenkung und stattdessen erscheint die tolle Sommerrubrik. Wir staunen immer wieder was den Autoren so alles zu diesen vi ...

Zum Beitrag