Ein schmaler Grad Kapitel 22-24 (Historisch)   356

Romane/Serien · Romantisches

Von:    Lilly      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 13. September 2010
Bei Webstories eingestellt: 13. September 2010
Anzahl gesehen: 2880
Seiten: 27

Diese Story ist Teil einer Reihe.

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   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Kapitel 22



„Zweifel sind Verräter,

sie rauben uns, was wir gewinnen können,

wenn wir nur einen Versuch wagen.“

William Shakespeare



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Nur schwerfällig öffnete sie wieder ihre Lider und blickte nach unten. Man hatte schon einige der toten Männer aus der Burg geschafft, doch durch den vollen Mond sah man noch immer das Blut auf der unschuldigen Erde. Es schimmerte schwarz, wie das schlimmste Übel der Hölle. Da entdeckte sie auf einmal Wilbert, wie er gerade einem seiner Männer eine Anweisung gab.

„Wilbert MacKneele“, rief sie mit hörbarer Erleichterung seinen Namen laut aus und er wandte sich der Stimme zu. Ein unbeschreibliches entspanntes Lächeln zeichnete sich auf seinem sonst so hart wirkenden Gesicht ab und er breitete seine Arme aus. Ohne zu zögern rannte Lea die Stufen nach unten, über das geronnene Blut hinweg, direkt in seine Arme. Fest schmiegte sie sich an seine Brust und es war ihr egal ob man sie sah und Gerüchte aufkamen, denn er lebte noch. Wie hätte sie Tyra jemals wieder in die Augen blicken können, wenn nun auch noch er wegen ihr gestorben wäre?

Leise wimmernd begann sie endlich einmal zu weinen und ihr ganzer Körper zitterte unkontrolliert.

„Schsch … es ist vorbei, Lea und Ihr werdet sehen, bald ist alles wieder gut.“

Sie lies ihn nicht los, als sie mit dünner Stimme hastig fragte:“ Isabella, Tyra … das Kind?“

„Es geht ihnen allen sehr gut, Tyra macht sich nur Sorgen um Euch … Oh, wir haben ein Mädchen, Lea, ein wunderschönes schrumpeliges kleines Mädchen.“

Über seine Aussage musste sie unweigerlich kichern, auch wenn es seltsam klang mit ihrer verweinten Stimme. Langsam löste er sich aus ihrer Umarmung, hielt sie aber an ihren Ellenbogen fest und begutachtete ihr geschundenes Gesicht ausgiebig.

„Schmerzt es sehr?“

Wollte er besorgt wissen, doch Lea zuckte nur mit ihren Schultern und meinte:“ Nein, nicht sonderlich.“

Kopfschüttelnd nahm er mal wieder ihre Kraft zur Kenntnis und drückte sie wieder an sich. Er war so erleichtert, seine Frau hätte ihn umgebracht, hätte er sie nicht retten können, das wusste er.
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MacNamara stand in der Tür, die in die Burg führte und lehnte sich schwerfällig gegen das alte Holz. Eifersucht kochte in seinen Adern. Er wollte, dass sie ihn so umarmte, an seiner Brust weinte. Er wollte ihr Trost schenken, es war seine Aufgabe. Doch schnell kam er zu der schmerzenden Erkenntnis, dass er es nicht verdiente, sie so halten zu dürfen. Er verdiente es nicht, dass sie ihn liebte und ihm weiterhin vertraute. Er hatte alles zerstört! Alles was ihm etwas bedeutete ging irgendwann zu Grunde, das war schon immer so und würde wohl auch immer so bleiben. Hastig drehte er sich um und verschwand wieder in der dunklen Burg.

„Wilbert“, begann Lea sich endlich wieder etwas von ihm zu entfernen, damit sie ihn einmal kurz ansehen konnte, bevor sie scheu weiter sprach:“ Wilbert …“, wiederholte sie erneut und sah nicht seinen fragenden Blick, denn sie starrte nun auf ihre Hände die sie wrang.

„Ja?“,fragte er gedehnt um sie in ihrer Rede voran zu treiben, doch noch immer zögerte sie ein wenig.

„Ich wollte Euch fragen … naja, ob es vermessen von mir ist, wenn ich Euch darum bitte, mich mit meiner Schwester sofort nach England zurück zu bringen …? Meine Mutter geht wahrscheinlich gerade an ihren Sorgen zu Grunde … und dann ist da auch noch die Sache mit meinem …“, laut räusperte sie sich:“ Meinem Bruder.“

Sie sah noch immer auf ihre Hände, während er seine Stirn in tiefe Falten legte.

„Wenn Ihr dies wünscht, brechen wir gleich morgen früh auf, doch dachte ich, dass dies Seamas …“

„Ich danke Euch“, fiel sie ihm hastig ins Wort, um zu verhindern, dass er weitersprach, nahm seine rechte Hand in die ihre, drückte sie und wiederholte noch einmal:“ Danke.“

Dann verließ sie ihn.



Nachdem sie sich ausgiebig und unbeschreiblich gründlich gebadet hatte, jeden Zentimeter ihres Körpers mit einer harten Bürste geschruppt und ihre Wunden gereinigt hatte, und endlich wieder einmal etwas zu Essen zu sich nahm, wartete sie nur darauf, dass Sibylle endlich einschlief. Sie musste ihr hoch und heilig versprechen, dass sie morgen nach Hause kehrten, erst dann schloss sie ihre geschwollenen Lider. Sie hatte wirklich unbeschreibliches Glück gehabt. Ihre kleinen Zehen und Finger waren zwar noch immer etwas bläulich verfärbt, trotz der heißen Wasserbäder und es schien als würde sie eine Erkältung bekommen, doch würde sie nicht sterben und all ihre Körperteile behalten.
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Zärtlich küsste Lea ihre Stirn, wickelte sie noch in eine wärmende Decke und legte etwas Holz in den flackernden Kamin nach, bevor sie wieder nach unten ging. Sie war so unbeschreiblich müde, dass ihre Augen brannten und ihre Reaktionen so langsam waren, wie die einer alten Frau. Obwohl sie nun ein sauberes blaues Kleid trug, ihre Haare gewaschen hatte, die noch immer nicht ganz trocken waren, fühlte sie sich noch immer schmutzig. Schatten zeigten sich unter ihren Augen und es schien ihr, als hätte sie an Gewicht verloren. In der Vorhalle sah sie Kenneth, der gerade aus einem Zimmer trat. Betreten wirkend blieb er stehen und strich durch sein blondes Haar, während er wieder zu der Tür sah, die er gerade hinter sich geschlossen hatte.

„Kenneth, wo finde ich ihn?“,fragte sie leise von den Stufen herab und machte ihn somit auf sich aufmerksam. Ein Lächeln huschte über seinen Mund und er wartete bis sie bei ihm stand. Kurz schweifte sein mitleidiger Blick über ihre Verletzungen, bevor er ihr antwortete:“ Er ist dort drin, Lea, aber ich weiß nicht ob dies ein recht guter Zeitpunkt ist.“

Traurig senkte sie ihr Gesicht und meinte unglücklich klingend:“ Für das was ich ihm sagen will, gibt es keinen guten Zeitpunkt.“

Gerührt sah er ihr nach wie sie zur Tür schritt, kurz inne hielt, tief noch einmal durchatmete und dann ohne anzuklopfen eintrat.

Ein Feuer prasselte wohltuend im Kamin und sie sah seine große schattige Gestalt, die in einem Sessel saß. Das Zimmer war dunkel, nur die Flammen tauchten alles in ein schummriges Licht.

„Was willst du noch, Kenneth? Ich denke für heute ist es wahrlich genug!“

Als er keine Antwort bekam oder hörte, dass er wieder alleine gelassen wurde, blickte er um die Lehne herum und erkannte sofort Lea. Sie stand still da, gegen die verschlossene Tür gelehnt und blickte auf den Boden vor ihren Füßen.

Langsam, fast in Zeitlupe, erhob er sich und drehte sich ihr ganz zu. Sein breiter Körper versperrte beinahe die ganze Sicht auf den Kamin und die Flammen dahinter verhinderten, dass Lea sein Gesicht sehen konnte.
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Mühevoll löste sie sich von der Tür und trat zwei Schritte auf ihn zu. Er rührte sich noch immer nicht, sie hörte nur seinen leisen und gleichmäßigen Atem.

„Seamas.“

Sie sagte endlich wieder seinen Namen und das brachte sein Herz in Aufruhr. Doch so wenig sie von ihm erkennen konnte, umso mehr sah er sie. Er sah sofort ihr trauriges Gesicht, ihre gebeugte Körperhaltung und er konnte selbst in dem spärlichen Licht erkennen, dass Tränen in ihren Augen standen.

Wie sollte sie nur beginnen? Hatte er sie doch verletzt, warum fiel es ihr so schwer einfache Worte mit ihm zu sprechen, die ihn vielleicht verletzen könnten?

Es war ihr, als würde sie ihn verlassen müssen. Es war, als würde erst jetzt ihr gesprungenes Herz tatsächlich zersplittern und dass man es ihr in diesem Augenblick aus der Brust riss. Doch sie musste fortgehen, sie glaubte nicht, dass sie je vergessen könnte, was sie in dieser Nacht gesehen hatte. Obwohl sie ihm glauben wollte … oh ja das wollte sie so sehr. Und sie wünschte sich, sie könnte sich einreden, dass Cait seine Angst um sie schamlos ausgenutzt hatte, seine Männlichkeit mit ihrer Weiblichkeit einfach nur provozierte ...

Doch gehörten zu diesem Szenario immer zwei … brach es wieder schmerzhaft in ihre Gedanken und vergewaltigt sah er auf keinem Fall aus.

Tief holte sie Atem und blickte schließlich auf, in sein verdunkeltes, von tiefen Schatten umhülltes Gesicht, bevor sie ihm endlich schwerfällig sagte:“ Ich kehre morgen nach Hause. Wilbert bringt mich heim.“

„Nein.“

Es war ein verzweifelter Ausruf, ein Flehen und er trat einen Schritt auf sie zu, doch Lea trat sofort wieder etwas von ihm fort. Nur die Distanz, dachte sie, könnte sie vor ihm beschützen, obwohl ein Herz doch nur einmal brechen konnte. Oder etwa nicht?

Abwehrend hob sie ihre Hände und erklärte ihm mit leiser und etwas bebender Stimme:“ Ich wollte das hier nicht. Ich wollte einfach nicht, dass so etwas geschieht, dass alles so schwer werden würde und es so endet.“

„Lea … bitte“, seine Stimme war ein beklagenswertes Flüstern:“ Verlass mich nicht, nicht noch einmal.“

Schnell löste sie sich von seinem abgedunkelten Gesicht und suchte fast schon panisch einen Punkt den sie anstarren konnte, während sie ihm weiter erklärte:“ Ich kann nicht hier bleiben, ich kann nicht vergessen …“, hastig unterbrach sie sich selbst und versuchte krampfhaft ihrer Stimme mehr Härte zu verleihen und mit ihrem letzten Mut blickte sie wieder auf in seine Augen:“ Ich kehre heim, Seamas und du kannst mich nicht aufhalten oder davon abbringen, egal was du sagst.
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Ich … ich habe meine Entscheidung getroffen und es ist das Beste … für alle!“

Sie wandte sich der Tür wieder zu, doch seine unbeschreiblich herzbewegende Stimme hielt sie noch einmal zurück:“ Es tut mir unsagbar leid, Lea.“

Unsicher sah sie über ihre Schulter, während ihre Hand den Türgriff fest umklammerte. Es schien, als wäre dieses kleine Stück Metall etwas, das sie vom fallen bewahren konnte.

„Es tut mir so unbeschreiblich leid, dass ich dir so weh getan habe und ich weiß, dass dies mit nichts zu entschuldigen ist. Es tut mir so unendlich leid, dass ich dich nicht beschützen konnte, so wie ich es dir versprach ... so wie ich es wollte. Ich habe … habe dein Vertrauen verraten und das alles kann ich selbst mir nicht einmal verzeihen, wie kann ich dann nur so selbstsüchtig sein und es von dir verlangen?“

Lea schluckte schwer und ihre Stirn ruhte am duftenden Holz der Tür. Sie schloss ihre Lider an deren Wimpern Tränen hingen, wie eine schwere Last hielte sie sich daran fest. Ihre Schultern bebten, ihr Herz pochte so unbeschreiblich laut, dass sie glaubte, er müsse es schlagen hören, die ganze Welt müsste dieses Klopfen vernehmen. Es war ein verzweifeltes flehendes Hämmern, ein bitten um Liebe.

„Du hast mich gerettet“, begann sie zögerlich:“ Und das ist alles was zählt! Denn dieses, unbeschreiblich wichtige Versprechen hast du eingehalten“, was war ihre Stimme nur so erbärmlich dünn:“ Du hast Sibylle gerettet, das ist mehr als ich mir erträumte, mehr als ich erwarten konnte. Geh bitte nicht so hart mit dir ins Gericht, denn wir leben, es ist ausgestanden und diese Taten haben mehr Gewicht, als ein unwichtiges … gebrochenes Herz.“

Hastig riss sie die Tür auf und rannte davon. Kraftlos sackte er zurück in seinen Sessel und starrte wieder in die Flammen.

Er hatte sie unwiderruflich verloren und der Grund warum dies geschah, verbat es ihm um sie zu kämpfen.
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„Nimm mich mit … bitte.“

Leonor erschien unterhalb der Treppe, klammert sich an das hölzerne und edel Geschwungene Geländer und sah flehend zu Lea hinauf, die gerade nach oben stürmen wollte. Abrupt blieb sie stehen und sah zu ihr herab. Sie war wirklich eine wunderschöne Frau. Selbst unter dem ganzen Schmutz war sie recht hübsch gewesen, doch jetzt schimmerte ihr Haar wie goldene Seide, ihre weiße Haut war eben und samtig und diese Augen, groß und rund, bestückt mit einem seltenen Blau.

„Was?“

Sie glaubte sich verhört zu haben und kam ihr wieder etwas entgegen.

„Nimm mich mit dir … ich kann hier nicht bleiben, so allein, mit all diesen Erinnerungen.“

„Aber Leonor, ich Reise nach England und dieses Land ist deinem Volk nicht gerade wohlgesonnen, das weißt du doch.“

Ohne Lea ansehen zu können nickte sie und legte weinend ihre Stirn auf ihre Hände, die noch immer das Geländer umklammert hielten.

„Ich weiß …“, ihre Stimme klang herzzerreisend:“ Doch kann es nicht schlimmer sein, als hier mit einem alten Mann verheiratet zu werden und es wird ein alter Laird sein, denn es geht um sehr viel Land.“

Zärtlich streichelte sie über ihr weiches glattes Haar und fragte besorgt:“ Aber was geschieht denn dann mit deinem Land?“

Schniefend blickte sie auf und zuckte mit ihren dünnen Schultern.

„Es ist mir gleich, es brachte uns kein Glück, ich will es nicht.“

Fast könnte man meinen, ein kleines Kind stünde vor ihr, so trotzig gab sie diese Worte wieder, doch Lea verstand sie.

„Bist du dir sicher? Ich kann dir nicht versprechen, dass es dir dort gefallen wird.“

Auf einmal ließ sie das Geländer los und umfing blitzschnell Leas kalte Hände.

„Ich weiß, dass wir uns kaum kennen, doch wie wir uns kennenlernten, ist etwas, das uns keiner nehmen kann. Ich kann das nicht allein vergessen.“

Jetzt klang sie wie eine erwachsene Frau, die offen über ihre Gefühle sprechen konnte. Lea durchforschte ihr überaus zartes Gesicht und suchte nach Selbstzweifel, doch fand sie nur eine tiefe Überzeugung und meinte somit:“ In Ordnung, du kannst mit mir kommen.
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Doch sollst du eines wissen, wenn du irgendwann einmal wieder nach Hause möchtest, werde ich es dir nicht für übel nehmen, denn ich kenne das Gefühl von Heimweh.“

Eine sichtbare unbeschreibliche Erleichterung machte sich in Leonors ganzer Körperhaltung breit und sie meinte atemlos:“ Oh mein Gott, danke Lea, ich danke dir so sehr.“



Die Sonne erhob sich gerade aus ihrem Bett am Horizont, als Lea auf den Hof trat. Mit einer seltsamen Beklommenheit blickte sie sich um. Man hatte die Toten begraben, die Feuer gelöscht und wenn man nur ein wenig Fantasie besaß, konnte man glauben, dass es ein ganz normaler Tag sei und so wie die Sonne sich erhob, würde es sogar ein wunderschöner werden.

Sibylle trat hinter ihre Schwester und schob ihre kleine Hand in die ihre. Sie war in einen dicken, viel zu großen Mantel gehüllt, dessen Kapuze fast ihr ganzes Gesicht verdeckte.

Sie war so still, so erschreckend erwachsen geworden.

Lea blickte auf sie herab und wünschte sich, dass ihr Herz heilen würde, dass sie noch etwas Kind sein konnte.

Wilbert trat an sie heran und meinte:“ Wir können aufbrechen, wenn Ihr bereit seit?“

Lea nickte stumm und ihr Blick glitt immer wieder über das Anwesen.

Sie sah ihn einfach nicht, er war nicht hier, um ihr Lebewohl zu sagen und mit einem Mal fühlte sie sich wieder so unbeschreiblich müde. Sie wollte doch gar nicht an ihn denken, sie wollte neu beginnen, wieder leben. Doch wie war das möglich ohne ihn?

„Er ist nicht hier, Lea.“

Es war Kenneth der neben sie trat und anscheinend ihren suchenden Blick erkannte.

„Er ist noch vor Sonnenaufgang fortgeritten. Er sagte nicht wohin er wollte, auch nicht wann er zurück sein würde.“

Schweigend nickte Lea und kämpfte gegen eine liederliche Schwäche an, doch die Tränen drangen unerbittlich und konsequent in ihre Augen.

Was wurde sie nur so zerbrechlich, wenn es um diesen Mann ging.

„Er liebt Euch.“, sagte er auf einmal leise und suchte wieder ihre Augen, was Lea diesmal bereitwillig zuließ.

„Er hat mich unbeschreiblich verletzt.“, gab sie, fast schon verzweifelt klingend, zur Kenntnis und sie sah, dass Kenneth wissend nickte.
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„Ja ich weiß, und ich weiß auch, wie viel Ale an diesem Abend geflossen ist und ich kenne Cait“, er spuckte diesen Namen aus, als wäre er pures Gift.“ Und ich weiß auch, das dies keine Entschuldigung ist, Lea, aber Ihr hättet ihn sehen müssen, als er erfuhr, dass Ihr verschwunden seid. Und als wir dann endlich Eure Nachricht fanden, Euren kleinen Hinweis, fiel es ihm unbeschreiblich schwer, diesem Miststück nicht den Hals umzudrehen. Er drehte durch bei dem Gedanken, Euch eventuell verloren zu haben.“

Lea schwieg und blickte auf die Soldaten, die sich bereit machten aufzubrechen, um sie endlich nach Hause zu bringen. Da umpackte er auf einmal ihre Oberarme und drehte sie zu sich um. Mit zusammengezogenen Augenbrauen versuchte sie den Schmerz, den sein Griff auf ihrer Wunde verursachte, zu ignorieren.

Seine Augen blickten eindringlich in die ihren, als er ihr mit trauriger Stimme erklärte:“ Er liebt Euch über alles, Leathendra Bradley und das was Ihr alles aus ihm heraus geholt habt, ist das was verloren geglaubt schien, als sein Vater vor seinen Augen umgebracht wurde. Als Ihr auftauchtet, begann er wieder zu leben. Er sehnte sich endlich nach etwas, er hoffte und glaubte das alles in Euch gefunden zu haben. Bitte, nehmt es ihm nicht wieder weg.“

Einen Moment war Lea steif, doch dann besann sie sich wieder, riss sich aus seinem unnachgiebigen Griff und kämpfte gegen den Wunsch an, sich ihren Arm zu reiben, der nun wieder zu pochen begann. Einen Schritt trat sie zurück und erklärte ihm mit unterdrückter Wut und zitternder Stimme:“ Tut das nicht! Macht mir kein schlechtes Gewissen, Kenneth. Ich war bereit ihm all das zu geben, bei Gott … das war ich wirklich“, es klang so, als wurde ihr dies erst so richtig bewusst, jedoch sprach sie direkt weiter.“ Aber dann sah ich ihn mit ihr, nachdem er mir so viel versprach, sich so um meine Gunst bemüht hatte und Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welch einen Schmerz dieses Schauspiel in mir auslöste … Es ist nicht meine Schuld, nein, wirklich nicht. Er hat sich alles selbst genommen …“. Kurz zögerte sie, während sie wieder auf ihn zutrat und beklommen fragte:“ Und wer sagt mir, dass dies nie wieder geschehen wird? Ich bin nicht so offen und selbstbewusst von meinem Vater erzogen worden, um eines anderen Geliebte zu werden und schon gar nicht dessen betrogene Ehefrau …“, nun trat sie diesen einen Schritt wieder zurück, bevor sie zu Ende sprach, mit dünner, verletzter Stimme, die sich mit jedem Wort wieder der Wut zuwandte:“ Ich sehe mich nicht an seiner Seite, Kenneth … nicht mehr.
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Und glaubt ja nicht, dass es mir leicht fällt, wagt es erst gar nicht, das anzunehmen.“

Dann wandte sie sich ab und schritt die wenigen Stufen nach unten die in den Hof führten und wo man bereits auf sie wartete. Er sah ihr nach und schämte sich für seine offenen Worte, die sie offensichtlich sehr verletzten.

„Entschuldigt bitte.“

Erschrocken drehte er sich um und erkannte sofort Leonor MacBrownan wieder. Ihre unbeschreiblich blauen Augen ruhten auf seinem erschöpft wirkenden Gesicht. Ein warmes Lächeln durchzog ihren anmutig aussehenden Mund und als sie zu reden begann, erfasste ihn ein fremdartig warmer Schauer, der sich durch das innere seines Körpers grub.

„Ich werde diesen Ort hier verlassen und ich weiß nicht, ob ich jemals wieder hier her zurückkehren werde.“

Kenneth verstand nicht, warum sich auf ihre Worte hin, ein seltsamer Schleier über ihn legte und so nickte er etwas abwesend wirkend. Leonor ließ sich davon jedoch nicht beirren und sprach einfach weiter:“ Ich habe Laird MacKneele ins Vertrauen gezogen und er erklärte mir, dass es die Möglichkeit gäbe, diesen Grund und Boden an einen anderen zu überschreiben und so habe ich das getan.“

Erst jetzt sah er das Schreiben in ihrer Hand und erkannte das Siegel ihrer Familie. Fragend blickte er wieder auf in ihr engelsgleiches Gesicht, er verstand nicht. Da streckte sie ihm auf einmal das wertvolle Papier entgegen und als er zuerst darauf blickte und sie dann wieder argwöhnisch ansah, erklärte sie ihm mit einem sanften Lächeln in ihren Augen:“ Es ist nun das Eure, Laird Kenneth Scott.“

Sein Mund stand offen, er berührte das Schreiben noch immer nicht und brachte nur ein halblautes:“ Wie bitte“, hervor, was Leonor noch etwas mehr belustigte.

„Oh … ich dachte nicht, dass ein Krieger Eures Ranges und Rufes so leicht aus der Fassung zu bringen ist, verzeiht mir.“

Verwirrt fasste er sich an die Stirn und fragte:“ Mylady, ich verstehe nur nicht weshalb … warum ich? Ihr kennt mich nicht, wisst nichts über meinen Charakter und schon gar nicht, ob ich ein guter und gerechter Mensch bin.
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Was ist, wenn ich ein Tyrann bin, ehrlos?“

Sie trat etwas näher, nahm seine Hand von seiner Stirn und er fühlte ihre angenehme Wärme, die sie ausstrahlte. Ohne zu zögern legte sie das Schriftstück hinein, während sie ihm mit ernster Stimme antworte:“ Nun, zuerst weil ich glaube zu wissen, dass Ihr ein guter und gerechter Mensch seid. Dass Ihr die Fähigkeit besitzt alles wieder in Ordnung zu bringen, Kenneth Scott, und weil … weil Ihr mich gerettet habt.“

Da ließ sie ihn wieder los und er blickte schockiert auf das nach frischem Wachs duftende Papier, bevor er mit belegter Stimme meinte:“ Ich und hunderte andere Soldaten auch.“

„Nein“, hauchte sie ihm schüchtern entgegen:“ Ihr habt mir die Ketten abgenommen und mich hinauf getragen. Ich fühlte mich für einen kleinen Augenblick so sicher wie schon lange nicht mehr und nur allein damit habt Ihr mich gerettet.“

Da küsste sie sanft seine Wange, es war nur ein zarter Hauch ihrer Lippen, bevor sie an ihm vorüber ging. Sie roch nach einer weichen Seife und ihre Lippen brannten unglaublich heiß auf seiner kalten Haut.

Ihre weichen Lippen noch immer auf seiner unrasierten Wange spürend, sah er ihr nach und dann wieder auf die Urkunde in seinen Händen. Er, der nie etwas besaß außer seinen Namen, seinen Ruf und die Freundschaft von zehn tapferen Männern, war nun ein Laird. Er war schier fassungslos.

Leonor wurde in den Sattel geholfen und nachdem sie saß, rief sie ihm noch einmal zu:

„Kenneth“, er trat mit schnellen Schritten auf sie zu und sah ehrfürchtig zu ihr hinauf:“ Doch falls ich irgendwann einmal Heimweh bekommen sollte, werdet Ihr mir hoffentlich nicht den Einlass verwehren.“

„Es wird immer das Eure bleiben, Mylady.“

Erleichtert atmete sie aus und bedankte sich nickend, während er nach ihrer Hand griff und sie fest drückte.

Adair, Niall, Don, Gordy und sein kleiner Bruder Brian, Connor, Blain, Craig und Sean traten zusammen auf Leas Pferd zu. Sie wirkten so massig, dass die Stute etwas nervös zu tänzeln begann. Sibylle, die vor Lea im Sattel saß, klammerte sich an deren Arm, sie hatte Angst zu fallen, doch Lea beruhigte das Pferd schnell wieder.
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„Ihr werdet uns also verlassen?“

Fragte Niall sichtlich betrübt, sodass Lea nur nicken konnte.

„Werden wir Euch denn irgendwann einmal wiedersehen?“

Wollte nun Connor hoffnungsvoll wissen, doch Lea sagte leise:“ Nein, wahrscheinlich nicht.“

Alle blickte zu Boden und Brian sagte:“ Aber Ihr vergesst uns doch nicht.“

„Wie könnte ich euch jäh vergessen“, sagte Lea empört,“ Ihr habt mein Leben und das meiner Schwester gerettet und eures damit aufs Spiel gesetzt. Ich werde euch alle niemals vergessen, niemals.“

„Aye, und wir würden es jederzeit wieder tun, Lady Leathendra Bradley.“

Waren Gordys ernst gesprochene Worte, dass sie alle mit einem lauten:“AYE“, bestätigten. Sie bezeugten ihr, ihre Treue und sie war sich nicht sicher, ob sie diese überhaupt verdient hatte.

Am liebsten hätte sie jeden einzelnen von ihnen umarmt, doch es waren so schon alle Augen auf sie gerichtet und so beugte sie sich etwas herab und die Männer traten etwas näher heran, bevor sie ihnen zuflüsterte:“ Fühlt euch alle von mir gedrückt … Ich werde euch so sehr vermissen.“

„Danke für diese Herzlichkeit“, flüsterte Sean zurück und Adair meinte hochtrabend:“ Ihr seid jederzeit bei uns willkommen und wenn jemand versucht Euch auch nur ein Haar zu krümmen, oder Euch auch nur verbal verletzt, dann lasst es uns wissen und er wird sich wünschen niemals geboren worden zu sein.“

„Welch noble Geste, Adair, danke … und falls so etwas einmal eintreten wird, werde ich es euch alle wissen lassen. Danke sehr.“

„Wir brechen auf!“, rief Wilbert brüllend und so meinte Lea:“ Danke, für alles …“, sanft streichelte sie den Schopf ihrer Schwester, bevor sie weitersprach:“ Lebt wohl.“

Dann folgte sie den aufbrechenden Soldaten, Leonor trat neben sie und lächelte sie warm an. Leas Blick fiel auf Kenneth und sie schmunzelte ihn versöhnlich an. Seine Augen strahlten erleichtert und er hob zum Abschied seine Hand, in der er die Besitzurkunde für Brownan Castle hielt. Überrascht sah Lea zu Leonor und fragte:“ Du hast es Kenneth geschenkt?“

„Ja.“, antwortete sie knapp, doch Lea wollte mehr wissen:“ Warum er?“

„Weil er mich getragen hat.
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Lea verstand und ein süffisantes lächeln durchzog ihre Augen und sie schwiegen nun. Es war für Leonor trotz der vielen schlechten und erdrückenden Erinnerungen ein schwerer Abschied, denn sie verließ ihre Familie, ihren Namen, ihren Rang, ihre Vergangenheit und das für eine ungewisse Zukunft.



„Ist das nicht Laird MacNamara dort oben?“

Leonor riss sie aus ihrem Trübsinn, als sie seinen Namen nannte. Erschrocken blickte Lea auf und sah ihn direkt auf einem Hügel stehen. Sein dunkler Hengst, seine Größe, die Farben seines Plaids, alles erkannte sie sofort wieder.

„Ich bin gleich wieder zurück“, flüsterte Lea und übergab ihr Sibylla, die halb eingeschlafen war und auch jetzt noch nicht ganz wach wurde. Sie löste sich aus der Gruppe und ritt im Galopp den steilen Hügel hinauf, von Wilbert beobachtet.

Vor ihm blieb sie stehen und beide sahen sich einen Moment lang schweigend an.

„Du warst nicht da“, unterbrach Lea diese seltsame Stille zwischen ihnen beiden und sie ärgerte sich über den mittleidigen Ton in ihren Worten.

„Ich weiß … ich musste fort, einfach nur auf andere Gedanken kommen.“

Sie mochte diesen weichen Klang in seiner Stimme, es ließ ihr Herz schneller schlagen.

„Und warum bist du dann jetzt hier?“

Er zuckte zögernd mit seinen breiten Schultern, während der kalte Wind mit seinen Haaren spielte.

Er wusste es wirklich nicht, er war einfach los geritten und dann sah er sie und MacKneele. Sofort wollte er umkehren, doch er konnte nicht. Nur noch einmal wollte er sie sehen, ihren Stolz, ihre Erhabenheit. Sehen wie ihr wunderschönes Haar im Wind wehte und er erhoffte sich, dass dieser Wind ihren Duft zu ihm tragen würde.

„Seamas, ich … ich werde dir jetzt noch einmal für alles danken und dann werde ich dir leb wohl sagen.“

Sie trat noch etwas dichter an ihn heran und ihre Hand ruhte auf einmal plötzlich auf seinem Knie. Starr blickte er sie an, er konnte nicht atmen, nichts sagen.

„Ich danke dir so unbeschreiblich dafür, dass meine Schwester und ich noch eine Zukunft haben“, da beugte sie sich zu ihm hinüber, nahm ihre Hand von seinem Knie und streichelte sanft seine ausgekühlte Wange.
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Leise seufzend lehnte er sich gegen ihre Zärtlichkeit und schloss seine müden Augen. Doch es war nur für einen viel zu kurzen Augenblick. Zu schnell nahm Lea sie wieder fort, legte sie zurück auf sein Bein, bevor sie mit erkämpfter letzter Kraft weiter sprach:“ Ich wünschte wirklich alles wäre anders gekommen …. wirklich … aber das Leben fragt nun mal nicht wie es verlaufen soll. Deshalb, lebe wohl, Seamas MacNamara.“

Zärtlich strich ihre Hand über den weichen Stoff seines Kilts, als sie diese wieder zurücknahm und eine Träne löste sich aus ihrem Auge. Sie wünschte sich dies wirklich, sie sehnte sich so sehr nach ihm.

„Bitte geh nicht.“

Flehte er erneut und ergriff fest ihre Hand, die ihn noch vor einer Sekunde zärtlich berührt hatte. Lea blickte auf seine schwieligen Finger, die von vielen Kämpfen und harter Arbeit zeugten und versuchte ihm zu erklären:“ Das kann ich nicht … ich kann es nicht, tha mi duilich (es tut mir leid).“

„Tha grad agam ort (Ich liebe dich), Lea … tha grad agam ort“.

Flüsterte er in den Wind hinein und Lea hätte es beinahe nicht verstanden. Diese Worte schmerzten bald mehr als das was sie in dieser Nacht sah, als das was sie in den letzten Tagen durchleben musste, denn anscheinend sprach er wirklich die Wahrheit. Doch sie konnte es einfach nicht vergessen, es ihm nicht verzeihen.

„Chan urrain chomh …(ich kann nicht …), beannachd leibh (leb wohl)“, hauchte Lea ihm weinend entgegen und entzog ihm ihre Hand. Mit schmerzerfüllten Ausdruck in ihrem Gesicht sah ihm noch einmal in diese atemberaubend grauen Augen, bevor sie ihr Pferd wendete, verzweifelt den Kopf schüttelte und den Hang herab davon stürmte.

„Leb wohl, mo cridhe (mein Herz).“, flüsterte er ihr traurig mit bebender Stimme nach, faste sich an seine Brust und ritt auf der anderen Seite herab.



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Kapitel 23



„Niemals sind wir so verletzlich,

als wenn wir lieben!“

Siegmund Freud



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„Warum nur mein Kind.“

Anastacias Flehen erstarb fast an ihrem dunklen Schluchzen.
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Sie kniete auf dem harten Steinboden, ihre Hände rechts und links von sich abgestützt und schien sich jeden Augenblick übergeben zu müssen. Sie hatte die Kontrolle über sich verloren, sie war innerlich zerbrochen und sie glaubte an diesem unbegreiflichen Schmerz sterben zu müssen. In ihren Augen verlor nun ihr Leben an Wert, denn sie zerbrach an dieser Nachricht und wenn sie sich hätte sofort fallen lassen, wäre sie niemals wieder zurückgekehrt. Das Dunkel versuchte ihre Seele zu fassen und sie spürte etwas kaltes, das immer wieder nach ihr griff.

„Oh Mutter“, es war Marc, der neben ihr stand und versuchte etwas übertrieben den besorgten Sohn zu mimen:“ Es tut mir so leid, dir diese Nachricht überbringen zu müssen.“

„Lea“, rief sie auf einmal laut aus und wusch hastig die Tränen mit ihrem Handrücken fort: „Wir müssen Lea zurück holen, sie muss nach Hause kommen … Oh Gott, was bin ich nur für eine Mutter, ich kann noch nicht einmal mein Kind schützen?“

„Ich denke nicht, das Lea wiederkehren wird, wenn sie weiß, dass ihre Schwester geraubt und ermordet wurde. Du weißt doch, dass sie dies niemals ertragen würde. Wahrscheinlich würde sie sich Vorwürfe machen, weggegangen zu sein.“

Anastacia sackte etwas zurück und setzte sich auf die kalten Steine, sich mit einer Hand noch immer abstützend und mit der anderen an ihr Herz fassend, meinte sie verzweifelt klingend: „Was redest du da Marc, sie weiß, dass ich sie jetzt brauche und sie in Sicherheit wissen möchte.“

Wieder begann sie zu schluchzen und Marc wusste, dass er einlenken musste. Er würde ihr etwas die Hand reichen und ihr irgendwann dann sagen, dass Lea nicht wiederkehren wird und dass sie verheiratet ist.

„Gut, ich werde ihr sofort schreiben, Mutter, doch zuerst müssen wir sehen, dass wir dich entlasten. Ich möchte nicht, dass du dich jetzt mit solch weltlichen Dinge beschäftigen musst, wie das Erbe von Vater zu verwalten … überschreibe mir eine Vollmacht, ich kümmere mich dann darum.“

„Was“, seine Mutter schaute mit verquollenen Augen zu ihrem Sohn auf, erkannte sein Spiel aber nicht. Dennoch war sie nicht bereit und schon gar nicht in der Lage, sich jetzt um Geschäftliches zu kümmern, also meinte sie:“ Nicht jetzt Marc, ich kann jetzt daran nicht denken.
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Gib mir etwas Zeit!“

„Aber Mutter“, langsam wurde er ungeduldig,“ Zeit kostet dich Geld und es bringt uns nichts, wenn dein Geld durch deine Finger rinnt.“

„Himmel Marc, sei still“, jetzt wurde sie wütend, denn sie verstand seine Hasst nicht:“ Was bezweckst du nur mit deiner Eile? Was habe ich nur falsch gemacht“, Tränen rannen wirr über ihre bleichen Wangen:“ Meine jüngste Tochter tot und mein Sohn lässt mir nicht eine Stunde zum trauern?“

Marc wollte etwas wütend erwidern, denn dies ließ er nicht auf sich sitzen. Er war nun der Herr in diesem Haus und er würde auch bald der Herr über das ganze Anwesen und Erbe seines Vaters sein. Doch da ertönte eine weibliche Stimme, die ihm nur allzu bekannt war. Diese sagte:“ Du hast alles richtig gemacht, Mutter.“

Sichtlich erschrocken drehte Marc sich der weiblichen Stimme entgegen und ihre Mutter sprang fast schon hysterisch wirkend auf. Sie glaubte kaum was sie da sah.

„Lea … Gott Kind, du bist zu Hause.“

Stolpernd rannte sie auf sie zu und fiel ihrer Tochter bitterlich weinend in die Arme. Über die Schulter ihrer Mutter hinweg, konnte Lea Marcs wütenden und zugleich fragenden Gesichtsausdruck erkennen. Er war aber auch sichtlich verwirrt und das war noch weniger zu übersehen.

„Sibylle, Lea, die kleine Sibylle, es ist so schrecklich … so unbegreiflich … sie … sie ist tot“, flüsterte sie ihr weinerlich zu. Lea löste sich bestimmend aus ihrer festen, fast erdrückenden Umarmung, strich ihr zärtlich eine feuchte Strähne aus den verweinten Augen und bannte ihren bestürzten Blick. Anastacia konnte nicht verstehen, weshalb auf den Lippen ihrer Tochter ein zartes und beruhigendes Lächeln lag und das nach ihrer schrecklichen Nachricht.

Schnell gab sie ihr auf einmal wieder Hoffnung, in dem sie sanft sagte:“ Nein Mutter, das ist sie nicht.“

Entsetzt löste Anastacia sich aus Leas Händen und blickte sie wirr an, bevor sie atemlos fragte:“ Was … was sagst du da? Aber Marc hat doch …“

„Marc hat nicht die Wahrheit gesprochen.“, unterbrach sie ihre Mutter und trat wieder zur Tür, öffnete diese noch etwas mehr und da stand sie. Ein Schrei, der nicht weniger nach Erleichterung hätte klingen können, entrann der Kehle ihrer Mutter und sie stürmte sofort auf ihr jüngstes Kind zu.
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Kraftvoll packte sie Sibylle, hob sie hoch und drückte sie fest an sich.

„Oh lieber Gott im Himmel“, flüsterte sie erleichtert:“ Bei allen Heiligen, danke.“

In Leas Augen standen Tränen der Rührung, als sie dieses Bild beobachtete, doch musste sie diese anrührende Stille auch wieder unterbrechen. So wandte sie sich ihrem steif wirkenden Bruder zu, auf dessen Stirn sich kleine Schweißperlen bildeten.

„Ist das nicht ein herzerwärmender Anblick, Marc?“, fragte sie übertrieben scheinheilig, doch er reagierte nicht, nur seine Augen funkelten sie böse an. Langsam ging sie auf ihn zu.

„Was soll das?“, fragte er endlich durch seine geschlossenen Zähne hindurch.

„Was soll was? Meinst du etwa, dass Sibylle noch lebt oder wie es sein kann, dass ich nach Hause gekehrt bin?“

Er nickte nicht, er sagte nichts, er starrte sie nur seltsam mit seinen zusammen gekniffenen Augen an. Er kochte vor Wut und es machte ihn schier wahnsinnig, anscheinend die Kontrolle verloren zu haben.

„Was geht hier vor sich?“ Anastacia hatte den ersten Schrecken überwunden und trat nun etwas näher an ihre beiden erwachsenen Kinder heran, Sibylle noch immer fest in ihren Armen haltend.

„Oh Mutter, das sollte dir lieber dein Sohn erklären, denn mir fehlt noch immer das Verständnis für das was er getan hat, so könnte ich dies niemals diplomatisch wiedergeben … Also Marc, Mutter wartet!“

Sie blickte auf ihren Sohn, doch er schwieg beharrlich. Er glaubte den Verstand zu verlieren, Sibylle müsste tot sein und Lea …

„Nun gut“, begann Lea mit hörbar erzwungener Ruhe:“ Da du dich nicht selbst dazu äußern willst oder kannst, werde ich dies gezwungenermaßen für dich übernehmen. Ich werde versuchen detailgetreu zu berichten“

Langsam wandte sie sich ihrer Mutter zu und ihre Mimik wurde wieder weich. Es schmerzte Lea, dass sie ihr nun wieder weh tun musste, war der erste Schmerz noch nicht mal Ansatzweise vergessen. Jedoch hatte sie keine Wahl, sie musste die Wahrheit erfahren.

Ein tiefer Atemzug, eine Sekunde der Ruhe und sie begann:“ Dein Sohn, unser Bruder…“.
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„Halt deinen Mund“, schrie Marc auf einmal wütend, doch Lea ignorierte ihn einfach und sprach weiter:“ Er wollte alles für sich haben. Er gierte nach allem was Vater uns hinterließ. Er hat mich an einen schottischen Laird verkauft um mein Erbe einzustreichen, damit ich ihm nicht mehr in Weg bin, wenn er dich hintergeht. Sibylles Tod nahm er in Kauf, um mich zu erpressen und um auch das ihre an sich zu reißen.“

Sie sah wie bleich ihre Mutter wurde und auf Marc starrte, dessen Blick sich vollkommen verdunkelte.

„War dies nicht der Grund, Marc?“

Es waren nur Spekulationen, denn seine genauen Gründe kannte sie nicht, doch etwas anderes konnte sie sich nicht vorstellen.

Marcs Atem ging schwer, sein Herz raste und immer mehr kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner hohen Stirn.

„Marc“, flehte seine Mutter ihn an:“ Sag mir bitte, dass dies nicht stimmt, du bist doch mein Sohn, ihr Bruder. Dasselbe Blut fließt durch Eure Adern.“

Doch er schwieg und das war für sie Antwort genug. Erschrocken über diese Kenntnis, über seine Taten, trat sie ganz langsam von ihm fort. Da kehrte sein wirrer Geist auf einmal wieder zu ihm zurück und er schrie plötzlich so laut, dass alle vor Schrecken zusammenfuhren:“ Es ist mein Geld, mein Land, verdammt noch mal. Ich bin der erstgeborene, der einzige Sohn. Alles sollte mir zufallen, mir, und nicht verteilt unter Frauen. So ist das schon immer gewesen und nicht anders wird es in Zukunft sein! Das alles ist Sünde!“

„Du wolltest mein Kind töten“, hauchte Anastacia atemlos hervor, verständnislos über seine Taten und drückte Sybille fest an sich.

„Nein, ich wollte nur mein Recht einfordern und wenn dies Opfer bedeutet, dann bitte, so ist das Leben nun mal.“

Seine kalten und herzlos ausgesprochenen Worte, schmerzten auf eine Art und Weise, die es einem unmöglich machten, dies in Worte zu fassen. Er war ihr Sohn und ein Teil ihres Herzen gehörte doch auch ihm. Sie wusste, dass er nicht von tadel war, dass seine Sichtweisen weit entfernt von der ihren schienen und oftmals nicht rechtens, doch so etwas wollte sie niemals auch nur denken, war er doch ihr Kind.

„Gott.“,brachte sie nur heiser hervor und spürte einen schmerzlichen Stich in ihrer Brust.
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Nun trat Marc ganz langsam auf Lea zu. Sie aber blieb wie angewurzelt stehen und hob nur einmal ihr Kinn etwas mehr an.

„Verrate mir, wie kommt es, dass du hier bist? Dass sie noch lebt? Ich habe gesehen wie sie in den Schnee ging, das kann keiner überleben und schon gar nicht ein Kind.“

Jetzt wollte er es ganz genau wissen, denn er schmiedete einen teuflischen, irren Plan. Er würde diese ganze Familie auslöschen, alle, wenn es sein müsste, nur um das zu bekommen, was ihm in seinen Augen zustand.

„Freunde, Marc, etwas das dir fremd ist. Freunde von Vater und Menschen die ihm viel verdanken.“, antwortete sie ihm schlicht.

„Vater, welche Freunde? Er war nichts weiter als ein Soldat, der sich mit der schottischen Krone verstand und half den Engländern Einlass zu gewähren um diese Bastarde ausbluten zu lassen.“

Lea trat nun auch einen Schritt provozierend auf ihn zu und meinte:“ Du kennst nicht mal einen Bruchteil von Vaters Geschichte und diese Wahrheit, seine Biografie, würde deinen Horizont überschreiten.“

Marc ging nicht weiter darauf ein, denn er glaubte ihr einfach nicht. Er wusste was er von seinem Vater wissen musste, nämlich dass der ein Soldat der englischen Krone, mit eindeutigen Anweisungen war. Er war sich sicher, die Wirklichkeit zu kennen!

„Du bist verheiratet, wo ist dein Mann?“

Anastacia sah ihre Tochter erschrocken an, als sie Marc dies sagen hörte, doch Leas Augen ruhten nur auf ihm, diesem, in ihren Augen elenden Bastard.

„Jetzt? Hm …“, sie tat so, als würde sie eine Sekunde darüber nachdenken, bevor sie weiter sprach.“ Ich denke man bringt ihn nach Edinburgh, damit er dort seine gerechte Strafe erhält. Ach und noch etwas, die Ehe war nicht eine Sekunde gültig, der Priester hat dafür gesorgt. Freunde, du verstehst?“

Immer wütender werdend blickte er ihr direkt ins Gesicht, sein linkes Auge begann seltsam zu zucken und er sah die noch immer sichtbaren Verletzungen in ihrem Gesicht.

„Wenigstens hat er dich gezüchtigt.“, flüsterte er ihr zu und wollte sie aus der Fassung bringen, doch Lea packte sich gelassen an ihre Wange und erklärte ihm:“ Oh das, das war er nicht, er war zu rein gar nichts fähig, wenn du verstehst was ich meine.“

Das verstand Marc sofort und es verbesserte seine Laune in keiner Weise.
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Es war nun an der Zeit für ihn zu gehen, er wollte sich seinen neuen Plan ganz genau überlegen um diese ganze erbärmliche Fast endlich zu beenden. Unsanft schob er Lea beiseite und trat zur Tür, dabei rief er:“ Das wirst du bereuen.“

„Ich würde an deiner Stelle nicht weitergehen“, wollte sie ihn halbherzig warnen, doch er gehorchte nicht, lachte nur seltsam und verließ das Zimmer.

„Lea“, hauchte ihre Mutter verzweifelt klingend und sie trat sofort an ihre Seite. Zärtlich umarmte sie ihre Tochter, ohne ihre andere los zu lassen.

„Was hat er euch nur angetan? Ich hatte ja keine Ahnung.“

Unerwartet trat Marc auf einmal rückwärts wieder ins Zimmer, mit erhobenen Händen, die Spitze eines Schwertes an seiner Kehle, an dessen Ende sich Wilbert MacKneele befand. Erschrocken zog Anastacia ihren Atem ein.

„Was soll dieser Mist?“, schrie Marc und schielte auf seine Schwester.

„Darf ich dich mit unserem Gast bekannt machen, das ist Wilbert MacKneele, Marc. Du bist mitverantwortlich für den schrecklichen Tod seines Bruders.“, erklärte ihm Lea emotionslos und schmiegte sich etwas mehr in die tröstenden Arme ihrer Mutter. Wilbert blickte auf die beiden Frauen, neigte kurz zur Begrüßung sein Haupt und sagte zu Anastacia:“ Meine Mutter kannte Euch und Euren Mann.“

„Ja, ich … ich erinnere mich … Lady Caroline MacKneele, nicht wahr?“

Er nickte.

„Euer Vater ist John MacKneele.“

„War, Mylady … er starb an dem Tag bevor Euer Mann uns rettete.“

Anastacia erstarrte, sie verstand nicht und blickte somit auf ihre Tochter, die jedoch dazu nichts sagen wollte, jetzt noch nicht. Aber sie würde es ihr erklären, denn sie hatte das Recht, alles über ihren Mann zu erfahren um zu verstehen, welch ein Held er doch war.

„Was geht hier vor sich, verdammt noch mal, von was redet ihr?“, wollte Marc ungeduldig wissen, die Klinge noch immer an seinem Hals.

„Vater war ein Held, Marc, er war … er ist ein Held in den Highlands, in ganz Schottland.“

„Bei den Barbaren? Pha … welch zweifelhafte Ehren umgeben diese erbärmliche und schwächliche Familie.“, fauchte er hervor und lachte bitter klingend.
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„Erzählt ihr mir nichts von Ehre, Ihr seid ein elender Hund“, brüllte MacKneele ihn an:“ Mein Bruder … Für Eure Gier musste mein Bruder sterben.“

Marc schwieg, sein Atem ging schwer und Lea sah, dass er zitterte.

„Mutter“, Lea wandte sich ihr zu:“ Was sollen wir mit ihm tun?“

Ganz langsam ließ Anastacia sie etwas los, nahm ihr Gesicht in beide Hände und fragte Sibylle, ohne auf sie herab zu blicken:“Schatz, bist du müde?“

Sie nickte stumm und rieb sich zur Bekräftigung ihre Augen.

„Dann geh jetzt hinauf in dein Bett, ich komme gleich nach und decke dich zu.“

Wieder nickte sie stumm. Ganz sacht, als könne Marc sie packen und ihr wieder solch eine Angst einjagen, schlich sie an ihm vorbei. Anastacia beobachtete dies und schüttelten sacht ihren Kopf. Zu sehen, dass ihr Kind Angst hatte und das vor ihrem eigenen Bruder, machte sie unbeschreiblich wütend und ließ sie fast verzweifeln. Was hatten sie und ihr Mann nur falsch gemacht, dass so etwas geschehen konnte? Sie würde wohl darauf nie eine Antwort bekommen, sie würde sich nur immer wieder diese Frage stellen und hoffen, dass sie darauf irgendwann einmal eine Klärung erhielt. Und wenn nicht, dann würde sie lernen mit dieser Frage zu leben, wie lange dies auch noch sein würde.

Sibylle blieb vor Wilbert stehen und schlang wohlerzogen ihre Hände ineinander. Ohne ihn anzusehen sagte sie scheu:“ Ich danke Euch, Laird MacKneele.“

Dann rannte sie an ihm vorbei, hinaus und man hörte wie ihre kleinen Füße die Holzstufen hinauf polterten.

Jetzt wandte sich Anastacia ihrem Sohn zu und fragte herzzerreisend:“ Wie konntest du nur so etwas tun, Marc?“

Er blickte auf die Klinge, die sich noch immer keinen Millimeter rührte und sagte kühl:“ So wie man etwas in der Regel tut: man überlegt es sich und dann tut man es einfach.“

„Aber Marc“, sie war schockiert:“ Menschenleben, deine Familie, bedeutet dir das denn nichts?“

„Nein.“

War seine übertrieben emotionslose Antwort und das brachte seine Mutter zum weinen. Besorgt umarmte Lea sie und fragte noch einmal flüsternd:“ Mutter, was soll mit ihm geschehen?“

Mit Tränen verhangenen Augen, sah Anastacia MacKneele an und erklärte ihm schwerfällig: „Er hat Euren Bruder auf dem Gewissen … also entscheidet Ihr“, ihre Stimme wurde unglaublich kühl und sie meinte gefestigt:“ Ich habe keinen Sohn mehr.
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Jetzt blickte Marc sie endlich an und sie konnte sofort pure Panik in seinem Blick lesen.

„Das kannst du nicht tun“, flehte er auf einmal reumütig:“ Du bist doch meine Mutter, du kannst mich nicht einfach diesen Barbaren überlassen.“

„Oh ich kann und ich werde! Du hast fast unsere Familie zerstört, beinahe deine kleine Schwester getötet und du hast die andere verkauft, als wäre sie Ware. Wie konnten wir nur so versagen, wie nur?“

Sie wollte gehen, doch MacKneele hielt sie noch einmal zurück indem er sagte:“ Mylady …“, und sie blieb unschlüssig stehen, zögerlich blickte Anastacia über ihre Schulter, Wilbert sprach weiter, ohne Marc nur einen Moment aus den Augen zu lassen:“ Ihr könnt keine Seele retten, die nicht gerettet werden will. Ihr habt einen missratenen Sohn, aber dafür habt Ihr eine starke und unbeschreiblich mutige Tochter, die alles getan hätte um das Leben ihrer Schwester zu schützen. Eine Tochter, die es verdient den Namen ihres Vaters zu tragen. Einen Namen, der mich mit Stolz erfüllt, weil sie Gast in meinem Haus war und weil meine Tochter nun ihren Namen trägt.“

Tränen schossen in Anastacias Augen, als sie seine ehrenden Worte vernahm.

„Ja … ich weiß … und mein Mann wusste dies schon immer, er sah es in ihr, bevor wir alle es taten“, flüsterte sie unglücklich und ging hinauf zu ihrer kleinen Tochter, die gebrochen zu sein schien.



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Kapitel 23

„Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren!“

(Maria Stuart)

Friedrich Schiller



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Warm wehte der dem Ende nahenden Frühling die letzten Pollen durch die Luft. Es lag Frieden im Wind und eine angenehme Stille umgarnte ihre Sinne. Ihr Blick glitt über den Grabstein ihres Vaters und sie erzählte ihm mit aufgeregter Stimme:“ Oh Vater, du müsstest dies hier sehen, es ist so ein wunderschöner Tag.
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Eine junge Amsel flog dicht über ihren Kopf hinweg und Lea schmunzelte über soviel Kühnheit, oder sogar jugendlichen Leichtsinn.

„Lea“, hörte sie auf einmal ihren Namen in der Ferne und sie blickte sich suchend um.

„Oh mein Gott, Isa“, rief sie aufgebracht aus und rannte freudig ihrer Cousine mit gerafften Röcken entgegen. Mit Freudentränen fielen sie sich in die Arme und hielten sich einander einfach nur unglaublich fest.

„Eigentlich müsste ich wütend auf dich sein“, sagte Isabella, sie immer noch fest an sich drückend:“ Warum hast du mir denn nichts gesagt?“

„Ich hatte Angst um dich.“,flüsterte Lea und küsste ihre Wange und drückte sie noch etwas mehr an sich heran.

„Wie geht es dir?“, fragte Lea und ihre Cousine trat plötzlich sprunghaft etwas von ihr fort und hielt ihr überaus stolz ihre rechte Hand dicht vor die Augen, an deren Ringfinger ein goldener Ring glänzte.

„Ich bin jetzt verlobt, mit Malcolm und wir beide werden im Herbst endlich heiraten.“, erklärte Isa überaus beschwingt und glücklich.

„Oh mein Gott“, meinte Lea wirklich überrascht und erfreut zugleich, während sie ihre Hände vor den Mund schlug:“ Oooh … ich freu mich so für dich, ich meine, für euch beide natürlich, auch wenn das für mich schweren Herzens bedeutet, dich wieder gehen lassen zu müssen.“

Und schon fand sich Isa in ihren Armen wieder.

„Ich danke dir! Mutter nahm dies vor wenigen Stunden nicht so freudig auf wie du und ich meine nicht, dass sie mich auch nur ein wenig vermisst hätte.“

Meinte sie klagend und löste sich aus Leas nicht enden wollender Umarmung.

„Und darüber bist du überrascht?“, fragte Lea schmunzelnd und sie antwortete gekünstelt ernst:“ Natürlich, sie sollte sich für ihr schwarzes Schaf freuen, schließlich bekomme ich einen ehrenwerten Mann, wohlgemerkt einen Schotten, aber überaus ehrenwert.“

Jetzt lachten beide laut drauf los. Oh was hatte sie ihre Cousine, ihre beste Freundin, in den letzten Monaten vermisst. Die letzten sieben Monate waren nicht leicht, alles musste aufgearbeitet werden und als es dann begann sich langsam wieder in normale Bahnen zu bewegen, erklomm eine erschreckende Einsamkeit ihr Herz.
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„Du hast recht“, erklärte sie ernst,“ Sie sollte sich freuen, wie eine Mutter es tun sollte, wenn ihre Tochter vorhat sich auf ewig zu binden und das in ihren Augen mit einem Barbaren.“

Wieder lachten beide und konnten sich kaum halten.

„Was habe ich dich so sehr vermisst“, offenbarte ihr Isabella, als sie sich wieder etwas beruhigt hatte und nahm ihre Hand, fest drückte sie diese, als sie behutsam fragte:“ Wie geht es dir?“

Ein erzwungenes, gequält wirkendes Lächeln, zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab und Lea log etwas ungeschickt:“ Ganz gut … wirklich.“

„Also Lea, jetzt verrate mir mal, warum ich dir kein Wort glaube?“

Erschrocken sah sie zu ihrer Cousine auf und versuchte sich zu rechtfertigen:“ Nun, vielleicht, weil wir zu lange getrennt waren und du mich nun nicht mehr kennst.“

Isabella musste schmunzeln und sagte etwas eifersüchtig klingend, ihre Arme vor der Brust verschränkend:“ Ja, ja, ich habe schon gehört, du hast schon einen Ersatz für mich gefunden.“

Sofort hörte Lea den versteckten Scherz aus ihrer Stimme heraus und erklärte ihr:“ Nun ja, irgendwie muss ja mein Gesellschaftsleben weitergehen und was treibt dich in der englischen Gesellschaft mehr voran, als eine wunderschöne schottische Lady.“

Ihre Cousine lachte über diesen makabren Scherz und fragte irgendwie befreit klingend:“ Ist sie denn nett?“

„Sie ist ein Engel, Isa, mit unglaublich traurigen Gedanken. Aber ihre Seele heilt, langsam, aber sie tut es.“

„Du bist zu gut zu ihr. Du nimmst sie einfach mit zu dir nach Hause, damit sie ihren Gedanken entrinnen kann und dabei nimmst du es in Kauf, dich durch sie ständig daran zu erinnern.“

„Oh, male mal den Teufel nicht an die Wand. Warum so theatralisch? Eines was ich in Schottland unweigerlich lernen musste war, dass egal wie weit man fort geht, es verfolgt einen überall hin. Das einzige was hilft sind Freunde und Menschen die dich lieben und denen du vertrauen kannst.“

Seufzend nickte Isabella und streichelte ihrer Cousine über die offene lockige Haarpracht.

„Komm, Malcolm und Wilbert sind hier. Sie warten unten beim Haus auf uns.“

Lea nickte aufgeregt und ging mit ihr Hand in Hand über den mit kleinen Kieselsteinen ausgelegten Weg.
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„Wie geht es Tyra?“, fragte Lea überaus neugierig.

„Fantastisch und die kleine Lea entwickelt sich prächtig. Sie ist so süß! Sie hat wunderschöne grüne Augen und ihr ganzer Kopf ist voll von kleinen dunklen Locken. Wilbert hat jetzt schon Angst vor dem Tag, an dem die Männer vor seiner Tür Schlange stehen und sie einfordern.“

„Wahrscheinlich hat er jetzt schon Gitter vor ihren Fernstern angebracht“, meinte Lea leise kichernd und Isabella erklärte ihr vollkommen überzeugt:“ Oh, ich bin fest davon überzeugt, dass er diesen Gedanken bestimmt schon einmal hatte und ihn auf keinen Fall so schnell verwirft.“

Lea seufzte zufrieden, was hatte sie die Art dieser Gespräche doch vermisst. Sie waren nicht immer ernst, aber dennoch ehrlich und ungezwungen. So legte sie den Arm um Isabellas Schultern und drückte sie etwas dichter an ihre Seite. Die beugte sich plötzlich etwas mehr zu ihr und flüsterte:“ Ein Geheimnis.“

Und schon blieben die beiden Frauen wieder stehen. Lea sah sie überaus neugierig an.

„Tyra ist wieder schwanger, es ist noch ganz früh, aber sie ist so überglücklich. Am liebsten will sie einen Stall voll Kinder.“

„Oh …“, erfreut fasste sich Lea in ihr Herz:“ Das ist so schön, ich muss ihr unbedingt einen Brief schreiben.“

Jetzt blickten beide zum Haus und da sah sie die beiden Krieger im Hof stehen, sie unterhielten sich gerade, als sie aber die beiden Ladys sahen, schwiegen sie sofort um ihnen entgegen zu treten.

„Lady Leathendra“, sagte Malcolm und verbeugte sich ehrfürchtig vor ihr, Wilbert tat dies ihm gleich.

„Malcolm MacBeth, ich gratuliere Euch zu dieser freudigen Verlobung und Wilbert MacKneele, es ist schön Euch wieder zu sehen, wie geht es Euch?“

„Sehr gut“, sagte Wilbert und lächelte sie freundlich an.

„Wie lange werdet Ihr denn bleiben?“

Wollte Lea wissbegierig wissen und sah, wie sich Isabella verliebt an ihren Verlobten schmiegte. Eine tiefe Sehnsucht machte sich augenblicklich in ihrem Herzen breit und MacNamaras Gesicht tauchte wie in jeder Nacht auf einmal wieder in ihrem Gedanken auf.

„Leider nicht sehr lange, Lea, nur ein paar Stunden“, riss sie Wilberts Antwort aus den Gedanken, sie war froh sich etwas von dem Szenario Abwenden zu können und meinte wahrlich traurig:“ Oh.
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„Deshalb muss ich jetzt auch direkt mit Euch reden, allein. Wenn dies möglich ist?“

Lea zog ihre Stirn kraus und nickte etwas überrascht.

„Natürlich“, sie wandte sich ihrer Cousine zu:“ Geh hinein, Mutter ist mit Leonor in der Bibliothek, sie freut sich bestimmt dich zu sehen und diese freudige Nachricht zu erfahren, und Leonor ist schon ganz begierig darauf, dich endlich kennen zu lernen.“

Isabella nickte, schnappte Malcolm an der Hand und verschwand mit ihm im Haus.

„Wollen wir einen Spaziergang machen?“, fragte Lea Wilbert und klang dabei etwas unsicher. Zögerlich zeigte sie dabei auf einen Feldweg der vom Haus wegführte. Er war froh sich bewegen zu können, denn das würde die Situation und das Thema, um das es gleich gehen würde, etwas erleichtern und so meinte er zustimmend:“ Eine sehr gute Idee.“

Schweigend liefen sie eine ganze Weile neben einander her und entfernten sich immer weiter vom Anwesen. Die Sonne schien warm auf sie herab und der Gesang der Vögel begleitete die Stille zwischen ihnen beiden auf eine seltsam heitere Weise. Bis er auf einmal leise zu sprechen begann:“ Euer Bruder wurde verurteilt.“

Lea schwieg noch immer, doch sie schloss für einen tiefen Atemzug ihre Augen und blieb stehen. Immer wenn sie an Marc dachte, seinen Namen irgendwo vernahm, wurde ihr augenblicklich übel und diese bittere Enttäuschung kroch wieder ihre Sinne hinauf.

„Er wird das Gefängnis nie wieder verlassen, Lea, aber er wird nicht sterben. Der König wollte England keinen Grund für einen Aufstand geben.“

„Hm …“, stöhnte sie verärgert:“ Diplomatie ist manchmal schon ein schwieriges Unterfangen. Man kann es einfach nicht allen Recht machen.“

Lea schwieg kurz und meinte auf einmal:“ Nein, irgendwann schon, Wilbert MacKneele“, jetzt sah sie ihm in die Augen und erklärte ihm auf seinen fragenden Blick hin, denn dieser Wandel verwirrte ihn:“ Irgendwann wird er sterben. Es ist gut so … es ist irgendwie gerecht, denn jetzt hat er alle Zeit über seine Taten nachzudenken. Oder? Ich meine, er wollte mich auf eine Art einsperren, die grausamer nicht hätte sein können.
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Er wollte mich an einen fürchterlichen und brutalen Mann binden. Er hat Euren Bruder mit auf dem Gewissen, deshalb ist es gerecht!“

„Ja, das ist es.“, stimmte er ihr überzeugt zu. Wieder liefen sie eine Weile schweigend neben einander her und er bewunderte für einen Augenblick die Schönheit und Ruhe dieses Anwesens. So kannte er England nicht. Oder zumindest hatte er es so offen noch nicht betrachtet.

„Was geschieht mit den MacFhinns?“, wollte Lea noch wissen und riss ihn somit aus seinen Gedanken.

Wilbert ließ sich aber nichts anmerken und er erklärte ihr:“ Sie wurden beide hingerichtet, vor einer Woche. Der Name scheint damit endgültig ausgelöscht zu sein.“

Stumm nickte sie. Sie fühlte gar nichts, keine Erleichterung oder irgendwelches Mitgefühl. Was diese Familie betraf, war sie leer und ihre Emotionen waren tot.

„Was wurde aus Cait?“

Ihre Fragen klangen kühl, aber gerade diese kostete sie ungemein Überwindung.

„Sie wurde verbannt. Der König hat sie verheiratet und sie lebt nun in Irland, in elender Armut. Sie hatte die Wahl, Kloster oder diesen Mann.“

„Naja“ , schlussfolgerte Lea aus Caits Entscheidung:“ Das Kloster hätte ihr zwei Dinge geboten, Armut und Demut, und demütig kann sie beim besten Willen nicht sein.“

Und wieder war ein Moment des Schweigens zwischen ihnen.

„Malcolm wird mit Isabella Jasons Nachfolge antreten. Er scheint mir und auch dem Clan die beste Wahl zu sein und das nicht nur, weil er meines Bruders engster und ältester Freund war.“

Es klang in Leas Ohren so, als wäre er mit der Entscheidung, ihn vorzuschlagen, sehr stolz auf sich.

„Es ist eine ehrenvolle Aufgabe für einen Mann, dessen Familie keine Blutsverwandtschaft mit einem Clansherren vorweisen kann.“

„Ich sehe, Ihr habt uns studiert.“, stellte er beeindruckt fest und sah, dass Lea etwas verlegen mit ihren Schultern zuckte bevor sie meinte:“ Nun, ich habe schnell lernen müssen, dass man wissen muss, um die schottischen Wirren verstehen zu können.“

„Das ist wohl wahr.“

Er lachte etwas verhalten, denn er wusste, dass noch nicht einmal die Schotten selbst, alles verstanden.

„Kenneth lebt nun auf Brownan Castle“, meinte er auf einmal etwas zögerlich:“ Er macht seine Sache dort wohl sehr gut.
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„Das denke ich mir.“

Jetzt spähte er zu ihr herüber und erhoffte sich eine Regung, doch ihr Gesicht veränderte sich nicht. Wilbert rang sichtlich mit sich, er wollte sie nicht verletzen, doch musste er zumindest versuchen, ihren Verstand zu erreichen und wenn ihm das nicht gelingen sollte, musste er an ihr Herz appellieren. So blieb er einfach stehen und als Lea auffiel, dass sie alleine weiterlief, drehte sie sich ihm verwundert zu und fragte besorgt:“ Ist alles in Ordnung mit Euch?“

„Nein“, antwortete er ehrlich:“ Es ist nur … ich finde …“, er stöhnte etwas gequält, bevor er hastig zu Ende sprach:“ Ihr solltet wissen, dass MacNamara zurzeit bei ihm ist und ihm hilft die Wehranlage wieder zu errichten.“

Sie schwieg, blickte ihn nur verwundert an, denn sie verstand nicht worauf er hinaus wollte.

„Das ist doch sehr freundlich von ihm.“

Krampfhaft versuchte sie ihrer Stimme mehr Härte zu verleihen und so klang es irgendwie gepresst. Ihre Hände zitterten und sie war froh, dass sie diese ineinander geschlungen hatte. Ihr Herz raste, es schien ihr aus der Brust springen zu wollen.

Warum war sie nur so überrascht seinen Namen zu hören? Es war doch vollkommen klar, dass er erwähnt werden würde, doch dass es sie so sehr niederschmettern würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie rang, für ihn vollkommen sichtbar, mit ihrer Fassung.

„Er ist so … so traurig“, brachte er viel zu schroff hervor, denn anscheinend verwendete er dieses Wort nicht oft in Zusammenhang mit einem Mann und schon gar nicht mit dem Krieger MacNamara.

Lea schwieg noch immer, sie hätte auch gar nichts sagen können, denn ihre Gedanken waren das reinste Chaos. Zögernd trat er auf Lea zu und sprach einfach weiter:“ Er ist so wütend auf sich selbst. Er vermisst Euch, Leathendra, er liebt Euch! Anders kann ich es Euch nicht erklären oder verständlich machen.“

Es waren nicht viele Worte, doch diese kamen nur schwer über seine Lippen und das wiederum rührte Lea.

„Was wollt Ihr von mir? Was erwartet Ihr?“

Wollte sie wissen und verschränkte nun schützend ihre Arme vor der Brust.
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„Liebt Ihr ihn denn nicht auch?“

Mit dieser äußerst persönlichen Frage brachte er sie nun vollends aus der Fassung und Lea stammelte, nach Worten ringend:“ Er … ich … Himmel, was soll das? Was geht es Euch an …“, Lea unterbrach sich selbst abrupt, denn ihr wurde bewusst, dass er ja gar nichts für diese verfahrene und ausweglose Situation konnte:“ Verzeiht mir bitte, aber ich meine … das ist … das ist zu persönlich.“

„Es geht mich nichts an, da habt Ihr vollkommen recht, aber dennoch solltet Ihr darüber nachdenken, ob Ihr nicht doch wollt, dass ich Euch zu ihm bringe.“

Wilbert sah, wie sich ihr Gesicht schlagartig veränderte und das innerhalb dieses einen Satzes. Zuerst wirkte es schockiert, dann auf einmal gequält und dann, ganz plötzlich unglaublich traurig. Schnell sprach er weiter, damit sie sich erst gar nicht in ein Gefühl hineinsteigern konnte:“ Was passiert ist, ist nun mal passiert, Lea. Es kann nie wieder zurück genommen, oder gar ungeschehen gemacht werden. Wir alle begehen in unserem Leben Fehler und wir alle wünschen uns, dass man sie uns vergibt, um daraus lernen zu können“, er machte eine kurze Pause und trat wieder etwas auf sie zu, bevor er mit sanftmütiger Stimme weiter sprach:“ Ich persönlich glaube jedenfalls, dass Ihr ihn ebenso liebt wie er Euch und dass Ihr ihm vergeben könnt, wenn Ihr dies nur endlich zulasst. Denn er ist für Euch die Zukunft, ob nun als Eure andere Hälfte, oder nicht, Ihr werdet ihn niemals vergessen können. Zuviel habt ihr zusammen erlebt. Warum denn dann nicht an seiner Seite leben und die Zeit, die Ihr mit ihm verbringen dürft, genießen? Bitte …“, er flehte beinahe und umfing sanft ihre Oberarme und endlich sah ihn Lea wieder an:“ Bitte glaubt mir nur eines, dieses Gefühl, diese unbeschreibliche Zufriedenheit, macht es erträglich einem anderen einen Fehler zu vergeben, war dieser auch noch so töricht und dumm.“

So viele Worte, auf einmal und das aus seinem Mund, hatte Lea seitdem sie ihn kannte noch nie gehört. Doch waren es ehrlich gesprochene Worte, die ihr eigenes tiefes Sehnen wiedergaben. Sie fühlte sich so unendlich einsam seitdem sie Eilean Donan verlassen, und seit sie ihn auf dem Hügel zurück gelassen hatte. Sie träumte des Nachts von seiner Stimme, seinen Augen, seinen Umarmungen und erwachte mit fast unerträglichen Schmerzen in ihrer Brust, wenn sie ihn im Traum traurig und verloren zurückließ.
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Und so sehr ihr Verstand ihn auch hassen wollte, für das was geschehen war, konnte sie es nicht … nicht mehr … denn ihr Herz verzehrte sich so unbeschreiblich nach ihm.

Mit gequältem Blick starrte sie ihn einen Moment an und meinte dann leise, sich langsam von ihm abwendend:“Auf was soll ich nur hören, meinem Herzen oder meinem Verstand? Beide sind so widersprüchlich, so verdammt kämpferisch und treiben mich fast in den Wahnsinn.“

„Liebt Ihr ihn?“, fragte er erneut, etwas eindringlicher und Lea nickte sacht.

Erleichtert, dieser ungewohnten Anstrengung für sich ein Ende bereiten zu können, meinte er gelassen:“ Dann ist die Antwort unverkennbar.“

„Bitte … lasst mich etwas allein, ich muss nachdenken.“

„Natürlich“, sagte er mit verständnisvoller Stimme:“ In zwei Stunden brechen wir wieder auf.“
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  Oh, Lea kann ziemlich kaltherzig sein. Sie verzeiht McNamara nicht. Obwohl sie ihn so sehr liebt, müssen sie sich trennen. Sie will gemeinsam mit ihrer Schwester nach England zurück. Das Ganze ist sehr echt geschrieben, denn auch Lea kann man verstehen. Sehr gefallen hat mir, dass der treue Malcolm Isabellas Nachfolge antritt. Spannend. Da muss ich gleich weiterlesen.  
   Petra  -  16.09.10 14:09

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