Amiras letzter Sommer Abschnitt - IV   128

Romane/Serien · Fantastisches

Von:    Fiona      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 13. September 2010
Bei Webstories eingestellt: 13. September 2010
Anzahl gesehen: 3495
Seiten: 2

Diese Story ist Teil einer Reihe.

Verfügbarkeit:    Die Einzelteile der Reihe werden nach und nach bei Webstories veröffentlicht.

   Teil einer Reihe


Ein "Klappentext", ein Inhaltsverzeichnis mit Verknüpfungen zu allen Einzelteilen, sowie weitere interessante Informationen zur Reihe befinden sich in der "Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht":

  Inhaltsangabe / Kapitel-Übersicht      Was ist das?


Das Gekreische ...



Die Frauen versammelten sich mit ihren schmutzigen, dreckigen, verschmierten, verklebten und verrotzten, an den Schürzen und Rockzipfeln hängenden und weinenden Kindern um den Dorfbrunnen herum.



Sie hörten mit ihrem schrillen Gekreische nicht auf.

Sie waren nicht dazu zu bewegen, ihr lautes Geschrei auf eine etwas erträglichere Lautstärke zu drosseln.

Die verdreckten und versifften Kinder, deren Augen weit aufgerissen waren, klammerten sich ängstlich immer fester an die mit fingerdicken Krampfadern durchzogenen, unansehnlichen und verbeulten Waden ihrer Mütter.

Man sah in den verängstigten Gesichtern der Kleinen, dass sie nicht wussten, was da in der Mitte des Dorfes am Dorfbrunnen geschieht.

Das ohrenbetäubende Geschrei bereitete auch ihnen große Furcht, es machte auch ihnen Angst.



„Wiederholt sich alles im Leben …?“, fragte sich Tasslan ängstlich erneut.



Der Tag war gekommen, mit dem er seit letzter Nacht oder viel mehr schon seit Monaten rechen musste.

Die Zeit war gekommen, es war in diesem Moment soweit, wie es schien!

Es war soweit!

Tasslan war von großer Furcht ergriffen.

Sein Herz hämmerte und pulsierte in seiner Brust mit einer fast schon explodierenden Geschwindigkeit und es schien, als wolle es sich vom restlichen Körper abschnüren.

Über Jahre war sein Herz verschlossen gewesen wie ein schlimmes Gefängnis in ihm, da es keine Liebe zuließ … bis er Amira das erste Mal gesehen hatte und es um ihn und sein Herz geschehen war.



Seit diesem Zeitpunkt glaubte Tasslan, dass das Leben eines jeden einzelnen ein Geheimnis in sich birgt, in dem sich ein Schutzengel aufhält und zu dem nur Gott alleine den Schlüssel hat … und es öffnet.

Er hatte sein Herz für Amira geöffnet, da Gott ihm mit seinem Schlüssel ein Tor zu seinem Herzen geöffnet hatte.



Und die Gedanken an die Angst durchfluteten seinen dröhnenden Kopf.

Nein, du musst stark sein, lass dich nicht hängen!

Du brauchst deine Kraft, deine ganze Kraft für Amira.

Du hast die Verantwortung für unsere Liebe, beruhigte Tasslan seine innere Stimme.
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Für seine Liebe wollte er kämpfen … für den Wandel der Verantwortung vom „ich“ zum „du“, für das zärtlicheste „Du“, das er kannte … für Amira.

Seine freien Gedanken waren in diesem Moment so fesselnd, dass sie ihn nicht mehr loslassen wollten, seine Gedanken an sein Hexelein Amira.

Sie erwartet deine Hilfe, die du ihr schon vor Wochen, nein schon vor Monaten, versprochen hast, murmelte Tasslan, für den Fall der Fälle, der nun augenscheinlich eingetreten war.

Suchend blickte er erneut in die kreischende Menschenmenge und stieß zwischen seinen zusammengepressten Lippen hindurch in Richtung Himmel flehend die Worte: „Vater unser im Himmel, sieh nicht schon wieder tatenlos zu!

Lass es nicht wieder geschehen, bewahre sie vor dem zornigen, fluchenden und keifenden Mob, dem kreischenden Pöbel mit seinem vernichtenden Hass, dieser falschen und selbstgefälligen Menschenhorde!“

Und Tasslan hoffte, dass jeder Mensch in Gottes Hand so wohlbehalten ist, als wäre er Gottes einzige Sorge.

Gerade jetzt, in diesem Augenblick, war Amiras Wohlergehen Tasslans einzige Sorge und er hoffte, dass Amira auch in diesem Moment Gottes einzige Sorge sei …



Sein Herz raste vor Angst.

In den Himmel blickend faltete er flüchtig seine Hände wie zum Gebet und schickte seine Gedanken an Gott.

Dann jedoch formte er nur wenige Sekunden später eine Hand zur geballten Faust und richtete sie gegen Kirchturm und Kirchenglocke und blickte wieder zum Dorfbrunnen, wo Amira von wütenden Menschen umzingelt stand.

Tasslan flehte gen Himmel, der sich langsam verdunkelte ...

„Warum, Gott!“, sprach er, „warum? Gott, du hast sie doch nicht geschaffen, um sie jetzt in ihrer größten Not zu verlassen …!“



Er ballte die Fäuste so fest, dass sich die Handknochen weiß durchdrückten und ihn schmerzten.

Er fühlte den Schmerz noch lange.

Doch der Schmerz war nichts gegen die Angst, die in ihm, in seiner Brust, in seinem Herzen erneut aufkam und sich ausbreitete.

Die Angst, die erneut von Tasslan Besitz ergriff...





Fortsetzung folgt .......
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Punktestand der Geschichte:   128
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Kommentare zur Story:

  @ Hallo Jingizu, mit düsterer Wendung - liegst du schon richtig, aber es wird keine Hexenverbrennung stattfinden .....

Ich danke dir fürs lesen und kommentieren Jingizu.
Natürlich hoffe ich, dass du die Geschichte von Tasslan und Amira weiter verfolgst.
Beste Grüße von Fiona  
   Fiona  -  16.09.10 13:11

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Ah jetzt merkt man langsam wo es hingehen soll. Amira soll also als Hexe verbrannt werden... das klingt nach einer düsteren Wendung.  
   Jingizu  -  14.09.10 22:17

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Interessante Kommentare

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