Das Herz des Drachen - Epilog (Ende)   161

Romane/Serien · Spannendes

Von:    Alexander      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 13. September 2010
Bei Webstories eingestellt: 13. September 2010
Anzahl gesehen: 2478
Seiten: 8

Polizisten drangen in das Museum. Denn das Feuergefecht hatte man draußen noch gehört. Ganz zu schweigen von dem Hubschrauber, aus dem die Angreifer sich abseilten und mit dem sie wieder verschwanden. Zusammen mit Susanne und den Teilstücken vom Herz des Drachen.

Wie Jonas und Max wurde auch Ben verhaftet. Sie bekamen Handschellen angelegt. Rettungsassistenten folgten. Sie untersuchten Max und Ben sowie dessen Bruder, der als Einziger von den Söldnern das Feuergefecht überlebte. Er und Max wurden auf einer Barre nach draußen gebracht, in einen Rettungswagen verfrachtet. Und mit einer Polizeieskorte in verschiedene Krankenhäuser gebracht.

Jonas und Ben andererseits wurden abgeführt.

Doch statt auf eine Polizeistation gebracht zu werden, fuhren die Beamten sie mit Blaulicht und Sirenen auf einen italienischen Luftwaffenstützpunkt zur Rollbahn. Dort stand ein silberner Airbus 318-500.

Man half ihnen beim Aussteigen.

Ein Anzugträger kam bei ihrer Ankunft die Gangway hinunter.

Sie bekamen die Handschellen ab.

Der Mann im Anzug nickte den Polizisten zu, die daraufhin in ihre Autos stiegen und davon fuhren. Er trat zur Seite. „Wenn Sie mir bitte folgen würden. Man erwartet Sie.“

Sie folgten dem Kerl über die Gangway ins Flugzeug.

Eine hübsche Flugbegleiterin, in einer dunkelblauen Uniform ohne irgendwelche Embleme, begrüßte sie an der Einstiegstür mit einem bezaubernden Lächeln. Der Anzugmann nickte ihr zu. Sie schloss die Flugzeugtür hinter Ihnen.

Ben und Jonas betraten die Flugzeugkabine.

Sie war wie ein Konferenzraum eingerichtet. Teppich. Eine Snackbar, vor der eine kleine Sitznische stand. Ein großer Konferenztisch aus Glas und Chrom. 20 Zoll Bildschirme an jedem Platz. Ein großer Flachbildschirm in der Mahagoni Vertäfelung. Dahinter lag ein Flur, über den man das Bad und den Privatraum erreichte. Das Bad war mit einem Whirlpool, einer Mehrkopfduschkabine, in der mehrere Personen Platz hatten, ausgestattet. Die Armaturen waren aus Messing, Chrom und edlem Mailänder Marmor.

Durch die Flugzeugfenster sah Ben wie die vordere Flugzeugtreppe weggefahren wurde. Anscheinend hatte der Betreiber des Flugzeugs nicht vor an Ort und Stelle zu verweilen. Ob das gut oder schlecht für sie war, ließ sich noch nicht sagen.
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Jedenfalls besser als Stunden in einer italienischen Untersuchungszelle zu verbringen.

Und sie wurden bereits erwartet.



***

Ein Farbiger in den Fünfzigern, in einem maßgeschneiderten Blazer, kam zum Konferenztisch. Er hatte ein Kristallglas in der Hand. Der Statur nach trainierte der Mann regelmäßig. „Möchten Sie etwas Trinken? Einen Snack?“

Er hatte eine feine Aussprache.

Ben und Jonas verneinten.

Daraufhin schaute er den Anzugträger an. „Gut. Das wäre dann alles, Nigel.“

„Jawohl, Sir.“ Daraufhin verschwand der Anzugträger, schloss die Tür zum Konferenzraum.

Nun waren sie alleine. „Bitte setzen Sie sich. Wir haben einiges zu besprechen.“

Keiner von Beiden rührte sich. Die Triebwerke heulten auf. „Wer sind Sie?“ Ben sah den Mann unmissverständlich an.

Der schien davon keineswegs beeindruckt. Er setzte sich einfach an den Tisch, stellte gelassen das Glas ab, schaute die Männer an. „Mein Name ist Colin Obasi.“ Die Telefonanlage auf dem Konferenztisch piepte. „Ja?“

„Sir. Wir haben Startfreigabe erhalten.“

„Gut, Kapitän. Sobald sich die Herren gesetzt haben, können wir starten.“

„Jawohl, Sir.“

Obasi sah sie an. „Ich kann Ihnen versichern, dass Sie nichts zu befürchten haben.“

„Wohin fliegen wir?“

„Wohin Sie wollen, Mr Jonas.“

Sie sahen einander an. „Wenn das so ist.“, sagte Ben. „Ich wollte schon immer mal nach Bora Bora.“

Ein Schmunzeln erschien auf Mr Obasi’s Gesicht. „Ich glaube dafür müssten wir das Flugzeug wechseln.“ Er war entspannt. „Wir wäre es stattdessen mit Nizza? Soll dort sehr schön sein.“ Seiner Stimme nach meinte er es sogar ernst.

„Damit kann ich leben.“ Ben sah zu Jonas. „Was ist mit dir?“ Sein Freund zuckte mit den Schultern.

Wieder dieses Schmunzeln. Obasi drückte die Freisprechanlage ein. Die Stimme des Kapitäns drang aus den Lautsprechern. „Ja, Sir!“

„Wir haben ein neues Reiseziel. Nizza.“

„Natürlich, Sir. Wie Sie wünschen.“

„Zufrieden?“, richtete Obasi an die 2.
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„Vorerst.“

„Dann würde ich Sie bitten sich zu setzen, damit wir starten können. Außerdem glaube ich wäre es von Vorteil, wenn Sie sich setzen. Wir haben nämlich einiges zu besprechen.“

Mit einem Schulterzucken setzten sich Ben und Jonas an den Konferenztisch. Der Bildschirm an ihren Plätzen erwachte zum Leben. Ein Bildschirmschoner erschien. Er stellte ein Aquarium dar. „Worüber?“, wollte Ben wissen.

Obasi war der geborene Verhandlungsführer. Er hatte sich vollkommen in Griff. Der perfekte Pokerspieler. „Über ihr Engagement für die Wächter vom Herz des Drachens.“

Irgendwie hatte Ben geahnt, dass es deswegen war. Wer auch immer dieser Obasi war, er schien ein informierter Kerl zu sein. „Wer sind Sie?“

Das Flugzeug rollte.

„Ich stehe dem Wächterrat vor, zu dem die Wächter vom Herz gehören.“

„Wächterrat!“, wiederholte Jonas. „Davon haben Ihre Freunde kein Wort erwähnt als sie uns baten das Herz zu finden.“, sagte Ben.

Der Mann nickte. „Das stimmt.“ Aufrichtige Zustimmung. „Man hielt es für besser die Information vertraulich zu behandeln.“

„Wieso?“, hackte Ben nach.

Obasi machte eine Eingabe auf der Toucheingabe vor ihm.

Das Aquarium verschwand vom Bildschirm. Stattdessen tauchte ein Bild von einer Person auf, die ihnen nicht Fremd war. Susanne Reuter.

Sofort verfinsterte sich Ben’s Miene. „Wer ist Sie?“ Seine Stimme war eiskalt.

Der Bildschirm teilte sich. Auf der linken Seite blieb das Bild bestehen. Rechts hingegen tauchte ein Dossier auf. „Ihr echter Name ist tatsächlich Susanne Reuter.“ Obasi klang neutral. Wie ein Schwede oder Schweizer. „Sie trägt jedoch den Mädchennamen ihrer Mutter.“ Er machte eine weitere Eingabe. Das Dossier verschwand. Dafür tauchte ein anderes Bild auf. Es zeigte einen Mann Mitte 50, mit schroffen Gesichtszügen, stählernen stechenden Augen. „Ihr Vater ist Rupert Konrad.“ Obasi Blick blieb auf Ben gerichtet. „Ihr Onkel.“



***

Susanne hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem Bruder seines Vaters. Soweit Ben sich erinnerte, war er dem Mann als Erwachsender nie begegnet. Und als er im Dienste seines Vaters stand, hatte er nie über seinen Bruder gesprochen.
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Die Konrad-Brüder bildeten die Bruderschaft. Doch eine wirkliche Verbundenheit schien es zwischen ihnen nicht zu geben. Genau wie bei Ben und seinem Bruder.

Bei genauerer Betrachtung stellte er doch eine Ähnlichkeit fest. Die Augen. Sie hatten dasselbe stählerne Stechen.

„Was hat mein Onkel mit dem Herz des Drachen zu tun?“ Ben behielt die Augen auf Susanne und ihren Vater gerichtet. Jetzt ergab alles einen Sinn. Sie war nicht zufällig in der Drachenhöhle gewesen. Hatte sein Vater gewusst, wer sie war? Und hat deshalb versucht sie zu töten? Seine eigene Nichte! Ein Familienmitglied! Sein ungutes Gefühl hatte sich bewahrheitet.

„Er hat danach gesucht. Genau wie ihr Vater und Sie.“ Jetzt richtete Ben seine Augen auf Obasi. Das Flugzeug rollte zur Startbahn, stoppte kurz und beschleunigte schließlich, bis es abhob. „Bloß mit dem Unterschied das Ihr Vater und ihr Onkel Konkurrenten waren.“

Verwundert über die Aussagen, kräuselte sich seine Stirn. „Konkurrenten!“ Wiederholte er verblüfft.

Obasi nickte, tätigte eine Eingabe.

Woraufhin die Bilder verschwanden. Sie wichen einem neuen Bild. Es handelte sich um eine Abbildung einer Zeichnung auf Wollpapier. Die Zeichnung zeigte eine Rüstung, die keinerlei Ähnlichkeiten mit sonstigen Rüstungsdarstellungen hatte.

Ben und Jonas sahen sich die Zeichnung an.

Er hatte sie schon mal gesehen. In einem alten ledereingebunden Buch, das sich im Besitz seines Vaters befand.

„Was ist das?“, fragte Jonas. Ben neben ihm schwieg.

„Die Rüstung der Götter.“

Bei der Antwort schloss er seine Augen. Die letzten Worte seines Vaters drangen zu ihm durch. „Du musst i…“ Im Geiste vollendete Ben den Satz, der zuvor keinen Sinn ergab; Du musst ihn aufhalten. Mit Ihn meinte sein Vater seinen eigenen Bruder, den Onkel seiner Söhne, den Vater seiner Nichte. Darum war sein Vater hinter dem Herzen her. Er versuchte zu verhindern, dass sein Bruder es fand.

„Mein Vater wollte verhindern das sein Bruder, mein Onkel, in den Besitz des Herzen kommt.“ Ben schaute Obasi an, der ihm nickend zustimmte. „Mein Onkel sucht nach der Rüstung der Götter!“ Mehr eine Feststellung, als eine Frage.
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Wessen sich ihr Gastgeber wohl bewusst war, denn er nickte erneut. Darum ging es also die ganze Zeit.

Ben fühlte sich mit einmal sehr müde und vollends erschöpft. Die ganze Zeit über hatte er gedacht, sein Vater sei hinter dem Herz des Drachens her, um die schlummernde Macht zu nutzen. Stattdessen ging es ihm nur darum, zu verhindern, dass sein eigener Bruder das Herz fand.

Sein Verrat. Die Suche. Ihre Auseinandersetzungen.

Ihm wurde speiübel.

„Was ist die Rüstung der Götter?“, fragte Jonas.

Am liebsten wäre Ben aus dem Flugzeug gesprungen. Ohne Fallschirm. Du musst ihn aufhalten, hörte er seinen Vater sagen.



***

Susanne lernte ihren Vater kurz nach dem Tod ihrer Mutter kennen. Ihre Mutter tauchte unter, verschwand als der Arzt, den sie aufsuchte, ihr die Schwangerschaft bestätigte. Sie verlor auch nie ein Wort über ihren Vater.

Als Rupert Konrad auf der Bildfläche erschien, trainierte Susanne gerade für die Leichtathletik Schulmeisterschaften. Sie war 15. Auf Anhieb wusste sie damals, dass der Mann ihr Vater war. Es gab zwischen Ihnen dieses Band, das einfach da war. Sie sprachen Stundenlang miteinander.

Susanne blieb am Sportinternat, an dem sie war, machte ihre Schule zu Ende, begann eine Ausbildung und meldete sich zum Dienst an der Waffe bei der Bundeswehr. Nach der Grundausbildung wurde Sie für 3 Monate in den Kosovo geschickt. Dort leistete Sie ihren Auslanddienst ab. Bis zu jenem Tag, als serbische Separatisten den NATO Kontrollpunkt angriffen, der unter Federführung der Bundeswehr stand. 3 Kameraden starben bei dem Angriff. 2 wurden schwer verletzt. Sie selbst wurde verletzt und zusammen mit einem anderen Kameraden entführt.

Die Separatisten misshandelten Sie. Erpressten die NATO und Bundesregierung. Sie sollten sich aus dem Kosovo zurückziehen. Doch weder die NATO noch die Bundesregierung verhandelten mit Terroristen. Worauf ihr Kamerad vor laufender Kamera hingerichtet wurde. Sofern es zuvor irgendwelche verdeckte Bereitschaft zum Verhandeln gab, hatte es sich mit der Hinrichtung erledigt.

Das Martyrium ihrer Gefangenschaft endete als ein Kommandotrupp den Unterschlupf stürmte. Indem kurzen aber heftigen Feuergefecht wurden alle Separatisten getötet. Der Kommandotrupp gehörte jedoch weder den NATO Kräften an, noch zur Bundeswehr, sondern zu ihrem Vater.
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Er befreite sie.

Fortan führte ihr Vater eine persönliche Vendetta gegen die serbischen Separatisten im Kosovo und deren Hintermänner in Belgrad. Er ließ keine Gnade walten. Es kam zu blutigen Straßenkämpfen in den Dörfern und Städten im Kosovo und in Belgrad selbst. Der Höhepunkt war ein Attentat auf eine Autokolonne in Belgrad. Das Bild ging um die Welt. Es zeigte 2 zerschossene Limousinen. Zugedeckte Leichen auf der Straße. Blutlachen. Zu den 17 Opfern zählte auch ein ehemaliger serbischer Armeegeneral. Einer der Führungsköpfe der serbischen Separatisten Bewegung im Kosovo. Die übrigen 2 Führungspersonen wurden in weniger öffentlichen Kommandounternehmen getötet.

Als sie wieder genesen war, blieb Susanne bei ihrem Vater. Bewährte sich in seinen Diensten überall auf der Welt. Sie wurde eine Söldnerin. Zur rechten Hand ihres Vaters.

Aus diesem Grund war Susanne in der Drachenhöhle von Syrau.



***

Die Autokolonne, die vom Flughafen zu ihrem Vater fuhr, hielt. Aus der vorderen und hinteren Limousine stiegen mehrere Männer, dunkel gekleidet mit Sturmgewehren bewaffnet. Auf dem Grundstück verteilt standen weitere Söldner, die zum Kader ihres Vaters gehörten. In dem schmucken modernen Haus, das auf dem Grundstück stand, wohnte ihr Vater. Sie ging geschützt von ihrer eigenen Leibwache zur Tür, die sich umgehend öffnete.

Susanne trat ein, während die Söldner draußen blieben. Mit dem herkömmlichen Aktenkoffer ging sie durch die Lobby auf die Terrasse. Die Terrasse verfügte über einen großen Pool und genügend Platz. Das Haus lag an einer Steilklippe. Es bot einen herrlichen Blick über die Adria. Man sah in der Ferne die vielen Kreuzfahrtschiffe.

Sie wunderte sich immer noch über die Leidenschaft ihres Vaters. Er saß auf der Terrasse unter einem Sonnenschirm und puzzelte. Jedes Puzzel das er fertig hatte, ließ er einrahmen. Sie hingen im Haus verteilt, statt irgendwelcher teurer Gemälde, Skulpturen oder sonstigen Schnickschnack.

Susanne beugte sich zu ihm runter, gab ihm einen Kuss. „Vater.“ Diese Art der Herzlichkeit brachte sie nur ihrem Vater entgegen.
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Sie stellte den Aktenkoffer flach auf den großen Tisch ab. „Ich hab dir etwas mitgebracht.“

Ohne scheinbar Kenntnis von ihr zu nehmen, fügte er ein Puzzel in ein anderes ein, betrachte sein Werk, das mit jedem neuen Puzzel der Vollendung näher kam. Dann sah ihr Vater auf. „Ich habe nichts anderes von dir erwartet, mein Schatz.“ Er löste die Bremsen seines Rollstuhls, fuhr zum Aktenkoffer. Mit seinen vernarbten Händen ließ er die Kofferschlösser aufschnappen, hob den Deckel an.

Auf der linken Seite vom Koffer lag ein altes ledereingebundenes Buch, dessen Deckel ausgeblichen war. Die Ränder waren stellenweise ausgefranst. Rechts daneben, in einer Schaumstoffvertiefung lagen 9 bronzefarbene Teilstücke, das Herz des Drachen.

Er strich übervorsichtig über das Buch. Die Trauer, die die Berührung auslöste, wehrte nur so lange, wie er es berührte. Der Besitz des Buchs bedeutete gleichzeitig einen Verlust. Ohne das man ihm etwas anmerkte, wandte er sich den Teilstücken zu. Sein Mund zuckte amüsiert. Bedächtig aber sicher setzten seine Finger die Teilstücke, wie eins seiner Puzzel, zusammen.

Er brauchte keine Minute.

Das zusammengesetzte Herz lag nun im Schaumstoffbett.

„Wunderschön.“, murmelte er ehrfürchtig.

Augenblicke später schloss ihr Vater den Koffer. „Es wäre nicht nötig gewesen ihn zu töten, mein Schatz.“ Beide wussten, wovon er sprach. „Rufus wird nicht begeistert sein.“ Den letzten Satz nuschelte er vor sich hin.

Sie schaute ihn an, erkannte keine Trauer oder Missbilligung. Daher schwieg Susanne zu seinem Kommentar. Möglicherweise hatte er Recht. Doch sein Bruder hätte den Feldzug fortgeführt. Entschiedener denn je. Möglicherweise schaffte er es sogar Ben davon zu überzeugen, an seine Seite zurückzukehren. Ihr Vorhaben auch Ben zu töten, war ihr nicht gelungen. Dafür hatte die Zeit nicht mehr gereicht. Dabei stand sie so kurz davor neben dem Vater auch seine Söhne zu töten.

Ihr Vater kehrte zu seinem Puzzel zurück. „Wo stehen wir beim Arm der Götter?“ Er betrachtete sein Werk in Ruhe und mit einer Gelassenheit, die schon an Besessenheit grenzte.

„Dem letzten Bericht nach, ist man im Zeitplan.
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Der Rand ist entscheidend, hatte er ihr gesagt, als Susanne ihn auf das Puzzeln ansprach. Die operativen Rahmenbedingungen mussten stimmen. Augenblicke des Schweigens verstrichen. „Ich möchte, dass du hinfliegst.“ Ob er ihr Nicken wahrnahm, war schwer zu sagen. Manchmal kam es einem so vor, dass ihr Vater beim Puzzeln seine Umwelt nicht wahrnahm. „Nimm eine Kommandoeinheit mit.“ Er fügte das letzte Randteil vom Puzzel ein. „Sorge dafür, dass der Zeitplan eingehalten wird.

Ben wird nicht tatenlos bleiben.“

Sie verkrampfte sich für eine Sekunde. „Soll er ruhig.“ Susanne würde sich eine erneute Chance nicht entgehen lassen, ihn zu töten.

„Unterschätze ihn nicht, Liebes. Das hat schon sein Vater getan.“

Sie schwieg besser. „Ich werde die nötigen Vorbereitungen zum Aufbruch treffen.“

„Tu das.“

Susanne blieb einen kurzen Moment stehen, gab ihrem Vater einen Kuss und ging ins Haus. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Gegen wen sie die richtete, wusste Susanne schon. Was ihr ein böses Schmunzeln entlockte.

Ihr Vater verharrte einen Moment, als seine Tochter verschwand. Er wollte ihr keinen Vorwurf machen. Sie hatte Nils getötet. Nicht, dass die Konrad-Brüder eine innige Beziehung pflegten. Doch der Tod seines Bruders hatte unvorhersehbare Folgen für ihre Unternehmungen.

Sein Sohn, Ben, würde fortan alles daran setzen, ihre Pläne zu sabotieren. Was ihn zu einer unberechenbaren Gefahr mutieren ließ. Denn es gab einen festen Zeitrahmen für ihr Tun. Verpassten sie ihn, musste man 10.000 Jahre warten, bis es wieder soweit war. Sie standen also unter Druck alles in der vorgegeben Zeit zu schaffen. Bisher lief auch alles im zumutbaren Rahmen.

Jetzt hingegen war Ben ein unkalkulierbares Element.

Er sah zum Aktenkoffer.

Die Rüstung der Götter.

Um nichts anderes ging es.

Der Wettlauf begann.

______________________________________________________



Ende



"direkte Fortsetzung: Die Rüstung der Götter"
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Kommentare zur Story:

  Ein dickes DANKESCHÖN an dich Petra, dass du die Ausdauer hattest "Das Herz des Drachen" von Anfang bis Ende zulesen und zu kommentieren.

Es freut mich dass dir meine Geschichte (trotz einiger Fehler) gefallen hat. Ich freu mich auch darauf wie du "Die Rüstung der Götter" finden wirst. Die Geschichte hat sich erst beim Schreiben zu "Das Herz des Drachens" ergeben.

Warte gespannt auf deine Kommentare.

Gruß  
   Alexander  -  18.01.11 01:39

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Einfach toll. Zwar ist Alices Situation noch nicht geklärt, aber man weiß endlich, welche Beweggründe Susanne hatte, um an das Herz des Drachens zu kommen. Mir gefällt sehr, wie du einen überraschen kannst, welche haken du schlägst, und darum werde ich ganz bestimmt, auch die Rüstung der Götter lesen.  
   Petra  -  17.01.11 18:33

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Kommentar von "Buchwurm" zu "PK Chat Story 2 - return to life - (1-22)"

Echt super krass gut!

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