FRÜHER, ALS ICH NOCH KIND WAR    20

Poetisches · Erinnerungen

Von:    Bernhard Brüllmückel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 27. Dezember 2009
Bei Webstories eingestellt: 27. Dezember 2009
Anzahl gesehen: 2251
Seiten: < 1

Der Schnee schien mir weißer und die Kälte dichter,

früher als ich Kind war.



Das Leben war einfach, doch fehlte mir nichts.

Ich tat was ich wollte ohne lange darüber nach zu denken.



Ich war was immer ich sein wollte,

früher als ich Kind war.



Die Sorgen und Nöte der großen Leute,

sie waren mir fremd.

Meine Welt war riesig und bunt.



Doch schließlich geschah was geschehen muß.

Ich wurde erwachsen und mit mir wuchsen sie Sorgen.

Ängste und Not kamen zu mir, so wie sie zu allen kommen.

Früher oder später...



Früher als ich Kind war dachte ich, ich würde niemals groß.

Und heute weiß ich ,

ich wäre lieber wieder wie früher,

als ich noch Kind war.
Punktestand der Geschichte:   20
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Kommentare zur Story:

  Hey,
ein sehr tiefsitzender Wunsch, leben zu können, als wären die Dinge einfach und zugleich vertraut. Voller Abenteuer und Aufregung, aber ohne die reale Angst, ohne ein Ende in Sicht zu haben - oder haben zu wollen.
Was ich mich bei alledem frage: Wieso schreibt man, immer wieder in unterschiedlicher Weise, Kindern dieses Leben zu? Ich glaube nicht daran, dass das Kinderleben einfacher ist, als das des Erwachsenen. Sie formulieren ihre Sorgen anders, ihre Ängste erscheinen "uns" banal und fast niedlich, aber für sie sind es Katastrophen, die den Katastrophen im Leben eines Erwachsenen in der Erlebnisqualität nicht nachstehen. Im Gegenteil: Die Erschütterung kommt, ohne ein gewisses Polster an Erfahrung, um sich dagegen zu wehren. Ich will nicht sagen, dass es Kindern dadurch schlecht geht oder die Kindheit etwas "Schlimmes" ist, Ängste, Sorgen und so weiter sind das Normalste auf der Welt. Ihr Leben unterscheidet sich nicht dadurch von "unserem", dass es sorgenfrei, einfach und naiv ist. Kinder haben Wirklichkeit, auch wenn man sie ihnen kaum zutraut.
Mit den Erinnerungen an diese Zeit und den damit verbundenen Wünschen verhält es sich wohl so, wie mit den meisten schönen Erinnerungen: Sie sind nicht bloß Erinnerungen, sondern auch Refugien. Wir entfernen uns ein Stück aus der Gegenwart und der nüchternen Unmittelbarkeit unserer alltäglichen Erfahrungen, indem wir etwas schaffen, das viel angenehmer, viel unschuldiger, reiner und intensiver ist, das wir aber nie mehr erreichen können, weil es eben in der Vergangenheit liegt. Auf diese Weise wird es unantastbar, nahezu heilig und auf seine Art unvergänglich. Und auf diese Art schaffen wir enorme Maßstäbe für die Bewertung unserer Erlebnisse, denen etwas nur sehr selten gerecht werden kann.
Das alles soll sich nicht so negativ und mechanisch anhören, wie es das vielleicht tut. Es handelt sich um eine Beschreibung, nicht um eine Entwertung. Und wozu die Beschreibung? Nur um den Willen der Klarheit, der Wahrheit, wenn man es ein wenig pathetisch ausdrücken will. Die Illusion verliert nichts von ihrem Zauber, es verändert sich bloß die Sprache, mit der man von ihr erzählt.
Ich weiß nicht, inwieweit ich damit auf Zustimmung oder Ablehnung treffe, aber das sind auf jeden Fall meine Gedanken zu dem Gedicht ;-)  
   Benjamin Spirthahrm  -  24.06.10 15:43

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  Ach ja, Kinder haben's leicht. (Zumindest die meisten in unserem Kulturkreis.) Wir machen uns die Welt viel zu schwer. Gute Gedanken.  
   Tintenkleckschen  -  18.01.10 20:40

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  Ebenfalls toll. Schöner kleiner Text mit klugen Überlegungen.  
   Jochen  -  28.12.09 21:30

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Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

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