Das Leben ist zu schön um ewig zu dauern. Schönheit verblasst in der Ewigkeit. Es sind die kurzen Momente eines begrenzten Daseins, die einem Menschen bleiben. Und eigentlich ist das Leben ideal eingerichtet.

Ein junges Leben wird geboren. Es wächst heran. Es empfängt Liebe und Zuneigung. Irgendwann entdeckt es die Vorzüge des Alleinseins; der Unabhängigkeit. Es macht Erfahrungen, die schmerzlich sind. Aber auch glückliche Momente überdauern den Lebensweg. Vielleicht hält dieses Kind selbst ein Kind im Arm – wird es lieben und ihm Schutz geben. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen. Im Leben eines jeden Menschen. Frühling, Sommer und Herbst sind nur noch Erinnerungen; Gedanken an längst vergessene Tage. Die Menschen denken zurück, erleben Freude, Trauer, Liebe und Glück vor ihrem geistigen Auge. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, erstrahlt die Schönheit des Lebens in einem ganz besonderen Licht. Bis der Mensch die Welt verlässt und in ein Reich eintaucht, dass niemand kennt.

Doch was würde geschehen, wenn wir ewig Leben würden. Langeweile würde einkehren. Neue Zeiten würden kommen und doch würde sich alles auf eine unnahbare, sarkastische Weise wiederholen. Der Mensch neigt dazu, seine Fehler zu wiederholen. Die Schönheit des Lebens – des Schmerzes, der Trauer, der Freude – würde verblassen. Sich in der Ewigkeit einer trostlosen Existenz verlieren.

Jeder einzelne Mensch hat die Chance ewig zu leben. Er hinterlässt Spuren auf dieser Welt. Vielleicht sind diese klein. Doch sie sind da. Sie stecken in jedem von uns. Denn jede Begegnung hinterließ Spuren in den Gedanken des Menschen, den er getroffen hat. Spuren, die er weitergab; vielleicht ohne es zu wissen. Aus diesem Grund steht jeder Mensch am Anfang einer langen Kette. Die Kette, die ihn unsterblich macht.