Bad Bank oder Big Bang oder was?   113   1

Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten

Von:    Jochen      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 23. April 2009
Bei Webstories eingestellt: 23. April 2009
Anzahl gesehen: 3746
Seiten: 5

Da sind sie wieder unsere drei Probleme:



1. Wie viel darf´s denn sein 150.000.000.000€ oder 250.000.000.000€ oder doch eher 400.000.000.000€?

2. Wer anders soll denn das bezahlen außer uns Steuerzahlern?

3. Das Vorgehen wird doch von allen Finanzexperten als unausweichlich angesehen!



Es ist eigentlich unglaublich, mit welcher Gewissenlosigkeit und in welchen gewaltigen Dimensionen von Menschen gezockt wurde, ohne dass unsere Politiker oder die dafür zuständigen Institute wie Bankenaufsicht (BaFin) und Bundesbank dagegen eingeschritten sind. War das vielleicht nicht zu erkennen?



Doch, natürlich war das zu erkennen. Selbst so ein kleiner „Popel“ wie ich, der seine Mutter wegen ihrer Spargroschen beraten hat, wusste das. Und ich habe solche Anlagen gescheut wie der Teufel das Weihwasser, diese Spekulationen wie Leerverkäufe oder Derivate, bei denen hohe Renditen versprochen wurden aber eigentlich jeder wissen musste, wie risikoreich diese Anlagen sind.



Aber gegen die Vernunft steht die Gier, die Gier nach hohen Steuereinnahmen bei den Politikern, die Gier nach exorbitant hohen Bonuszahlungen bei den Bankern und die Gier nach Renditen, die jeder wirtschaftlichen Grundlage entbehren, bei den Anlegern und wer will schon der Gier im Weg stehen? Was mich natürlich unheimlich interessieren würde, wäre eine Übersicht der Parteispenden von den Profiteuren dieses üblen Geschäftes an die politischen Parteien, aber das werde ich wohl nie erfahren, nein, so naiv bin ich nicht, das zu glauben!



Nun komme ich zum zweiten Problem, nämlich der Bezahlung des Schadens und schon haben wir ihn am Wickel, den Steuerzahler, wen denn sonst?



Ja, wen schon? Wie wäre es denn mit den Schuldigen, den Profiteueren dieses üblen Geschäftes? Die haben doch viele Jahre ganz prächtig verdient, warum können die jetzt nicht entsparen? Aber wie soll denn das gehen, an die kommt man doch nicht ran, könnte man einwenden!



Gehen tut das schon, dazu gibt es in Deutschland das Insolvenzrecht. Das hieße ganz einfach, der Staat springt weder mit frischem Geld noch mit Bürgschaften ein und schon müssen die Banken, die illiquide werden, Insolvenz anmelden.



Aber dann geht doch alles den Bach runter, könnte man einwenden.
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Eben nicht, denn Insolvenz heißt ja nicht Konkurs, sondern es wird ein Insolvenzverwalter eingesetzt, der die Geschäft weiterführt und Verhandlungen mit den Gläubigern wegen Forderungsverzicht aufnimmt, wie das auch bei den normalen Unternehmen passiert. Und dann hätten wir sie am Wickel, die Profiteure, denn dann müssten sie auf einen Großteil ihrer bestehenden Forderungen verzichten und die Bank hätte die Schulden aus den Büchern. Vor allem der Druck auf einen solchen Forderungsverzicht wäre enorm groß, weil die Alternative dann tatsächlich der Konkurs wäre und dann würden die Gläubiger so gut wie gar nichts bekommen.



Und da wären wir bei unserem dritten Problem, den Finanzexperten und die haben für mich das Unwort des Jahres geprägt, die Systemimmanenz. Dazu habe ich bei Wikipedia eine interessante Formulierung gefunden, der ich mich voll und ganz anschließe: „Oft werden daher negative Merkmale einer zumeist herrschaftlichen Struktur als systemimmanent bezeichnet, um deren Unreformierbarkeit zu verdeutlichen.“



Natürlich wäre ein Vorgehen, wie das von mir geschilderte, nicht ohne Folgen. Keine Frage, das Vertrauen in die Kreditwürdigkeit der Banken wäre dahin (aber ist sie das nicht so auch?), sicherlich auch die Versicherungen und Pensionsfonds und auch viele Anleger geschädigt. Aber rechtfertigt das den Ausverkauf unseres Landes?



Schauen wir doch mal genauer hin, welche Bevölkerungsschichten geschädigt werden würden.



Das sind natürlich in erster Linie die Banken mit ihren Anteilseignern, den Managern (mit beiden Gruppen habe ich kein Mitleid) und leider auch die Angestellten, aber das ist bei Insolvenzen anderer Unternehmen auch so.



Dann werden sämtliche Anleger, die den Banken die faulen Papiere abgekauft haben, aber Entschuldigung, jede Geldanlage birgt ein Risiko und je höher die Renditen, desto höher das Risiko, das weiß eigentlich jeder, also auch dafür habe ich wenig Mitleid, denn auch hier werden ja nicht gerade die Ärmsten der Armen getroffen.



Natürlich würde es auch die Versicherungen und Pensionsfonds treffen, die Geldanlagen ihrer Klienten verwalten, die für ihr Alter gespart haben wie z.
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B. mit der Riesterrente. Mit denen habe ich schon Mitleid, denn die können wahrlich nichts dafür, aber die Ärmsten würden damit auch nicht getroffen.



Und wer sind eigentlich diese Finanzexperten, die uns ständig erzählen, diese maroden Bankinstitute wären systemimmanent? Zu welcher Gruppe gehören die denn? Zu den Ärmsten der Armen oder denjenigen, die ihre karge Rente mit der Riesterrente aufbessern müssen? Ich denke eher nicht. Ich glaube vielmehr, dass die Experten zu den gierigen Anlegern zählen, die jetzt um die Früchte ihrer Spekulationen fürchten und zusehen, dass sie möglichst viel Wirbel verursachen, den Leuten mit irgendwelchen fadenscheinigen Begriffen den Kopf verdrehen und ihnen so viel Angst vor der Zukunft machen, dass sie es nicht nur zulassen sondern es sogar begrüßen, wenn unser Staat die Masse der Bevölkerung zur Bezahlung dieses Desasters heranzieht, damit am Ende die Verursacher möglichst geringen Schaden nehmen und weitermachen können wie bisher.



Dafür verkaufen wir doch gerne die Zukunft unseres Landes!



Nun ist das alles, was ich hier geschrieben habe, ziemlich destruktiv, könnte man mir vorwerfen und fragen:



Was würdest du denn machen?



Und schon sind wir beim zweiten Teil meiner Überschrift: Big Bang!



Wir lassen es krachen. Wie hat doch Herakles die Rinderställe des Augias ausgemistet? Er hat das Wasser von zwei Flüssen durch den Stall geleitet, denn die Aufgabe galt als unlösbar.



Was würde bei uns passieren, wenn wir den Stall der Banker ausmisten würden?



Natürlich würden Banken pleite machen, aber da stellt sich auch die Frage, was machen Banken eigentlich?



Waren, die wir zum Leben brauchen, produzieren sie jedenfalls nicht. Sie verteilen, natürlich nur ganz grob gesagt, das Geld von Leuten, die zu viel davon haben (Gläubiger) an Leute, die wenig davon haben (Schuldner). Ich nehme immer gerne extreme Situationen, wenn ich mir etwas verdeutlichen will. Deshalb stelle ich mir also einfach mal vor, alle Menschen der Welt würden nur so viel Geld ausgeben, wie sie haben, dann hätten wir keine Schuldner mehr und brauchten auch keine Banken (jedenfalls nicht für Kreditvergabe).
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Damit will ich nur verdeutlich, worin diese Krise ihre Ursache hat und die heißt „Schulden“. Und wer ist der größte Schuldner in unserem Land? Richtig, der Staat und das nicht nur in unserem Land sondern fast weltweit!



Und was tut der Staat gegen eine Krise, die durch Schulden verursacht wurde? Er nimmt nicht nur neue Schulden auf sondern Schulden in einer Größenordnung, die unsere Vorstellungskraft sprengt. Und das soll funktionieren? Wer soll das glauben?



Und nun meine Idee:



Wenn wir viele Banken pleite gehen lassen, haben wir Probleme mit der Kreditvergabe an Unternehmer und Konsumenten, die mehr Geld ausgeben wollen als sie haben, soll es ja geben und ist ja auch kein Verbrechen. Warum können die vielen Milliarden Euros, die jetzt in die maroden Banken investiert werden und in ein Fass ohne Boden fallen, nicht direkt und zweckgebunden für die Kreditvergabe an Unternehmen und Konsumenten den gesunden Banken zur Verfügung gestellt werden, die es ja immer noch gibt und die auch ein flächendeckendes Filialnetz haben wie z. B. die Postbank und die Raiffeisen und Volksbanken? Sage mir keiner, das wäre zu kompliziert! Wenn man sich die Konstruktion der Soffin ansieht, ist das sicher nicht komplizierter.



Dann wäre das Problem der Kreditvergabe schon gelöst, was nach allem, was ich in den Medien höre und sehe, mit der Soffin noch nicht einmal der Fall ist.



Blieben die Einwände der Pensionskassen und Versicherungen, damit die Alterssicherung nicht verloren geht. Natürlich muss man verhindern, dass die Bürger, die für dieses Dilemma nicht verantwortlich sind, im Regen stehen. Aber hier schweigen sich dieselben Finanzexperten, die so vehement nach Milliardenzuschüssen rufen, aus und verweigern die Offenlegung der Zahlen mit dem Hinweis auf das Bankgeheimnis. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.



Gegen eine Sicherung der privaten Altersvorsorge ist doch gar nichts einzuwenden, nur müssen dafür endlich Zahlen auf den Tisch, damit ein Konzept entwickelt werden kann.



Und was macht unsere Regierung stattdessen? Sie verpulvert das Geld!



Sind die nun alle blöd?



Nein, ich denke nicht!



Warum also das alles?



Nun, dafür gibt meines Erachtens mehrere Gründe.
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Einmal gibt es den Spruch: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus!



Will sagen, wir haben mit unseren Politikern und unseren „Eliten“ und deren Vasallen eine Oberschicht, die in ihrem eigenen Saft schmort und die sich gar nicht mehr dafür interessiert, wie es der Masse der Gesellschaft ergeht und deshalb in erster Linie darum besorgt ist, das Wohlergehen dieser Oberschicht zu gewährleisten. Der Rest der Gesellschaft ist dazu da, diese Oberschicht mit ihrer Arbeitskraft und natürlich auch mit ihren Ersparnissen zu versorgen.



Zum Zweiten wissen sie genau, dass die Versorgung des Kapitalmarktes mit einem derartigen Finanzvolumen weltweit irgendwann zwangsläufig in einer Inflation endet.



Was hat das für Folgen und vor allem für wen?



Dazu könnte man eine ellenlange Abhandlung schreiben, deshalb nur ganz rudimentär: Inflation entwertet Geldvermögen!



Das trifft also alle diejenigen, die Geld auf Sparkonten oder in festverzinslichen Anlagen haben und wer ist das im Regelfall? Natürlich die Masse der kleinen Leute, die von Geldanlage nichts verstehen. Die Oberschicht unserer Gesellschaft legt ihr Geld anders an und da haben wir ihn wieder, unseren Oberschichtenschutz!



Zum Dritten hat eine Inflation natürlich einen für den Staat sehr nützlichen Nebeneffekt, die so genannte „Entschuldung“! Beträgt die Inflationsrate z. B. jährlich 10%, hat der Staat innerhalb von nur 5 Jahren seine Schulden halbiert. Seine Einnahmen, die in erster Linie aus Steuern resultieren, sind jedoch prozentual, teilweise sogar progressiv wie bei der Einkommensteuer, steigen also im selben Zeitraum um mindestens 50%.



So blöd sind unsere Politiker doch gar nicht, oder?
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Kommentare zur Story:

  Hallo die beiden Michaels,
vielen Dank für euren Kommentar.
Der Artikel ist zwar anlässlich der Bankenkrise 2008/2009 entstanden, aber ihr habt Recht, so viel anders ist das jetzt bei den Staatsverschuldungen auch nicht wirklich.  
   Jochen  -  06.11.12 19:05

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  Hallo Jochen,
die Schuldigen dieser gegenwärtigen Krise hast du in deiner rundum gelungenen Beschreibung nicht nur ausfindig gemacht, sondern auch deren Ursachen in aller Ausführlichkeit analysiert und auch geschrieben, was bei einer noch höheren Inflationsrate passieren würde. Auf jeden Fall muss erneut der kleine Mann wieder die Zeche zahlen.
In meiner Gegend haben mehrere Kommunen Zinsswap's abgeschlossen, mit der Folge, dass diese mit mehreren Millionen jetzt sogar noch zusätzlich in der Kreide stehen. Geld auf die Sparkasse zu schaffen, lohnt sich jetzt wirklich nicht mehr. Am besten werden jene dran sein, die ihr Vermögen in Immobilien angelegt haben. So war es bei der schwersten Inflation in der Geschichte Deutschlands (im Jahre 1923) ebenfalls schon gewesen.
LG. Michael  
   Michael Brushwood  -  06.11.12 09:54

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  Eine gute Analyse, mit etwas Sarkasmus und hintergründiger Ironie drín, aber überwiegend mit Wahrheit und fakten versehen. Leider ein bisschen zu langatmig und umständlich geschrieben, um sie als Pressekommentar zu verwenden, aber in der Zusammenfassung treffend.
Bravo!  
   Michael Kuss  -  06.11.12 01:12

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  Hallo Wofgang,
vielen Dank für deinen Kommentar. Klar kannst du das in deinem Blog bringen, ist aber leider nicht mehr ganz aktuell, denn auch wenn aus der Bankenkrise inzwischen eine Staats-Schuldenkrise geworden ist, die Alternative mit dem Big Bang gibt es immer noch, denn wir reden ja inzwischen von 800.000.000.000 €, also doppelt so viel wie meine schlimmste Befürchtung.
Und - übrigens - auch Staaten können in die Insolvenz gehen, wie 2002 Argentinien, denen es inzwischen wieder einigermassen gut geht!  
   Jochen  -  31.03.12 13:35

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  Hallo Jochen, ein sehr interessanter, Einblicke gewährender Kommentar. Du bist nicht zufällig aus der Branche der Quincys, so elegant wie du das Seziermesser führst?

Ich würde Deinen Beitrag gerne in meinem Blog
www.scrittore.schreibwerkstatt2000.de

bringen  
   Wolfgang scrittore  -  18.03.12 10:02

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  Hallo
und vielen Dank für die Kommentare.
@kalliope-ues: ja klar habe ich auch eine Meinung zum allgemeinen bedingungslosen Grundeinkommen, aber ich weiss nicht ob die dir gefällt, denn wie ich schon geschrieben habe, ist die Folge von einem geringen Angebot von Waren und einer großen Geldmenge die Inflation. Wenn wir also allen Bürgern ein solches Grundeinkommen gewähren, erhöht das die Geldmenge um bis zu 1.000.000.000.000€(1 Billion) je nachdem wie hoch dieses Einkommen wäre (ich bin von unter 1000€ pro Monat und Person ausgegangen). Die Folge wäre eine enorme Inflation, denn dadurch würde doch nicht ein Brot mehr gebacken werden eher weniger, denn warum sollte man arbeiten, wenn man ein Grundeinkommen hat? Dazu ein konstruktiver Vorschlage: wir sollten zu essbaren Banknoten übergehen, dann hätten wir wenigstens etwas zu beissen.
@Fred: klar kann ich den Artikel auch bei dir posten, ich versuche es mal. Aber bei der Beantwortung von Emails bin ich nicht so schnell, wie du schon gemerkt hast, denn da schaue ich nur gelegentlich rein.  
   Jochen  -  22.12.09 09:36

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  Nachtrag
Hallo Jochen, vor etwa 2 Wochen hatte ich dir per E-Mail den Vorschlag gemacht, diesen Artikel auch in meinem Forum zu posten. Leider habe ich bisher keine Antwort erhalten.
Gruß
Fred  
   Profil gelöscht  -  15.12.09 13:13

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  Gut geschrieben, Jochen! Du hast die ganze Misere auf den Punkt gebracht und mir ist beim Lesen auch so Einiges klarer geworden.
Lt. DER SPIEGEL (Ausgabe vom 30. Nov.09) soll übrigens die nächste Finanzkrise nach Expertenmeinung schon im Anrollen sein. Die Hybris der Banker ist offenbar ungebrochen.  
   Profil gelöscht  -  03.12.09 17:22

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  Frecher Schreibstil...das gefällt mir.  
   Frank Johnson  -  14.09.09 18:41

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  Vergossenes Geld kann nur mit Macht weg gewischt werden :D Ich gebe Ursula recht.  
   Michael Drake  -  14.08.09 23:21

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  Klasse Text! Ich würde mir von Dir einen Beitrag zum allgemeinen bedingungslosen Grundeinkommen wünschen =)
lg
Ursula  
   kalliope-ues  -  20.05.09 23:58

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  Hallo Jochen, ja leider ist das so, je mehr Geld und Macht, desto weniger sind die selbst betroffen. Das ist aber in allen Bereichen so. Gier und Unfähigkeit der Verantwortlichen und die Ahnungslosigkeit und Gutgläubigkeit der Menschen, die das ausbaden müssen. Heut ist auch gar nichts mehr sicher. Ansonsten hast Du ja in Deinem Text bereits alles angesprochen und dargestellt.  
   Profil gelöscht  -  28.04.09 18:11

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  Hallo Fan-Tasia,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine gute Wertung.

Na ja, in meinem Studium habe ich davon ein bisschen gehört, zumindest so viel, dass ich mir etwas zusammenreimen kann.

Dass Verona ihr Geld auf dem Sparbuch geparkt hat, ist ja nicht schlecht. Ich hoffe, das hat ihr Ehemännchen nicht auch noch verjubelt.

Aber mal im Ernst. Das, was mich so aufregt ist ja gerade, dass die Ersparnisse nur so lange sicher sind, wie wir keine Inflation bekommen und das funktioniert leider in unserem System genauso wie mit den normalen Gütern. Ist davon mehr vorhanden als die Leute kaufen wollen, fallen die Preise, ist zu wenig da, steigen sie.

Auf das Sparbuch angewendet heißt das: nur so lange viel produziert wird, bleiben die Preise stabil. Sobald wir eine Insolvenzwelle in unserem Land bekommen, d.h. die Fabriken reihenweise ihre Produktion einstellen, haben wir mit den Billionen Dollar, Euro und andere Währungen, die die Regierungen in die Wirtschaft gepumpt haben, viel zu viel Geld gegenüber den Waren im Wirtschaftskreislauf. Die Folge sind steigende Preise für die wenigen Waren (Inflation) und damit werden auch die Sparguthaben der kleinen Leute entwertet.

Nur die Großen mit ihren Vermögen in Aktien, Immobilien und anderen Sachwerten bleiben ungeschoren.

Aber das war ja schon immer so.  
   Jochen  -  27.04.09 22:49

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  Wenn du nicht so bissig dagegen geschrieben hättest, was ich sehr gut finde, könnte man glatt meinen, dass Du aus der Branche kommst, in der Du dich wohl ziemlich gut auskennst.

Was so Geld und Geldanlagen betrifft muss ich immer an ein Interview denken mit Verona Pooth, damals noch Feldbusch, so ziemlich noch anfangs ihrer Karriere. Sie sagte so in etwa darin, dass sie ihr Geld ganz normal auf einem Sparbuch hat, das würde ihr reichen. Sie wäre nicht so unverschämt und möchte kein Risiko eingehen. Sie bleibt beim guten alten Sparbuch, lieber weniger und langsam ansparen, aber dafür sicher. Sie wäre nicht so gierig wie alle anderen. Und da hatte sie bestimmt noch nicht so viel Geld auf dem Konto. Ich fand die Aussage damals schon sehr intelligent.  
   Profil gelöscht  -  27.04.09 21:05

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  Hallo alle zusammen,
vielen Dank für die Kommentare und Bewertungen, das ist doch wenigstens ein Bereich, in dem noch Zuwächse zu verzeichnen sind ausser bei den Staatsschulden natürlich, aber daran sind wir ja schon gewöhnt!  
   Jochen  -  24.04.09 14:08

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  Hallo Jochen,
Ja, das ist wirklich ein guter Text und da stimme ich Doska und Petra zu, er gehört in die Medien.
Was die Krux bei der Sache ist? Eigentlich lassen wir uns doch alles gefallen, warum unternehmen wir Bürger nicht etwas?
LG
Christa  
   Profil gelöscht  -  24.04.09 10:47

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  sehr schön, nein, unsere politiker sind nicht so blöd, aber die so genannten kleinen leute und sparer, die ihnen immer wieder vertrauen und sich sand in die augen streuen lassen. guter text.
die mutter eines meiner bekannten ist kürzlich verstorben und hat diesem ein sparbuch hinterlassen, nicht viel, aber immerhin. nun hat die bank ein drittel davon einbehalten, wegen der finanzkrise, deren folgen wir doch gerne alle mittragen.
gruß von  
   rosmarin  -  23.04.09 16:41

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  Hallo Doska, ich glaube unsere Politiker sind viel zu abgebrüht, um rot zu werden.  
   Gerald W.  -  23.04.09 15:46

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  Saugut geschrieben. Sowas sollte man in die Zeitung bringen, Mensch.  
   Petra  -  23.04.09 15:43

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  Das sollten mal unsere Politiker lesen. Ob wohl einige darüber rot werden würden? Klasse Text. Bitte mehr davon.  
   doska  -  23.04.09 15:28

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