Kurzgeschichten · Romantisches

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 5. Juli 2008
Bei Webstories eingestellt: 5. Juli 2008
Anzahl gesehen: 2538
Seiten: 2

Lieber Finn,



Du bist jetzt genau 2 Jahre, 5 Monate und vier Tage alt und ich, Dein Papa, möchte Dir einmal einen kleinen Brief schreiben. Wer weiß, wann Du ihn lesen kannst und wer weiß, wann Du ihn in all seiner Breite verstehen wirst. Ich möchte irgendwie für Dich meine Liebe festhalten, die ich seit Dir immer in mir habe und seit Dir so intensiv fühle, wie ich es mir vor Dir nie hätte vorstellen können.

Ich muss zurzeit aufpassen, dass ich Dir nicht alles durchgehen lasse und mit meinen 29 Jahren aufpassen, dass ich nicht zum Kind werde wenn Du hier bist. Ich muss natürlich erwachsen sein und Dir Sachen verbieten, die ich vor vielen Jahren selbst hätte gern machen wollen. Das ist ganz schön schwierig. Besonders wenn Du weinst. Im Moment sehe ich Dich nur alle zwei Wochen und in der kostbaren Zeit, die ich mit Dir habe, wiegen Tränen das dreifache und ich denke, nicht nur für mich. Aber da alles seinen Kontrast hat gleicht Dein schönes Lachen alles wieder aus. Dies ist auch ein Grund, dass ich Dir so manches durchgehen lasse. Ich möchte Dich lachen sehen!

Ich habe keine Ahnung, wie viele Spitznamen Du hast, aber in meiner bisherigen Lebenslaufbahn habe ich an mir kennen gelernt, dass ich den Menschen die ich liebe, immer Spitznamen gebe. Du sprengst alles. Wenn Du jetzt liest, wie ich Dich genannt habe, blitzt in Deiner Erinnerung vielleicht irgendeine schöne Situation auf: Babybohne (Du bist längst kein Baby mehr), Klitzerone, Smömmel, Furzstudent (ja, da warst Du noch kleiner), Flitscher, Smömpensmone, Schmeumpi, Smimpen Smoimp, Babyklone und viele mehr. Katharina sagt immer, ich soll Dich Finn nennen, damit Du weißt, wie Du heißt, aber ich denke, das weißt Du eh. Und wenn ich wieder einen neuen Spitz-, oder besser Kosename für Dich habe, wirst Du trotzdem wissen, dass Du gemeint bist weil da Wärme mitschwingt.

Ich singe immer noch das gleiche Lied wenn ich Dich an mich drücke oder Du unruhig schläfst und ich Dich auf meine Brust lege. Wenn ich Dich an mich drücke. Ich hoffe, dass Du mich einmal an Dich drücken wirst, wenn ich im Alter wieder klein werde.

Ich werde diesen Text wie viele andere Texte ins Internet streuen. So bleibt er immer irgendwo existent.

Manchmal würde ich gerne in die Zukunft schauen können.
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Ich bin so ungeduldig darauf, was aus Dir wird und wie Du Deinen Weg gehst. Und egal was Du und welche Fehler Du machst, ich werde stets für Dich da sein, niemals meine Hand erheben, Dir eine Richtung weisen (am besten immer die entgegengesetzte Richtung, die ich gegangen bin) und Dir beistehen. Ich liebe Dich meine kleine Babybohne. Ich hoffe, Du hast niemals den Grund daran zu zweifeln und dieser Text sagt Dir, dass es damals schon so war, heute noch so sein wird und mein letzter Gedanke Du sein wirst.



Dein Papa
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Kommentare zur Story:

  Hallo,

das ist wirklich ein sehr schöner Brief und ein nettes Gegenstück zu den fiesen Kinderspielen.

Ich hoffe nur, dass der Bengel auf Texte wie dieser hier aufmerksam wird, wenn er irgendwann einmal so alt ist, und nach Papas Werken googeln kann!

Lg Sabine  
   Sommertänzerin  -  17.07.08 13:31

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Wow! Jede Menge neue Wörter kreiert - dank Finn.
Übrigens: Gibt man "Smömmel" als Suchwort bei Google ein, fragt die Maschine "Meinten Sie Simmel?":

Keine Frage: Dein Sohnemann wird Schriftsteller :-)  
   Nicolas van Bruenen  -  07.07.08 12:34

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Kommentar von "Jonatan Schenk" zu "Eine Rose wird blühen"

ein sehr schönes gedicht!

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