Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Januar 2008
Bei Webstories eingestellt: 15. Januar 2008
Anzahl gesehen: 2043
Seiten: < 1

Hallo Günther,



ich habe mich gestern von Dir getrennt und liebe Dich doch immer noch Bekomme bitte keinen Schreck, aber Du warst gestern mit dabei und leider muss ich Dir wieder einmal mitteilen, dass Du kein optimales Kurzzeitgedächtnis hast.

Vor einem Jahr hast Du Diese Krankheit bekommen (auch dies muss ich Dir immer wieder erzählen) und verlierst in jeder Nacht, in der Du schläfst, alles was Du den vorherigen Tag erlebt hast. Wenn Du Dich jetzt an gestern erinnerst, dann ist dieser Tag schon ein Jahr her. Es tut mir leid Günther, aber ich komme damit nicht mehr zurecht. Alles was ich aufbaue, baue ich alleine auf. Du sitzt nur da und lebst immer in der Vergangenheit und ich kann Dir nicht einmal böse sein. Du kannst ja gar nicht anders.

Ich trage seit einem Jahr die gleiche Frisur um Dich am Morgen nicht zu erschrecken und mit Dir in den Urlaub zu fahren ist ausnahmslos unmöglich. Für Dich ist der Winter ja schon ein Problem, weil das ja damals alles im Sommer anfing und dann geht der ganze Tag dafür drauf, dass ich es Dir ganz langsam erkläre. Es gibt Tage da bist Du dann so depressiv, dass ich Dir am nächsten Tag gar nichts erkläre und einfach mit in Deine Zeit gehe.

Hätten wir bloß an diesem letzten, verhassten Tag etwas Spannendes gemacht oder etwas sehr Schönes. Irgendwie ist Dein Leben da geendet.

In Deiner Selbsthilfegruppe, die eigentlich nur ich besuche, habe ich diesen Heinz kennen gelernt. Das ist der, der nach einem Unfall immer noch einen Metallsplitter im Auge hat. Der kann sich auch nicht zurückerinnern. Na ja, irgendwie dann doch, weil er halt nur alles ein wenig verdreht. Oder ok, er verdreht eigentlich alles Erlebte genau ins Gegenteil. Bedeutet wenn ich ihm heute eine Rose schenke, dann denkt er morgen, ich hab ihm eine Distel gestohlen. Aber es ist irgendwie besser. Und sei nicht so traurig, morgen wirst Du das hier schon gar nicht mehr wissen. Jedoch werde ich dann auch nicht neben Dir liegen und Du wirst mich dann wohl den ganzen Tag suchen, dann den nächsten und den darauf und so weiter. Leg Den Brief auf den Schreibtisch bevor Du schlafen gehst. Ich denke, das ist besser.



Es tut mir leid..

Deine Elisa
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