Aktuelles und Alltägliches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 15. Januar 2008
Bei Webstories eingestellt: 15. Januar 2008
Anzahl gesehen: 1727
Seiten: < 1

Hallo Günther,



ich habe mich gestern von Dir getrennt und liebe Dich doch immer noch Bekomme bitte keinen Schreck, aber Du warst gestern mit dabei und leider muss ich Dir wieder einmal mitteilen, dass Du kein optimales Kurzzeitgedächtnis hast.

Vor einem Jahr hast Du Diese Krankheit bekommen (auch dies muss ich Dir immer wieder erzählen) und verlierst in jeder Nacht, in der Du schläfst, alles was Du den vorherigen Tag erlebt hast. Wenn Du Dich jetzt an gestern erinnerst, dann ist dieser Tag schon ein Jahr her. Es tut mir leid Günther, aber ich komme damit nicht mehr zurecht. Alles was ich aufbaue, baue ich alleine auf. Du sitzt nur da und lebst immer in der Vergangenheit und ich kann Dir nicht einmal böse sein. Du kannst ja gar nicht anders.

Ich trage seit einem Jahr die gleiche Frisur um Dich am Morgen nicht zu erschrecken und mit Dir in den Urlaub zu fahren ist ausnahmslos unmöglich. Für Dich ist der Winter ja schon ein Problem, weil das ja damals alles im Sommer anfing und dann geht der ganze Tag dafür drauf, dass ich es Dir ganz langsam erkläre. Es gibt Tage da bist Du dann so depressiv, dass ich Dir am nächsten Tag gar nichts erkläre und einfach mit in Deine Zeit gehe.

Hätten wir bloß an diesem letzten, verhassten Tag etwas Spannendes gemacht oder etwas sehr Schönes. Irgendwie ist Dein Leben da geendet.

In Deiner Selbsthilfegruppe, die eigentlich nur ich besuche, habe ich diesen Heinz kennen gelernt. Das ist der, der nach einem Unfall immer noch einen Metallsplitter im Auge hat. Der kann sich auch nicht zurückerinnern. Na ja, irgendwie dann doch, weil er halt nur alles ein wenig verdreht. Oder ok, er verdreht eigentlich alles Erlebte genau ins Gegenteil. Bedeutet wenn ich ihm heute eine Rose schenke, dann denkt er morgen, ich hab ihm eine Distel gestohlen. Aber es ist irgendwie besser. Und sei nicht so traurig, morgen wirst Du das hier schon gar nicht mehr wissen. Jedoch werde ich dann auch nicht neben Dir liegen und Du wirst mich dann wohl den ganzen Tag suchen, dann den nächsten und den darauf und so weiter. Leg Den Brief auf den Schreibtisch bevor Du schlafen gehst. Ich denke, das ist besser.



Es tut mir leid..

Deine Elisa
Punktestand der Geschichte:   7
Dir hat die Geschichte gefallen? Unterstütze diese Story auf Webstories:      Wozu?
  Weitere Optionen stehen dir hier als angemeldeter Benutzer zur Verfügung.
Ich möchte diese Geschichte auf anderen Netzwerken bekannt machen (Social Bookmark's):
      Was ist das alles?

Kommentare zur Story:

Leider wurde diese Story noch nicht kommentiert.

  Sei der Erste der einen Kommentar abgibt!  

Stories finden

   Hörbücher  

   Stichworte suchen:

Freunde Online

Leider noch in Arbeit.

Hier siehst du demnächst, wenn Freunde von dir Online sind.

Interessante Kommentare

Kommentar von "Nathanahel Compte de Lampeé" zu "Manchesmal"

... welch ein wunderschöner text ! lg nathan

Zur Story  

Aktuell gelesen

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. Über ein Konzept zur sicheren und möglichst Bandbreite schonenden Speicherung von aktuell gelesenen Geschichten und Bewertungen, etc. machen die Entwickler sich zur Zeit noch Gedanken.

Tag Cloud

  In Arbeit

Funktion zur Zeit noch inaktiv. In der Tag Cloud wollen wir verschiedene Suchbegriffe, Kategorien und ähnliches vereinen, die euch dann direkt auf eine Geschichte Rubrik, etc. von Webstories weiterleiten.

Dein Webstories

Noch nicht registriert?

Jetzt Registrieren  

Webstories zu Gast

Du kannst unsere Profile bei Google+ und Facebook bewerten:

Letzte Kommentare

Kommentar von "Michael Brushwood" zu "Kalt und heiß"

Vielen Dank, liebe Rosmarin! Auch ich wünsche dir aus ganzem Herzen, frohe und besinnliche Ostertage!

Zur Story  

Letzte Forenbeiträge

Beitrag von "Tlonk" im Thread "Winterrubrik"

wünsche ich euch allen. Feiert schön und kommt gut rüber.

Zum Beitrag