☠ Ich tötete den Schmetterling ☠   55

Poetisches · Aktuelles und Alltägliches

Von:    Sommertänzerin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 14. September 2007
Bei Webstories eingestellt: 14. September 2007
Anzahl gesehen: 2191
Seiten: < 1

Eines Tages begegenete ich einem Schmetterling.

Wunderschön war er, leuchtende Farben schmückten ihn.

Er flog hin und wieder an meinem Fenster vorbei und

brachte so ein wenig Licht und Farbe in meine nicht all zu bunte Welt.



Irgendwann war der Schmetterling fort. Oft dachte ich an ihn. Alles setzte ich daran, ihn wiederzufinden. Überall suchte ich nach ihm.



Jahre zogen ins Land und der Schmetterling war unauffindbar.



Eines Tages jedoch begegenete ich ihm endlich wieder.

Von der Gier nach seiner Schönheit und der Verlustangst, ihn erneut zu verlieren, zog ich den Kescher und fing ihn ein, damit er immer bei mir in der Nähe flattern konnte.



Doch nach und nach verloren die Flügel ihre Farben.

Der bunte, einst fröhliche Schmetterling verblich immer mehr und glich irgendwann nur noch einer alten grauen Motte.

Doch ich wollte ihn nicht gehen lassen, noch nicht.

Vielleicht würde er ja wieder Form und Farbe annehmen, mit der Zeit.



Doch nun ist der Schmetterling tot und kommt nie mehr wieder.



Hätte ich ihn doch fliegen lassen, dann würde er vielleicht so dann und wann auf einen Besuch vorbeikommen und mir einen Regenbogen schenken.
Punktestand der Geschichte:   55
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Kommentare zur Story:

  Hallo, danke für den Kommentar, Detlev. Du hast vollkommen Recht mit dem Loslassen! Lg Sabine  
Sabine Müller  -  12.10.07 17:46

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  Hallo Sabine, sehr schöne Geschichte. Loslassen heißt eben nicht losgelassen.
Gruß Detlev  
Detlev Zesny  -  12.10.07 16:49

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  Hallo, Danke für die Kommentare. Es ist zum einen ein Vergleich zur Natur. Dass man das Lebendigschöne nicht festhalten soll, mit dem Bezug zum Zwischenmenschlichen (Gefühle, Liebe etc.) weil es sich damit ebenso bzw. ähnlich verhält.

Schön war es, als ich gestern einen Regenbogen vor meiner Haustüre gesehen habe. Nun ist der Schmetterling wohl wieder frei ;-)

Lg Sabine  
Sabine Müller  -  27.09.07 01:04

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  hallo, bine, echt niedlich, aber der text birgt auch eine tiefe wahrheit insich. es ist wie mir der liebe. wenn man sie festhalten will, wird sie flüchtig, wie dein schmetterling.
gruß von rosmarin  
rosmarin  -  18.09.07 15:17

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  Hallo, vielen lieben Dank für den Kommentar. Werde die Tage noch ausfühlicher antworten. Lg Sabine  
Sabine Müller  -  17.09.07 22:30

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  hi bine!

ein wunderschöner tiefsinniger text, der uns vor augen führt, dass liebe und glück nichts ist, was man besitzen und gefangen halten kann, sondern etwas was uns ab und an einen besuch abstattet.

wir können den schmetterling mit einer geliebten person vergleichen, die so wunderschön in ihrem wesen und ihrer gesamterscheinung ist, dass wir sie am liebsten für immer und ewig festhalten wollen. dabei kann es passieren, dass wir vor lauter angst, diese person zu verlieren, die liebe mit besitz verwechseln.
doch wenn wir versuchen den geliebten menschen einzufangen, ihn der freiheit berauben, indem wir ihm die flügel stutzen und mit "liebe" ersticken, so wird der geliebte mensch langfristig verkümmern und an schönheit verlieren.
liebe hat etwas mit freiwilligkeit zu tun: wenn ich der geliebten person die freiheit gewähre, die sie zur entfaltung ihrer persönlichkeit braucht, so kann ich gewiss sein, dass sie immer wieder zu mir zurückfliegt und zwar im besitze ihere vollen schönheit und mir liebe und glück schenken wird.

ich bin dankbar für die vielen besuche meines schmetterlinges. der abschmiedsschmerz ist manchmal groß, aber die wiedersehensfreude dafür umso größer.

in diesem sinne, allseits frohes flattern.

übrigens ist dieser text nach meinem bwl-marathon eine wohltat für meine seele, er stellte sozusagen selbst den besuch eines schmetterlinges für mich da.

lieben gruß
mönchen  
Simone Cyrus  -  16.09.07 17:47

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