Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. Juni 2007
Bei Webstories eingestellt: 24. Juni 2007
Anzahl gesehen: 2091
Seiten: 2

Eine wohlbeleibte Hütte hat es zugegletschert. Es ist 17 Uhr am Abend und ein paar Wildziegen spielen mit Alpgestein Fußball ohne Richtung und Tor. Zwei Leutchen mit Rucksäcken wischen sich den Schweiß von der Stirn, prusten Restatem.



„Hier hat es gekalbt, aber prächtig gekalbt!“ sagt ein Lehrer zu einer Frau, die keine Lehrerin ist.



„So ändert sich das“



„Ja“



„Und nun?“



„Warten bringt wohl nichts. Vielleicht gibt es ja hier noch eine andere Hütte. Wenn nicht, müssen wir im Freien campieren“



„Ach, Heinrich!“



„Nenne mich nicht Heinrich!“



„Ich nenne Dich so wie ich will, Du fettes Arschloch.“



„Inge?“



„Nenne mich nicht Inge!“



„Ich nenne dich so, wie ich es für passend halte, Du olle Zippennutt, Du, Du eklige.“



„Was soll das?“



„Das frage ich Dich!“



„Wie?“



„Stopp, wir sind höhenkrank!“



„Ach so.“



„Wir sollten besser wieder absteigen.“



Beide schauen den Weg hinunter, schauen dann zum Himmel, schauen auf die Ziegen, die sich gegenseitig mit Steinen zudecken und dann sich an.



„Aber es wird schon dunkel.“



„Quatsch, das sind Gewitterwolken!“



„Oh“



„Oh“



„Das ist ja noch schlimmer.“



„Ja“



„Und nun?“



„Was weiß ich!“



„So sprichst Du nicht mit mir. So kannst Du mit Deinen Hyperschwulen von der 6b reden“



„Die 6b ist nicht schwul“



„Seit wann das?“



„Schnauze..Du..“



„Stopp“



„Ok“



„Wir müssen runter!“



„Schritt für Schritt und ganz langsam. So, dass wir den Blitzen ausweichen können.
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„Lass die Rucksäcke liegen. Du weißt ja, wie es heißt!“



„Wie?“



„Jedes Kilo mehr, brennt auch ohne Feuerwehr.“



„Weißt Du eigentlich, wer von uns hier in diesem Dialog gerade spricht“



„Ich bins, Inge“



„Nenn Dich nicht Inge.“



„Ich nenne mich Inge, wie ich es will, Du Arschfickerhurensohn.“



„Merkst Du nicht, was Du da sagst? Das wird mit jedem Meter mehr, den wir aufsteigen“



„Ja, wir steigen auf.“



„Oh.“



„Oh.“



„Ja, wieso bist du denn hochgestiegen?“



„Du bist…“



„Nein, Du bist aufgestiegen.“



„Auf jeden Fall sollten wir uns jetzt einfach flach hinlegen. Die Blitze sind schon ziemlich nahe. Nicht, das Dich einer anfasst.“



„Na, dem würde ich was erzählen.“



„Hast Du die Ziegen gesehen?“



„Ja, hab ich.“



„Hast Du auch gesehen, was die gemacht haben?“



„Ja.“



„Vielleicht….“





Zwei Wochen, nachdem das Ehepaar das erste Mal vermisst wurde, stand dann in der Zeitung. Lehrer und Flachbatterietesterin bei Unwetter von Alpgestein begraben. Die 6b hatte lange Zeit Freistunden.
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Kommentar von "Jonatan Schenk" zu "Eine Rose wird blühen"

ein sehr schönes gedicht!

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