Wege. Sie führen zusammen, sie gabeln sich. Sie machen Biegungen und Kurven. Sie sind mal steil, mal flach. Manches Mal laufen wir eine Zeit lang zusammen den gleichen Weg. Doch, wer weiß wie lange. Oft ist es nur Trugschluss und Wunschtraum. Einbildung, dass Gemeinsamkeit das Ziel ist. Denn der Weg ist das Ziel. Und oft verlieren sich die Lebenswege genau so schnell, wie sie sich gefunden haben. Eine kurze, manchmal schmerzvolle Trennung. Begegnet man doch oft Menschen, die zu verlieren mehr schmerzt, als man zu Beginn glauben mochte.

Manche Begegnungen vergisst man, weil sie oberflächlich und unwichtig waren. Weil sie einen nicht berührten und prägten. Doch die anderen, die seltenen, diejenigen, die eine Flamme in einem entzünden, die wird man schwer vergessen. Selbst wenn es sich nur um ein kurzes, heftiges Strohfeuer handelte, wird die Glut noch lange funkeln, und es ist schwer zu sagen, wann und ob der Wind der Zeit die Macht hat, sie je zu ersticken. Erinnerungen kann einem niemand mehr nehmen. Weder die Guten noch die Schlechten. Wir werden sie für immer in unserem Herzen mit uns tragen, egal wohin uns unser Lebensweg noch führt. Und manches Mal muss man wohl lernen, jemanden in die andere Richtung gehen zu lassen. Auch wenn dies bedeuten mag, sich vielleicht nie wieder zu sehen.