Du willst Schriftsteller werden?   2

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 11. April 2007
Bei Webstories eingestellt: 11. April 2007
Anzahl gesehen: 2902
Seiten: 3

1. Kann jeder Schriftsteller werden?



Ja, du musst mindestens 11 Jahre jung und in der Lage sein zu lesen, sprechen und zu verstehen. Zusätzlich verlangt die Schriftstellerei außergewöhnlich gute Tastatur-Koordination, einen fantastischen Fantasie-Kopf, ständige Aufmerksamkeit und Disziplin.





2. Muss ich zuerst etwas geschrieben haben um Schriftsteller zu werden?



Nein, überhaupt nicht. Es gibt sehr viele Schriftsteller welche noch nie etwas geschrieben haben und auch kein Interesse an Texten haben.





3. Wann sollte ich mit dem Schreiben anfangen?



Sofort! Jedoch musst du zuerst deinen Kopf durchdenken und etwas Beschreibdürftiges finden.





4. Was ist etwas Beschreibdürftiges?

Du musst dich in den Leser hineinversetzen, welcher Mensch möchte gerne wissen, dass Du um halb sieben morgens in der Nase bohrst?





5. Was ist wenn mir nichts einfällt? Gibt es eine Möglichkeit ein Muse vom Arbeits-, oder Sozialamt zu bekommen?

Ja. Musen können in wenigen Fällen dort ausgehändigt werden. Zum Beispiel, wenn Du Dich in eine Sachbearbeiterin verliebst oder dort in den Gängen eine musige Frau siehst und sie ansprichst. Abhängig ist dies von Deinem eigenen Charme welchen man bereits besitzt oder sich antrainieren muss. Falls du weitere Fragen bezüglich von Einfällen haben solltest dann kontaktiere bitte vor Beginn deiner Denktätigkeit einen japanischen, toten Schweinswal. Man kann Ideen auch aus Gehirnen essen und Schweinswale haben gute Einfälle.





6. Ist es leichter Lyrik zu schreiben oder Prosa?



Anfangs ist es schwieriger Prosa zu schreiben. Lange Texte hängen verglichen zu Gedichten weniger stabil in den Zeilen. Jedoch sobald du einmal gelernt hast wie du deine Gedanken "beherrschen" und aufs Blatt fesseln kannst, wird es instinktiv. Dann, wie auch das Fahrradschieben, kannst du alles genauso gut schreiben.





7. Kann man Schreiben im Fitnesscenter trainieren?

Ja, Es gibt nur sehr wenige Orte wo wir nicht schreiben können. Nur sehr blöde Mitmenschen, Tretminen und hungrige Wölfe können uns am Schreiben hindern.
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8. Kann ich nach dem ersten Buch mit einem Freitod meine Auflage steigern?



Ja. Qualifizierte Verlagsbosse setzen sich dann mit den Medien auseinander und sie wären alsdann in jeder Talkshow herzlich willkommen und könnten dort Dein Buch super bewerben. Natürlich nur, wenn der Freitod exklusiv cool vollführt wurde.



9. Wie viel Seiten muss ein sehr gutes Buch haben?



Eine Innenseite.



10. Ist Krimis schreiben gefährlich?



Nein, nicht für einen gut ausgebildeten pflichteifrigen Schriftsteller. Die meisten Todesfälle passieren durch zu starke Realitätsnähe bezüglich Mafiamilieu. Zum Beispiel: Johannes Husarenfrosch hat Kaspar Knickesahnebein an 25 ferngesteuerte Modelflugzeuge gehängt und dann in ein Gewitter geschickt. Wenn Husarenfrosch wirklich so in der Realität heißt und auch wirklich so eine Modelflugzeugsache abgezogen hat, dann ist man automatisch auch in den Wolken oder in irgendwelchen Hochspannungsleitungen. Diese „Unfälle“ können durch eine Anonymisierung vermieden werden.



11. Was passiert wenn keiner die Texte liest - fällt man dann in ein schwarzes Loch?



Überhaupt nicht! Ein Schriftsteller muss ohne Fremdmotivation mit so einem Zustand klarkommen. Sobald er bemerkt, dass das Interesse an seine Person zu sinken anfängt wird er aufgrund von Frust und Kummer seine Gefühlsströme durch die Talentkapillaren umleiten und Texte erzeugen. Diese erlauben ihm dann wieder zu einer konstanten Leserschaft zu gelangen. Es ist nahezu wie ein Kreislauf, den jeder Autor kennt. In deinem Leben wirst du diese Art von Auf du Ab noch öfter kennen lernen. Jedoch sind wirkliche Flauten sehr selten.





12. Wie lange dauert es um einen Nobelpreis zu bekommen?



Abhängig von Schaffenskraft und Engagement kann es von ein paar Monaten bis zum ganzen Leben dauern.





13. Wann kann ich anfangen ein Buch zu schreiben?



Ungefähr 20 Stunden nach Lektüre dieser Antwort. Das erste Kapitel ist der größte Schritt. Der Rest geht von ganz alleine.





14.
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Was ist mit Rechtschreibüberprüfungen?



Es gibt keine sicheren Prüfungen für den Computer und auch Lektoren können mal etwas übersehen. Am besten man lässt es einfach so stehen und argumentiert dann mit irgendeiner Schutzphrase.

Bevor du ein Buch veröffentlichst, musst du aber trotzdem eine Prüfung drüberrumpeln lassen.





15. Was sind die Vertragsbedingungen eines Verlages?



Um bei einem Verlag angenommen zu werden musst du einen Schreibtest absolvieren. Der theoretische Teil dauert dafür etwa 2 Tage und der Schreibtest ungefähr 11,5 Stunden. Dein Schreibtest wird von einem der qualifizierten Schriftsteller abgenommen. Der Schreibtest zur Erlangung eines Spitzenvertrages ist natürlich etwas länger und die Anforderungen sind höher. Jedoch sind sich vom Aufbau her gesehen beide Schreibprüfungen sehr ähnlich.





16. Welche verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten gibt es für heutige Schriftsteller?



Bedingt durch ihre Fantasiebegabung und Alphabetisierung sind Schriftsteller wesentlich vielseitiger einsetzbar als andere Menschen. Deshalb sind sie ideal für Büros, Verlage sowie Zeitungen geeignet. Arbeiten für heutige Schriftsteller beinhalten: Schreiblehrer an der VHS, Cafeschreiber, „Ich schreibe Ihre Geschäftspost, Fotobildbände mit Titeln versorgen, Fische mit Kugelschriber kitzeln und Koikarpfen anmalen, Bohrinsel-Lesungen geben, Der Polizei helfen und Knöllchen schreiben mit kleinen Haikus, Kreuzworträtselmacher, Mit Texten Feuer legen, Büchereibesetzer, Strassenverkehrsberichte schreiben, landwirtschaftliche Ackereinsätze und mit Gedichten Kohl abdecken, Altenheimlesungen, usw.





17. Warum sollte ich überhaupt schreiben?



Es ist günstiger als Bücher zu kaufen und in den meisten Ländern ist es total schick Schriftsteller zu sein. Es ermöglicht es uns nahezu das ganze Jahr über betrunken in Cafes zu sitzen. Man kann Frauen mit Gedichten den Atem rauben und irgendwann ziehen die Leute den Hut vor Dir und fangen an zu lästern. Weiterhin ist dieser Job jedoch, verglichen zu anderen Sparten, stressiger und man ist immer bei der Arbeit und hat somit hat man niemals Urlaub.
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Kommentare zur Story:

  @ Sabine: Zuschussverlage!

Die drucken jeden Scheiß, Hauptsache einer blättert dafür Kohle hin. Da könntest selbst du veröffentlichen.  
Tja  -  15.04.07 14:58

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  muss man als schriftsteller schreiben können?
im prinzip schon, aber den nichtsschriftstellern ist das wurscht. wichtig sind die ideen.
muss man als schriftsteller rechtschreibung und grammatik beherrschen?
im prinzip schon, aber wozu gibt es lektoren und die rechtschreibprüfung im pc. außerdem sind schriftsteller für die leser vorbild.
muss man als schriftsteller eine gute allgemeinbildung besitzen?
im prinzip schon, aber andererseits verzettelt man sich damit nur.
darf man als schriftsteller schreibstil und themen ändern?
im prinzip schon, aber besser ist, man schwimmt in der eigenen soße. auch hier ist die berühmte hausmannskost noch immer die schmackhafteste.
darf man als schriftsteller andere schriftsteller kritisieren?
im prinzip schon, besser aber nur positiv. man würde ja sonst das eigene nest, äh, die eigene zunft, beschmutzen.
darf man als schriftsteller über alles schreiben?
im prinzip schon, aber zu ihrer eigenen sicherheit würde ich mich vorher erkundigen, welche themen so in sind.
na, usw.
gruß von rosmarin  
rosmarin  -  14.04.07 17:34

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  Tja, Tja... Robert Zobel hat schon Bücher rausgebracht. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Was aber nicht heißen soll, dass er mein Lieblingsautor ist... Ich mag einige seiner Texte, aber andere wiederum finde ich nicht so gut.
"Du willst Schriftsteller werden" finde ich recht amüsant. Es ist humorvoll geschrieben. Mit der Bewertung warte ich aber noch... Lg Sabine  
Sabine Müller  -  12.04.07 10:32

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  Und manche werden nie Schriftsteller, selbst wenn sie hunderte Texte ins Netz stellen.  
Tja  -  12.04.07 10:29

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Nathanahel Compte de Lampeé" zu "Manchesmal"

... welch ein wunderschöner text ! lg nathan

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