Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Sommertänzerin      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 19. Januar 2007
Bei Webstories eingestellt: 19. Januar 2007
Anzahl gesehen: 2203
Seiten: 2

Langsam ging Laura die regennasse Strasse entlang. Es war schon dunkel. Die matte Straßenbeleuchtung reflektierte sich nur schwach auf dem feuchten Asphalt des Weges.

Die Strassen waren leer. Der Wind pfiff um Lauras Ohren und wehten ihr Haarsträhnen ins Gesicht. Hier und da sah man ein paar Laubkreisel wirbeln. Laura war in Gedanken vertieft.

Es war mucksmäuschenstill, bis auf ihre Schritte, die schlurfend erhallten. Es war ein sehr anstrengender Tag gewesen und sie hatte sehr viel gegrübelt. Über ihr Leben, ihre Zukunft und ihre Beziehung. Wo sollte das Alles noch hinführen? Im Moment gab es wenig Hoffnungsschimmer. Alles durch die Bank ging schief. Stress auf der Arbeit, vergeigte Leistungen im Studium, eine Beziehung, die wohl kaum noch zu retten war….

Es war kalt. Laura freute sich auf einen warmen Tee zu Hause. Wahrscheinlich würde sie sich an eine Hausarbeit setzen, lesen oder wieder dem Grübeln verfallen. Ihr Freund hatte sich immer noch nicht gemeldet, obwohl er es versprochen hatte. Es war aussichtslos. Wie konnte ein Mensch von Liebe reden, wenn er es nicht im Geringsten zeigte? Sie hätte sich besser niemals auf ihn eingelassen, aber nun war es schon zu spät. Da musste sie wohl durch.

Es war nicht die erste Beziehung, die schlecht lief. Irgendwie zog sie komplizierte Männer an. Sie konnte sich auch nicht davon freisprechen, gänzlich unkompliziert zu sein, dass wusste sie, aber viele Dinge waren einfach dem Manne zuzuschreiben. Im Gegensatz zu ihrem Freund, blieb sie in vielerlei Situationen eher gelassen und versuchte noch das Beste draus zu machen. Ihr Freund hingegen wurde bei jeder klitzekleinen Unstimmigkeit im Leben direkt weggerissen und spielte den sterbenden Schwan. Da musste sie dann wieder herhalten.

Wenn es ihr einmal nicht gut ging, dann war er nicht wirklich für sie da. Manchmal sagte sich auch einfach nichts, um ihn nicht noch zusätzlich zu seinen Problemen zu belasten. So schluckte sie immer sehr viel, heulte sich bei Freunden aus oder versuchte, drüber hinweg zu blicken. Grübeln, mosern und aufregen brachte ja doch nichts. Als Alternative wählte sie dann lieber ein Treffen mit Freunden, einen ausgiebigen Saunabesuch oder etwas Sport. Dann ging es auch meist wieder. Aber heute war so ein Tag, an dem sie gar nichts mit sich anzufangen wusste. Es ging ihr Alles gegen den Strich und irgendwie war keine Besserung in Sicht.
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Als Laura zu Hause ankam, schlürfte sie erst einmal ihren Tee und checkte dabei ihre Emails.

Da hatten sich ja wieder eine Menge netter Leute gemeldet. Ein winziges Anzeichen von einem Lächeln streifte ihr Gesicht, doch verebbte sogleich. Krampfhaft quälte sie sich dann mit einer Hausarbeit ab. Irgendwie musste es ja vor ran gehen. Ein paar Sachen noch erledigen und dann hätte sie es geschafft: SEMESTERFERIEN

Doch die Zeit kroch langsam dahin, wie eine Schnecke, die mühsam versucht auf einem Fließband in die entgegen gesetzte Richtung zu kriechen. Ach, wäre es doch schon ein paar Tage später… Sie hatte so viele Pläne, die ihr Leben erhellen würden.

Wenn schon ihre utophischen Träume nicht in Erfüllung gehen würden, dann wenigstens ihre Pläne für die Semesterferien. Da war sie sich sicher. Es würde eine tolle Zeit werden. Wahrscheinlich auch ihre letzten Semesterferien. Ihr letzen schönen Tage in Freiheit. Nach dem Diplom würde sich alles ändern. Da würde dann der Ernst des Lebens anfangen. Nichts mehr mit Seminaren blau machen, ausschlafen und machen, wonach einem der Sinn steht.

Wie schnell doch die Zeit vergangen war. Sie konnte sich noch so gut an die Zeit erinnern, als sie sich an der Fachhochschule immatrikuliert hatte. Das war nun schon fast dreieinhalb Jahre her…

Der Blick auf die Uhr und auf das Handy verrieten ihr, dass sich ihr Freund immer noch nicht gemeldet hatte. Wenn sie doch nun eine sinnvolle Beschäftigung hätte …

Just in diesem Moment klingelte das Telefon… Endlich, Jörg…
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Kommentare zur Story:

  Da schließ ich mich doch glatt an

Gruß Hans Dampf  
Hans Dampf in Gassen  -  02.02.07 12:05

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  Nachdem ich den ersten Teil gelesen habe, freue ich mich auch auf eine Fortsetzung.

Gruß Richard  
Richard G  -  02.02.07 10:18

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  Hallo, die folgt bald ;-) Gruß Sabine  
Sabine Müller  -  02.02.07 09:29

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  Bin auf die Fortsetzung gespannt. Gruß Bernd  
Bernd das Brot  -  30.01.07 13:42

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  Hallo, bin gespannt auf die Fortsetzung  
Kleine Meerjungfrau  -  22.01.07 13:38

   Zustimmungen: 5     Zustimmen

  Ein gelungener anfang einer fortsetzungsstory, gut geschrieben.

lg Holger  
Homo Faber  -  22.01.07 05:59

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