Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 10. November 2006
Bei Webstories eingestellt: 10. November 2006
Anzahl gesehen: 2337
Seiten: < 1

Heute habe ich mir eine Tüte Bonbons gekauft.

Kaum hatte ich eins davon im Mund, fühlte ich mich plötzlich in meine Kindheit zurückversetzt, als ich mein erstes Bonbon geschenkt bekam, es schmeckte genauso.



Ich bekam es von einem älteren Herrn, der neben mir im Bunker saß, geschenkt, weil ich aus Angst weinte.

Ich hatte schon oft Bonbons gesehen, aber noch nie eins gelutscht. Ich hatte schon oft anderere Kinder gesehen, wie sie es ausgepackt, dann in den Mund gesteckt und anschließend zufrieden geblickt hatten. Es schien ihnen wirklich geschmeckt zu haben. Erst an diesem Tag erfuhr ich, wie ein Bonbon schmeckt.

Meine Finger tasteten es nach dem Entfernen des knisternen Papiers ab, es fühlte sich hart an, aber nicht so hart wie ein Stein. Es klebte ein wenig an meinen Fingern, vermutlich war es süß. Nun konnte ich es nicht mehr abwarten und steckte es in meinen Mund. Den genauen Geschmack konnte ich nicht beschreiben, vermutlich schmeckte es nach irgendeiner Frucht, die ich nicht kannte. Es schmeckte süß und gleichzeitig leicht säuerlich. Ich wusste nur, es war ein schöner Geschmack, durch den ich mich wohl fühlte und der mich lächeln ließ. Für den Moment vergaß ich auch die Angst vor dem Krieg, vor den Bomben, vor dem möglichen Sterben. Ich saß einfach nur da und lächelte. Vielleicht war es die letzte Gelegenheit, den schönen Geschmack eines Bonbons zu spüren und noch einmal herzhaft zu lächeln.



Und genau dasselbe Lächeln habe ich heute auch gespürt trotz Erinnerung an die schreckliche Zeit des Krieges.
Punktestand der Geschichte:   9
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Kommentare zur Story:

  Hallo zusammen,

danke für die verbesserungsvorschläge. Hab den text etwas überarbeitet.
@Rosmarin: Ich weiß, dass es sich nie besonders gut anhört, wenn das Wort "hatte" zu oft auf taucht. Aber es lässt sich nicht immer vermeiden, wenn man das plusquamperfekt benutzen muss. Ein paar davon konnte ich aber streichen/umformulieren.
Den unterschied zwischen "dasselbe" (wird übrigens zusammen geschrieben :-)) und "das gleiche" kenne ich, ich weiß auch, dass es normalerweise "das gleiche lächeln" heißen müsste, hier war es aber beabsichtigt, dass ich "dasselbe lächeln" geschrieben habe.

lg Holger  
Homo Faber  -  11.11.06 16:52

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  hallo, holger, langsam ärgern mich deine geschichten, die keine geschichten sind, aber auch. in diesem text kommt in 14 zeilen 8 mal hatte vor. hatte als stilmittel ist sowieso immer schlecht, es sollte also nur sehr selten benutzt werden. außerdem ist das selbe niemals das selbe, sondern das gleiche.
ich denke, du besuchst eine schreibschule. so viel zu dem stilistischen. über den inhalt will ich zu diesem text nichts sagen.
gruß von rosmarin
es wäre schön, wenn du dir in zukunft überlegen würdest, was du schreibst, wie du es schreibst und vor allem, warum du es schreibst. ich muss schon sagen, da haben mir deine ersten sachen besser gefallen. jetzt sieht es so aus, als schriebest du einfach nur mal schnell deine für den leser nur schlecht nachvollziehbaren, ungeordneten gedanken auf.  
rosmarin  -  11.11.06 14:35

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Holger,
diese Geschichte ist ein wirklich gutes Beispiel, um Dir mal aufzuzeigen, an was es bei Deinen Geschichten mangelt.

"Ich hatte immer versucht, mir vorzustellen, wie ein Bonbon schmeckt, aber erst an diesem Tag erfuhr ich es"

Dann schreibst du ganz profan, Du kannst den Geschmack nicht beschreiben. Gut, das mag ja sein, daß sich der Prot nicht mehr an die Sorte erinnert. Aber er wird sich an die Süße auf der Zunge erinnern, das Zerfließen des Zuckers, das Wohlgefühl, das sich in seinem Magen ausbreitet, das Glücksgefühl, das ihn zum Lächeln bringt. Vielleicht auch an die klebrigen Finger, als er das Papier vom Bonbon löst, vielleicht auch den kleinen scharfen Schmerz, als die Zunge über eine scharfe Kante des Bonbons fährt. Und vielleicht auch, daß er für Sekunden keine Angst mehr vor dem Tod hatte.

Lass uns miterleben, was Dein Prot. fühlt und denkt. Weil ich nämlich glaube, daß er sich nicht an das Lächeln erinnern wird, sondern an den Geschmack des Bonbon in seinem Mund. Und diese Erinnerung wird ihn lächeln lassen.

Deine Geschichten sind reine Tatsachenbeschreibungen, leblos und tot. Schade drum.

Christa  
CC Huber  -  11.11.06 13:59

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