Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten · Sommer/Urlaub/Reise

Von:    Homo Faber      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 7. November 2006
Bei Webstories eingestellt: 7. November 2006
Anzahl gesehen: 1897
Seiten: 2

Zum ersten Mal fuhr ich nach Schweden, wo ich schon immer mal hinwollte. Aber irgendwie kam alles anders als ich es mir erhofft hatte.

Ich hatte in den alten Astrid-Lindgren-Filmen mal gesehen, dass man in Schweden auf der linken Seite fuhr, wie in Großbritannien. Daran dachte ich, ich hatte mir extra einen Zettel auf die Windschutzscheibe geklebt, dass ich daran erinnert wurde, links zu fahren und so fuhr ich links.

Ich wunderte mich, warum mich alle Fußgänger, von denen ich in der vereinsamten Gegend hin und wieder einen sah, so merkwürdig ansahen, als ich die Straße entlang fuhr. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich nicht blond war, sondern dunkelhaarig und erkannten, dass ich Ausländer war.

Einige Fußgänger zeigten mir sogar den Vogel. Das war ja wohl wirklich eine Frechheit. Einer rief sogar etwas. Ich konnte es nicht verstehen, da ich kein Schwedisch sprach, vermutlich rief er, ich solle mir die Haare färben oder sonstiges. Dann sah ich, dass er immer auf die rechte Straßenseite zeigte. Was wollte er mir damit sagen? Ich überlegte. Andere Seite…Oder meinte er etwa anderes Ufer, dass er vom anderen Ufer kam? Also daran hatte ich kein Interesse, ich schüttelte nur mit dem Kopf und fuhr weiter.

Ein Auto kam mir entgegen. Es fuhr genau auf mich zu. Ein Geisterfahrer!!! Wir beide bremsten mit einer Vollbremsung.

Plötzlich kam ein Radfahrer auf mich zu. Auch auf der falschen Straßenseite. Leider konnte er nicht ausweichen und fuhr genau gegen mein Auto und machte einen Salto übers Auto. Wimmernd lag er nun auf der Straße, und ich hatte eine Schramme an meinem neuen Auto. Er schrie mich auf Schwedisch an. „Nee nee Freundchen, die Schramme bezahlst du mir“, sagte ich zu ihm. Da er mich aber auch nicht verstand und ich mich mit ihm nicht einigen konnte, fuhr ich verärgert weiter und ließ ihn zurück. Wenigstens schien er sich die Beine gebrochen zu haben, geschah ihm recht.

Als ich in eine Stadt kam, passierte es. Es waren nur Geisterfahrer unterwegs. Vollbremsungen, Gequietsche, Krachen. Einer fuhr dem anderen hinten rein.

Die Polizei kam. Na endlich. Hektisch rannte der Polizist auf mich zu und sprach ebenso hektisch auf mich ein, in schwedischer Sprache natürlich. Vermutlich wollte er mich vor den Geisterfahrern schützen und meinte, dass ich sofort von der Straße weg sollte.
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Ich fand es nur sonderbar, dass ich im nächsten Moment mit dem Streifenwagen zur Wache geführt wurde und dass er ebenfalls auf der rechten Seite fuhr. So langsam wurde mir einiges klar.

Nachdem ich etwa eine halbe Stunde im Verhörraum saß, aber aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse beider Seiten kein Verhör stattfinden konnte, betrat schließlich ein Mann mit starrem Blick das Zimmer. Er sah aus wie der Polizeipräsident höchstpersönlich. Und er hatte schwarze Haare.

Er sah mich etwa zwei Minuten mit diesem Blick an. Schließlich sprach er mit sehr tiefer dunkler Stimme: „Es wird dauern, bis Sie den Schaden bezahlt haben.“
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Kommentare zur Story:

  Hallo, wieder ein gelungenes Werk. Ich mag deinen Humor. Herrlich...lg Sabine  
Sabine Müller  -  09.11.06 11:40

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Kleine Meerjungfrau" zu "Einsames Herz aus Stein"

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Letzte Kommentare

Kommentar von "axel" zu "Die Belfast Mission - Kapitel 08"

Toll recherchiert oder boxt du selber? Jedenfalls war das Ganze wieder sehr spannend und lebensnah. Ich staune immer wieder über deinen lebendigen Schreibstil. Ein mitreißender Roman.

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