Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten

Von:    Robert Zobel      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 24. Januar 2006
Bei Webstories eingestellt: 24. Januar 2006
Anzahl gesehen: 2377
Seiten: 3

Was haben Angelina Jolie, Gwen Stefani und Katie Holmes mit meiner Frau gemeinsam?

Begeben wir uns auf den Stuhl, nippen kurz am Wasser und schauen wir in die braunen Augen Günther Jauchs. Was verbindet also diese Frauen? Wir haben noch alle Joker, also ruhig Blut und bloß nicht ausfallend werden. Jauch wird insgeheim schnell wütig und lenkt einen dann ins aus.



A: Alle vier haben einen wirklich lästigen Scheidenpilz?

B: Einen Cousin der aus toten Forellen die Konsistenz von Quallen nachmachen kann?

C: Sie sind alle in Bobitz geboren und verheimlichen das bis jetzt?

D: Sie sind alle von Robert Zobel geschwängert worden.



Uns läuft die Brühe bis ins Wasserglas, das wir vergessen haben wieder abzustellen. Man wird das peinlich. Wenn jetzt die Kamera dicht ins Glas fährt dann sieht sie sicher wie das Wasser leicht gelblich wird. Aber ich weiß es ja.

„D“ rufe ich und da hilft auch kein Kopfschütteln von Günther.



Später werde ich dann den Fragenkonstrukteuren 20 000 € von meiner Million geben. Denen hab ich nämlich gesagt, sie sollen mal diese Frage mit dieser Antwort so annehmen, denn ich sei ja selbst Robert Zobel und auf mich können sie sich verlassen.



Ihnen kann ich es ja sagen. Ich habe nämlich nur meiner Frau ein Kind gemacht. Den anderen Drei hab ich nicht einmal Feuer, Tampons oder das Wasser gereicht.



Judith, so ihr Name, kann jeden Moment wieder dünner werden und das würde sie auch wirklich gerne. Gerade hat sie die ersten und hoffentlich einzigen Risse auf ihrem kugelrunden Bauch entdeckt. Für diese Scheiße bekommt Finn, so wird er heißen, erst einmal zwei Jahre Kinderwagenarrest. Meist schläft Finn im Bauch, so an die zwei Stunden und dann legt er wieder los. Man sieht kleine Fäustchen und Beinchen durch die Bauchhaut drücken und manchmal liege ich daneben im Bett, halte meine Hand darauf und rechne fest damit, dass mir so ein Alienembryo gleich die Hand abbeißt.



Judith lässt nur noch Gas ab. Das ist fast das Gleiche wie ein Naturschatzpark (ha, ha auch ein cooler Park wo die Stadt Geschenke an Bürger versteckt), ich meine Naturschutzpark, in dem sich auf einmal ein Industriezweig hinverlegt.
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Die Natur ist noch irgendwie ganz schön, aber es riecht irgendwie komisch und man macht da keinen wirklichen Urlaub mehr. Man fährt nur gerne durch.

Wenn Sie Gas lässt, meint sie das, das Finn macht, aber ich misstraue ihr da sehr. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass aus der Fruchtblase heraus Puppse blubbert und dann irgendwie bis in den Darm von Judith kommt. Das kann ich nicht glauben.

Schon morgen kann es wirklich so weit sein. Dann wird die Fruchtblase ein leises „Peng, Blesch oder Pingbumm“ machen und das Bett wird nass sein. Judith liegt seit ein paar Tagen nur noch im Bett oder man könnte auch schreiben, sie sitzt seit Tagen auf der Toilette, weil Finn gerne mal seine Füße in ihre Blase steckt und das dann drückt. Wahrscheinlich ist Urin besser als jedes Wärmflaschenwasser.



Wenn das Bett jetzt nass wird müssen wir ganz schnell nach Parchim und uns kurz hinlegen und Finn rausdrücken. Wahrscheinlich dauert das so 30 Sekunden wenn es hochkommt. Ich drück nämlich mit. Ja, wirklich. Ich drücke imaginär geburtstechnisch aber körperlich aktiv an mir mit. Alleine dieser Zusammenhalt wird eine lange Geburt unmöglich machen.

Das hat uns der Metzger von der Ecke Triebtäter aus Bobitz gesagt. Dann hat er sich den Bauch gerieben und gemeint, dass er für seine Würste auch nicht länger braucht. Eine der beiden Auslegungen seiner Worte fand ich sehr eklig.



Wir haben uns für einen Geburtsstuhl entschieden. Da setzt man sich rauf und wie durch Zauberei steht man dann irgendwann auf und jemand anderes sitzt auf dem Sitz. Der hält dann den Schwestern einen nigelnagelneuen Ausweis entgegen und man kann dann „Finn“ darauf lesen. Ach das wird ein Spaß und dann gehen wir alle ins Kino und gucken uns Narnia an oder wie das heißt. Ich hoffe mal, dass läuft noch. Weil das wäre ja dann fast wie eine Taufe, weil der Film ja so christlich sein soll. Dann springe ich in der christlichsten Szene auf und schreie ganz laut:



„Ach ja, und so mal nebenbei ich taufe mein Kind jetzt auf den Namen Finn. Weitermachen.“



Dann werden zwar alle ganz blöd gucken, aber alle haben ja mal Kinder bekommen und es genauso durchgezogen. Halt nur bei anderen Filmen. Bei mir war es „Plattfuß vom Nil“ mit Bud Spencer.
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Übrigens glaube ich nicht, dass Finn so aussehen wird wie auf den Ultraschallbildern und wenn, bin ich nicht der Vater sondern eine riesige graue Bohne, die irgendwie durch den Magen in den Eierstock gelangt ist.



Oh, Günther Jauch guckt so komisch. Ach ja, da wartet ja schon die nächste Frage.



Woran erkennt man, dass es einem Kind im Bauch der Mutter gut geht?



A: Es tut der Mutter weh und es geht ihr nicht so gut.

B: Alleine die Tatsache das der Bauch noch da ist, beweist es.

C: Daran, dass es kein SOS klopft.

D: Daran, dass es einen wunderbaren Vater hat, der jetzt diesen Text nicht mehr weiterschreiben kann, weil er jetzt den Bauch massieren muss.



Ich muss dann mal.
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Kommentare zur Story:

  Ein Cocktail aus interessant, lustig, wahrheitsgetreu und verrückt. Eins kann ich dem lieben Finn nun schon sagen: Er hat einen begabten Vater, aber auch einen Durchgeknallten ;-) Ich hoffe, du gibst deine blühende Phantasie weiter ;)  
Sabine Müller  -  25.01.06 12:46

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Kommentar von "SCvLzH" zu "Am Meer"

... melancholisch aber schön ...

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Kommentar von "axel" zu "Herzflattern"

Wie zärtlich, sehr gelungen.

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