Das ganze Internet ist ein Maskenball   20

Nachdenkliches · Kurzgeschichten

Von:    Andrea Seelenfunke      Mehr vom Autor?

Erstveröffentlichung: 13. September 2005
Bei Webstories eingestellt: 13. September 2005
Anzahl gesehen: 2064
Seiten: < 1

Das ganze Internet ist ein Maskenball, wenn man so will. Ein 1000-Türen-

Tempel, in den man irgendwo reingeht und zig Möglichkeiten hat irgendwo

wieder rauszukommen. Unterwegs begegnet man allerlei skurrilen Gestalten,

maskiert, anonym, oft andere und sich selbst bescheissend, manchmal voll

und ganz der Idiotie verfallen und dennoch strahlt das ganze eine gewisse

Faszination aus. Wir wollen alle den schönen Schein des Trugbildes, auch in

der Realität, in der Hoffnung, daß unsere Leidenschaften in Erfüllung gehen

und setzen uns selbst eine Maske auf und stürzen uns in ein Rollenspiel,

das auf seine Art gnadenlos ist. Manchmal möchte man auch in diese

hübschen, ausdruckslosen Porzellanmasken, reinschlagen, sie zertrümmern um

anschließend zu erschrecken, ob des Anblicks der sich dann bietet. Selbst

diesem Schauspiel könnte man eine erotische Inzenierung unterjubeln.

Wenn ich in diese Richtung fliege, passiert es mir, daß sich mein innerstes

Ich sträubt und aufbäumt und eigentlich in die andere Richtung will. Ich

kann das dann unterdrücken, die Vernunft, weil ich mir sage, vernünftig

kann ich noch in 20 Jahren sein. Deshalb setzte ich meinem Ich, meiner

"Seele" einen Baustein ein, der darauf programmiert ist, es zu

konservieren, es nicht brüchig und instabil werden zu lassen, sondern

resistent gegen alle Einwirkungen der Maskerade und mich letztendlich davor

bewahrt, nicht mehr ich selbst zu sein, und mich befähigt auch wieder in

die andere Richtung zu fliegen, wenn es für mein Wohlbefinden besser ist

und ich nicht Gefahr laufen will nur noch eine leere Hülle zu sein.

Das ist nicht unbedingt immer einfach, Gemütsschwankungen, gerade auch nach

durchfeierten Nächten sind nicht gerade angenehm. Aber mein Motor ist

eigentlich die Gewissheit, daß überhaupt nichts schiefgehen kann, solang

ich auf zwei Beinen stehen kann und meinen Genuß an der herrlichen

Tragikomödie Leben habe. Aber ich denke letztendlich werd ich mich

irgendwann für eine Richtung entscheiden müssen, egal in welcher

Konstellation.
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ng entscheiden müssen, egal in welcher

Konstellation.
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Punktestand der Geschichte:   20
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Kommentare zur Story:

  Für mich war dein Text schwer zu lesen und schwer zu verstehen. Schwer zu lesen, weil mir Absätze fehlen und schwer zu verstehen, weil mir der mittige Mörderschachtelsatz:

"Deshalb setzte ich meinem Ich, meiner
"Seele" einen Baustein ein, der darauf programmiert ist, es zu
konservieren, es nicht brüchig und instabil werden zu lassen, sondern
resistent gegen alle Einwirkungen der Maskerade und mich letztendlich davor
bewahrt, nicht mehr ich selbst zu sein, und mich befähigt auch wieder in
die andere Richtung zu fliegen, wenn es für mein Wohlbefinden besser ist
und ich nicht Gefahr laufen will nur noch eine leere Hülle zu sein."

sämtliche Substanz geraubt hat. Ich hab ihn drei Mal gelesen... Anscheinend muss man ihn auseinander nehmen, um ihn zu verstehen, doch danach war mir nicht.
Und ohne diesen Satz wird mir nicht klar, wo die Poente in deinem Text liegt.

Vom Stil her (außer dem Schachtelsatz) wars angenehm zu lesen, viele Metaphern, die die absurden Bilder erschaffen, die man braucht, um einem leblosen Netzwerk eine andere Bestimmung zuzusprechen.

Ein Ausrutscher im Ausdruck ist mir nur einmal aufgefallen:

"Aber mein Motor ist
eigentlich die Gewissheit, daß überhaupt nichts schiefgehen kann, solang
ich auf zwei Beinen stehen kann und meinen Genuß an der herrlichen
Tragikomödie Leben habe."

Zwei Mal "kann", ziemlich nah beieinander.
3P  
Freiheit  -  17.09.05 19:01

   Zustimmungen: 3     Zustimmen

  Ja, die Sprache ist teilweise ganz schön kompliziert. Ich mag lange Sätze, aber man sollte es nicht übertreiben. Inhaltlich ist der Text wirklich gelungen. Mit schönen Bildern stellst du eine nüchterne Wahrheit fest, die jeden von uns - gerade weil wir sie ja online lesen - irgendwo betrifft und mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Freu mich auf mehr von dir!
LG Lena  
Lena N.  -  15.09.05 12:41

   Zustimmungen: 4     Zustimmen

  Sorry, hatte nur das falsche Smily gedrückt. Die Fragezeichen haben keine Bedeutung.
LG Christa  
CC Huber  -  14.09.05 20:29

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  woher das ?? vor meinen Namen?
aber ansonsten dank ich dir  
Andrea Seelenfunke  -  14.09.05 20:21

   Zustimmungen: 0     Zustimmen

  Hallo Andrea,
zuerst einmal ein herzliches Willkommen.
Die Qual der Wahl, auch beim Internet, das haben wir wohl alle schon erlebt.
Für mein Empfinden sind manche Sätze einfach zu lang und zu verschachtelt. Kürzere Sätze sind oft aussagefähiger.
LG
Christa  
CC Huber  -  14.09.05 20:19

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Interessante Kommentare

Kommentar von "Nausicaä" zu "frühling z2"

einfach toll, dieses frühlingsgedicht. du findest in deinen gedichten häufig ganz eigene, besondere bilder. wunderschön, ohne kitschig zu sein.

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